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Über das Nadeln


Ademar

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Nadelungen gehören zu meinen bevorzugten Spielarten. Ich habe in der Vergangenheit dazu diverse Workshops veranstaltet, und freue mich immer sehr wenn ich andere für das Thema begeistern kann. Vor einiger Zeit habe ich einen Artikel für einen Zirkel dazu verfasst, den ich heute auch gerne hier veröffentliche:

Das Spiel mit der Nadel

Die Nadelung ist einer meiner liebsten Spielarten. Es ist unglaublich intensiv und kickt mich am laufenden Band. Das erleben, dass mein Gegenüber sich mir vollkommen ausliefert, ich den Körper mit Nadeln durchstoße, ich ihn nach meinem Willen öffne, mit den Nadeln spiele wenn sie in ihm drin sind, bestimme wie lange sie in ihm verbleiben, es genieße wenn ich sie aus ihm (also immer auf den Körper bezogen) rausziehe, dabei das Blut fließen sehe (je nachdem wie gezogen wird) ist mein Himmelreich. Auf der anderen Seite, mein Gegenüber, Angst, nackte Angst vor der Nadel. Allein durch die Vorbereitung, bis die erste Nadel sitzt, bis der erste Stich erfolgt, baut sich eine besondere Spannung auf. Aufregung, Erwartung, Angst sind das Vorspiel das dafür sorgt dass das Adrenalin fließt. Der Blick auf die Nadeln, die Gedanken was gleich passiert, sind wie ein Brandbeschleuniger. In der Regel schaffe ich es mit den Nadeln meine Partnerin in den SubSpace zu befördern. Denn nach einer gewissen Zeit kommt zum Adrenalin noch eine Schwemme von Endorphinen dazu, und das lässt sie abheben, der Schmerz tritt in den Hintergrund. Der Genuss übernimmt ab da an und dann muss ich steigern. Deshalb sind die letzten Nadeln für die Brustwarze, sie sind das Finale, ab da an ist eine Steigerung kaum mehr möglich. Du stehst auf der Bergspitze, sie, ich, wir beide haben den Gipfel erklommen. Was für ein Gefühl.

Nadelspiele gehören somit zu den intensivsten Erlebnissen die man erfahren kann. Eine Nadelung ist ein sehr intimer Akt, eine Handlung die großes Vertrauen erfordert.

Es gibt eine ganze Bandbreite von Motivationen die das Interesse, trotz Ängste vor der Nadel, an der Nadelung wachsen lassen:

Medizinischer/Klinik-Kontext
Der Schmerz
Endorphin- und Adrenalin-Kick
Das Stechen an sich
Erregende Angst
Dominanz und Unterwerfung

Es können einzelne Punkte, aber auch Kombinationen verschiedener Punkte sein.

Auf jeden Fall ist eine Penetration des Partners eine nicht zu unterschätzende Handlung, die einer gewissen Vorbereitung bedarf. Neben einer guten Vorbereitung sollte man sich aber auch mit den mentalen Aspekten vertraut machen, und vor allem nicht wild drauf loszustechen.
Workshops, oder sich an jemanden wenden der Nadelerfahrungen hat ist dann doch sehr empfehlenswert. Und da die meisten wohl eher keine medizinische Vorbildung aufweisen sollte man sich auch ein bisschen mit dem Körper beschäftigen.

Auch hier gibt es also viele W-Fragen:

Was brauche ich?
Was muss ich beachten?
Wie mache ich es?
Wie steche ich?
Wo kann ich, und wo unter gar keinen Umständen?


Vorbereitung – Ablauf – Nachbereitung, dies steht wie auch bei allen anderen Dingen die wir tun immer auf unserer „toDo“-Liste. Mal eben eine Nadel in die Haut zu drücken führt nicht zum Ziel.

Was brauche ich? Natürlich Kanülen (denn so heißen die Dinger eigentlich), es gibt kurze, lange, dicke, dünne, angeschliffene, stumpfe usw. Bitte immer die angeschliffenen nehmen, sie hinterlassen einen feinen Wundkanal der sich schnell schließt. Stumpfe Nadeln verdrängen und verletzen das Gewebe. Desinfektionsmittel, für die Haut und auch für den Intimbereich (kein Sagrotan nehmen, kann zu Hautreaktionen führen), unsterile Kompressen (z B. 7,5x7,5), Zellstofftupfer, Einweghandschuhe, Abwurfbehälter, 1. Hilfe-Pack. evtl. Traubenzucker bei Kreislaufproblemen. Ach ja, und eine(n) mehr oder weniger Freiwillige(n) der sich mir als „Nadelkissen“ anbietet…

Was muss ich beachten? Hat die Person die genadelt wird eine Vorerkrankung? Nimmt diese Person Blutverdünner, und wenn ja, welche?

Wie mache ich es? Im Vorfeld der Nadelung sollte ich mir einen Plan machen was ich Nadeln will, ein Muster vielleicht? Oder vielleicht eine Blumenwiese? Das Nadeln selber, wie es gemacht wird, erspare ich mir an dieser Stelle. Wenn da Bedarf besteht helfe ich aber gerne weiter.

Wie steche ich? Subcutan oder Intramuskulär? Empfohlen wird das Subkutane stechen. IM kann evtl., in seltensten Fällen, zu Infektionen führen.

Wo und wo nicht? Der Körper hat unterschiedlich dicke Hautschichten. Am Handgelenk sind sie zum einen sehr dünn, zum anderen laufen dort dicht unter der Hautoberfläche Venen usw. her. Ebenso die Innenseite des Oberarms, im Gesicht (viele Nerven und Muskeln), Nacken und Wirbelsäule sollte man die Finger, bzw. die Nadeln weg lassen. Auch über die Fußsohlen kann man streiten. Gehört auch nicht zu den bevorzugten Nadelgebieten. Eichel, Penisschaft und Hoden, wer es mag und am besten mit einer gehörigen Portion Respekt. Schamlippen kann man auch Nadeln, sind aber auch sehr gut durchblutet. 

Fragen, Anregungen, Ideen? Ich freue mich auf eure Kommentare

Übrigens gibt es auch Fachbegriffe für die Nadelangst:
Trypanophobie, Angst vor der Injektion und
Belonophobie, Angst vor Nadeln.

 

  • Moderator
Geschrieben

Sehr interessant geschrieben, danke.

Da auf Fetisch.de "Blut" allerdings nicht diskutiert wird, habe ich den Punkt "Faszination Blut" leider streichen müssen.

Mir ist bewusst, dass sich einige Nadelfreunde bis aufs Blut nadeln, aber bitte hier nicht konkret zum Thema machen. Danke.

LG Uyen

Geschrieben

Sehr schön beschrieben. 
Die Angst, die Nadeln und Utensilien zu sehen und zu wissen es wird passieren…vielleicht vergeblich zu versuchen den Dom ( ohne Codewort) es sich anders zu überlegen? Sehr erregend . 

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

ich weiss nach wie vor nich, wie dazu steh

ich schliess es nich aus, glaub jedoch nich, dasses mir viel geben würde..liegt vielleicht auch am gelernten job (altenpflege), ka

 

ich seh ne ästhetik bei manchen nadelungen im rücken...aber alles andre- hmm (und in meine titten kommt da eh nix^^)

ich denk, spanking etc iss mehr meins..aber cool geschrieben dein beitrag!

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

ich möchte mich gerne nadeln lassen brustwarzen auch gerne am sack.

 aber leider kenne ich keinen der mich nadelt.

geil währe es gefesselt dabei zu sein.

liebe grüße eddy 

  • 4 Wochen später...
Geschrieben
Sehr guter Beitrag! Ich mag das Nadeln sehr - als derjenige, der sich nadeln lässt. Es ist das Gefühl der totalen Auslieferung, das hier kickt, nicht nur bei mir, auch bei meinem Gegenüber, das Spiel mit der Angst, bevor die Nadel dann tatsächlich eindringt. Meistens bin ich dabei gefesselt und habe kein Mitbestimmungsrecht. So ziemlich alle Körperteile sind erlaubt bei mir, tabu sind nur mein Gesicht und mein Hals. Es kommen meist geschliffene Kanülen mittlerer Länge und Breite zum Einsatz, selbstverständlich immer aus sterilen Einmalpackungen.
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