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Krefeld....


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Eine kurze, aber wahre Anekdote….

Ein halbes Jahr war seit meinem Vorstellungsgespräch vergangen.

Diese Fahrt nach Krefeld an einem sonnigen Oktobertag sollte nun endlich die letzte sein, um mich  von dem störenden Teil zwischen den Beinen zu verabschieden.

Nach drei Tagen der Vorbereitung war es dann soweit. Als ich dann gegen Abend meinen Narkoserausch ausgeschlafen hatte, fiel der erste Blick unter die Decke ernüchternd aus. OK, das ähnelt vom Bild her einer Pampers….

Das tagelange Liegen auf dem Rücken machte zu schaffen, war aber  erträglicher als meine wehleidige Bettnachbarin. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich dachte „Mädel, Du hast es doch auch gewollt!“

Dann kam der Tag des ersten Verbandswechsels. Der Professor nahm sich höchst selbst die Zeit, sein Werk zu begutachten. Dazu das Gefühl, als der Stent aus der frischen Höhle gezogen wurde. Ich war hin und weg und er offensichtlich zufrieden, wie sein knappes Kopfnicken zeigte. Er war kein Mann der großen Worte.

Ganz lapidar wies er nach der Visite sein Assitenzärztin an, alles wieder zu verpacken. Meine Nachbarin starrte mich ungläubig an ob der Tatsache, dass ich die Prozedur ohne Schmerzen überstand.

Der Prof. war schon auf dem Weg zur Tür, als sie ihn ansprach, ob sie ein Abführmittel bekommen könne. Ich war in dem Moment von ihr so genervt, dass mir der Kommentar „Am besten etwas eisenhaltiges!“ herausrutschte.

Der Professor machte auf dem Absatz kehrt, musterte mich und fragte „Wie haben Sie das denn gemeint?“ In meiner Euphorie des gerade erlebten konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen und meinte „Vielleicht ein Paar Handschellen?“ Seine Mimik konnte ich nicht so recht deuten, aber das leise Lachen der restlichen Weißkittel ließ mich die Lacher auf meiner Seite wissen.

Die Tage vergingen, ich durfte irgendwann wieder aufstehen, Baden und im Park der Klinik spazieren gehen.

Nach drei Wochen kam der Tag der Abschlussuntersuchung vor der Entlassung. Ehmm ja…. Ich sah das erste Mal im Leben einen Gyn-Stuhl in echt und es war trotz aller zukünftiger Normalität ein komisches Gefühl im Magen, wie es wohl die meisten Frauen erlebt haben.

Kurzum, das Ding fuhr mit mir in die Höhe und der Professor klappte mit einem süffisanten Lächeln die Sitzfläche nach unten weg. Ich dachte bei mir „Jetzt hängst Du hier wie ein Schluck Wasser“.

Im Rücken hörte ich das Klappern von Instrumenten.

Plötzlich hatte ich das Gesicht des Prof. vor mir, der breit grinsend ein Spekulum in der Hand hielt.

Dann fiel der Satz, den ich wohl nie vergessen werde „Mit Metallen kennen sie sich ja aus.“ .

Die Retourkutsche kostete er reichlich aus und wer die Lacher diesmal auf seiner Seite hatte, war kein großes Geheimnis!

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