„Du darfst brennen“ Part 7

am Sonntag um 08:22

Der Verschluss sitzt.

Nicht eng.

Aber fest genug, dass du ihn spürst – bei jedem Atemzug.

Ein ständiges, leises Echo seiner Stimme.

Seine Worte haben sich in deinen Kopf gebohrt, messerscharf und viel zu nah.

Du könntest jetzt schweigen.

Du könntest nachgeben.

Aber das bist nicht du.

Nicht jetzt.

Nicht, wenn es sich anfühlt, als wäre da kein Platz mehr zum Atmen.

Also reißt du dich auf – auf deine Art.

Mit Worten.

Mit Stacheln.

Mit einem Grinsen, das aus Trotz besteht und Schmerz kaschiert.

„Weißt du… du analysierst so viel, dass man fast glauben könnte, du hoffst, irgendwann etwas zu finden, das du nicht kontrollieren kannst.“

Du drehst leicht den Kopf, dein Blick schneidend, deine Stimme süßlich.

„Wäre es nicht tragisch, wenn ausgerechnet ich das wäre? Deine kleine unzähmbare Chaos Katze?“

Du setzt nach.

Einen halben Schritt, nicht mit den Füßen – sondern mit der Zunge.

„Aber hey, du kannst es ja weiter versuchen. Vielleicht hast du ja Glück. Oder Pech.

Kommt drauf an, wie du damit klarkommst, wenn ich dir nie das gebe, was du willst.“

Stille.

Du wartest auf den Ruck. Auf den Schlag. Auf die Wut.

Aber er bleibt ruhig.

Viel zu ruhig.

Ein leises Lachen von ihm.

Trocken. Tief.

„Und doch sitzt du da mit meinem Band um deinen Hals… und suchst nach einer Schwäche in mir, um deine eigene nicht ansehen zu müssen.“

Er kommt wieder näher.

Nicht drohend – sondern präsent.

Unvermeidbar.

Seine Hand legt sich auf deinen Hinterkopf.

Nicht grob. Nur eindeutig.

„Du willst provozieren, um zu fliehen.

Aber kleine Chaos Katze… wenn du rennst, dann nur im Kreis.

Und dieser Kreis… den male ich gerade enger.“

Ein kurzer Moment.

Ein Atemzug.

Dann flüstert er:

„Sag mir – wie lange willst du noch beißen, bevor du beginnst zu schnurren?“