Ich bin noch realtiv neu im Forum, kam jedoch bei einigen meiner Kommentare bereits damit in Berührung, daß ich einiges bezüglich meiner Transidentität zu erklären hatte. Somit finde ich einen eigen Trans*-Thread sehr gut und möchte die Chance nutzen und mich bezüglich meiner Transidentität etwas Weiterlesen… näher vorzustellen:
Name / Alter: Jennifer, 32 Jahre
Sexuelle Orientierung: homosexuell
Beginn meiner Transition: Mit 13 Jahren
Mein Outing: hatte ich mit 15 Jahren, wobei meine Eltern damit nicht klarkamen und den Kontakt mit mir abbrachen. Erst vor wenigen Jahren näherten wir uns wieder an. Heute bin ich familiär und bei Freunden als Trans* völlig akzeptiert. Besonders, daß ich wieder ins Leben meiner Eltern zurückgefunden habe und sie mich als Tochter ansehen bedeutet mir unheimlich viel!!!
Was bin ich? körperlich wurde ich männlich geboren, was auch heute noch so ist. Da ich keine GAOP hatte (und auch nicht machen werde!!!) habe ich keine weiblichen Körpermerkmale!
Wie lebe ich / mein Alltag: seit meinem Outing mit 15, lebe ich offen als Frau - was mein äußerliches Erscheinungsbild betrtifft. Einen "Männer-Modus" kenne ich nicht mehr, sondern werde komplett als Frau wahrgenommen - ich kleide mich weiblich, schminke mich und bin auch mental und von meinem Gefühlswesen her feminin. Mein liebstes Hobby ist Ballett, ich war als Trans*-Model aktiv und freue mich jeden Tag meine Transidentität leben zu können die mein Leben so sehr bereichert! Zu Jahresbeginn ging die Beziehung mit meinem Freund in die Brüche - wir waren verliebt, lebten Jahre zusammen dennoch hielt es nicht ;( Nach so langer Zeit wieder Single zu sein, ist nicht leicht...
Vor welchen Problemen / Hürden stand/stehe ich? Intoleranz, Missverständnisse, Unwissenheit, Vorurteile gegenüber Trans*-Personen sind immer noch vertreten, dennoch ist die Gesellschaft, meiner Erfahrung nach, in den letzten Jahren offener und liberaler geworden. Eher banale Dinge können im Alltag aber schnell zu einem Problem werden, bsw. ein simpler Toilettengang in der Öffentlichkeit kann schnell "missverstanden" werden - als Trans* nutzt man natürlich das Frauen-WC, wo sich Frauen jedoch schnell "ausgespannt" fühlen.
Woher kam die Transidentität? für mich ist das schwierig zu beantworten - hatte ich es schon immer in mir, oder wurde es durch etwas ausgelöst? Wenn ja, was war der Grund dafür? Ich habe aufgehört mir darüber den Kopf zu zerbrechen und akzeptiere es einfach, daß dies für mich der Weg war den ich gehen wollte. Und wie es sich zeigte war es für mich genau der richtige!
Hinweis: gerade was die Punkte "Sexuelle Orientierung" und "Woher kam die Transidentität?" anbelangt, gibt es keine Pauschale - nur weil man Trans* ist, ist man nicht automatisch gay. In der Trans*-Community kenne ich viele die mit ihren Frauen zusammen leben und hetero sind. Auch woraus sich die Transidentität entwickelt hat, ist bei jedem anders. Für manche ist es nur ein Fetisch, andere sind nur "Teilzeitfrauen" die für ein paar Stunden ihre Transidentität leben, wobei andere von Geburt an fühlen, daß sie im falschen Körper stecken und eine GAOP durchführen wollen. Diversität ist ein breites Feld - ich freue mich auf rege Beteiligung hier im Thread!
Da stimme ich voll zu - die Meinungen können weit auseinander gehen und zu hitzigen Diskussionen führen. Wie können wir von der Gesellschaft Toleranz erwarten, wenn wir selbst unter uns nicht klar kommen...???