Neue Story

Oktober 12

Wie eine sachte geöffnete Tür, durch die die Nacht hereinströmt, liegt die Spannung in der Luft. Schwer. Erwartungsvoll. So dicht, dass selbst mein Atem wie ein Flüstern dagegen ankämpfen muss.
Dein Körper hängt im Raum wie ein Kunstwerk aus Lust und Hingabe.

Die Seile schmiegen sich um deine Haut wie ein stiller Schwur. Führen dich nicht nur, sie halten dich.
Deine Beine sind angewinkelt, die Schenkel geöffnet wie eine Einladung, die keiner übersieht.
Dein Schritt hängt leicht nach unten, dein Körper schwebt fest, doch ausgeliefert.
Deine Arme ruhen gefesselt hinter deinem Rücken, machtlos und wunderschön.

Ich liege unter dir, die Welt verengt sich auf dich. Auf deinen Atem. Auf das Zittern, das unmerklich in deinem Bauch beginnt und sich wie eine Welle nach außen frisst. Die Seile knarzen leise, als würden sie deinem Herzschlag lauschen.

Die Peitsche ruht auf meiner Brust wie ein Versprechen. Kalt. Bereit.
Ich streiche mit der Spitze über deine Innenschenkel nicht schlagend, nur tastend. Die dünne Lederzunge zeichnet Linien, wie ein Maler, der weiß, was er erschaffen will.
Dein Atem stockt. Du presst die Lippen zusammen, nicht aus Widerstand, sondern um das Zittern zu bändigen, das deine Brust hebt und senkt.

„Atme“, flüstere ich.
Du gehorchst.

Die erste Berührung trifft dich nicht mit Gewalt. Sie trifft dich mit Präzision.
Ein scharfes Klatschen, ein Pochen durchläuft deine Haut wie ein Bote, der die Dunkelheit ankündigt.
Dein Körper zuckt, bäumt sich ein Stück auf und die Seile antworten, halten dich in ihrer Umarmung fest.

Ich beobachte, wie sich deine Muskeln anspannen, wie dein Becken sich bewegt, ganz leicht, ganz unbewusst. Als würde deine Lust durch deine Fesseln hindurch nach mir greifen wollen.
Ein zweiter Schlag. Ein dritter. Rhythmisch.
Deine Haut färbt sich warm, rosa, als würde das Feuer in dir langsam nach außen sickern.

Die Spitze der Peitsche wandert über deinen Bauch, zwischen deine Brüste, nach oben streift deine Brustwarzen, die längst hart und empfänglich sind.
Du stöhnst leise, ein Laut, der nicht nur aus deinem Mund, sondern aus deinem ganzen Sein kommt.

Ich rutsche näher. Mein Atem streicht über deine Schenkel, sammelt sich zwischen deinen Beinen wie ein Sturm, der sich erst noch entladen will.
Ich lege die Peitsche neben mich und lege meine Hand auf deine Hüfte. Fest. Besitzergreifend.
Dein Körper zittert in den Seilen, dein Schritt hängt schutzlos über mir.

Ich neige mich nach vorn, bis meine Lippen die empfindlichste Stelle deines Körpers erreichen. Warm. Offen. Ein stilles, vibrierendes Versprechen.
Meine Zunge streift über dich langsam, kontrolliert, so, wie ich dich will.
Du krümmst dich, versuchst dich zu bewegen, doch die Fesseln halten dich in Position.

Ich bestimme das Tempo.
Ich bin der Boden unter dir.
Du bist mein Geschenk, mein Spiel, mein Rausch.

Ein Schlag trifft deine Innenschenkel, knapp neben der Wärme, die ich eben gekostet habe. Dein Atem bricht, wird schneller, gieriger.
Dein Körper will mehr, schreit in jeder Bewegung danach, dass ich ihn nehme.

Ich peitsche dich wieder, präzise, knapp, rhythmisch.
Gleichzeitig zwinge ich dich, jeden Hauch, jede Berührung mit deiner Haut aufzunehmen.
Dein Becken beginnt sich zu bewegen, angetrieben von etwas Tieferem diesem süßen Kontrollverlust, den du mir geschenkt hast.

Die Seile spannen sich. Deine Muskeln zittern.
Und in deinen Augen als ich kurz zu dir aufblicke liegt kein Widerstand.
Nur reine, nackte Hingabe.

Ich lege meine Hand auf deinen Unterleib, presse dich leicht nach unten, während ich meinen Mund erneut an dich lege. Diesmal nicht sanft.
Ich sauge dich an, koste dich, beiße dich ganz leicht, während die Peitsche in meiner anderen Hand erneut den Takt auf deiner Haut trommelt.

Du stöhnst laut.
Es klingt wie ein Gebet, wie ein Geständnis.
Die Seile halten dich fest.
Ich halte dich noch fester.

Du hängst über mir wunderschön, ausgeliefert, zitternd.
Und ich trinke dich.
Mit Haut. Mit Zunge. Mit jedem Atemzug.
Bis dein ganzer Körper nicht mehr zwischen oben und unten unterscheiden kann.
Nur noch zwischen Schmerz und Lust. Zwischen Schlag und Kuss. Zwischen Fessel und Freiheit.

Oktober 12

Ich würde sagen, daß die Nacht eher sich leicht anfühlt. Für mich zumindest. Weil ich viele Menschen als anstrengend empfinde und die Nacht als angenehm, wenn die alle weg und bei sich zu Hause sind...
Aber so ist das mit den Lebenswelten.