Dies ist ein beliebter Beitrag. Eiskalt Geschrieben November 11 Dies ist ein beliebter Beitrag. Moin, Ich bin total begeistert von der Theorie, der Ästhetik und der Planung von Sessions. Stundenlang könnte ich Szenarien durchspielen, Listen erstellen, Equipment besorgen, die Beleuchtung perfektionieren und Playlisten kuratieren, die perfekt zum Vibe passen. Ich liebe diesen kreativen und organisatorischen Prozess, der im Grunde schon ein großes Prickeln auslöst. Es ist fast so, als wäre die Vorbereitung schon die halbe Session. Das Problem: Der Weg vom Notizbuch (oder Kopfkino) zur tatsächlichen Session ist gepflastert mit... mir selbst. 1. Selbstsabotage: Das ganze Planen gestaltet sich derartig ausgiebig und zieht sich über Wochen und Monate hin, Perfektionismus und Aufschien sei dank. So lang bis ich selbst die Lust dran verliere. 2. Der Nervositäts-Turbo: Wenn es dann doch mal fast losgeht, werde ich so super nervös, dass ich mich kaum noch auf die eigentliche Dynamik konzentrieren kann. Plötzlich ist der Fokus weg vom Genuss und nur noch auf: "Mache ich das richtig?“ 3. Vergessen: in diesen gesamten Prozess fließen nicht einmal die Meinungen Wünsche oder Ideen meiner Partnerin ein, manchmal frage ich mich wieso ich dann überhaupt spielen sollte wenn ich niemanden „mitspielen“ lasse. Meine Fragen an euch: Was wär euer Tipp Nervosität, aufgrund von Perfektionismus zu überwinden und wann richtet ihr euch Zeit fürs spielen ein, wenn ihr nicht 24/7 sondern nur im erotischen Kontext spielt? Vielen Dank für euren Input und Eiskalte Grüße 🥶✌🏻
Ta**** Geschrieben November 11 Das von dir geschilderte Muster haben viele Menschen auch außerhalb von bdsm, ob das jetzt Pläne oder Worte sind - es hapert an der praktischen Umsetzung. Der Perfektionismus ist nicht Schuld, sondern ein anderer Teil von deinem Mindset der dich davon abhält es umzusetzen. Nervosität ist bereits identifiziert, es gibt für diese Nervosität Gründe. Angst, Mutlosigkeit, mangelndes Selbstvertrauen, Schamgefühl - und viele weitere mögliche Ursachen - es gibt eine Menge Dinge, die einen blockieren können. Du kannst Wege finden diese Blockaden zu brechen. Wie: entweder du probierst es / dich selbst aus "try and Error" oder du lässt dich coachen und bei der Suche helfen.
Dies ist ein beliebter Beitrag. Vi**** Geschrieben November 11 Dies ist ein beliebter Beitrag. 1. Mir hilft bei geplanten Sessions ein grober Fahrplan, nicht ins Detail und es muss auch nicht alles umgesetzt werden. Aber wenn ich ins Straucheln komme, weil ich nervös bin oder rausgekommen bin, dann habe ich meinen Fahrplan von Dingen die ich im Gepäck habe, die dran kommen. Vor allem aber haben meine Sessions ein Thema. Mit dem Thema kommt eine bestimmte Ausrichtung und Stimmung. Ein Thema dass ich gerne spiele ist der Huren TüV. Das heißt ich teste die Person durch und durch, wie viel Hure in ihre steckt. Oder das Thema kann sein: Anbandeln, Heiß und Kalt, von Sinnen oder völlige Auslieferung. 2. Mir hat insbesondere am Anfang eine Augenbinde geholfen, so habe ich mich nicht so beobachtet gefühlt wenn ich da stehe und mir denke "Fuck was mache ich hier eigentlich" 3. Systematisch bespielen: kleinstes zum größten Toy oder andersrum, vom Scheitel zu den Füßen, außen nach innen, innen nach außen, zart bis hart, hart bis zart. Auch das ist eine Möglichkeit vorzugehen, je nach Spielart 4. Checkliste: Das Schöne am Huren Tüv ist, ich kann mich mit einem Klemmbrett dahinstellen und muss mir nicht merken, welche Dinge ich checken wollte. 5. Kostüme: Symbole und Kleidungsstücke können einen helfen in ein Mindset zu kommen und darin zu bleiben. Man kann dazu auch die Stimmlage, die Sprache und die Anreden ändern. Gerade wenn man sonst kein Machtgefälle hat, hilft das, eine Grenze zu ziehen.
Dies ist ein beliebter Beitrag. Ademar Geschrieben November 11 Dies ist ein beliebter Beitrag. "Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt." Das ist etwas, was man sich bei aller Liebe zum Detail immer in Erinnerung rufen muss. Manchmal ist man sich selber der Feind, weil jegliche Energie in etwas fließt, was den Fokus vom Fokus nimmt. Und im Fall einer Session, liegt der Fokus auf den handelnden Personen. Eine Session ist keine Opernaufführung. Es gibt nicht den Moment, den du dir ausgemalt hat, das dein Gegenüber genau das tut, was du dir gedacht hast. Es wird wohl eher, trotz der perfekten Vorbereitung zu einem Desaster werden. Wenn man ein Drehbuch verfolgt und nicht bedenkt, dass hier Menschen interagieren und dies jegliche Planung sprengen kann. Da kann die Playlist noch so gut sein und das Licht so hübsch scheinen. Ich habe für eine Session in meinem Kopf eine Roadmap. Aber ich akzeptiere, dass dies nur eine grobe Orientierungshilfe sein kann, dahinzukommen, wo ich Sub haben will. Menschen unterliegen auch äußeren und inneren Einflüssen. Nicht nur Sub, auch ich. Und dieses Verständnis macht es mir einfacher, gelöst in die Interaktion zu gehen. Ich denke, zu erkennen, dass es keine Perfektion geben kann, dass Perfektionismus kontraproduktiv ist und das wir selber auch zu Fehlern neigen, kann es leichter machen, gelösten zu agieren und vorallem auch zu genießen. Weniger kann wirklich mehr bedeuten.
Ro**** Geschrieben November 11 @Eiskalt wenn du Freude an der Planung und der Vorstellung von "was wäre wenn", dann lass das eben alles in deinem Kopfkino laufen, in dem es halt perfekt ist... Diese Pläne müssen es doch nichtmal in die Realität schaffen, wo sie eben eh nicht 1 zu 1 durchführbar sind. Das was du mit deiner Partnerin tatsächlich anstellst kann ja etwas sein, das unabhängig von deiner anderen Planung passiert oder nur teilweise davon inspiriert. Redet ihr denn darüber, welche Gedankenspiele bei dir gerade laufen? Realität muss nicht perfekt sein und kann sich trotzdem so anfühlen als wäre sie es. Zum Thema Nervosität - mir hilft ein kleines einfaches Ritual, um erstmal beieinander anzukommen und runter zu fahren.
Ta**** Geschrieben November 11 Ehm...über Wochen und Monate aufschieben mit Playlists und Beleuchtungen, dann alles hinschmeißen oder nicht genießen können, ohne überhaupt auf die Partnerin einzugehen??? Ich unterstelle Dir keine psychische Diagnose - aber das hat etwas ziemlich zwanghaftes und ist meilenweit von dem weg, wie die meisten ihre Sessions improvisieren. Deshalb würde ich Dir eher dazu beraten, mal mit kinkpositive Sexualthe***uten/-beratern zu reden.. Oder auf einen Stammtisch zu gehen, sich auf Playparties umzusehen etc... Wie gesagt, absolut, ohne Dir irgendetwas zu unterstellen, was bei Dir nicht richtig wäre. Aber Du scheinst Dich da völlig aufzureiben, um gleichzeitig die Partnerin auszuschließen in diesen Perfektionswahn.
Ch**** Geschrieben November 12 (bearbeitet) Hör mal auf zu planen! Planen ist schön und gut aber sei einfach mal mit deiner Partnerin in dem Moment und schau, worauf ihr Lust habt in dieser Situation.... Das wäre mein Tipp....und wenn dann eine gewisse Sicherheit bei den Praktiken entstanden ist und die Reaktion deiner Partnerin positiv war, starte langsam mit einer Idee oder einem Wunsch, den du in einer Session umsetzen willst. Stück für Stück kannst du es steigern, wenn du/ihr es wollt. Planung und gerade Perfektion erschafft Druck und Druck ist der Feind des Genusses, der Libido und des Freiseins. Vielleicht auch mal überlegen, was wirklich umgesetzt werden kann und was eher dein Kopfkino ist und dort auch besser bleibt? Man muss nicht jede Phantasie umsetzen, manchmal besteht eben genau darin der Genuss.... Tendenziell sollte aber klar sein, dass es nicht richtig geil sein kann, wenn du sie und ihre Wünsche/Bedürfnisse nicht ebenfalls miteinfließen lässt. Viel Spaß wünsche ich dir bzw. euch 😉 bearbeitet November 12 von Chubby-Elixyr
towel Geschrieben November 12 ein menschlein iss niemals berechenbar, weil abhängig von sooovielen faktoren! und da gehts ja nu um minimum zwo unsrer sorte... wetter... alltag..wäreme, kälte... psyche etc! zum einen spiel ich ja nu nich, respektive mag auch keine durchgeplanten sessions a la 08/15 zum andren- erwarte ich genug empathie, um auf mich einzugehn! und mag auch das 'unwissen' iwo ------- ihr müsst reden! und euch hinterfragen! (manchma iss da der schriftliche weg gar nich so doof..weil ausformiern hilft beim selbstreflektiern..dann briefe austauschen und erstma auch die zeit nehmen, sich gedanken zu machen) eins noch- BDSM oder partnerschaft an sich iss nich für jeden und immer 'geilheit'!! im BDSM schonma gar nich @Chubby-Elixyr
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