Ist sich entschuldigen oder um Entschuldigung bitten das selbe?

[daisy-gaga]

Hallo zusammen,

die Frage danach kam in einem anderen Thema auf. Ich finde sie recht interessant, um nicht zusagen geradezu philosophisch. 

Ist sich entschuldigen das selbe, wie den anderen um Entschuldigung bitten? 

Was denkt ihr?

Ich bitte @Igel an dieser Stelle um Entschuldigung für den Themenklau. 

[Sa****]

Nein, das ist es nicht. Man kann sich nämlich gar nicht selbst entschuldigen.

Wenn du etwas getan hast, dass jemand anderem Unrecht oder Schmerz oder was auch immer angetan hat, dann trägst du wortwörtlich daran auch die Schuld. Und die kann dir nur die besagte Person wieder abnehmen, sie kann dich also entschuldigen und du kannst sie dementsprechend darum bitten.

Sich selbst kann man nur verzeihen 😊

[SklavinTanja]

Also man kann sich nicht selbst von Schuld befreien. Man kann nur um Entschuldigung bitten. Aber im allgemeinen wird beides gleichgesetzt

[ye****]

Den anderen um Entschuldigung bitten , heißt doch um " Verzeihung " bitten , oder nicht ?
So wie bei schieben/ziehen oder
holen/bringen.

[Al****]

Besser habs gemeldet und gelöscht 

[Ro****]

Um Entschuldigung bitten oder sich entschuldigen,  dazu fällt mir noch eine dritte Variante ein, eine Entschuldigung einfordern.

Ich entschuldige mich,  der andere kann sie also annehmen oder eben nicht.

Schöner ist es jemand um Entschuldigung bitten,  vorallem im D/s Kontext. Es ist eine unterwürfige Haltung.  Es ist erst wieder gut wenn der andere sie annimmt.

Eine Entschuldigung fordern, kenne ich aus meiner damaligen Ehe. Und dann grinst du ihn an und sagst, es tut mir aber nicht leid...von Herzen tut es mir nicht leid.

[Arasjal]

Wenn du dich entschuldigst kommt oftmals: ich habe mich doch entschuldigt! Also ist es gut! … aber es ist erst gut wenn die Person bei der du Dich entschuldigt es auch so sieht. Bitten ist also besser für die Person.

[Sa****]

Vor 4 Minuten , schrieb yerker1:

Den anderen um Entschuldigung bitten , heißt doch um " Verzeihung " bitten , oder nicht ?
So wie bei schieben/ziehen oder
holen/bringen.

Entschuldigen ist eher ein rein faktischer Akt, während verzeihen ein weit aus größerer, innerer Prozess ist. Ich kann dir zB verzeihen, aus dem Affekt heraus jemanden verletzt zu haben, aber ich kann trotzdem erwarten, dass du dafür vor dem Gesetz bestraft wirst und dich anzeigen. Wenn ich dich gleichzeitig noch entschuldige, würde ich dir die komplette Schuld absprechen und dich gar nicht erst anzeigen 😜

[reisegast]

Hallo ihr da,

 

ganz ehrlich, ich selber habe da noch nie drüber nachgedacht, aber die Posts hier sind ein interessanter Aspekt. Ich selber vertrete dabei dann jedoch auch die Meinung, dass es eine gewisse Größe bedarf eine Entschuldigung auch anzunehmen.

 

Grüße

[Sa****]

Vor 3 Minuten , schrieb Arasjal:

Wenn du dich entschuldigst kommt oftmals: ich habe mich doch entschuldigt! Also ist es gut! … aber es ist erst gut wenn die Person bei der du Dich entschuldigt es auch so sieht. Bitten ist also besser für die Person.

Und genau deswegen kann man es auch nicht selbst. Du kannst bspw. einen Richter um Entschuldigung bitten, aber einfach sagen „ich entschuldige mich!“ und den Gerichtssaal verlassen wird eher schwierig 😄

[be****]

Sich selbst entschuldigen ist so ne Angewohnheit,die nichts besser macht...
Man muss zeigen,dass es einem leid tut.

[Sa****]

Vor 10 Minuten , schrieb Rosenrot82:

Um Entschuldigung bitten oder sich entschuldigen,  dazu fällt mir noch eine dritte Variante ein, eine Entschuldigung einfordern.

Ich entschuldige mich,  der andere kann sie also annehmen oder eben nicht.

Schöner ist es jemand um Entschuldigung bitten,  vorallem im D/s Kontext. Es ist eine unterwürfige Haltung.  Es ist erst wieder gut wenn der andere sie annimmt.

Eine Entschuldigung fordern, kenne ich aus meiner damaligen Ehe. Und dann grinst du ihn an und sagst, es tut mir aber nicht leid...von Herzen tut es mir nicht leid.

Das ist einfach so in den Sprachgebrauch gerutscht. Und man hört es ja immer wieder: „Politiker XY hat das und das gesagt und wir fordern eine Entschuldigung!“

Das ist einfach kürzer als „und wir fordern, dass er um Entschuldigung bittet!“ - was zwar korrekt wäre, aber eben nicht mehr der gesprochenen Sprache entspricht.

[Ro****]

vor 3 Minuten, schrieb Sasageyo:

Das ist einfach so in den Sprachgebrauch gerutscht. Und man hört es ja immer wieder: „Politiker XY hat das und das gesagt und wir fordern eine Entschuldigung!“

Das ist einfach kürzer als „und wir fordern, dass er um Entschuldigung bittet!“ - was zwar korrekt wäre, aber eben nicht mehr der gesprochenen Sprache entspricht.

Ein Politiker wird auch den Teufel tun, in eine Demutshaltung gehen und um eine Entschuldigung bitten. Eher, hiermit entschuldige ich mich für xyz..., was nichts als leere Worthülsen sind...

Und mein Beispiel ist aus meinem gelebten Leben, mein Ex war gewiss kein Politiker.

bearbeitet November 8 von Rosenrot82

[Hi****]

vor 37 Minuten, schrieb daisy-gaga:

Hallo zusammen,

die Frage danach kam in einem anderen Thema auf. Ich finde sie recht interessant, um nicht zusagen geradezu philosophisch. 

Ist sich entschuldigen das selbe, wie den anderen um Entschuldigung bitten? 

Was denkt ihr?

Ich bitte @Igel an dieser Stelle um Entschuldigung für den Themenklau. 

Nein. Aber wurde doch schon im anderem Thread geklärt

[Al****]

vor 3 Minuten, schrieb Sasageyo:

Das ist einfach so in den Sprachgebrauch gerutscht. Und man hört es ja immer wieder: „Politiker XY hat das und das gesagt und wir fordern eine Entschuldigung!“

Das ist einfach kürzer als „und wir fordern, dass er um Entschuldigung bittet!“ - was zwar korrekt wäre, aber eben nicht mehr der gesprochenen Sprache entspricht.

Ot wir sind nicht bei Germanistik 

[Sa****]

Vor 11 Minuten , schrieb Alexiel_Mistress:

Ot wir sind nicht bei Germanistik 

Das ist kein Offtopic, das ist die Antwort auf die ursprüngliche Frage. Und die ist schlicht und einfach: Nein, es ist nicht das gleiche, weil sich selbst entschuldigen einfach nicht möglich ist.

[GangLand]

Sich zu entschuldigen ist eigentlich anmaßend. Aber im Sprachgebrauch ist damit in den allermeisten Fällen wohl das Erbitten einer Entschuldigung gemeint.

Bleibt noch die Frage, was "Schuld" ist, aber die steht auf einer anderen Seite.

[Al****]

vor 8 Minuten, schrieb Sasageyo:

Das ist kein Offtopic, das ist die Antwort auf die ursprüngliche Frage. Und die ist schlicht und einfach: Nein, es ist nicht das gleiche, weil sich selbst entschuldigen einfach nicht möglich ist.

Politik ist im forum verboten also ot 

[Aberration]

Vor 1 Minute , schrieb GangLand:

Sich zu entschuldigen ist eigentlich anmaßend. Aber im Sprachgebrauch ist damit in den allermeisten Fällen wohl das Erbitten einer Entschuldigung gemeint.

Bleibt noch die Frage, was "Schuld" ist, aber die steht auf einer anderen Seite.

Sehe ich genauso. Man BITTET darum und eine Entschuldigung ist stets von der Annahme des Gegenübers abhängig. Leider habe viele Menschen das Konzept nicht verstanden...

[Toy4her]

vor 23 Minuten, schrieb Sasageyo:

Das ist einfach so in den Sprachgebrauch gerutscht. Und man hört es ja immer wieder: „Politiker XY hat das und das gesagt und wir fordern eine Entschuldigung!“

Das ist einfach kürzer als „und wir fordern, dass er um Entschuldigung bittet!“ - was zwar korrekt wäre, aber eben nicht mehr der gesprochenen Sprache entspricht.

Ganz genau. Dein erster Beitrag dazu hat es, für mich, schon gut beschrieben. 
 

Es („Entschuldigung 🙄“) ist ja auch für einen selbst viel „leichter“ über die Lippen zu bringen, als tatsächlich um etwas zu bitten oder dem Betroffenen die alleinige Entscheidung für eine „Entschuldigung“ zu überlassen.
Es ist moralisch bequemer und vom Sprachgebrauch dann auch. Aber „richtig“ oder gleichwertig ist es nicht. 👍🏻 

[In****]

Nein, eigentlich kann man nur um Entschuldigung bitten. Mein Gegenüber, dem ich wie auch immer Unrecht getan habe, den ich verletzt habe, kann mich „entschulden“
Wenn ich ihn darum bitte.
Sich selbst „entschulden“ geht nicht und machtxes demjenigen ja auch einfach, nach dem Morto, gut, ich habe Schuld auf mich geladen aber ich kann mich selbst entschulden, weil ich Entschuldigung sage?!
Das wäre sehr bequem.
Nur durch Annahme der Bitte um Entschuldigung ist die Situation geklärt!

[Sa****]

Vor 5 Minuten , schrieb Alexiel_Mistress:

Politik ist im forum verboten also ot 

Weil mein Beispiel aus dem alltäglichen Leben, das jeder kennt, das Wort „Politik“ beinhaltet ist es für dich „Politik?“

Alter … jetzt weiß ich auch warum man tatsächlich über „Vegane Wurst darf nicht Wurst heißen“ diskutiert. Ich bin raus hier, die Antwort habt ihr ja jetzt 😄

[Al****]

vor 16 Minuten, schrieb Sasageyo:

Weil mein Beispiel aus dem alltäglichen Leben, das jeder kennt, das Wort „Politik“ beinhaltet ist es für dich „Politik?“

Alter … jetzt weiß ich auch warum man tatsächlich über „Vegane Wurst darf nicht Wurst heißen“ diskutiert. Ich bin raus hier, die Antwort habt ihr ja jetzt 😄

Verboten ist eben verboten gibt genug andere Beispiele die man nennen könnte 🤷🏻‍♀️

bearbeitet November 8 von Alexiel_Mistress

[Av****]

Im großen und ganzen geht es doch um Schuld und Sühne. Ein Unrecht zu begehen, egal ob mit Worten oder Taten und dafür Absolution zu erhalten. 

Daher wäre die richtige Wortwahl wohl: ich habe Schuld auf mich geladen, es tut mir leid und ich möchte um Entschuldigung (Absolution)bitten.

Nur das Gegenüber kann dann die Entschuldigung(Absolution) erteilen, gegebenfalls sogar mit einer Sühne( Strafe, Aufgabe, Gegenleistung u.ä.) versehen.

 

 

 

 

[Vidarius]

Für mich gibt es einen klaren Unterschied. Sich zu entschuldigen, bedeutet einen Fehler einzugestehen ohne um Vergebung zu bitten. Die Person fokussiert damit allein auf das, was sie beim Anderen mit ihrem Verhalten angerichtet hat. Damit rückt sie den anderen in den Vordergrund und sein Leid. Das fühlt sich für mich ehrlicher an, als um Entschuldigung zu bitten.
Um Entschuldigung bitten hat nämlich etwas damit zu tun, sein Gegenüber mit einer Bitte nach Absolution in gewisser Weise unter Druck zu setzen, um den eigenen Seelenfrieden zu finden. Damit rückt die Person, die einen Fehler begangen hat, sich selbst und ihr Bedürfnis nach Vergebung in den Vordergrund und nicht den Fehler, den sie begangen hat, und das Leid, das sie angerichtet hat.