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Den Sadisten raus lassen


Te****

Empfohlener Beitrag

Als das Tier mal von der Kette ⛓️💥 war…
Aber man entwickelt sich weiter klar
Vor 21 Minuten , schrieb Violet_Fog:

Vertrauen. 

Ich muss mich auf die Person, auf ihre Worte, ihr Feedback verlassen können. Es muss eine Aufrichtigkeit und Offenheit zwischen uns sein, sodass ich mich darauf verlassen kann, dass die Person da steht, wo sie angibt zu stehen. 

Denn für mich reicht kein Konsens zur Legitimation. Ich möchte auf keinen Fall etwas tun, was sich im Nachhinein wie Missbrauch anfühlt. Völlig egal ob es juristisch einer wäre oder nicht. Ich muss mir sicher sein, dass die Person wirklich bereit dazu ist. Und das kann mich am Anfang zum Zögern bringen, dass ich noch nicht genau sicher bin, woran ich bin bei der neuen Person. Ob ich wirklich die Kontrolle habe, oder ob ich getäuscht werde um etwas zu erfüllen, obwohl die Bedingungen eigentlich nicht stimmen und ich die Verantwortung so gar nicht tragen wollte.

Und ja, ich brauche Aftercare, bis jetzt brauchte ich fast immer mehr Aftercare als die Subs, mir verlangt das emotional und mental sehr viel ab, ich bin dann einfach total durch und kann mich bei fehlender Aftercare auch verloren fühlen.

Es geht mir aber nie um "gegen jede Erziehung". Es geht mir nicht um Höflichkeiten oder Pazifismus, sondern darum, dass ich nicht Schaden verursachen möchte. Daher kann ich das auch nur Verantworten wenn es ein Mehrgewinn ist für beide, auch für Sub/Bottom, der über das hinaus geht, was es abverlangt.

Du hast sehr gut ausgedrückt was ich auch empfinde.

Nein, das geht. Nur wenn es zu krass wird, dann überlegt man zwei mal vorher
(bearbeitet)

Dadurch, dass es bei mir mal damit angefangen hat, dass es ja "nur harmlose Scherze" waren, bevor ich mich als Sadist identifiziere konnte, war es zuerst für mich eine schräge Art Humor, die ich halt einfach hatte. Das ist auch heute noch so, dass ich ziemlich häufig ein wenig lache, wenn ich Schmerzreize setze - dann sage ich auch Dinge wie "ich bin einfach ein sehr fröhlicher Mensch", wenn dazu eine Bemerkung kommt. 

Tatsächlich fand ich es deutlich schwieriger mir selbst einzugestehen diese Veranlagung zu haben als gewollt Schmerz auszulösen. Wobei ich den Moment sehr genieße, wenn ich merke das sie gerade realisiert, dass es gleich richtig doof für sie wird oder sie noch darum bittet, ich solle etwas nicht machen oder mit etwas aufhören. Und ich mag die Kopfspiele, bei denen sich eine SpielpartnerIn selbst tiefer reinreißt - oder ich andeute, was ich alles vorbereiten werde. Noch etwas, das mir schwerer fällt als Werkzeug zu benutzen - mich zu entscheiden, was ich mitnehme. Wenn ich Prototypen von Dingen baue, die es so nicht zu kaufen gibt, freue ich mich schon auf den Test, wenn ich das Material in der Hand habe und noch viel mehr, wenn mir nach der Erprobung gesagt wird, wie sehr sie dieses Teil hasst...

Dinge für die ich aus heutiger Sicht mein jüngeres Ich zusammenscheißen würde und die zum Glück gut gegangen sind gab es da auch. Und auch mal einen Moment, in dem ich enttäuscht von mir selbst war, weil das Monster in meinem Keller mir zum ersten Mal gesagt hat, es wäre zu wenig Leid, als mehr zu ernsten Verletzungen geführt hätte.

Und ich könnte jetzt nicht sagen, ob es nun die Gelassenheit des Alters oder der bewusste Umgang mit dem Thema ist, dass sich nichts irgendwie falsch anfühlt und ich schon Freude empfinde, wenn ich vorher die Taschen packen oder hinterher den gereinigten Werkzeugen eine Portion Lederbalsam gönne und daran denke, was ich den Tag davor damit angestellt habe. Ja, mein Monk braucht auch das Aftercare für das Spielzeug... Und ob es Aftercare nach einer Session ist, oder weil ich allgemein körperliche Nähe und Hautkontakt mag, spielt eigentlich keine Rolle. Dadurch, dass Seil fast immer dabei ist, habe ich ganz automatisch das Umarmen und Halten mit dabei und einen Kopf, der auf meinem Schoß liegt kann ich auch gedankenverloren stundenlang kraulen, ohne vorher gemein gewesen sein zu müssen. Es ist immer mein Ritual, dass alles mit einer Umarmung anfängt und auch wieder damit aufhört. 

Unter dem Strich kann ich sagen, dass es mir gut mit dem geht, was ich bin und was ich mache...(Tante Edit sagt, dass es sonst ja auch mehr als seltsam wäre, den ganzen Quatsch trotzdem anzustellen)

bearbeitet von Ropamin
vor 3 Minuten, schrieb Robin-1995:

Vorher waschen ist übrigens auch empfehlenswert.

Ich gehe von normaler Hygiene bei menschlicher Interaktion aus, deshalb kommt mir bei deiner Aussage eine Art Ritual der Reinigung in den Sinn. 

@Violet_Fog da hat sich einiges bei mir verändert - zwischendurch hatte ich diese Seite auch sehr lange komplett unterdrückt, weil diese Art Späße ja nicht erwachsen waren und  es mit 30 langsam Zeit war die langen Haare und die Albernheiten loszuwerden.

Ich kann mich sehr gut selbst regulieren und brauche auch nicht viel Aktion, wenn der Effekt sich mit wenig Aufwand erzielen lässt.

Ich Beobachte auch einfach gerne was passiert, wenn ich Knöpfe drücke und vorher weiß was passieren wird - ich bin da viel zielgerichteter, das Erleben eines anderen Menschen zu steuern.

Es geht nicht nur um Hauen und Schmerzen - eher taktile Reize und unterschiedliche Berührungsqualitäten mit und ohne Hilfsmittel. Achtsamkeit ist vielleicht nicht das passende Wort dafür aber auf jemanden achten und aufpassen ist schon auch Thema für mich. Für meinen Sadismus ist da diese Ambivalenz von genießen können was man nicht mag und die Schönheit der Verzweiflung wichtig. Durch die ausgelösten Reaktionen ist das am Ende eine Form meiner Zärtlichkeit, wo wir wieder bei meinen geliebten Widersprüchlichkeiten angekommen sind...

@Ropamin Um Erwachsensein ging es mir auch nicht, sondern darum, ob dir bewusst ist, dass du Menschen verletzt bzw. es unterlässt um das nicht zu tun? Oder müssen die Menschen in deinem Umfeld einfach damit leben? Drückst du diese Knöpfe NUR bei Spielpartnern oder auch anderen Leuten wie Arbeitskollegen, Freunden usw.. ? 

Jedes Mal aufs neue genieße ich den Rausch des Adrenalins bevor es losgeht. Aber nichts ohne Vertrauen.
"Was hab ich nur getan?" zum Glück nicht.
Ablehnen musste ich allerdings schon. Aus den vielen Gesprächen mit ihr ging hervor, dass sie von ihren ersten beiden Partnern misshandelt wurde. Sie konnte mir aber nicht erklären, was sie daran reizt.

@Violet_Fog Außerhalb von Dynamik bin ich ein ganz normaler Mensch, der auch schon das ein oder andere Fettnäpfchen erwischt hat... Und wenn die Rückmeldung kommt, man fühle sich von mir verletzt, ist die Ausrede, es wäre nur ein Spaß, keine Entscheidung die ich benutze.

Manipulation ist für mich sonst nur beim Sport ein Thema, wenn ich versuche den Trainierenden zu erklären, wie man seinen Gegner programmieren kann und so vorhersehbarer macht.

Sadismus ist bei mir nur dann ein Teil meiner selbst, wenn ich weiß, dass ich jemanden vor mir habe, der genau auf das steht und selbst dann habe ich meine Grenzen, wie weit ich gehen würde, selbst wenn das Gegenüber nach "mehr" verlangen würde. 

Somit bin ich, wenn überhaupt, dann höchstens ein Softie-Sadist. Spanking - was ja viele als Softcore sehen, strikte Fesselungen, die nach einer Zeit ziemlich unbequem werden, auspeitschen ohne bleibende Spuren, Klammern, Wachs - ist aber alles in Verbindung mit Lustschmerz. Und von daher brauche ich auch kein Aftercare, da ich nur dann "sadistisch" sein kann, wenn ich weiß ich erfülle den Wunsch der Sub.

Anfangs kostete es mich in der Tat eine Überwindung die Peitsche zu schwingen, aber als ich die lustvollen Reaktionen meiner damaligen Sub dabei merkte, fiel auch die Hemmung. 

Daher bin ich wohl kein richtiger Sadist, sondern eher ein Reaktionsfetischist.

Im Leben außerhalb einer Session sehe ich mich eher als sehr emphatisch und lebe nach dem Motto "was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu".  ;) 

Den Sadisten raus lassen war zuerst, sehr unwohl, da auch erzwungen. Habe dann Grenzen und passende Gründe gefunden. Ab da konnte ich den Sadisten in mir dosiert nutzen. Daher erfreut es mich nicht andere Leiden zu sehen, außer es ist verdient und durch mich. Ein Aftercare habe ich nie gebraucht aber liegt wohl daran, das ich es nie auf Wunsch nutze. Anders gesagt bisher nie für BDSM benutzt.
Da aber im Raum steht, es mal sexuell auszuleben in einer Session. Mache ich mir gerade viele Gedanken zu dem Thema. Besonders wie man Sadismus zum ersten mal für etwas gewolltes nutzen kann...dabei sicher stellt es nicht zu übertreiben und so weiter.
.
@Violet_Fog
Ja genau das.
.
Nur habe ich Angst vor dem ersten mal... körperlich kann mich nichts und niemand abhalten, falls erforderlich... Dachte an C3 Elektroschocker etc.
Daher bisher nicht umgesetzt.
.
Das ich Maso und Sadist bin, war mir bis vor kurzem gar nicht bewusst.
.
Daher lese ich gespannt mit...
vor 4 Minuten, schrieb JaN1na:

Den Sadisten raus lassen war zuerst, sehr unwohl, da auch erzwungen. Habe dann Grenzen und passende Gründe gefunden. Ab da konnte ich den Sadisten in mir dosiert nutzen. Daher erfreut es mich nicht andere Leiden zu sehen, außer es ist verdient und durch mich. Ein Aftercare habe ich nie gebraucht aber liegt wohl daran, das ich es nie auf Wunsch nutze. Anders gesagt bisher nie für BDSM benutzt.
Da aber im Raum steht, es mal sexuell auszuleben in einer Session. Mache ich mir gerade viele Gedanken zu dem Thema. Besonders wie man Sadismus zum ersten mal für etwas gewolltes nutzen kann...dabei sicher stellt es nicht zu übertreiben und so weiter.
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@Violet_Fog
Ja genau das.
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Nur habe ich Angst vor dem ersten mal... körperlich kann mich nichts und niemand abhalten, falls erforderlich... Dachte an C3 Elektroschocker etc.
Daher bisher nicht umgesetzt.
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Das ich Maso und Sadist bin, war mir bis vor kurzem gar nicht bewusst.
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Daher lese ich gespannt mit...

Ich kann deine Bedenken sehr gut nachvollziehen, wenn man nicht weiß, was eigentlich passieren wird. Für mich wäre das Ideal, ein Dritter der die Situation unmißverständlich auflösen kann, wenn erforderlich.

vor 8 Minuten, schrieb SM-Art-5-GG:

Ich halte die wenig gewaltorientierte D/s-Erziehung einer SUB auch für den gelungeneren Umgang miteinander.

Aber wer es anders braucht, soll es sich gerne geben oder nehmen, wenn beide Seiten es freiwillig bzw. einvernehmlich wollen.

Ich gehe auch von einvernehmlich aus.  Deswegen würde ich auch nicht von Gewalt sprechen wollen. 

Ich habe leider die Erfahrung machen müssen, dass das Machtgefälle und rein psychisches BDSM, also DS ohne körperlichen Schmerz, einen tieferen Impact haben kann und auch mehr verletzen kann, als der körperlich schlagende Sadist. 

Ich verstehe aber, dass du mit deiner Erfahrung selbst Grenzen hast, die du einhältst. Und das ist ein wichtiger Punkt, der auf Topfseite zu selten thematisiert ist. 

Schon mal großen Dank an alle, die Einsicht gewährt haben und es noch tun werden.

 

@JaN1na danke auch für deine Sicht von "ganz am Anfang". Ich wäre gespannt zu erfahren, wie es weiter gehen wird.

(bearbeitet)
vor 18 Minuten, schrieb Teaspoon:

Ich habe leider die Erfahrung machen müssen, dass das Machtgefälle und rein psychisches BDSM, also DS ohne körperlichen Schmerz, einen tieferen Impact haben kann und auch mehr verletzen kann, als der körperlich schlagende Sadist. 

Das stimmt. D/s kann oftmals "tiefer" gehen und braucht daher eine besondere psychologische Sensibilität. 

bearbeitet von SM-Art-5-GG
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