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Kinks, Vorlieben... Eine Ursprungssuche


NewFetplay

Empfohlener Beitrag

Für mich war Selbstreflektion und Wahrnehmung schon immer maßgeblicher Prozess meines Daseins . Insofern hab ich natürlich auch versucht Neigungen und Fetische zu ergründen bin aber tatsächlich nur bis zu mutmaßungen diesbezüglich gekommen habe aber für mich selbst festgestellt das dass Hinterfragen/ergründen dessen mir den Stress diesbezüglich genommen hat und ich mich und meine Neigungen so besser hinnehmen und Leben kann . Auch wenn ich teils aufgrund mangelnder Partnerinnen um das weiter zu ergründen zu erfahren, auszuprobieren stagniere nehme ich den Prozess den diese Plattform bzw. Community angestoßen hat durchaus als Bereicherung wahr. Mir ist hierüber klar geworden das Sexualität sich auch ohne bestehende Partnerinnen fortwährend weiterentwickelt und ich bin maßgeblich gespannt was noch alles auf mich zukommt auf meiner Reise .
Po_versohlen
  vor einer Stunde, schrieb NewFetplay:

Seit einiger Zeit beschäftigt mich die Frage, woher meine BDSM-Vorlieben eigentlich kommen. Ich frage mich, warum ich mich zu bestimmten Dynamiken, Fantasien oder Rollen hingezogen fühle – ob es bestimmte Erfahrungen, Prägungen oder innere Bedürfnisse sind, die das beeinflusst haben.

Gerade im Kontext von BDSM finde ich diese Auseinandersetzung besonders herausfordernd – weil ich in meinem Leben negative Gewalterfahrungen gemacht habe. Umso „weirder“ fühlt es sich manchmal für mich an, dass mich genau dieser (Sub) Bereich gleichzeitig auch so stark fasziniert. Ich frage mich, ob ich damit allein bin – oder ob andere ebenfalls diesen inneren Widerspruch kennen.

Habt ihr euch selbst schon einmal intensiv mit der Frage beschäftigt, woher eure BDSM-Neigungen kommen?

War (oder ist) es euch wichtig, das zu verstehen – oder lebt ihr das einfach, ohne es zu hinterfragen?

Und falls ihr für euch Antworten gefunden habt: Was hat euch diese Auseinandersetzung gebracht?
Hat sich dadurch etwas für euch verändert – z. B. im Selbstbild, im Erleben oder im Umgang mit euren Vorlieben?

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Ein sehr schönes Thema, was mich schon immer beschäftigt hat und wo ich auch mit vielen Leuten drüber spreche. Das Wissen um die Ursachen ist so vielfältig wie auch gegensätzlich wie z.B. beim SM, die einen wollen es weil sie früher oft bestraft wurden und es dadurch zu einem Bestrafungsbedürfniss wurde weil die Prügelstrafe dann meist als Aufmerksamkeits- und Zuwendungsersatz bzw. falsch verstandene Liebeszuwendung gesehen wird. Und die anderen weil sie nicht bestraft wurden wie alle anderen (Wer sein Kind liebt züchtigt es). 
Auch Menschen die in ihrer Jugend keine Grenzen gesetzt bekommen haben, wollen Grenzen erfahren und das suchen sie dann über Erziehung, Disziplin und Gehorsam. Teilweise ist das ganze sehr ambivalent und oft sehr grade nachvollziehbar.

Po_versohlen

Beinahe vergessen. Das reflektieren warum ich so bin und das sehen warum der andere so ist, egal wie am schönsten durch seine Ehrlichkeit und Offenheit, hat für mich Begegnungen möglich gemacht die regelmäßig sind. Wobei ich die eine habe wo sich Vertrauen, Nähe und Intimität so tief entwickelt hat, das es trotz Altersunterschied was besonderes ist, mehr als F+. Das ist so anders und schöner als das Spielen mit anderen, das ich manchmal denke brauche ich das andere noch. 

Das alles ist durch meine Reflektion über mich selber und das Interesse an Ursachen und damit einhergehend an Menschen die das Glück haben BDSMler zu sein, sowie meine Öffnung und damit einhergehende Offenheit und Ehrlichkeit, die das Gegenüber dazu bringt auch offener und ehrlicher zu sein, entstanden.

P.S. Dies soll keine Werbung sein noch bin ich ein Angeber, aber ich stehe zu dem was ich kann und was ich nicht kann!

Po_versohlen
(bearbeitet)
  vor einer Stunde, schrieb Bratty_Lo:

Na ja, klar reflektiert man mal. Ich habe auch Gewalterfahrungen und war immer viel "Wertung" ausgesetzt. Wann wer gut ist oder nicht usw. 

Klischeehaften Rollenbildern, in die ich nie wirklich passte. 

Meine Neigung wird schon irgendwie negative Erfahrungen sexualisiert haben. Ich liebe ja ein bdsm des Leidens. 

Und immer wieder ist mein Kink: "Das hat sie so verdient! Da muss sie jetzt leiden!" 

Ich verdiene tatsächlich überhaupt nichts. Ich habe über die Jahre "Nein" sagen gelernt und mir einiges selbst erkämpft. Ich bin sogar selbstbewusster geworden. Ich denke aber schon, dass ich irgendwelche komischen Dinge, vielleicht sogar Traumata im bdsm gerne wieder "aus/durchlebe". 

Aber Nein, die kommen nicht wieder. Ich habe komplett Frieden geschlossen. Aber auf eine bestimmte Art befriedigt mich das. Da steckt also schon was in meiner Neigung, was vielleicht auch gar nicht aufzuarbeiten ist. 

Ich bin allerdings auch glücklich, wenn ich bdsm nicht ausleben kann. Bzw., tue das dann in Fantasien. 

Aber ich habe halt immer diesen bdsm Kick, "Opfer" zu sein, Gewalt, Zwang, das zu verdienen! Eine kleine *** zu sein... Liegt vielleicht auch an meiner katholischen Erziehung usw. 😅 

Wörter wie Züchtigung usw. sprechen mich voll an. Und Tugenden und sowas...🤭 

Irgendwie habe ich da auch Komplexe, bzw. hatte ich lange. Sexualität ist "schamhaft". Das gab es nicht, dass bei uns darüber gesprochen wurde. Mich triggern heute noch normale Wörter wie "Scheide". Ich bin dahingehend sehr gestört. 

Und auch dieser Zwiespalt, dass ich nicht angefasst werden will und mich eigentlich genau danach sehne. Da so unsittliche Berührungen und untenrum fummeln und so...😂 

Ich fühle mich heutzutage aber sehr wohl in meinem Körper. Das war nicht immer so. Und Nein, ich verdränge nichts, ich lebe meine Ticks eher ganz bewusst aus. 

Und dann muss sie die Hose runterziehen und will das nicht...😰

Mich erregt das ständig. Allein dass man sich dann ausziehen muss und nicht will und zetert und irgendwie doch voll geil ist... 

Aber deswegen brauche ich ja auch ein bdsm mit "Zwang". Es erregt mich und ich würde Sachen, die ich eigentlich möchte, nie von mir aus tun! Ich würde mich niemals sexuell von mir aus viel wollen oder der da Männer Oberkörper anfassen. Also sexuell. Kuscheln ist ja was anderes. 

Ich habe diese normale Sexualität so einfach nicht. Man kann schon sagen, dass das eine "Störung" bei mir ist. Aber ist ja auch egal. Ansonsten bin ich sehr normal. 

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Wow Bratty toller Beitrag der voll auf das trifft wie du bist und was du magst und willst (Nicht willst) was ich auch grad erlebe. Aber auch für mich als Gegenpart ist es sehr schön und auch erregend wenn ich sehe wie sich das Gegenüber überwinden muss und ich sie mit Brainfuck oder Orgasmusfolter dazu bringe etwas zu machen, was sie in dem Moment nicht will oder mag, aber sie das im nach hinein unglaublich anmacht, alles aufgestaute los lassen kann (Ventil öffnen) bis sie endlich entspannt ist und das mit nehmen kann und das für eine gewisse Zeit.

bearbeitet von Po_versohlen
Po_versohlen
  vor 26 Minuten, schrieb NewFetplay:

Ich glaube, dass schon Mutmaßungen über die Ursprünge der eigenen Neigungen helfen können, entspannter, versöhnlicher oder auch wertschätzender mit ihnen umzugehen. Denn solange alle Beteiligten am Ende im Einvernehmen handeln und ihre Bedürfnisse auf respektvolle Weise erfüllt werden, ist doch grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden.

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Sehr schöner Kommentar von dir, das oben genannte hat mich begeistert, schon alleine das es doch Menschen gibt die ähnlich denken und empfinden sowie zu lassen können. Danke dir recht herzlich!!!

(bearbeitet)
  vor 43 Minuten, schrieb Ademar:

aber es war eine extrem kalte und emotionslos Familie, in welche ich hineingeboren wurde.

Mein Vater versuchte immer der Patriarch zu sein und dominierte meine Mutter

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Das kennen mein Herr und ich auch @Ademar Noch ein wenig verschieden, aber unsere Strukturen waren da sehr ähnlich. 

Umarmungen gab es nicht. Ja, es gab Geld. Ich hatte früher eine Liste. Eine 1 gab Betrag x, eine 2 Betrag y usw. Schlechte Noten waren aber auch nicht so relevant... 

Na ja, manchmal hatte mein Vater Wutanfälle...🤷‍♀️ Oder es war ihm egal, da er Ruhe wollte. Wann ich nach Hause komme zum Beispiel. Den nächsten Tag war das aber nicht pünktlich! 

Abends musste Ruhe sein. Da kam die Tagesschau! ☝Kennt mein Herr auch...😂 Das Essen hatte um 18.30 Uhr auf dem Tisch zu stehen. Das war so. Punkt.  

Wir kommen beide aus besserem Hause noch mit "Esszimmer". Und was mein Herr so erzählt hat, war wie bei uns. Der Vater ist irgendwie wütend, am Essen passt was nicht und dann ging der bei ihm beleidigt weg ins Wohnzimmer (nicht ohne die Frau runtergeputzt zu haben) und sie kam noch hinterher gelaufen. Um den Frieden wieder herzustellen. Obwohl er sich unmöglich und aggressiv verhalten hat.

"Ach Gustav (fiktiv), das tut mir leid. Nun komm doch bitte wieder. Soll ich was neues kochen? Sei doch nicht mehr böse..." 🙏 

Bis Gustav sich gnädigerweise wieder ins Esszimmer setzte...🤦‍♀️

Na ja, mein Vater knallte dann auch schon mal nen Bierglas zu Boden. Nein, er hat das nicht weggemacht! Er ist ja wegen ihr wütend geworden. Gab sicher noch ganz andere Vorfälle.

Mein Herr "hasst" für sich daher gewissermaßen "Devote". Weil die Kinder mussten ja auch immer zurückstecken. "Der Vater braucht jetzt Ruhe, der braucht seinen Kaffee! Ach, du hast Bauchschmerzen? Erstmal muss der Vater den Kaffee bekommen..."

Es ist natürlich nicht so, dass er Menschen tatsächlich nicht mag. Er selbst kann nur wirklich nicht mit devoten Frauen. Wenn die nicht mal ne Grenze setzen! Und dahingehend ist er sehr gleichberechtigt unterwegs.

Es ist irgendwie kurios, weil das bei uns ähnlich war, dass er sadistisch und ich masochistisch bin (tatsächlich gibt es da aber Zusammenhänge, das wäre jetzt zu viel).

Jedenfalls hat eine Neigung natürlich nichts mit wirklicher Unterdrückung zu tun. Ich liebe es, dass mein Herr der Ohrfeige nicht abgeneigt ist...😁👍 Das ist doch bei einigen so eine Grenze (Frauen schlägt man nicht und schon gar nicht ins Gesicht^^). Es hat ja aber mit echter Maßregelung nach alten Zeiten nichts am Hut, so nach dem Motto "Ja, wenn da mal die Hand ausrutscht... Aber ins Gesicht, das macht man nicht!" 

Als sei das eine Art Ehrenkodex und überhaupt erwähnenswert, dass man Frauen tatsächlich ernst gemeint, nicht ins Gesicht schlagen sollte...🤦‍♀️🤣 

bearbeitet von Bratty_Lo
Sich selbst und sein eigenes Verhalten zu hinterfragen halte ich für obligatorisch. Nicht um gesellschaftlichen Etiketten gerecht zu werden - eher als ein Teil des Selfcare-Programm.
Um das immer voll umfänglich zu begreifen, müsste man wohl Zugriff auf sein Unterbewusstsein haben.
Da sollte man sich eher die Frage stellen ob man mit den Antworten klar kommen würde - insbesondere wenn sie irrational sind.
Die Auseinandersetzung damit bringt einen jedenfalls weiter, aber nicht zwangsläufig zu einem greifbaren Ergebnis.
  vor 9 Stunden, schrieb NewFetplay:

Habt ihr euch selbst schon einmal intensiv mit der Frage beschäftigt, woher eure BDSM-Neigungen kommen?

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Ich habe – vornehmlich aus Neugier – lange nach den Ursprüngen „meines“ BDSM gesucht, genauer: warum ich MaleDom/FemSub als (D/s-)Beziehungsmodell anstrebe … und bin in meiner Ursprungsfamilie gelandet:

Der 17. Geburtstag meiner Mutter war genau vier Wochen, die Hochzeit meiner Eltern drei Wochen her, als ich auf die Welt kam. Ich war das „Vehikel“, um eine Verbindung zu legitimieren, die beide (Groß)Elternhäuser nicht gern gesehen hatten.

Geheiratet wurde, damit ich nicht als „Bastard“ auf die Welt komme – was in einem kleinen, nur ein paar Hundert Seelen zählenden Dorf im tiefsten Odenwald, dessen Dorfgemeinschaft schon allein damit zu kämpfen hatte, dass je ein Teil meiner Großeltern den Nationalitäten entstammte, gegen die der jeweils andere Teil in den Krieg zog, damals (Ende der 60er Jahre) absolut undenkbar gewesen wäre.

Von der Dorfjugend trotzdem geschmäht und mit Eltern, die selbst noch Kinder waren, waren meine Großeltern die einzigen Vorbilder für Beziehungsmodelle, die für mich infrage kamen. Umso mehr, als sich meine Eltern noch vor meinem ersten Kindergartentag trennten und meine Mutter mit der Last der Alleinerziehung und -ernährung unserer kleinen Restfamilie hoffnungslos überfordert war. Da war keine Zeit, Nestwärme für mich zu produzieren.

In beiden Großelternhäusern ging es streng, aber gerecht zu. Der Mann hatte das Sagen, die Frau ordnete sich unter. Rückblickend würde ich eines der Modelle sogar als „1950’s Household“ bezeichnen, in dem „englisch“ erzogen wurde, d.h. mit starker Betonung auf Disziplin und Gehorsam - und in dem bisweilen unter Zuhilfenahme des Rohrstocks einem der Respekt und die Höflichkeit regelrecht eingebläut wurde. In die damalige Zeit passend, heute womöglich undenkbar. Und ja, auch ich hatte da bisweilen Spuren davongetragen. Geschadet hat’s nicht.

Was beide Großelternhäuser gemein hatten, war, dass sie mir die Nestwärme gegeben haben, die ich daheim nicht bekommen konnte. Dementsprechend war ich – sehr zur Freude meiner Mutter ob der Entlastung – sehr gerne bei meinen Großeltern.

Und so hat sich in der kindlichen Prägung eine positive Assoziation zwischen konsequent-sein, D/s und (Nest)Wärme herausgebildet, zu der auch mal eine körperliche Züchtigung gehörte, die jedoch niemals in Brutalität ausartete.

Meinem Selbstbild hat diese Suche nach dem Ursprung „meines“ BDSM ein weiteres Puzzleteil hinzugefügt, mich wieder ein Stückchen mehr „ganz“ fühlen lassen (im Sinne von „ich bin o.k., so, wie ich bin – und weiß auch, warum ich ich bin“).

Was mein Faible für Mittelalter und Kerker anbelangt, so kann obiges Erklärungsmodell dafür nicht herhalten. Doch wer weiß schon, ob es nicht ein früheres Leben gab und welche Rolle ich darin inne hatte …

  vor 2 Minuten, schrieb Sinnlicher_Magier:

Ich war das „Vehikel“, um eine Verbindung zu legitimieren, die beide (Groß)Elternhäuser nicht gern gesehen hatten.

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Das war bei meinem Herrn auch so @Sinnlicher_Magier. Er kommt auch aus dem Odenwald. 

Mit Zusatz, Ketten, Mittelalter und so, gerne gesehen. 

Nenne jetzt keine Stadt, aber was es so für Zufälle gibt...😳 

NewFetplay

Vielen lieben Dank für eure Offenheit. Ich sehe diese Auseinandersetzung ebenso wie es @Ohne_Anhangschreibt - als gelebte Selbstfürsorge. Die biografischen Anteile im heutigen Handeln zu kennen ist für mich sehr wichtig. Irgendwie scheinen viele(sicher nicht alle) aus dem BDSM Bereich (zu mindest hier auf der Plattform aber ich denke auch darüber hinaus) zu mindest ähnliche Erfahrungen gemacht zu haben (schwierige Elternhäuser). Vielleicht hat die KI an der Stelle recht, wenn sie behauptet  "BDSM kann als Form von konsensueller Re-Inszenierung" verstanden, als "kontrollierter Kontrollverlust" der einen positiven Ausgang hat.

"Besonders die Subrolle kann dabei helfen, sich sicher in der eigenen Passivität zu erleben, ohne real bedroht zu sein." -auch ein Satz der bei mir für ein tieferes Verständnis sorgte.  

 

Um Traumata oder einfach belastende psychische Erfahrungen aufzuarbeiten, eignet sich BDSM m. E. nicht. Dazu sollte man sich in gute, professionelle Hände begeben.

Ansonsten kann ich zu mir sagen, dass alles aus dem tiefsten Grund meiner schwarzen Seele entspringt. Ich vertraue meiner Intuition, oder "inneren Stimme" und lasse mich von dieser tragen.

Ich habe mal gelesen , das weibliche Borderliner zu Masochismus neigen - auf mich trifft das zu . Aber man weiss auch genau , welche Gewalterfahrungen man nicht mehr machen will ! Ich war schon sehr jung durch Pulp Covers und B - Movies von gefesselten Frauen fasziniert : ich wollte so sein - hatte damals aber noch keine Ahnung , dass es etwas Sexuelles ist . Im realen Leben muss ich tough sein , umso mehr werde ich bei einer Session erniedrigt und gefesselt . Man sagt ja , dass frühkindliche Erfahrungen einen prägen - auch bei Sowas , aber damit möchte ich mich gar nicht auseinandersetzen : Ich möchte meine Passion nur geniessen , egal woher sie kommt .
NewFetplay
  vor 12 Stunden, schrieb Windgust:

Um Traumata oder einfach belastende psychische Erfahrungen aufzuarbeiten, eignet sich BDSM m. E. nicht. Dazu sollte man sich in gute, professionelle Hände begeben.

Ansonsten kann ich zu mir sagen, dass alles aus dem tiefsten Grund meiner schwarzen Seele entspringt. Ich vertraue meiner Intuition, oder "inneren Stimme" und lasse mich von dieser tragen.

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Das sehe ich auch so. Traumaerfahrungen aufzuarbeiten braucht sicher einen anderen Rahmen. 

Mich beschäftigt auch eher die Frage - wieso man trotz Gewalterfahrungen (Gewalt hat viele Gesichter s.o.) sich zur BDSM-Spielwiese hingezogen und wohl fühlt. Sucht sich hier die Psyche unterbewusst eine Verarbeitungsstrategie? Handelt es sich hier um eine zufällige Korrelation ➡️ Mensch hat eine Gewaltvergangenheit und findet unabhängig davon BDSM gut oder um einen kausalen Zusammenhang ➡️ Mensch fühlt sich wohl in der BDSM Ecke, weil er Gewalterfahrungen gemacht hat und ihm diese Vorliebe irgendwie schräg vertraut ist bzw. etwas darüber verarbeitet wird 💁🏻‍♀️

Treffen wir überhaupt eine freie Wahl bei unseren Vorlieben (Vanilla, BDSM...) oder hat alles seinen Ursprung woanders. In anderen Bereichen ist ja auch selten etwas komplett frei entschieden - ich mag vielleicht das gemeinsame Kochen weil ich es schon als Kind mit meiner Oma zusammen gemacht habe. Ich stehe auf Lob und Anerkennung weil es mir als Kind daran mangelte usw. 

Seine Vorlieben in einen Kontext zu bringen sehe ich ähnlich vorteilhaft wie @Sinnlicher_Magier

  vor 14 Stunden, schrieb Sinnlicher_Magier:

Meinem Selbstbild hat diese Suche nach dem Ursprung „meines“ BDSM ein weiteres Puzzleteil hinzugefügt, mich wieder ein Stückchen mehr „ganz“ fühlen lassen (im Sinne von „ich bin o.k., so, wie ich bin – und weiß auch, warum ich ich bin“).

Ausklappen  

Oder eben als Teil der Selbstfürsorge. 

  vor einer Stunde, schrieb NewFetplay:

Treffen wir überhaupt eine freie Wahl bei unseren Vorlieben (Vanilla, BDSM...) oder hat alles seinen Ursprung woanders. In anderen Bereichen ist ja auch selten etwas komplett frei entschieden [...]

Ausklappen  

Jaaaaa …. darüber, wie deterministisch unser Sein überhaupt ist, könnt‘ ich jetzt stuuuundenlang philosophieren … :hearts_around: … doch das würde das Thema entgleisen und auf dieser Plattform jeden Rahmen sprengen (wobei: einen kleinen Philosophie-Fetisch hab‘ ich schon :relaxed:).

So, im Kontext geantwortet:

Ich denke, dass ein Ergründen des Ursprungs (u.a.) unserer Vorlieben uns zum einen verstehen lässt, _warum_ wir bisweilen so handeln, wie wir handeln (Ursache-Wirkung). Und uns diese Erkenntnis dann dazu ermächtigt, uns bewusst – und insbesondere nachhaltig – selbst(bestimmt) zu verändern. Kurz: wir werden zu Konstrukteuren unseres eigenen Seins … und entziehen uns – mehr oder weniger stark – den äußeren, formgebenden Einflüssen (den Willen hierzu vorausgesetzt). Dramatisch ausgedrückt, befreien wir uns damit "von den Fesseln der Vergangenheit".

Ein bisschen Philosophie zum Schluss: Selbst, wenn wir die Ursache einer Wirkung, eines Handelns, einer Vorliebe vollständig verstehen: Experimente (z.B. das Libet-Experiment) zeigen, dass unser Gehirn Entscheidungen oft schon trifft, _bevor_ wir uns ihrer bewusst werden. Sind wir dann also wirklich „frei“ … oder ist „freier Wille“ nur eine Illusion, eine Selbsttäuschung? Oder – um beim Libet-Experiment zu bleiben – ist unser freier Wille darauf begrenzt, etwas bewusst _nicht_ zu tun (während unser Gehirn vorher unterbewusst entschieden hatte, eine Handlung in Gang zu setzen) ?

(bearbeitet)
  vor 6 Stunden, schrieb NewFetplay:

Treffen wir überhaupt eine freie Wahl bei unseren Vorlieben (Vanilla, BDSM...) oder hat alles seinen Ursprung woanders. In anderen Bereichen ist ja auch selten etwas komplett frei entschieden - ich mag vielleicht das gemeinsame Kochen weil ich es schon als Kind mit meiner Oma zusammen gemacht habe. Ich stehe auf Lob und Anerkennung weil es mir als Kind daran mangelte usw. 

Ausklappen  

Ich sehe das mit spirituellem Hintergrund. Bei unseren Wanderungen durch die Inkarnationen machen wir viele Erfahrungen und Entwicklungen. Vielleicht ist es Karma, vielleicht ist es eine Veranlagung aus früherer Zeit. 

Alles auf Prägungen in der aktuellen Inkarnation zurückführen zu wollen greift viel zu kurz. 

Viele Subs erzählen von Erlebnissen mit Fesseln und Devotion schon bei Kinderspielen. Nach meinem Gefühl geht das tief in unsere geistige Veranlagung, in das Schicksal, welches uns in die Wiege gelegt ist.

bearbeitet von Windgust
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