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Eifersucht in Spielbeziehungen


Th****

Empfohlener Beitrag

Vorab , jeder soll das tun was er möchte und sich für ihn gut anfühlt!
Da gibt es kein richtige oder falsch.
Aber für mich persönlich, finde ich, gerade im bdsm Bereich muss man so viel tiefer fühlen. Als Sub ist man da dann natürlich auch verletzlicher, sie öffnet sich ja für den Herrn. Dieses nur mal zum Spielen treffen ,hat für mich was von "warmhalten". Ich treffe xy ,weil der Sex geil war, aber wenn sie mir nicht alles gibt, was ich mir vorstelle, suche ich eben weiter, bis ich was besseres finde. Solange ist es ja praktisch, überhaupt was zu haben, wo man Druck ablassen kann... Hat für mich einen bitteren Beigeschmack.
Aber ich glaube ich bin da auch einfach zu emotional veranlagt.
vor 10 Stunden, schrieb Schneeflöckchen:

Meiner Erfahrung nach hat es meistens mit der Unsicherheit des Gegenübers (Selbstvertrauen!) oder generell mit dem Vertrauen in Beziehungen zu tun. Ich selbst fühle mich nicht dafür zuständig sein Vertrauen in sich selbst oder in mich aufzubauen.

Ich habe es gelikt, auch wenn ich diesen Punkt anders sehe. Ich bin sehr wohl dafür verantwortlich, ob ich mich als vertrauenswürdige Person verhalte. Das heißt, dass ich mich an Absprachen halte, zuverlässig bin, emphatisch, rücksichtsvoll, offener Umgang mit Gefühlen - sodass man mir vertrauen kann. Ich hatte schon Partner, da wusste man nicht woran man ist, hat sich sehr ambivalent verhalten und dann sehr aggressiv Vertrauen gefordert. So funktioniert das nunmal auch nicht. Ich finde auch nicht, dass man Probleme mit sich selbst hat, wenn einen bestimmtes Verhalten verunsichert. Das ist eine normale Reaktion. Also erstmal hingucken, was ist los, kann man schon. Eine Person die sich nur sicher fühlt, wenn sie alles kontrolliert und sich die andere Person einschränkt, das kann natürlich nicht klappen. 

Vor 8 Minuten , schrieb guterZeitvertreib:

Dieses "warmhalten bis man was besseres findet" wird ja gerne unterstellt. Das habe ich auch schon des öfteren gehört.

Das Problem ist, dass wir häufig komplett in den gesellschaftlichen Narrativ von Monogamie verfallen. Und es einem auch nicht beigebracht wird, wie es anders laufen könnte. "Schlampen mit Moral" war da ein sehr schönes Buch zu dem Thema, was ich mal gelesen habe.
Das wir #DIEEINEPERSON finden, die perfekt zu uns passt, ist für mich eine Illusion. Mit der einen Person gehe ich Tanzen, mit der nächsten Klettern und wandern, mit anderen kann ich bestimmte Praktiken ausleben an denen nicht alle interesse haben.
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Für mich ist es so, dass ich die Momente mit den Menschen sehr intensiv erleben kann. Das ist dann "unsere Zeit"/unsere Session. Das davor und danach ist dann uninteressant.
Und dann kommt wieder der Alltag, wo mich das Ganze kaum beschäftigt weil andere Dinge im Vordergrund stehen, bis zum nächsten Treffen.
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Das hat schon häufiger zu Diskrepanzen geführt, weil viele nicht so funktionieren. Weil es die konstante Rückversicherung des "Anwesend-Sein" benötigt.
Dann muss man entweder andere Muster und Kompromisse miteinander finden - oder andere Partner.

Deswegen sage ich ja auch, jeder muss das finden, was sich für ihn gut anfühlt.
Es ist toll ,wenn das jemand für sich so trennen kann.
Ich kann das leider nicht so umsetzen.

@guterZeitvertreib ich verstehe dich so, dass du davon ausgehst, dass die Menschen grundlegend gleich ticken und es nur die gesellschaftliche Prägung ist, die davon abhält sexuell locker und polygam zu sein. Du gehst davon aus, dass "den einen zu finden" ein unrealistisches Bild ist. 

 

Ich mag gern allein sein und den Kreis der Menschen, mit denen ich zu tun haben will, halte ich mir klein. Ich will nicht zig Menschen koordinieren, den einen fürs Tanzen, den nächsten zum Klettern und dann noch ein Freundeskreis fürs BDSM. Ich bin froh, wenn ich Nachwuchs und Partner koordiniert bekomme. Und ich will nicht Alltag und Paarzeit und BDSM komplett getrennt halten. Den Stress dann noch weitere Beziehungen (und sei es nur indirekt, da Zweitbeziehung von ihm) koordinieren zu müssen, Zeit finden zu müssen oder mich überhaupt damit auseinandersetzen zu müssen.... Ich will das gar nicht. Ich will das auch nicht müssen. In einer Welt, in der jeder fröhlich Bäumchen Wechsel dich spielt (also heutzutage) will ich das trotzdem nicht mitmachen. 

 

Ich wähle ganz bewusst den einen Menschen, für den ich das an Energie aufbringen will, was ich insgesamt für andere Menschen zur Verfügung habe. Das Budget ist klein und reicht nur für einen und den wähle ich dann möglichst weise. Monogamie bedeutet für mich nicht Verzicht, sondern dass ich schlicht keinen Gedanken für andere habe. 

 

Ja, das kann man auch in einer lockeren Verbindung ausleben. Sehr gut sogar. Wenn man sich nur alle vier bis acht Wochen sieht und dann auch nur, wenn es passt, dann bleibt viel me-time für mich. Das ist schon toll. Außer dass ich keinen Sex oder BDSM haben will, wenn ich nicht emotional verbunden bin. Und dann beißt sich die Katze in den Schwanz: ohne Emotion nix intim und ohne Partnerschaft nix Emotion.  

Danke für die Erläuterung @guterZeitvertreib. Gesamtgesellschaftlich ist Monogamie die vorherrschende Vorstellung. In unserer BDSM-Blase habe ich zuweilen das Gefühl, dies sei das exotischere Modell. 

Ich wünsche den Leuten, dass sie sich in ihrem Beziehungs-, Liebes- und Sexleben in glücklichen Bahnen bewegen, es scheint mir nur zu oft so, dass es vor allem an Selbstreflektion fehlt, vielleicht fehlt es vielen auch an positiv vorgelebten Beispielen. Wie ich schon schrieb, ich beobachte das bei anderen als Außenstehende.

Vor 8 Minuten , schrieb Teaspoon:

Danke für die Erläuterung @guterZeitvertreib. Gesamtgesellschaftlich ist Monogamie die vorherrschende Vorstellung. In unserer BDSM-Blase habe ich zuweilen das Gefühl, dies sei das exotischere Modell. 

Ich wünsche den Leuten, dass sie sich in ihrem Beziehungs-, Liebes- und Sexleben in glücklichen Bahnen bewegen, es scheint mir nur zu oft so, dass es vor allem an Selbstreflektion fehlt, vielleicht fehlt es vielen auch an positiv vorgelebten Beispielen. Wie ich schon schrieb, ich beobachte das bei anderen als Außenstehende.

Häufig fehlt es an Selbstreflektion und Wissen um erfolgversprechende, safe Methodiken und Erfahrungen damit.
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Basically BDSM der 90/00er - viele Phantasien und Wünsche, aber wenig Wissen zur safen Umsetzung 🤭
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Sowieso eine schöne Metapher: Viele stürzen sich in Poly als wüssten sie, was auf sie zukommt. Dabei ist es genauso herausfordernd wie der Übergang von Vanilla zu BDSM - Wer sich nicht informiert und "fit macht", wird schnell von der Realität enttäuscht. 😉

(bearbeitet)

Beobachtungsgemäß hören "poly" oder "offen" für viele auf "geil" zu sein, wenn der andere Mensch dann auch mehr als eine Person hat oder man nicht die Hauptbeziehung oder Platz eins der Priorität ist. 😅 

bearbeitet von Teaspoon
vor 3 Stunden, schrieb Violet_Fog:

Ich habe es gelikt, auch wenn ich diesen Punkt anders sehe. Ich bin sehr wohl dafür verantwortlich, ob ich mich als vertrauenswürdige Person verhalte. Das heißt, dass ich mich an Absprachen halte, zuverlässig bin, emphatisch, rücksichtsvoll, offener Umgang mit Gefühlen - sodass man mir vertrauen kann. Ich hatte schon Partner, da wusste man nicht woran man ist, hat sich sehr ambivalent verhalten und dann sehr aggressiv Vertrauen gefordert. So funktioniert das nunmal auch nicht. Ich finde auch nicht, dass man Probleme mit sich selbst hat, wenn einen bestimmtes Verhalten verunsichert. Das ist eine normale Reaktion. Also erstmal hingucken, was ist los, kann man schon. Eine Person die sich nur sicher fühlt, wenn sie alles kontrolliert und sich die andere Person einschränkt, das kann natürlich nicht klappen. 

Ich hätte es wohl detaillierter ausformulieren sollen. Es geht mir darum, dass ich nicht dafür zur Verfügung stehe jemand anderen den Selbstwert aufzupolieren und die Partnerpersonen, die ich schon an meiner Seite hatte, hatten genau dieses Problem. Meinerseits gab es kein ambivalentes Verhalten, welches Eifersucht gerechtfertigt hätte… es fehlt generell an Selbstvertrauen oder man war der unsichere Bindungstyp. Was ich eben einfach anstrengend finde, wenn dann noch künstliche Gründe vorgeschoben werden „ich vertraue Dir, aber den anderen Menschen vertraue ich nicht“ Das sind Themen, die man für sich selbst gesehen aufräumen kann, ich fühle mich aber nicht dafür zuständig dies für meine Partnerperson zu managen. 
 

Ist es nun besser nachvollziehbar?

vor 2 Minuten, schrieb Schneeflöckchen:

Ist es nun besser nachvollziehbar?

Ja!

Eifersucht ist ja erst einmal nur ein Gefühl. Und dass Gefühle in Beziehungen entstehen ist normal und erwartbar. Die Frage ist dann eher, wie ich mit meinen eigenen Eifersuchtsgefühlen und denen meiner Partner*innen umgehe, sofern sie die denn äußern. Man muss Gefühle ja nicht ausagieren, sondern kann erstmal schauen warum sie überhaupt auftauchen. Verunsichert mich etwas, liegt das in mir begründet oder im Gegenüber, fühle ich mich vernachlässigt etc. Also für mich zählt eher wie man mit Eifersucht umgeht anstatt dass man erwartet, dass weder bei einem selbst noch bei Partner*innen überhaupt Eifersucht entstehen darf.

(bearbeitet)

Ich stimme mit  @Chris-Corax @rootcause und @guterZeitvertreib in vielen Punkten überein, daher werde ich diese Punkte nicht nochmal aufwärmen.

Bei mir selbst war Eifersucht oft ein Thema und hatte sehr viel mit dem Glaubenssatz "Ich bin nicht gut genug" zutun. Je mehr Fortschritte ich in puncto Selbstwert gemacht habe, desto weniger spielte Eifersucht eine Rolle.

Inzwischen sehe ich auch die positiven Seiten, wenn Bedürfnisse meiner Partnerpersonen nicht ausschließlich von mir abhängen, sondern sie sich auch ohne mich austoben können :smiley: 

Ab und zu gibt es Momente, in denen ich z.B. beruflich unter großem Druck stehe und dieser sich auf meine (Spiel-)Beziehungen auswirkt, während ich mich gleichzeitig zurückziehe. Dann kommt es schon mal wieder zu Eifersuchtsgefühlen, wenn sie bei Anderen sind, obwohl ich rational weiß, dass sie nichts mit der Partnerperson zutun haben. Bei kurzzeitiger Eifersucht behellige ich die Partnerpersonen nicht mit diesen Gefühlen, weil ich nicht möchte, dass sie sich dafür verantwortlich fühlen.

Bei längerfristigen Phasen der Eifersucht habe ich mich entschieden, sie zu kommunizieren, damit meine Partnerperson mein Verhalten besser nachvollziehen und einordnen kann.

 

Am 5.8.2025 at 19:22, schrieb Rob1988:

Ja du alles gur jeder wie er es gerne hat :) alle haben hier eigene Vorlieben oder ähnliches. Das wäre aber absolut nichts für mich. Wenn dann will ich mich an meiner Partnerin austoben und nicht an jmd anderen weil ich das einfach nicht ohne starke Gefühle zu jmd machen kann

Starke Gefühle können allerdings auch bestehen, ohne dass man in einer Paarbeziehung ist.

 

Am 4.8.2025 at 23:11, schrieb zoro1966:

Aber ihr werdet doch im Vorfeld drüber geredet haben. Ich hatte mal eine SUB, die fand ich echt heiß. Wir hatten aber klare Regeln und eine Trennung kam für SIE nicht in Frage. Ihr Mann wusste von IHREN Bedürfnissen, war aber nicht im Stande, ihr diese Wünsche zu erfüllen. Dann habe ich SIE im Spiel bei ihm anrufen lassen. Und ich hatte wirklich schlagende Argumente. Kurz vorm auflegen habe ich SIE dann mit einem XL Dildo anal bestraft. Seit dem habe ich nichts mehr von ihr gehört, aber die Erinnerung bleibt ...

Das klingt ziemlich seltsam, ehrlich gesagt. Für mich liest es sich so, als ob du sie, ihre Beziehung zu ihrem Partner und eure klaren Regeln nicht respektiert hättest. Dass sie sich nach dem Vorfall nicht mehr gemeldet hat, spricht ebenfalls dafür…

bearbeitet von Krypticon
versehentlich abgeschickt
Vor 3 Stunden, schrieb Krypticon:

Ich stimme mit  @Chris-Corax @rootcause und @guterZeitvertreib in vielen Punkten überein, daher werde ich diese Punkte nicht nochmal aufwärmen.

Bei mir selbst war Eifersucht oft ein Thema und hatte sehr viel mit dem Glaubenssatz "Ich bin nicht gut genug" zutun. Je mehr Fortschritte ich in puncto Selbstwert gemacht habe, desto weniger spielte Eifersucht eine Rolle.

Inzwischen sehe ich auch die positiven Seiten, wenn Bedürfnisse meiner Partnerpersonen nicht ausschließlich von mir abhängen, sondern sie sich auch ohne mich austoben können  

Ab und zu gibt es Momente, in denen ich z.B. beruflich unter großem Druck stehe und dieser sich auf meine (Spiel-)Beziehungen auswirkt, während ich mich gleichzeitig zurückziehe. Dann kommt es schon mal wieder zu Eifersuchtsgefühlen, wenn sie bei Anderen sind, obwohl ich rational weiß, dass sie nichts mit der Partnerperson zutun haben. Bei kurzzeitiger Eifersucht behellige ich die Partnerpersonen nicht mit diesen Gefühlen, weil ich nicht möchte, dass sie sich dafür verantwortlich fühlen.

Bei längerfristigen Phasen der Eifersucht habe ich mich entschieden, sie zu kommunizieren, damit meine Partnerperson mein Verhalten besser nachvollziehen und einordnen kann.

 

Das klingt ziemlich seltsam, ehrlich gesagt. Für mich liest es sich so, als ob du sie, ihre Beziehung zu ihrem Partner und eure klaren Regeln nicht respektiert hättest. Dass sie sich nach dem Vorfall nicht mehr gemeldet hat, spricht ebenfalls dafür…

Das kann ich nicht. Mag sein dass es Menschen gibt die starke Gefühle für jmd haben können ohne Beziehungsbasis aber für mich gehört das einfach dazu als vollwertige beziehung

Vor 3 Stunden, schrieb Rosenrot82:

Dein erster Satz," Eifersucht ist die Angst vor dem Vergleich". Stimmt nicht ganz genau. Es ist nicht die Angst vor dem Vergleich, sondern es ist der Vergleich, der bewußt eingesetzt wird um Eifersucht zu erzeugen.

Ich hatte 12 Jahre lang eine offene Beziehung, wir haben uns für einander gefreut, keine Geheimnisse. Uns alles erzählt, nie verglichen. Ich hätte nie gedacht, dass ich "ein Ding" mit Eifersucht habe.

Es wird in der neuen Konstellation, aktiv verglichen, um Schmerz zu erzeugen. 

Aber ich werde noch lernen auch damit umzugehen.

Wichtig ist zu erwähnen daß es auch gewollt ist zu Leiden...
Sich damit auseinander zu setzen...
Was ein Spaß (mag halt nicht jeder)
-wäre es böswillig würde es keinen Spaß machen, ne doch...aber die Beziehung würde das echt gefährden...

vor 41 Minuten, schrieb JaN1na:

Wichtig ist zu erwähnen daß es auch gewollt ist zu Leiden...
Sich damit auseinander zu setzen...
Was ein Spaß (mag halt nicht jeder)
-wäre es böswillig würde es keinen Spaß machen, ne doch...aber die Beziehung würde das echt gefährden...

Wir zwei verstehen uns einfach😁 und klar tut verdammt weh, kann ich bitte noch mehr davon haben?

vor einer Stunde, schrieb Violet_Fog:

Ja, darüber wird kaum geredet, aber es ist ein Ding! Ist mir auch aufgefallen über die Jahre, dass manche über Erfahrungen mit anderen sprechen auf eine Art, die wehtut, abwertet, vergleicht. Und andere sprechen darüber und es tut nicht weh, es ist stattdessen interessant ist. Der Umgang damit macht SO viel aus!

Ja es ist tatsächlich die Art und Weise wie man darüber spricht. Aber es fühlt sich auch gut an, das was es mit mir macht. 

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