Jump to content

Integration in den Alltag


Ki****

Empfohlener Beitrag

vor 11 Minuten, schrieb Teaspoon:

Also besteht die Aufgabe darin, nicht zu früh nach Hause zu kommen, möglichst lange weg zu bleiben? Oder worin genau besteht die Aufgabe? 

danke!  ich dacht scho, es läg an mir, dass dies beispiel nich verstanden hab

Naja, ich bin ja auch jemand, dem ein bisschen Anreiz zur sozialen Interaktion gut tun würde. 

Aber laute Vibration hindert ja eher daran, dass man sich entspannt mal außerhalb der Arbeit mit den Kollegen unterhält. Das wäre also eher eine Isolation, als die Förderung von kollegialem Miteinander. 

Aber vielleicht verstehe ich es auch falsch. 😅

vor 37 Minuten, schrieb Teaspoon:

Also besteht die Aufgabe darin, nicht zu früh nach Hause zu kommen, möglichst lange weg zu bleiben?

Ich mag Deinen Take der Geschichte. Doch ganz so einfach ist es nicht:

Die Feier hat einen zeitlich definierten Anfang und ein definiertes Ende, das Akku des Vibro-Eies eine ziemlich gut vorhersagbare Laufzeit. Und Subbie reagiert auch ziemlich vorhersagbar auf das vibrierende Ei an besagter Stelle 😊

Die Herausforderung ist also, sich genau diese Reaktion nicht anmerken … oder aber das Ei ausgeschaltet zu lassen … und dafür die Konsequenzen in Kauf zu nehmen. Subbie hat also eine Wahl (wie so oft).

Und bevor die Moralkeule geschwungen oder Steine geworfen werden, dass Job und private Spielereien zu trennen seien: Erstens passiert sowas einvernehmlich, zweitens wird niemand Unbeteiligtes ungefragt in das Geschehen mit einbezogen. Und drittens hat Subbie - nach eigenem Bekunden - auch ihren Spaß daran.

vor 1 Minute, schrieb Sinnlicher_Magier:

Die Herausforderung ist also, sich genau diese Reaktion nicht anmerken … oder aber das Ei ausgeschaltet zu lassen … und dafür die Konsequenzen in Kauf zu nehmen. Subbie hat also eine Wahl (wie so oft).

 

aber was soll das bringen??  ernsthafte frage

und doch, evt beziehst andre mit ein..  menschen sind nich taub und nich alle sind blind

vor 4 Minuten, schrieb towel:

aber was soll das bringen??  ernsthafte frage

Es "kickt" beide - das allein ist Grund genug, etwas zu tun (solange es niemanden Dritten beeinträchtigt).

 

vor 4 Minuten, schrieb towel:

und doch, evt beziehst andre mit ein..  menschen sind nich taub und nich alle sind blind

Eine Feier ist laut ... und es gab tags darauf auch keinerlei Kommentare oder Anmerkungen, ob denn mit Subbie etwas nicht in Ordnung gewesen sei. Und auch kein heimliches Getuschel, welches abrupt verstummte, sobald Subbie in Hörweite war. Ja, selbst die Spatzen pfiffen nichts von den Dächern ... also gehe ich davon aus, dass Subbie entweder selbstbeherrscht, umsichtig genug oder beides war.

vor 9 Minuten, schrieb towel:

und doch, evt beziehst andre mit ein..  menschen sind nich taub und nich alle sind blind

Hast du schon mal an einer Firmenfeier teilgenommen?

Da wird sich kaum jemand darauf konzentrieren, ob vielleicht eine der anwesenden Leute mit einem Vibro-Ei präpariert ist. Einzig eine äußerst empfindsame Person könnte diese abnormalen Funkwellen registrieren, was jedoch unter all den anderen Mobilfunkverbindungen nicht sonderlich auffällig erscheinen würde. 

Ansonsten hat Sub die Möglichkeit das Vibrieren während der Ansprache des CEO zu unterbrechen und zu hoffen, dass der Chefe nicht eine 90 minütige Rede hält. Vor allem wenn der Anlass auf 3 Stunden festgelegt wurde und das Ei 2 Stunden Akkulaufzeit verspricht. 😳😬

(bearbeitet)

Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst feine Stimmungen in Menschen sehr wohl wahr nehme. 

Angenommen, ich kenne die Kollegin und bemerke ein seltsames Verhalten an ihr, das ich nicht zuordnen kann, ich würde mich fragen, was los ist, ob ich was seltsames gesagt habe und würde mich wohl eher zurück ziehen, wenn ich nicht deuten kann, was das war. Ich gehe nicht unbedingt zu der Kollegin hin oder klatsche über sie. Ich ziehe mich einfach zurück.

Und mal im ernst, man merkt doch, dass die Person mit gegenüber nicht bei der Sache ist, sondern abgelenkt oder gar erregt.

vor 29 Minuten, schrieb Silky:

Hast du schon mal an einer Firmenfeier teilgenommen?

Ich gehe zu sowas nur, wenn ich vermute, mich dort mal in Ruhe mit jemandem unterhalten zu können.... Also nein... 🤣

Und ich glaube, ich hab auch keine Lust in feuchtfröhlich frivole Spielchen anderer Leute hinein gezogen zu werden. 

bearbeitet von Teaspoon
vor 55 Minuten, schrieb Teaspoon:

Sobald es einen Unterschied macht, ob andere da sind oder nicht, sind sie Teil des Spieles. Und ihr vermutet ja nur, dass keiner was mitbekommen hat. 

Vermutet im Vorhinein: ja. Im Nachhinein hat sich’s dann bestätigt, dass wohl niemand Verdacht geschöpft hat.

Und selbst _wenn_ jemand etwas mitbekommen hätte: Die Ausrede „Unterleibsschmerzen“ hätte garantiert verfangen.

Welcher „normale“ Mensch käme auch schon auf die Idee, dass das Gegenüber eine Subbie ist und noch dazu so „unnormal“, dass sie sich mit einem KG unter dem Rock _und_ einem Vibro-Ei auf die Straße traut …? Noch dazu, dass die meisten Menschen wohl gar keine Vorstellung von (modernen) KGs und/oder Vibro-Eiern haben.

Im Zweifelsfall werden „normale“ Menschen ein Brumm-Geräusch wohl auch eher einem Handy zuschreiben wollen, anstatt einem Ei. Und auf die Frage „willst Du nicht dran gehen?“ hätte Subbie unauffällig das Ei per Fernbedienung deaktivieren können … „Oh! Aufgelegt … naja, dann war der Anruf wohl nicht so wichtig“ 😊

vor einer Stunde, schrieb Teaspoon:

Sobald es einen Unterschied macht, ob andere da sind oder nicht, sind sie Teil des Spieles.

Da hast Du vollkommen recht! Der Punkt ist: es macht keinen Unterschied, ob andere da sind oder nicht.

Denn sobald ich mein Handeln abhängig von der Anwesenheit Dritter verändere, bin ich selbst nicht mehr authentisch.

 

Den Gedanken weiter und jenseits von BDSM gedacht: Ist es nur Kindern gestattet, Rollen einzunehmen (und z.B. „Cowboy und Indianer“ zu mimen), Verstecken zu spielen oder sich „nicht Erwachsenen-konform“ zu verhalten?

Oder dürfen auch Erwachsene miteinander spielen und „verrückte Sachen“ machen? Und hört das „verrückte Sachen machen“ dann bei Kinderlieder-singen und auf-dem-Geländer-balancieren auf? Und macht es einen Unterschied, ob dabei andere Erwachsene anwesend sind – oder nicht? Denn Deiner Logik folgend wären diese dann ja auch „Teil des Spiels“ ….

Oder ist es die individuelle Moralvorstellung des Beobachtenden, die bewertet, ob ein Spiel als „zulässig“ oder „verwerflich“ anzusehen ist? (Zumal das Spiel als solches gar nicht offensichtlich ist).

Nochmal: Wir reden hier von einem Vibro-Ei samt KG, beides unter einem Rock _verborgen_. Und nicht darüber, dass zwei Menschen in aller Öffentlichkeit f*cken.

Wenn ich den Diskurs jetzt noch weitertreibe, lande ich in Kürze bei DWTs (drunter) bzw. LLL (drüber) … und ob sowas auf einer Firmenfeier geht oder nicht ...

vor 24 Minuten, schrieb Silky:

Also stellt sich im Grunde doch eigentlich die Frage, ab wann wird die eigene Sexualität in der Öffentlichkeit für wen übergriffig?

Ich würde den Rahmen sogar noch weiter fassen wollen und die Frage stellen: Ab wann wird das eigene Handeln in der Öffentlichkeit übergriffig – und für wen?

Ist es schon die „unmögliche“ Kombination von lila-violett gepunktetem Hemd mit blass-gelb-blau-oranger Hose … oder der aufdringliche Handy-Klingelton, der wie ein billiges Vibro-Ei aus dem Sex-Shop um die Ecke klingt … oder die den Kollegen Sorge bereitenden aber nur vorgetäuschten Magenschmerzen, damit man ja nur möglichst schnell von dieser widerlichen Firmenfeier-Pflicht-Veranstaltung verschwinden kann …?

(bearbeitet)

Ich habe da jetzt auch noch mal darüber nachgedacht. Ich komme für mich zu folgendem Ergebnis: 

Ich kämpfe mein ganzes Leben lang damit, dass mich Menschen verwirren, weil ihre Signale widersprüchlich sind oder seltsam. Ich gaslighte mich immer wieder selbst da rein, dass ich diejenige bin, die sich was einbildet und wenn, dann selbst seltsam gewesen ist. Und nun wird mir mal wieder klar, dass ich nicht seltsam bin, es sind tatsächlich die anderen also ja:

vor einer Stunde, schrieb Silky:

Ich hoffe jetzt nur, dass wenn deine feinen Antennen ein nächstes Mal aufmerksam werden, du nicht davon ausgehst, dass dein Gegenüber mit einem Vibro-Ei versehen ist. 🤭🫣

Ich habe genug hier gelesen um davon ausgehen zu können, dass man regelmäßig Menschen gegenüber steht, die einen Plug im Arsch haben. Und das nächste Mal, wenn ich wieder ein Summen höre, gehe ich davon aus, dass es auch ein Vibro-Ei sein kann und nicht wieder die Lampe. 

Ich kann davon ausgehen, dass es tatsächlich die anderen sind, die sich seltsam verhalten und nicht ich.

 

@Silky hast du eigentlich eine Ahnung, wie oft ich vom Verhalten anderer Menschen irritiert bin? Manchmal erkenne ich, dass sie besoffen sind oder achtlos oder egoistisch oder geil oder oder oder... 

Die meisten gehen davon aus, dass es nicht auffällt. 

bearbeitet von Teaspoon

@Sinnlicher_Magier du selbst schriebst doch, das Ei sei nicht "ganz leise". Und du selbst schriebst "sie musste sich beherrschen". 

Hat deine Sub (mit dir) allein die exakt selbe Aufgabe bekommen und hat sie sich dabei exakt gleich gefühlt?

Oder war Scham involviert, entdeckt zu werden? War es doch nicht so schlimm alleine zu kommen oder erregt zu wirken, wenn sie allein war?

 

Ganz ehrlich, wenn es euch an macht "ein süßes Geheimnis zu haben" macht doch, aber seid doch auch so selbstreflektiert anzuerkennen, dass es gekickt hat, dass andere Menschen etwas mitbekommen könnten. 

(bearbeitet)
vor einer Stunde, schrieb Sinnlicher_Magier:

Ist es schon die „unmögliche“ Kombination von lila-violett gepunktetem Hemd mit blass-gelb-blau-oranger Hose … oder der aufdringliche Handy-Klingelton, der wie ein billiges Vibro-Ei aus dem Sex-Shop um die Ecke klingt … oder die den Kollegen Sorge bereitenden aber nur vorgetäuschten Magenschmerzen, damit man ja nur möglichst schnell von dieser widerlichen Firmenfeier-Pflicht-Veranstaltung verschwinden kann …?

Ja, ja, ja und noch viele weitere Male jaaaaa. Soll ich die Liste verlängern?

 

Aber man gewöhnt sich wohl dran? Oder genau das ist der Grund, warum meine Akkus leer sind und ich Menschen meide?

 

Vielleicht ist es vielen gar nicht klar, wie oft sie anderen auf die Füße treten, nur weil sie selbst es nicht merken und auch die subtilen Reaktionen darauf gar nicht wahr nehmen? Auf einmal finde ich es gar nicht mehr schlimm, unsichtbar zu sein. 

bearbeitet von Teaspoon
(bearbeitet)
vor 45 Minuten, schrieb Teaspoon:

Ganz ehrlich, wenn es euch an macht "ein süßes Geheimnis zu haben" macht doch, aber seid doch auch so selbstreflektiert anzuerkennen, dass es gekickt hat, dass andere Menschen etwas mitbekommen könnten. 

Ich mag den Ausdruck „süßes Geheimnis“. Und ja: was wäre schon ein Geheimnis, wenn niemand da wäre, der es nicht erfahren darf? Das ist – abgesehen von der Stimulation des Eies und der „eisernen Hand“ des KGs – sicherlich ein Teil des Kicks … jedoch eben längst nicht alles.

Hinzu kommt die Herausforderung, die Aufgabe „gegen die Zeit“ zu lösen – und das unter widrigen Umständen. Das Ganze hat also mehr als nur eine Dimension.

Zu den „süßen Geheimnissen“ würde ich übrigens auch den unter einem Schal oder Rolli versteckten Halsreif, die bereits erwähnten Nippelklemmen oder den Plug im Po zählen wollen.

Ob in diesen Fällen Scham involviert ist? Möglicherweise. Ganz sicher ist es jedoch die Gratwanderung zwischen einerseits „nicht entdeckt werden wollen“ und anderseits einem kecken durchblicken lassen, dass „da doch was ist“ (bzw. „sein könnte“). Es ist wohl ein bisschen wie ein „Busenblitzer“ - nur eben anders … irgendwie BDSM’iger. Die Andeutung von einerseits „nichts“ und „doch etwas“. Was aus dieser Andeutung in den Köpfen anderer Menschen entsteht, ist zumeist ein Produkt deren Fantasie.

 

Und da ich zwei hochsensible Menschen in meiner nächsten Familie habe, die mit feinen Antennen gesegnet sind … und die regelmäßig an Fehl- oder Überinterpretationen der verbalen und non-verbalen Äußerungen ihrer Umgebung scheitern, kann ich recht gut nachvollziehen, was Du schreibst.

Die Ultima Ratio wäre dann allerdings, in jedem Gegenüber diese feinen Antennen zu vermuten – und sein eigenes Verhalten entsprechend _allen_ Menschen gegenüber so zu justieren, dass diese jeweils potenziell vorhandenen Antennen nicht überreizt oder fehlgeleitet werden können. Dann wäre ich allerdings nicht mehr ich selbst …

 

bearbeitet von Sinnlicher_Magier
Typo
vor 36 Minuten, schrieb Sinnlicher_Magier:

Die Ultima Ratio wäre dann allerdings, in jedem Gegenüber diese feinen Antennen zu vermuten – und sein eigenes Verhalten entsprechend _allen_ Menschen gegenüber so zu justieren, dass diese jeweils potenziell vorhandenen Antennen nicht überreizt oder fehlgeleitet werden können. Dann wäre ich allerdings nicht mehr ich selbst …

Nennt sich masking und kostet eine Menge Energie. Ja, da muss man einen Mittelweg finden. 

Ein solches Spiel würde mein Herr auch schätzen @Sinnlicher_Magier
 
Die Aufgabe ist ja zu schaffen, aber eben Sub schafft sie vielleicht dennoch nicht gänzlich. Wobei sie sich natürlich Mühe geben sollte, denn sonst hätte das Konsequenzen. 
 
Allerdings wäre das nun auch kein Ungehorsam, wie eine Anweisung nicht annehmen. Sie nimmt ja die Aufgabe auch an. Mühe würde gewertet werden. 
 
Ich selbst muss sagen, dass ich bei solchen Aufgaben sehr beschwingt bin und die total gut finde. Ich habe dann gute Laune, die man mir auch anmerkt. Da hat noch nie jemand was gemerkt. Zwischendurch kann es natürlich auch mal quälend oder anstrengend werden. Nun ja, das ist die Herausforderung, gell? 😁😈 
 
Da man nun nicht wirklich gegen eine Anordnung verstoßen hätte, wäre das Po versohlen dann wohl etwas zwischen Punishment und Funishment bei uns (natürlich keine ernsthaft große Bestrafung). Funsishment wäre rein Spaß für mich und "Oh, bitte bestraf mich" (Nein, Sub möchte es schon lieber umgehen). Man könnte es auch einfach Konsequenzen nennen. Ich denke, umgangssprachlich im bdsm nennen wir Vieles "Strafe". Und mein Herr könnte wohl auch sagen: "Gut, dann gibt das jetzt noch ein paar Strafhiebe". Er wäre stolz, wenn die Aufgabe geschafft wäre, ergötzt sich dann allerdings auch sadistisch an Hieben.
 
Vermutlich würde er es an der Anzahl festmachen. Also 20 Minuten nicht geschafft = 20 Hiebe, 30 = 30 usw. Zumindest wie ich ihn kenne. Vielleicht gäbe es die dann als Bezug auch zwischen die Beine (was nicht sein muss, denn die klassischen Hiebe auf den Hintern gehen immer). 
 
Ich kann mich dann jedenfalls normal unterhalten. Und so denke ich auch unterwegs an meinen Herrn. Das wird man sicher zwischendurch auch so mal machen, aber es gibt eben eine ganz klare Aufgabe! Nein, und bei uns sollte davon auch niemand etwas mitbekommen. Und Sub hat hoffentlich geschickte Ideen, wenn man da ein Virbrieren doch hören sollte. 😉
 
Und wenn man unter dem KG, versteckt etwas trägt, das finden wir nicht schlimm. Wir nehmen uns mit bdsm in der Öffentlichkeit schon sehr zurück! Das ist nichts Offensichtliches, wie Public Disgrace oder so. Aber ja, das hat einen Reiz. Na, wie oft trage ich nen Plug, KG usw.? Selten wird das nicht der Fall sein. Und die Dauer-PK Träger? Ich spreche mit Menschen normal. Ich denke mir jetzt nicht: "Der könnte ja einen PK tragen..." Viele männliche Subs tragen den ständig. Das ist doch dann nicht übergriffig, wenn der unter der Jeans verborgen ist. 
 
Na und wen dann schon kleinste komische Mimiken stören, auch wenn ich verstehe, dass das ein persönliches Leiden ist, so machen wir nichts über das allgemeine Maß hinaus, wie wir finden. Und ja, wenn ich mit einer Freundin mal ausgegangen bin und Alkohol getrunken habe (was nun nicht häufig ist), fahre ich auch angeduselt Bahn. Da muss sich niemand mit mir unterhalten, wenn es sich ergab, waren die Gespräche lustig. 
 
Den einen stört grelle Neonkleidung, den anderen ein undefinierbares Virbrieren oder der komische Handyklingelton? 
 
Außerdem können wir noch darüber schwarodieren, ab wann denn der Rock für die Firmenfeier zu kurz wäre...🙄
 
Solange man sich dem Anlass entsprechend verhält und kleidet, sehen wir da kein Problem. Aber vielleicht ist es allein ein Problem, was jemand unter der Kleidung tragen könnte. Ja, ein Windelfetischist könnte eine Windel tragen... Ein Sub einen Peniskäfig und jemand anderes einen Plug... An sowas denke ich doch nicht ernsthaft. Und die kurzzeitige Gesichtsentgleisung könnte auch ein Insektenstich sein...
 
Bei uns sollte davon auch niemand etwas mitbekommen. Und Sub hat hoffentlich geschickte Ideen, wenn man da ein Virbrieren doch hören sollte. 
 
Wir machen sowas auch mal und finden das nun nicht schlimm...🙂

@Bratty_Lo es ging nicht um die Frage ob es schlimm sei. Es ging darum, ob es bemerkt wird und wie das auf andere wirkt. Und ja, mir ist klar, dass viele Menschen kein Problem damit haben andere auch negativ zu berühren, weil es ihnen z.t. nicht bewusst ist oder es ihnen schlicht egal ist. Nur habe ich mit der Frage auch nicht angefangen, da fühlten sich andere präventiv ertappt.

Ich hatte nur nach der beabsichtigten Wirkung des ganzen gefragt.

 

Ansonsten, wenn es um den Job geht: wenn ich es nicht OK finde, wenn Grundschullehrerinnen oder KiGa-Erzieher es machen, dann taugt es auch für die meisten anderen Jobs nicht. 

Wer jetzt sagt, das sei doch etwas anderes, der ist ganz kurz davor es zu verstehen.

(bearbeitet)
vor 56 Minuten, schrieb Teaspoon:

Ich hatte nur nach der beabsichtigten Wirkung des ganzen gefragt.

Also eine Wirkung zu beabsichtigen wäre jedenfalls nicht unsere Absicht. 😉 Sonst würden wir wohl viel weiter gehen und das bewusst tun wollen. Für uns hat auch das Versteckte "da könnte ja jemand was erahnen" überhaupt keinen Reiz. Es geht um etwas zwischen uns. 

Im Allgemeinen zuträgliche Mimiken usw., ja die mutmaßen wir dann der Bevölkerung zu. Negativ berühren wollen wir damit sicher nicht, nur weil ein Verhalten ein wenig anders ist, als ein direkt zuzuordnendes. Was in der Individualität und den Besonderheiten der Menschen ohnehin nicht geht. 

Allein bei meinem Charakter, meine Witze von Ironie und Sarkasmus, da sind nicht alle. 

Aber genug Leute verstehen das auch. Natürlich nehme ich mich per se erstmal zurück. Ich bin gerne angepasst. Merke ich, die Person hat einen ähnlichen Humor wie ich, die Unterhaltung wird ausgelasser und ungezwungener, umso besser! 

In meinem direkten Umfeld kann ich zum Glück ständig sein, wie ich bin. 

Außerhalb passe ich mich gerne an - und das muss man auch - allerdings nun tatsächlich nicht bis in die minimalsten Winkel und alle Empfindlichkeiten oder Eventualitäten berücksichtigen. Und was wäre mit Traumata? 

Das sind so Grundsatzdiskussionen irgendwie, wo man selten das eine Ergebnis erzielen kann. 

Wenn jetzt 5 in einer Runde stehen und einer reißt einen Witz... 4 lachen sich kaputt, haben Bomben Stimmung und nen super Abend. Eine Person leider nicht... (die das vielleicht schluckt und der man das nicht anmerkt?)

Je fremder mir die Personen, desto angepasster wäre ich. Anlassbezogen natürlich auch.

Es gab doch letzens diesen "Warntag", mit Handy-Notmeldungen und Sirenen gingen an... Wir haben uns köstlich amüsiert...😅

Da sagen ja auch einige, dass diese Sirenen wirklich für Leute die Krieg miterlebt haben, ein Trauma sein kann. 

Unsere Gruppe war sich sehr einig, das mit viel Humor zu nehmen und wer denn die Meldung richtig bekommen hätte und wer nicht und wohin man ja im fiktiven Notfall flüchten könnte...🤣 Die Ideen waren köstlich, wir haben uns bestens amüsiert...

Wäre das jetzt verwerflich, wenn man weiß, dass einige wenige Menschen das total triggert? 

Und der Rest der Gruppe sich total amüsiert, Abends dem Partner noch davon erzählt und das Ganze für erneute Lacher in der Partnerschaft sorgt? 😅

Man kann da zig Beispiele benennen. Und ja, auch wann die Erziehern besser gelaunt oder besser konzentriert ist oder was in welchen Mischungen? Was Spekulationen wären, wann Menschen gute Arbeit leisten... Und auch wieder grundsätzliche Fragen, ob etwas aus Prinzip nicht geht...🤷‍♀️

Ich habe nichts gegen die Lehrerin mit Plug. Wenn die ihre Arbeit gut macht und nett ist... Soll sie doch! 😅 

bearbeitet von Bratty_Lo
(bearbeitet)
vor 6 Stunden, schrieb Teaspoon:

Ich habe da jetzt auch noch mal darüber nachgedacht. Ich komme für mich zu folgendem Ergebnis: 

Ich kämpfe mein ganzes Leben lang damit, dass mich Menschen verwirren, weil ihre Signale widersprüchlich sind oder seltsam. Ich gaslighte mich immer wieder selbst da rein, dass ich diejenige bin, die sich was einbildet und wenn, dann selbst seltsam gewesen ist. Und nun wird mir mal wieder klar, dass ich nicht seltsam bin, es sind tatsächlich die anderen also ja:

Wieso sollen wir (und ich bin mir sicher, dass du weißt, dass ich das Wir ganz legitim benutzen kann) uns als seltsam empfinden, weil wir über Besonderheiten verfügen, die andere nicht nachvollziehen können?

Und doch wäre es für mich nicht richtig, wenn ich anderen den Vorwurf mache, dass ihnen diese Fähigkeiten nicht gegeben sind.

Ja, bevor ich mir dessen bewusst wurde, dass nur ein geringer Anteil der Gesellschaft über solch empfindliche Sensoren verfügt, fühlte ich mich auch oft bedrängt und in meiner Wohlfühlebene gestört wie auch bedroht. Doch haben mich sehr vertraute Menschen gelehrt, dass dies in den wenigsten Fällen mit Absicht geschieht. 

Wir sind mit dieser 'Gabe' herangewachsen. Für uns ist es normal, feine Schwingungen aufzunehmen. Und wie hätten wir aus eigenem Verständnis denn erahnen können, dass die Mehrheit der Leute dieses Überschreiten der Grenzen nicht auch als störend erleben?

Ich habe das Glück, dass ich ein interessiertes und verständnisvolles Umfeld habe, welches meine Neurodiversität neugierig und liebevoll hinterfragt hat. Dadurch wurden tatsächlich manche Missverständnisse zu Tage gebracht, sowie auch mir und Jenen in vieler Hinsicht die Augen geöffnet. Und ich bin sehr dankbar dafür.

vor 6 Stunden, schrieb Teaspoon:

Ich habe genug hier gelesen um davon ausgehen zu können, dass man regelmäßig Menschen gegenüber steht, die einen Plug im Arsch haben. Und das nächste Mal, wenn ich wieder ein Summen höre, gehe ich davon aus, dass es auch ein Vibro-Ei sein kann und nicht wieder die Lampe. 

Was ich hier alles lese, würde ich wohl kaum als mögliche Option in Betracht ziehen, wenn mir im RL etwas sonderbar erscheint. Aber inzwischen würde ich es als Möglichkeit wohl nicht mehr ausschließen. Was für mich persönlich eher bedeutet, dass sich meine Toleranzgrenze um einiges erweitert hat, seit ich hier mitlese. 💁🏼‍♀️

vor 6 Stunden, schrieb Teaspoon:

Ich kann davon ausgehen, dass es tatsächlich die anderen sind, die sich seltsam verhalten und nicht ich.

Seltsam sein ist für mich nicht verwerflich.

Seltsam kann jemand wirken, der bunt wie ein Paradiesvogel gekleidet auf einer Firmenfeier erscheint.

Seltsam kann die junge Frau wirken, die im Bus hörbar vor sich her pfeift oder gar singt.

Es geschehen ganz viele seltsame Dinge, die uns nicht zu triggern brauchen, wenn wir für uns selbst lernen können, damit umzugehen. Wobei ich zugeben muss, dass ich selbst bereits schon ziemlich lange daran arbeite, aber durchaus auch gewisse Fortschritte zu verzeichnen habe. 

vor 6 Stunden, schrieb Teaspoon:

@Silky hast du eigentlich eine Ahnung, wie oft ich vom Verhalten anderer Menschen irritiert bin?

Ich gehe mal davon aus, dass du mich das ernsthaft fragst. Und ich kann dir diese Frage mit, *Ja, ich denke ich habe eine Ahnung davon, wenn vielleicht auch nicht im selben Ausmaß.* beantworten. 

vor 6 Stunden, schrieb Teaspoon:

Manchmal erkenne ich, dass sie besoffen sind oder achtlos oder egoistisch oder geil oder oder oder... 

Darf ich zurück fragen, fühlst du dich von Jenen direkt betroffen?

Und falls ja, was löst es bei dir aus und wie gehst du damit um?

vor 6 Stunden, schrieb Teaspoon:

Die meisten gehen davon aus, dass es nicht auffällt. 

Dass nicht jede Person gleichermaßen mit Empathie ausgestattet ist, ist nun wirklich keine unbekannte Tatsache. 

***

Und um zurück zum Thema zu kommen. 

Ich brauche und möchte für mich kein BDSM für den Alltag.

Aufträge, Aufforderungen oder tägliche Rituale sind nichts für mich. Ich kann auch so schon ganz schlecht mit äußerem Druck umgehen. Da wäre ein Dom der dieses Machtverhältnis auch auf Distanz fordern wollte, eine nicht tragbare Belastung für mich.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
vor 7 Stunden, schrieb Sinnlicher_Magier:

Ich würde den Rahmen sogar noch weiter fassen wollen und die Frage stellen: Ab wann wird das eigene Handeln in der Öffentlichkeit übergriffig – und für wen?

Ist es schon die „unmögliche“ Kombination von lila-violett gepunktetem Hemd mit blass-gelb-blau-oranger Hose …

Das würde ich jetzt nicht als übergriffig bezeichnen. Vielleicht als individuelle Geschmacksverirrung oder allenfalls als überaus mutig.

vor 7 Stunden, schrieb Sinnlicher_Magier:

oder der aufdringliche Handy-Klingelton, der wie ein billiges Vibro-Ei aus dem Sex-Shop um die Ecke klingt …

Das kann auf mich dann schon eher belästigend wirken, aber da ich mich selbst nicht als Mittelpunkt der Gesellschaft sehe, kann ich mich mittlerweile aufgrund meiner Lerneffekte ganz gut davon distanzieren. 

vor 7 Stunden, schrieb Sinnlicher_Magier:

oder die den Kollegen Sorge bereitenden aber nur vorgetäuschten Magenschmerzen, damit man ja nur möglichst schnell von dieser widerlichen Firmenfeier-Pflicht-Veranstaltung verschwinden kann …?

Ich möchte jetzt nicht überheblich klingen, aber dieses Vortäuschen wäre bei mir kaum möglich. Und je nachdem wie wichtig mir diese Person ist, wäre dies mit einer einzigen Reaktion aufgelöst, um sicher zu gehen, ob wirkliche Sorge angebracht wäre.

 

@Silky ich freue mich, dass du das Glück hattest, dass man deine Neurodivergenz in dir erkannt hat und du die Möglichkeit hattest, du zu sein. Die Standard-Antwort die ich immer wieder (so auch hier gerade und auch von dir) bekomme ist einfach ein "hab dich nicht so, du bist zu empfindlich".

 

Zum Thema hier aber auch an dich: es ging mir einfach um die Frage, ob Leute etwas mitbekommen oder nicht und worin die beabsichtigte Wirkung liegt (bei Dom und Sub), wenn solche Aufgaben gegeben werden. 

×
×
  • Neu erstellen...