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Reaktionsfetischismus


Vi****

Empfohlener Beitrag

HerrNeuGierig
Ich bezeichne mich auch gerne als Reaktionsfetischist. Reaktionen sind großartig: die offensichtlichen, wenn ich spanke - das Klatschen, die Laute, die meine Sub macht..
Aber viel mehr auch die leisen Reaktionen meiner Partnerin, das Zucken beim Orgasmus, den ich hinauszögern möchte, so lange es geht.
Und noch viel schöner sind Reaktionen, wie du sie beschreibst - Gefühle, die man auslöst, weil man seiner Partnerin unglaublich nah kommt - vom Lachen, bis zur Vorfreude und dem erschöpften Einschlafen am Ende.
Mich kicken die Gefühle, die ich auslösen kann man meisten. Die Macht, so etwas zu schaffen - unbezahlbar für mich.
Und ja: ich bin auch sehr experimentierfreudig ☀️
Für mich ist ein Reaktionsfetischist jemand, der sicherlich selbst nicht zu kurz kommen wird, aber der vielmehr auf seine Partner achtet und sich halt nicht so auf sich selbst konzentrieren muss.
vor 3 Stunden, schrieb Violet_Fog:

Ein Wort, das ich zwar manchmal selbst benutze und doch so meine Schwierigkeiten habe. Ich verstehe es größtenteils wörtlich, also dass einen die Reaktionen der anderen Person auf die eigenen Aktionen, anmachen. Oder unterschiedliche Aspekte dieser Reaktionen: Wie stark sie ausgeprägt sind, wie schön/süß/besonders/emotional/intim/ect sie sind. 

Da für mich BDSM eher mental stattfindet, machen mich nicht einmal die Reaktionen an sich an, sondern die Kenntnis dessen, was dahinter steckt. Wenn ich weiß, was sich IN der Person tut, was da ausgelöst wird, statt findet. Die Reaktionen als Ausdruck dessen genieße ich natürlich schon, aber im Hinblick dessen, was sie eben ausdrücken. So tief begehre ich in das Wesen und den Kopf der Person einzudringen. Viele Gespräche sind dafür notwendig, um zu erschließen, was dahintersteckt, was die Person berührt, kickt, beschäftigt. Es geht dann eher darum Gefühle und Empfindungen zu erschaffen, nicht die Reaktionen per se. Deswegen passt es für mich nicht 100%

Letztes meinte jemand, Reaktionsfetischismus sei Experimentierfreudigkeit, ein "was passiert wohl, wenn ich das tue?" 

Und ich denke dann immer wieder, dass doch wohl jeder Gefallen daran hat, wenn einem das Gegenüber etwas zurückspiegelt durch Gesten, Mimik, Worte, Laute, Windungen - Reaktionen eben und ob denn nicht jeder ein Reaktionsfetischist ist?

Wie seht ihr das? Gibt es einen Reaktionsfetischismus der sich abgrenzt oder ist das eher der "Normalzustand"? Sehr ihr euch als Reaktionsfetischist*in?

Ich empfinde den beidseitigen/ wechselseitigen Reaktionsfetisch als gelebten und gefühlten Konsens. 

Ich kann den Worten von Ademar und Ropamin (wie so oft😉) nichts hinzufügen, möchte aber mal eine andere Sichtweise auf den "Reaktionsfetisch" ins Gespräch bringen. Fast so als würden die Gegenteile ihre gegenseitige Existenz beweisen😋
Dass es Menschen gibt die dadurch erregt werden, möglichst keine Reaktionen von seinem Gegenüber zu erhalten. Wie die Paraphillien im Einzelnen heißen weiß ich jetzt nicht aus dem Kopf aber ich denke da an Erregung durch Handlungen an schlafenden (oder "schlafend gemachten") Partnern, Sexpuppet-Roleplay usw.
vor 47 Minuten, schrieb SecretLord:

Ich kann den Worten von Ademar und Ropamin (wie so oft😉) nichts hinzufügen, möchte aber mal eine andere Sichtweise auf den "Reaktionsfetisch" ins Gespräch bringen. Fast so als würden die Gegenteile ihre gegenseitige Existenz beweisen😋
Dass es Menschen gibt die dadurch erregt werden, möglichst keine Reaktionen von seinem Gegenüber zu erhalten. Wie die Paraphillien im Einzelnen heißen weiß ich jetzt nicht aus dem Kopf aber ich denke da an Erregung durch Handlungen an schlafenden (oder "schlafend gemachten") Partnern, Sexpuppet-Roleplay usw.

Das ist auch ein spannender Ansatz. Mehrfach erlebt, als sich Sub alles 'verkniffen' hat, versuchte steif zu bleiben, zu absorbieren und in sich zu behalten. Ich möchte dann den Sieg einfahren. Jeder Mucks, jede Bewegung, ein kleiner Sieg und sie wussten alle, daß dieses Aushalten, das ertragen des Schmerz, nur ein Phyrrussieg sein konnte, denn zum Ende, holte ich mir das, was ich wollte.

Es ist aber auch ein besonderer Schlag Mensch, der diesen Weg beschreitet. 

Jemand, der z. B. schläft oder anderweitig aus dem 'Rennen' genommen wurde? Das würde mich nicht Reizen.

(bearbeitet)
vor 2 Stunden, schrieb Ropamin:

Es geht ja nicht nur um Lust dabei - es ist auch unglaublich schön für mich Tränen zu sehen und zu wissen, dass das Ausdruck einer Katharsis in diesem Moment ist. Es spiegelt meine eigene Wirksamkeit im Gegenüber. Wenn ich gezielt eine Emotion auslösen möchte, zeigt mir eine Reaktion, ob es so funktioniert wie ich es mir wünsche...

Ich bin halt im Kopf einer Partnerin angekommen und habe daran mehr Freude als an dem, was ich gerade anstelle um dorthin zu kommen... 

Ganz faszinierend ist es für mich, das selbe mit anderer Intension zu tun und zu beobachten, dass es etwas anderes auslöst. Ich mag für mich das Wort Kontaktkommunikation - von mir gesetzten Wahrnehmungsreize sind Fragen die ich stelle und die Reaktionen darauf die Antwort das ich Recht habe. Und wer mag es nicht Recht zu bekommen? 😁 Und wenn etwas nicht funktioniert, dann muss ich meine Fragen halt anders formulieren. Wenn dann der Körper dazu noch anders reagiert als sie es verbal ausdrückt, grinse ich von Ohr zu Ohr... In diesem Moment steuere ich die körpereigenen Botenstoffe ja dazu noch ganz direkt.

sehr schön geschrieben und ausgedrückt. Nur eine Facette dieses unheimlich breiten Spectrum namens BDSM.
Es ist eben nicht alles schwarz oder weiß, sondern sogar soviel mehr als fifty shades of grey

bearbeitet von Bastius
vor 28 Minuten, schrieb Semreh:

(1) Reaktion ist beiderseits und geht nicht nur in Richtung D -> s sondern auch in die andere Richtung s -> D

(2) Tango ist dafür eine gute Parallele in der Vanilla Welt. Im Tango gibt es keine Schrittabfolgen, sondern der nächste Schritt wird erst nach der Ausführung des letzten entschieden. Je nachdem wie der "Follower" den macht, hat der "Lead" Möglichkeiten und gerade das ist Teil der Dynamik.

Reaktion und Gegenreaktion die gesteuert damit die nächste Reaktion provoziert (oder auch nicht) und dadurch entsteht die Magie des Tanzes ....

 

Immer diese Romantiker, schrecklich 😜

Ich gehe davon aus das der Reaktionsfetisch beim BDSM sehr verbreitet ist und gehe noch weiter, zu behaupten daß er für vieles sogar erforderlich ist.
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Wenn ich an Gespräche unter Männern Denke, wird meist beschrieben wie geil die Frau aussah und das dies und jenes mit ihr gemacht wurde. Da fang ich erst gar nicht an zu erzählen, daß ich es toll finde wie sich ihre Härchen aufrichten wenn das Seil langsam enger wird...oder das Funkeln in ihren Augen wenn sie das Schloss zu drückt.
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Gerade im Vergleich "Sex" zu "BDSM mit Sex" (bis vor kurzem noch namentlich unbekannt) finde ich dieses drum herum wichtiger.
Anders formuliert BDSM ist Sex mit oder ohne klassischen Sex.
Dies könnte auch der Grund sein warum so viele neuro divergente hier anzutreffen sind.
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Das du (Violet_Fog) es als selbstverständlich ansiehst, Reaktionen zu mögen, sagt mir nur das du diesen Fetisch sicher hast.
(Wie auch immer man das nennt)
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Es wurde hier auch schon erwähnt, es gibt das krasse Gegenteil...die denken bestimmt auch das es Normal wäre.
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So wie die Gruppe Männer auf der Baustelle... Für Normal halten.
Gestern um 15:04 Uhr, schrieb Ademar:

Ein Fetisch ist ja eigentlich nur eine übersteigerte Zuneigung und das kann sich um Dinge handeln, Menschen und auch Reaktionen.

Ich erfreue mich allgemein daran, dass sich zum Beispiel jemand freut, also, wenn man sich trifft. Aus den Eindrücken der Mimik und allgemein der Körpersprache bekomme ich etwas zurückgemeldet. Das ist schön, manchmal auch nicht.

In einer Session aber, in der Person, die da vor mir ist und mit der ich bestenfalls eine gute Verbindung habe, wirken bei mir andere Mechanismen.

Ein Schlag mit dem Rohrstock ist erstmal nur eins, ein Schlag.

Aber diese besonderen Reaktionen, bestenfalls, die er auslöst, machen etwas mit mir. Das ist ein tieferes erbeben, eine Art rauschen, etwas, was mich vollkommen fokussiert und meine Sinne schärft. Ich spüre die Vibration, die Spannung in der Luft, es ist, dass meine Augen winzigste Details wahrnehmen. Gerüche verändern sich für mich und Farben werden intensiver. Jede Bewegung, die mein Schlag auslöst, jedes stöhnen, atmen und auch das schwitzen des Körpers, es ist alles konzentriert und gebündelt. Meine Aktionen laufen automatisch bei einer schlagenden Session, ich weiß genau was ich tue und was gerade passiert und bin doch auf Autopilot. Diese Reaktionen lösen bei mir tiefste Gefühle der Zuneigung aus, Dankbarkeit, Glück, die Schönheit des Moments. Das funktioniert aber auch nur, wenn ich sehe eng mit jemandem bin.

Beim Shibari wäre es aber zur Zeit etwas anderes, da ich da voll raus bin und mein Fokus bei den Knoten liegen würde und natürlich auch bei den Reaktionen meiner Gegenüber.

 

Was ich noch ergänzen möchte, wenn ich diesen Tunnel betreten habe, dann bin ich nur noch bei meinem Gegenüber und mir und die Außenwelt ist ausgesperrt. Ich bekomme nichts davon mit, was um mich herum passiert.

Das trifft es eigentlich perfekt. Es sind bei mir fast immer die kleinen Dinge die mich sehr erregen und regelrecht in Ekstase bringen und mich wissen lassen, dass ich Sie in diesem Moment voll abhole bzw genau das mache, was Sie maximal stimuliert. Die Atmung die sich verändert, die kleinen Haare die sich aufstellen, das leichte beißen auf die Lippen, das kräuseln der Zehen aber auch ein gehauchtes Wort oder das kratzen vor Ekstase. In gewisser Weise "brauche" ich diese Dinge auch, ein komplett passiver Partner wäre definitiv nichts für mich.

Mein Herr liebt Reaktionen schon. Sie zeigen ihm ja auch an, wann die Sub leidet und er möchte Schmerz zufügen. Natürlich sieht er gerne Spuren, aber er zieht nicht alleine aus blutigen Spuren was. Mag sein, gewissermaßen, er sieht sie gerne, die Verletzung, sein Werk. Und wenn ich mit einem Aufwärmen und sich steigernden Hieben im Schmerz aufgehe, muss das auch nicht immer leidvoll sein. Zuletzt war es das allerdings immer. Das hat definitiv mehr Reiz für meinem Herrn. Es gefällt der Sub nicht. Das kann natürlich anfangen bei einem Zucken, bis hin zu Tränen und Schreien, das schmerzverzerrte Gesicht mag er. 

 

Aber auch Erwiederungen an Zärtlichkeiten, die wir als Paar ausleben. Mein Lachen mag mein Herr natürlich. Wenn ich neben ihm liege und seine Nähe suche, wenn wir uns gegenseitig angrinsen. Wir haben ja auch viel Humor. Manchmal sind wir verträumt usw. Wenn ich neben ihm im Bett liege ist die einfachste Quälerei für ihn, meine Nippel zu quetschen. Er spielt schon damit, dass mich die leichten Berührungen erregen. Er mir dann allerdings Schmerz zufügt, der sich auch äußert und ich mich unter seinen Händen wegwinden möchte. Verbale Spielereien mag mein Herr im SM wohl auch. Natürlich, oft geht auch einfach so SM, still und ohne viele Worte, die Sub in Position bringen. Gelegentlich ist aber auch das bewusste verbale Spiel beliebt. Ob durch Verhöre oder sonst was. Im Sinne eines Machtgefälles sieht das natürlich nochmal anders aus, als wenn wir als Paar lebhaft diskutieren. Da mag mein Herr die gelegentliche Augenhöhe, das Messen und verbale Duell irgendwie auch... Bis die Augenhöhe wieder vorbei ist. 

 

Ja, bei uns kann es die auch bei 24/7 geben. Mein Herr mag schon die ausdrucksstarke Sub. Gerne auch mal Frechheiten. Ebenso mag er es allerdings auch, mich zuweilen sehr unterwürfig zu bekommen, bis hin zum Flehen und Betteln. Reaktionen ergeben sich für ihn einfach durch ein natürliches Spiel aus actio und reactio. Gelegentlich kann es auch sein, dass er mich gezielt zu Reaktionen bringen möchte, ja ein Betteln zum Beispiel. Aber nun nicht ständig. Mein Herr spielt gerne damit und Reaktionen dürfen ihn auch mal überraschen in dem, was die Sub mag oder nicht mag. 

Moin,
@Violet_Fog, danke für dieses Thema.

An anderer Stelle hätte ich gerade erklärt, dass ich diesem inflationären Bezeichnungswahn nichts abgewinnen kann.
Der Reaktionsfetisch ist letztlich auch keiner, allerdings wenn jemand sagt, er würde auf Reaktionen stehen kommen von ganz vielen Personen ein "Was?"

Für mich ist Reaktionsfetischismus eine Bezeichnung für eine besondere Art der Kombination aus BDSM-Handeln und gleichzeitiger Kommunikation. Wobei der Bottom meist über Mimik, Haut, Regung von Körperteilen, Lauren kommuniziert, während Top sich wie ein "zivilisierter Mensch" ausdrücken kann und wird. Hört sich bös an, aber Ihr wißt wie es gemeint ist.

Für mich sind "Reaktionsfetischisten" die Meister im "Spiel" mit dem Bottom.
Es geht diesen Personen nicht um das "Abspulen" eines Programms, dass umsetzen einer Session, welche genau geplant wurde oder das bloße zufügen von Schmerzen und Spuren.

Diese Personen sind künstlerische Teufel, die es verstehen Reaktionen von SUB zu lesen, das eigene Handeln nach den Reaktionen anzupassen um so, wie Violet und NoDoll schrieben, sich tief in die Gadankenwelt, in das Unterbewusstsein von Bottom einzuschleichen.
Für SUB kann ein solcher Top die geheimsten Wunsche von SUB erfüllen oder auch Grenzen stets neu definieren lassen bis diese endgültig fallen.

Ich selbst liebe Reaktionen von Bottom und passe gerne mein Handeln Situation abhängig an.

Da ich bekannterweise auch Bottom bin, muss ich sagen, Reaktionsfetischisten sind rar gesät, den viele "Tops" besitzen nicht die mentale Stärke von vorgenommen Handlungsskript abzuweichen.

Unheimlich schwierig ist der Umgang mit Personen, welche keine Reaktion aussenden.
Das betrifft Bottom, wie Top.
Ein Bottom ist für mich kein Objekt, dass ich Schlage, Quäle oder sonst wie "Bespiele" sondern in erster Linie ein Mensch dessen Gemeinsamkeiten BDSM und die Lust daran ist.

Und nein ich muss nicht zwangsläufig solange weiter machen bis ne Reaktion kommt. Auch ich als Top kann sagen,die Welle auf welcher wir reiten harmoniert nicht oder ich habe ein SUB, dessen Erfahrungen, dessen Bedürfnisse weit jenseits von jenem sind, was ich anbieten kann. Ich muss als Top nicht gewinnen und dann ich lasse mich als Top auch nicht brechen, sondern gehe nur soweit wie ich es verantworten kann.

Und es gibt auch Tops, die reaktinsarm, um es vorsichtig auszudrücken, sind. Ziehen ihr Programm durch und als Bottom erfährt man nicht, habe ich Freude gemacht sondern dass einzige was hängen bleibt, man ist Objekt.
Am 18.8.2025 at 13:52, schrieb Violet_Fog:

Wie seht ihr das? Gibt es einen Reaktionsfetischismus der sich abgrenzt oder ist das eher der "Normalzustand"? Sehr ihr euch als Reaktionsfetischist*in?

grad im SM isses denk n unterschied, ob wer reaktion mag oder eher unterbinden möcht

ob wer welche zeigt oder eher gar nich erst empfindet..

 

das muss zusammenpassen!

 

(die 'meister' sind die, die kein geschreie, gewinsel, geheule brauchen, sondern rein aufgrund der atmung, des muskeltonus etc kapiern, wie es dem gegenüber geht..! ich nenn diese menschen dann DOM^^)

Am 21.8.2025 at 12:05, schrieb Rubys_Realm:

dass Reaktionsfetisch nicht eine Einbahnstraße D->S ist, sondern, dass es auch einige Subs gibt, die die Reaktionen ihres Doms lieben und regelrecht dannach gieren sie aus ihm heraus zu kitzeln. Gerade bei Brats sieht man diesen Bereich besonders deutlich

brats und subs sind nich dasselbe!

vor 11 Minuten, schrieb towel:

brats und subs sind nich dasselbe!

Wo steht das? 

(bearbeitet)

@NoDoll-

deren intention iss doch ne ganz andre... und auch die intention des ggübers dann muss entsprechend anders sein!   iss doch nich wertend oder so!  aber pet iss ja nu auch nich sub...  iss halt so, mei

 

bearbeitet von towel
zwo wochen keine tasta und ich klick wieder falsch..
Gerade eben, schrieb towel:

Ich meine das ernst. Wenn dem so ist muss das ja auch irgendwo nachzulesen sein. 

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