Jump to content

Wie seht ihr diese Aussage "ich will erste Erfahrungen machen?"


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Hi,

Immer wieder lese ich in Profilen, dass jemand erste Erfahrungen im Bdsm sammeln möchte.

Warum?

Wenn ich die User frage, kommt keine Antwort.

Hat einer von euch mal so mit BDSM angefangen?

Wo seht ihr die Intension dahinter? Ist es trendy BDSM zu spielen oder zu leben?

Hat einer von euch schon Kontakt mit anderen gehabt, die alles spannend finden, aber nicht sagen können warum?

Wie seht ihr diese Aussage "ich will erste Erfahrungen machen?"

 

Geschrieben

Zwiegespalten.

 

Auf der einen Seite, alles fängt irgendwo im Kopf an und natürlich will man ausprobieren, auf der anderen Seite sind Vorstellung & Realität dann doch sehr unterschiedlich.

Es hat auch Ähnlichkeiten wie umbedingt das erste Mal "Ficken" wollen, wobei die Erfahrung und Prägung mit BDSM Praktiken deutlich intensiver sind als bei der sexuellen Entjungferung.

 

Ich denke jeder kann den Drang nachvollziehen der einen verrückt machen kann, endlich was zu machen und zu erleben & auszuprobieren und das Kopfkino umzusetzen, aber wenn man ehrlich ist aus der Sicht eines Erfahrenen, es lohnt sich auf die richtige(n) Person(en) zu warten und nichts über Knie brechen zu wollen.

Ich habe den Fehler früher gemacht und alles angenommen was man kriegen konnte. Das sind Momente, die unbedeutend und vergessen werden und im Nachinein, hätte ich auch drauf verzichten können. Auch eine Art der Erfahrung.

 

Was das Hinterfragen angeht, ob unerfahren oder nicht, ich bin jemand der nachfragt, ich will wissen was da in der dunkelsten Ecke schlummert, die Beweggründe und worauf ich mich einlasse. Das ist tatsächlich ein Ausschlusskriterium für mich und je nachdem ob sich der Mensch damit innerlich auseinandergeesetzt hat oder nicht, unabhängig ob er die Antwort für sich gefunden hat oder nicht, kann man die Reise gemeinsam antreten oder sollte es besser bleiben lassen. Wer sich nicht öffnen und "blind Vertrauen bzw sich offen legen" kann in der Hinsicht, für den wird es immer nur ein "Abarbeiten" von Praktiken bleiben wo beide in ihrer eigenen Emotionswelt das Ganze durchleben. Ich weiss das es viel verlangt ist, unter Umständen Zeit, Mut & Überwindung kostet, mir geht es da nicht anders. Aber das gegenseitige Mindset muss passen, um eben nicht dieses einsame "Ich" zu erfahren, sondern die gemeinsame "Wir" Erfahrungen. Eine meiner ersten Partnerinnen hat das mal als "Verschmelzen" betitelt... und sie hat es damit auf den Punkt getroffen.

Das "Warum", ist für mich also nicht unbedeutend. Eine Frage die scheinbar viele nichtmal interessiert. Man muss die Antwort nicht wissen, und selbst wenn man die Intention & Beweggründe nicht ganz versteht, das kann man alles auch zusammen herausfinden. Die bedeutenere Frage ist, ob man die Bereitschaft dazu hat die Antwort zu finden. Das ist vielleicht sogar der entscheidene Schlüssel, um die Reise in die tiefsten Abgründe anzutreten, denn verschmelzen kann man nur im Feuer...

 

Die Aussage "ich will erste Erfahrungen machen", ist für mich von daher eher ein Warnsignal, das "warum" spielt oftmals keine Rolle oder wird überhaupt ansatzweise mal bedacht.

Geschrieben (bearbeitet)

das ist ein produkt unserer schnelllebigen gesellschaft. man hat nicht mehr die zeit, seine neigungen zu entdecken und nach und nach weiter zu erforschen. man hat irgendwo was aufgeschnappt und muss das auch haben. es muss gleich der passende (erfahrene) partner da sein, der einem das volle programm zeigt, damit man möglichst nach 2 monaten als "der  / die erfahrene" mitreden kann.

ist zwar jetzt etwas überspitzt ausgedrückt, aber letztlich liegt hier der schlüssel.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Hm ich denke dieses "möchte erste Erfahrungen sammeln" ist eher eine unbedachte Aussage. Man möchte schon klar sagen das man erst mal nicht viel Ahnung hat oder bislang nur theoretisch und nun möchte man eben seine ersten Schritte wagen. Daran sehe ich erst mal nichts falsches und ich würde da jetzt auch keine großen gesellschaftlichen Diskrepanzen vermuten. Da gehen wir wieder von einem Extrem ins Andere. Auf der einen Seite wollen wir doch das unser Gegneüber nicht schummelt was seine Erfahrun angeht weil dies unter Umständen schwere Folgen haben kann, auf der anderen Seite wird mittlerweile sehr schnell der Verdacht erhoben, die "Neulinge" rennen ja nur irgendwelchen Trends nach.

vor 17 Stunden, schrieb Ropamin:

Und wenn jemand meint, das testen zu wollen, weil es bei SoG so toll aussah - dann finde ich den Grund genau so legitim, wie jeden anderen auch... 

Exakt.

 

vor 17 Stunden, schrieb Ropamin:

Eine Sache, die ich Anfängern immer wieder sage ist, dass solche Aussagen genau die Sorte Mensch anlocken, mit denen man besser keine ersten Erfahrungen machen sollte oder überhaupt was mit den zu tun haben... 

Das unterschreibe ich allerdings auch so. Leider wird genau da oft deutlich das Ehrlichkeit nicht immer gut ist.

vor 18 Stunden, schrieb Sehrdevot:

Hat einer von euch schon Kontakt mit anderen gehabt, die alles spannend finden, aber nicht sagen können warum?

Ja hatte ich schon öfter. Ich finde es nicht schlimm. Mit diesebn Leuten unterhalte ich mich sogar sehr gerne und hinterfrage viel weil gerade in solchen Gesprächen oft viele anfangen zu reflektieren. Und ich war früher auch "so eine" die erst mal gar nicht  wusste wohin mit ihren Gedanken und Gefühlen und nichts davon richtig zuordnen konnte. Auf den, für mich richtigen Weg, bin ich da mit der Hilfe eines Mentors gekommen der sich viel Zeit für mich genommen hatte. Er sagte damals, sei mutig und erforsche dich selbst indem du ausprobierst. Das habe ich getan und tue es immer noch. Nicht alles war immer so toll wie ich es mir vorgestellt hatte, vieles war sogar besser als in meiner Fantasie.
Manches war mit einem Partner super, mit einem anderen irgendwie nicht.


In diesem Sinne, es ist nicht immer wichtig alles von Anfang an genau benennen zu können.  Wo soll ein Neuling denn anfangen wenn nicht damit seine ersten Erfahrungen zu sammeln und mit diesen Erfahrungen dann auch zuordnen zu können was ihn oder sie wirklich bewegt?

vor 18 Stunden, schrieb Sehrdevot:

Wie seht ihr diese Aussage "ich will erste Erfahrungen machen?"

Ich sehe sie erst mal als das was es ist: Neugier. Und aus dieser Neugier kann vieles wachsen oder man stellt eben für sich fest, okay, is nicht so meine Welt. Das ist völlig ok.

Geschrieben

Ich hab das so nicht genannt, aber es ist exakt das, was ich auch vor 20 Jahren wollte:

real erfahren und erleben

was bis dahin schon lange irgendwo zwischen meinem Gedanken und Gefühlen lange vorhanden war.

Also (wie zuvor schon geäußert) Nein, nicht verwerfliches daran

Geschrieben

Ich denke das daran nichts schlechtes ist. Jeder Mensch möchte mit seiner Sexualität Erfahrungen sammeln. Manchmal ist es schwer seine Sehnsüchte zu definieren.

Bei mir war es so ein ziehen und kribbeln. Ok, es fing vor über 30 Jahren an mit meinen "ersten Erfahrungen sammeln", nur genau beschreiben was ich wollte konnte ich auch nicht.

 

Geschrieben
Am 29.1.2023 at 16:46, schrieb Sehrdevot:

Wie seht ihr diese Aussage "ich will erste Erfahrungen machen?"

Im Bezug auf BDSM muss man hier zuerst einmal unterscheiden, ob es als "Spiel" oder "Lebenseinstellung" angesehen wird.
Betrachtet man es als Spiel, so probiert man verschiedene Dinge aus, welche in der eigenen Vorstellung (Kopfkino) interessant klingen. Hier kann man "erste Erfahrungen machen".

Geschrieben

als begründung kommt auch nich selten ein 'weils geil iss'...und das sind nu leider auch häufig diejenigen, die rein aufgrund von manch filmchen etc auf die idee kamen..
auch auf die frage, was genau sie denn reizen würde, kommt seltenst ne konkrete antwort, weil sich gar nich wirklich mit der komplexität des themas befasst wurd
(sind nich alle, klar)

find ich schwierig, da es dann nich wirklich 'aus dem menschen selbst' kommt, sondern rein ner inszenierten vorstellung folgt..kann ganz schnell blöd werden, denn fiktion iss nunmal keine realität

n bissel mehr selbstreflektion tät manchen gut..auch allein schon deswegen, um sich selbst vor blöden erfahrungen zu schützen

Geschrieben
vor 6 Stunden, schrieb towel:

...und das sind nu leider auch häufig diejenigen, die rein aufgrund von manch filmchen etc auf die idee kamen...

Da musst dann aber auch die (meist Frauen) zuzählen, die in einer Beziehung eerst drauf gekommen sind. Auch die hatten davor ja gar keinen Bezug dazu,

Ich höre auch lieber, dass da etwas "aus dem Menschen selbst kommt"

Andererseits bin auch ich mit einer angeborenen Grundausstattung auf manches auch erst durch Input von Außen (Erzählung, Filmchen, Erleben) gekommen.
 

Geschrieben
vor 11 Minuten, schrieb newbi_sub:

Da musst dann aber auch die (meist Frauen) zuzählen, die in einer Beziehung eerst drauf gekommen sind. Auch die hatten davor ja gar keinen Bezug dazu,

Ich höre auch lieber, dass da etwas "aus dem Menschen selbst kommt"

Andererseits bin auch ich mit einer angeborenen Grundausstattung auf manches auch erst durch Input von Außen (Erzählung, Filmchen, Erleben) gekommen.
 

das nimmt sich ja nix, ob die nu single sind oder bereits vergeben..oder welches geschlecht!

Geschrieben

ich meinte durch eine Beziehung bzw. den Partner

Geschrieben (bearbeitet)
vor 17 Minuten, schrieb newbi_sub:

ich meinte durch eine Beziehung bzw. den Partner

ach so meintest das..
aber dann iss ja denk eh was andres

bearbeitet von towel
Geschrieben (bearbeitet)

Naja viele haben eben offenbar gar keine Ahnung was BDSM oder SM alles beinhaltet. Die sehen nur die Klischees entweder durch Filmchen oder durch irgendwelche Kuscheltiere die es gibt (wie diese SM-Bärchen) usw.

Die Frage "warum"? sollte sich nicht stellen - es sollte sich die erste Frage bei solchen Menschen stellen wenn man mit ihnen redet, was sie denn überhaupt wissen darüber oder was sie sich darunter vorstellen. Und wenn dann eine "falsche" Antwort kommt, dann sollte man sie aufklären was man mit ihnen denn alles machen würde, wenn sie sich drauf einlassen.

Ich kann mich noch gut dran erinnern an so ne Domina aus Stuttgart, die mal berichtet hat über all diese unerfahrenen Jungchens die sagten sie seien "Masochisten" usw.
Und dann stellte sich raus, das sind Weicheier und Softis die denken, die Domina oder der Dom ist nahbar und auf Augenhöhe usw.

Ich denke ich brauche nicht ins Detail gehen, dass das alles nicht stimmt und das Spiel wesentlich extremer abläuft und tw. wirklich mit den "Erniedrigungen", die manche Frauen hier immer so gerne anprangern, das sie sich nie so behandeln lassen wöllten. Die haben offenbar dann auch 0 Ahnung was das anbelangt. Und im Übrigen hat ein SM oder BDSM-Spiel eigentlich keine sexuelle Komponente. Es ist zwar erregend entweder für beide oder für den Dominanten oder das jwlg. niedere Subjekt. Aber Sex gibt es keinen.

Also ja: Aufklärung wäre besser als sich lustig machen oder nach dem "warum?" fragen.

Ich bin ne Schwuchtel, stehe emotional auf Kerle, will aber trotzdem mal Sex mit ner Frau haben. Ich kann hier aber auch sagen "warum?", weil ich mal ne Fantasie umsetzen möchte - das heißt aber nicht, dass ich da irgendwelche Erfahrungen damit habe. Deswegen ist die Abneigung, meiner Ansicht nach auch verkehrt sondern sich das anhören und dann auch aufklären/miteinander reden usw.

Blöd ist nur, wenn eine Seite dazu bereit ist - die andere aber nicht.

bearbeitet von Nussija
Geschrieben

Vielleicht habe ich mich da dämmlich ausgedrückt und mit "warum" das falsche Wort benutzt.

Trotzdem bin ich der Ansicht das man sich mit sich selbst auseinandersetzen sollte, bevor man "was auch immer" in die Realität umsetzen will.

Und in gewisserweise gehört da auch Aufklärung dazu, und in einer Zeit wo sämtliche Informationen zu allem Möglichen, konstant in Sekunden verfügbar ist, sehe ich da weniger ein Problem drin. Vor allem wenn man sich mit sich selbst beschäftigt oder gerade dabei ist. Das Problem ist wohl eher das es Aufwand ist und viele wissen vielleicht auch nicht wie sie anfangen sollen, sich selbst zu erkennen, weil das etwas ist was man allein antritt und für sich herausfinden muss. Auch Mentoren oder Gespräche darüber können nur die Türen zeigen, durchgehen muss man allein aus eigenem Antrieb.

Mag alles etwas undurchschaubar sein, aber das ist eben jenes Problem (wie @Magician es erwähnte) der schnellebigen Gesellschaft in der man alles vorgekaut kriegt und nur noch kopieren muss. Das dabei vieles verloren geht insbesondere der Kern des Ganzen, brauch ich wohl niemandem zu erklären.

Wenn anderen Menschen das alles egal ist, nun sei es drum, aber wie die erwähnte Stuttgarter Domina @Nussija habe ich auch keine Lust mehr mich auf "irgendwas" einzulassen wo ich die Motivation nicht weiss. Kein Problem mit Unerfahrenheit, kein Problem wenn jemand die Selbsterkenntnis nicht erlangt hat, kein Problem damit wenn jemand hungrig ist.

Aber ich habe ein Problem damit wenn es so beiläufig nebenbei empfunden & abgetan wird.

Sorry, aber diejenigen mit denen ich zu tun hatte, die dem etwas abgewinnen, daraus ziehen und für sich gewonnen haben, die waren schon auf dem Selbstfindungstrip oder hatten den abgeschlossen und/oder "spürten" den Drang in sich schon lange vorher, unabhängig davon ob unschuldige Leinwand oder vernarbter Lederarsch.

Problematisch sind die, die mal "probieren wollen" weil es ja "scheinbar geil" ist. Da verbrennen sich sowohl passiv wie aktiv ganz schnell.

Entweder man spürt das insich oder nicht, das muss jeder selber herausfinden. Aber wer nichts in sich spürt, der sollte die Finger davon lassen.

"ich will erste Erfahrungen machen" bleibt von daher für mich ein Warnsignal. Manchmal ist es falscher Alarm, aber sehr oft eben nicht.

Geschrieben

Wie will eigentlich jemand, der "erste Erfahrungen sammeln will", erste Erfahrungen sammeln, außer er kommuniziert, das er erste Erfahrungen sammeln will?

Und jedem der erste Erfahrungen sammeln will, wünsche ich, dass er auf jemand trifft dem er vertrauen kann und der auch erste Erfahrungen sammeln will. Das ist doch fast bei allen anderen Aktivitäten nicht anders. Irgendwie muss man es ja mal herausfinden ob dieses oder jenes etwas für einen ist oder nicht. Wenn du beim Sport bei den Halbprofis anfängst, bekommst du auch nur deine Unfähigkeit gezeigt.

Geschrieben (bearbeitet)

@Cavaliere Siehste, das ist der Unterschied den viele nicht verstehen wollen. Die Meisten probieren und finden dies & jenes toll, anregend, geil und befriedigend... oder auch nicht und lassen es dann einfach. Die Wenigen aber, suchen sich das nicht aus, das sie homsexuell sind, draufstehen an Füßen zu riechen, Schmerzen zu geben oder zu ertragen oder oder oder... und für diese Menschen ist das kein Schalter den man nach Belieben umlegt.

Eventuell treffen dann 2 verschiedene Sichtweisen aufeinander und dann ist die Katastrophe quasi vorprogrammiert. Und jeder mit auch nur einem Fitzel Erfahrung, sollte die Gründe bei Unerfahrenen er- & hinterfragen, bevor man sich auf etwas einlässt was zur Katastrophe führen kann.

bearbeitet von AndersimNorden
Geschrieben
Mittwoch um 00:18, schrieb Cavaliere:

Wie will eigentlich jemand, der "erste Erfahrungen sammeln will", erste Erfahrungen sammeln, außer er kommuniziert, das er erste Erfahrungen sammeln will?

Und jedem der erste Erfahrungen sammeln will, wünsche ich, dass er auf jemand trifft dem er vertrauen kann und der auch erste Erfahrungen sammeln will. Das ist doch fast bei allen anderen Aktivitäten nicht anders. Irgendwie muss man es ja mal herausfinden ob dieses oder jenes etwas für einen ist oder nicht. Wenn du beim Sport bei den Halbprofis anfängst, bekommst du auch nur deine Unfähigkeit gezeigt.

Hab ich dich da jetzt richtig verstanden: Deine Empfehlung ist, dass Anfänger mit Anfänger starten sollten??

Geschrieben
Am 3.2.2023 at 15:32, schrieb Blue_Cherry:

Hab ich dich da jetzt richtig verstanden: Deine Empfehlung ist, dass Anfänger mit Anfänger starten sollten??

Ich sehe das jetzt nicht in Stein gemeißelt, sehe das allerdings durchaus für einen Weg den man gehen kann. Letztlich geht es ja immer um Vertrauen. Und warum sich nicht diese Welt von Anfang an mit einem anderen Anfänger erschließen? Jemand mit dem man sich gut versteht, dem man Vertraut, mit dem man gut reden kann... mit dem man sich langsam diese Welt erschließt. Schritt für Schritt.

Wenn jemand dir gegenüber seine Erfahrung in die Waagschale wirft, musst du darauf vertrauen das dies überhaupt stimmt. Und mit dir hat er schon gar keine Erfahrung. Ich selbst brauche einfach etwas Zeit um jemand „lesen“ zu können. Ich brauche mit dieser Person Erfahrung, wenn du so willst. Letztlich bin auch ich in dem Moment Anfänger. Nur weil ich weiß, dass dieses oder jenes bei Person A geht, heißt dies einfach nicht, dass dies bei Person B geht. Klar kennt man sich in einigen Dingen besser aus als ein Anfänger – nur so groß ist dieser Nutzen eigentlich gar nicht, weil A einfach nicht B ist.

Die meisten suchen ja eine feste Beziehung in der BDSM eine Rolle spielen soll. Welche zentrale Frage spielt denn eine Rolle in einer Beziehung? Das ein Part erfahren ist und der andere nicht? Nein, das es passt ist zentral. Das man sich gut aufgehoben fühlt ist zentral. BDSM kann man sich erarbeiten... für eine Beziehung muss aber die Chemie stimmen.

Erfahrung klingt einfach immer erst einmal gut und deshalb wird dies oft sehr betont – von einigen auch überbetont. In einer Spielbeziehung, in einer Beziehung die nichts ernstes sein soll mag dies vielleicht von Vorteil sein – und selbst darüber könnte man streiten. Wenn du allerdings eine ernste, feste Beziehung anstrebst, sollte die Chemie im Vordergrund stehen.

Oder um es aus meiner Sicht einfach zu erklären: BDSM mach ich nur mit jemand den ich mag. Alles andere ist Spielerei.

Geschrieben

Ich persönlich finde ja das das Lernen der Spaß ist 😊 soll heißen wenn man sich gelangweilt fühlt fängt man an zu experimentieren und man möchte sich testen 🤷‍♂️

Geschrieben
Vor 3 Stunden, schrieb Cavaliere:

Ich sehe das jetzt nicht in Stein gemeißelt, sehe das allerdings durchaus für einen Weg den man gehen kann. Letztlich geht es ja immer um Vertrauen. Und warum sich nicht diese Welt von Anfang an mit einem anderen Anfänger erschließen? Jemand mit dem man sich gut versteht, dem man Vertraut, mit dem man gut reden kann... mit dem man sich langsam diese Welt erschließt. Schritt für Schritt.

Wenn jemand dir gegenüber seine Erfahrung in die Waagschale wirft, musst du darauf vertrauen das dies überhaupt stimmt. Und mit dir hat er schon gar keine Erfahrung. Ich selbst brauche einfach etwas Zeit um jemand „lesen“ zu können. Ich brauche mit dieser Person Erfahrung, wenn du so willst. Letztlich bin auch ich in dem Moment Anfänger. Nur weil ich weiß, dass dieses oder jenes bei Person A geht, heißt dies einfach nicht, dass dies bei Person B geht. Klar kennt man sich in einigen Dingen besser aus als ein Anfänger – nur so groß ist dieser Nutzen eigentlich gar nicht, weil A einfach nicht B ist.

Die meisten suchen ja eine feste Beziehung in der BDSM eine Rolle spielen soll. Welche zentrale Frage spielt denn eine Rolle in einer Beziehung? Das ein Part erfahren ist und der andere nicht? Nein, das es passt ist zentral. Das man sich gut aufgehoben fühlt ist zentral. BDSM kann man sich erarbeiten... für eine Beziehung muss aber die Chemie stimmen.

Erfahrung klingt einfach immer erst einmal gut und deshalb wird dies oft sehr betont – von einigen auch überbetont. In einer Spielbeziehung, in einer Beziehung die nichts ernstes sein soll mag dies vielleicht von Vorteil sein – und selbst darüber könnte man streiten. Wenn du allerdings eine ernste, feste Beziehung anstrebst, sollte die Chemie im Vordergrund stehen.

Oder um es aus meiner Sicht einfach zu erklären: BDSM mach ich nur mit jemand den ich mag. Alles andere ist Spielerei.

Erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Ich verstehe was du meinst und das mag natürlich auch funktionieren für 2 Anfänger, die sich komplett unbefangen auf die Reise begeben wollen und erstmal schauen möchten, was so alles möglich ist. Dennoch sehe ich das kritisch, denn: Es gibt durchaus auch "Frischlinge" wie mich, denen es zwar an praktischer Erfahrung fehlt, die aber trotzdem genau wissen was sie sich wünschen. Da mit einem anderen "Frischling" zu starten, kann in dem Fall nach hinten losgehen. Vielleicht steht für dich die Handlung im Vordergrund und du unterschätzt dabei die psychischen Einflüsse, die einen weitaus höheren Stellenwert haben. Das Kopfkino dabei ist entscheidend! Jemand, der sich von Anfang an nach Führung, Unterlegenheit und Gehorsam sehnt, ist bei einem Anfänger nicht gut aufgehoben, da ja sowieso schon auf beiden Seiten Unsicherheiten vorhanden sind. Natürlich startet man mit einer neuen Person auch immer wieder bei A, aber doch anders. Ich unterstelle da jetzt einfach mal dem erfahrenen Dom, dass er besser auf den anderen eingehen kann, Situationen besser einschätzen kann, eben weil ihm die Erfahrung dabei hilft. Ich bin wahrscheinlich kein Maßstab, aber für mich persönlich würde kein Anfänger in Frage kommen. Trotzdem kann ich deinen Ansatz gut nachvollziehen. Das A und O sollte immer Kommunikation sein, die Basis von Anfang an, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener. Aber Dankeschön für deinen Denkanstoß!

Geschrieben
vor 59 Minuten, schrieb Blue_Cherry:

Es gibt durchaus auch "Frischlinge" wie mich, denen es zwar an praktischer Erfahrung fehlt, die aber trotzdem genau wissen was sie sich wünschen.

Ich backe mir meinen Dom ?

Sorry, aber Vorstellung und Realität sind 2 verschiedene Paar Schuhe. Das hört sich für mich mehr an wie Wunscherfüller gesucht nach Schema F. Mit der richtigen Person, ist der Erfahrungsgrad eigentlich scheissegal, man fängt immer gemeinsam bei Null an...

Geschrieben
Vor 40 Minuten , schrieb AndersimNorden:

Ich backe mir meinen Dom ?

Sorry, aber Vorstellung und Realität sind 2 verschiedene Paar Schuhe. Das hört sich für mich mehr an wie Wunscherfüller gesucht nach Schema F. Mit der richtigen Person, ist der Erfahrungsgrad eigentlich scheissegal, man fängt immer gemeinsam bei Null an...

Oh man! Da verstehst du mich aber sowas von komplett falsch!!! Ich brauche keinen Wunscherfüller, ganz im Gegenteil!

Geschrieben

Es ist doch nichts Verkehrtes daran, ganz genaue Vorstellungen von dem zu haben, was man sich wünscht - ganz besonders, wenn man eine langfristige Beziehung sucht... 🤷🏻‍♂️

Zum Ausprobieren reichen gegenseitige Sympathie und Vertrauen - das wäre vielleicht etwas, das man erwägen könnte, wenn man sich nicht sicher ist, ob man sich in diesem Beziehungsmodell auch wohl fühlen kann, bevor man daran denkt, sich langfristig zu binden... 

Der eine sucht halt die Nadel im Heuhaufen, um mal schnell einen Knopf anzunähern und jemand anderes eine ganz bestimmte, für ein komplettes Outfit nach Maß... 

Geschrieben (bearbeitet)

Mal umgekehrt gedacht:

Warum? Diese Frage stellt sich mir durchaus auch. Warum hat jemand erfahrenes Interesse an einem Frischling? Ist es eventuell einfach nur eine Masche? Nach dem Motto: Ich bin erfahren, du kannst mir vertrauen! Damit engt man sein Blickfeld schon ein und wird zur leichten Beute von "Erfahrenen", die diese in Beziehungsdingen vielleicht gar nicht haben. Hat ja sein Grund, warum sie nicht mehr mit denen zusammen sind, bei denen sie ihre Erfahrung gemacht haben ;-)

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
×
×
  • Neu erstellen...