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BDSM und Scham


xposd4u2use

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Was meinst du denn mit Zurückweisung? Ich denke auch eher, dass es die "Angst/Scham" ist, nicht mehr die Kontrolle über die Situation bzw über die Person zu haben. 

Ggf nicht zu genügen, der Zwiespalt bin ich dominant genug oder soll ich noch ne schippe drauf legen, ist das wie ich es hier mache "richtig" etc

Geschrieben

Kann ja nur für mich selber sprechen und direkt als Scham würde ich es nicht bezeichnen, eher als Selbstschutz. Natürlich resultiert daraus eine gewisse Scheu was den eigenem Sadismus betrifft und man überlegt sich wem & wo man etwas und vor allem wieviel davon offenbart.

Geschrieben (bearbeitet)

Der Fehler bei der eingangs gestellten Frage scheint mir zu sein, dass da Dominanz bzw Sadismus lediglich als Verarbeitungsmuster und eine Art "Problemlösung" angesehen werden, also nach einer Begründung gesucht wid, warum man solche eigenartigen Gelüste überhaupt entwickeln sollte. Diese Vorstellung trifft aber bei Weitem nicht generell zu.

bearbeitet von Tizaar
Geschrieben

Erklär mal einem "normalen" Menschen daß du als Empath BDSM Praktiken ausübst die den Partnerinnen Schmerz bereiten, und das nix mit Sadismus zu tun hat - da hätte ich vor nichtmal 10Jahren selbst noch den Vogel gezeigt - bis ich es selbst erlebt habe und begriffen habe daß es tatsächlich Menschen gibt, denen sogar geschlagen zu werden (in einem bestimmten Rahmen, auf kontrollierte Weise, mit einer selbstgewählten Person!) Lust bereitet - und guess what, mir uns vermutlich den meisten anderen die sich irrtümlich als Sadist bezeichnen eben jene Lust zu induzieren Spaß bereitet, und nicht der Schmerz und das Leid einer Person, welche ich persönlich aber in dem Kontext überraschend gut ertragen kann - sogar wenn es nicht um Lust sondern konstruktive Traumabewältigung geht.

 

Vor Zurückweisung habe ich keine Angst, im Gegenteil - es geht mir (und hoffentlich auch anderen) um meine Partnerin - wenn das was wir miteinander machen ihr nicht gefällt oder gar schadet, will ich frühstmöglich mit ihr reflektieren! - nur dann kann ich auch darauf eingehen!

 

"Angst" habe ich vor etwas ganz anderem - missverstanden&verurteilt zu werden - gerade was meine Fähigkeit zur potentiellen Skrupellosigkeit angeht - weil es von außen nunmal wie Gewalt wirken kann - und es einfach auch vom Top vertrauen braucht sich ebenfalls darauf einzulassen!

Garnichtmal sosehr von außen/anderen, die es nunmal nicht verstehen können, was ich wiederum verstehe, nur ihre mangelnde Einsicht dessen nicht! (Als BDSM für mich selbst noch wie eine Ausrede für Gewalt wirkte, war mir klar daß ich es mangels Erfahrung nunmal nicht beurteilen kann - und habe entsprechend niemanden dafür verurteilt, solange ein bekannter Konsens zwischen praktizierenden herrscht!)

Solche Menschen haben mich nochnie groß gekümmert, oft zu meinem Nachteil aber so identifiziert man auch am schnellsten&einfachsten die Menschen die die eigene Empathie&Zeit wert sind! 😉

Nein, was mich vielmehr belastet ist das Urteil derer mit denen ich diese Abgründe erforschen und zusammen wieder aus ihnen herab steigen möchte - dabei vorallem nat. auch die Sorge daß es durch meine Authentizität währenddessen kippen könnte, die Partnerin tatsächlich anfangen könnte zu glauben ich könnte ihr Leid antun und sie nicht verstanden hat wer&was ich bin - daß ich nur unter ganz bestimmten Rahmenbedingunhen dazu fähig bin diese Praktiken auszuüben und mir des Risikos bewusst bin und dem stelle, sie potentiell damit zu verletzen und dann abzubrechen und sie aufzufangen - daß sie dieses Grundvertrauen in mich auch nur für einen Moment verliert und folglich emotional abstürzt und ich dann eventuell der falsche bin sie aufzufangen wenn sie glaubt ich wúrde ihr nur schaden oder sie gar ausnutzen und folglich manipulieren wollen - man kann es nicht beweisen daß es nicht so ist, es ist nunmal höchst vertrauen basierend - aber von beiden Seiten - sie könnte genauso öffentlich Behauptungen anstellen und alle die einen nicht besser kennen würden es ohne zu hinterfragen glauben - vorallem wenn man vom Spiel miteinander Spuren davonträgt! 😉

Beide Seiten gehen ein Risiko miteinander ein!

 

Eine andere Sorge ist es belogen zu werden, ich habe es bereits erleben müssen wie eine Partnerin auf die Frage ob alles in Ordnung sei (beim ***play, weil sie Apathisch wirkte) nickend und verbal "Ja" meinte, und nachdem ich dann endlich abbrach aber nach einiger Zeit damit raus rückte daß sie auch in dem Moment schon gerne "Nein" gesagt hätte, aber nicht konnte - soweit so gut, kann passieren, kann man draus lernen - sie entschied sich jedoch dafür es mir in die Schuhe zu schieben, ich hätte früher abbrechen müssen, dem ich nat. nichtmal wiedersprechen konnte - ich hätte auf mein Gefühl/Empathie vertrauen sollen und daraus habe ich auch gelernt - aber ist nunmal auch die Verantwortung des Bottoms sich spätestens hinterher darüber zum Ausdruck zu bringen wie er/sie/them sich gefühlt hat, und dann aber auch für die eigenen Empfindungen Verantwortung zu übernehmen, statt sie auf den Top abzuwälzen versuchen, der auf diese nunmal nur soweit eingehen kann wie sie ihm/ihr/them mitgeteilt werden! - als Empath habe ich da gewiss Vorteile, was daß was wir von anderen "fühlen" für diese individuell - vorallem bei scheinbar negativen Gefühlen&Emotionen - bedeutet, müssen aber auch wir erst zu interpretieren lernen!

Ich übernehme meinen Anteil der Verantwortung für das erleben meiner Partnerinnen, auf diese so gut mir von diesen ermöglicht auf diese einzugehen und Grenzen mit Vorsicht und Zurückhaltung auszureizen - bisher hat das auch überwiegend funktioniert, aber die Sorge mich vielleicht doch mal zu irren, und die Angst davor daß meine Partnerin dann nicht vernünftig damit umgehen kann, sitzt tief - und scheint auch nichtmehr weg zu gehen, egal wieviele wundervolle Beziehungen ich seither hatte - innerhalb dieser Beziehungen fällt es mir auch nicht schwer zu vertrauen, wenn Menschen sich öffnen ist es aber nunmal auch nicht schwer sie einzuschätzen und auf sie (inklusive deren Sorgen&Ängst) einzugehen! 😉

Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb AndersimNorden:

Kann ja nur für mich selber sprechen und direkt als Scham würde ich es nicht bezeichnen, eher als Selbstschutz. Natürlich resultiert daraus eine gewisse Scheu was den eigenem Sadismus betrifft und man überlegt sich wem & wo man etwas und vor allem wieviel davon offenbart.

Nunja, als Waschechter Sadist sollte man allerdings auch sicher gehen daß dem/der/them Partner/in auch wirklich gefällt Schmerz&Leid zu ertragen - was zwei Menschen miteinander Spaß&Vergnügen bereitet muss einen aber auch nicht beschämen! - ich stelle mir es aber ungleich schwerer vor Grenzen zu erkennen und beachten wenn einem genau das Lust bereitet, was ein anderer vielleicht nichtmal mag, sondern nur gern für einen erträgt, weil es einem Lust bereitet 😉

Geschrieben

Interessante Antworten bisher - vielen Dank!

Es ist naheliegend, dass Dom/Sado gerne (und vielleicht auch schamlos) Sub/Maso in eine "ausweglose" Situation bringen will, um gesteigert Macht auszuüben.

Neu für mich ist vor Allem der Aspekt, dass es vielleicht keine Scham/Angst vor Rückweisung ist, was ich beobachtet habe, sondern eher eine Hemmung des/der Sado/Dom weil (Zitat LadySuccubus:) "Man agiert extrem gegen das, was einem anerzogen wurde, was die Gesellschaft von einen verlangt."

Dann wäre es bei Sub/Maso tatsächlich Scham, die kaum ganz vergeht (und auch erregen kann).
Bei Dom/Sado wäre es im Gegensatz dazu keine Scham sondern eine durch Gesellschaft und Erziehung induzierte Hemmung, die mit zunehmendem gegenseitigen Vertrauen dann wohl auch zurück geht und ganz verschwinden kann.

Geschrieben
Vor 43 Minuten , schrieb xposd4u2use:

Interessante Antworten bisher - vielen Dank!

Es ist naheliegend, dass Dom/Sado gerne (und vielleicht auch schamlos) Sub/Maso in eine "ausweglose" Situation bringen will, um gesteigert Macht auszuüben.

Neu für mich ist vor Allem der Aspekt, dass es vielleicht keine Scham/Angst vor Rückweisung ist, was ich beobachtet habe, sondern eher eine Hemmung des/der Sado/Dom weil (Zitat LadySuccubus:) "Man agiert extrem gegen das, was einem anerzogen wurde, was die Gesellschaft von einen verlangt."

Dann wäre es bei Sub/Maso tatsächlich Scham, die kaum ganz vergeht (und auch erregen kann).
Bei Dom/Sado wäre es im Gegensatz dazu keine Scham sondern eine durch Gesellschaft und Erziehung induzierte Hemmung, die mit zunehmendem gegenseitigen Vertrauen dann wohl auch zurück geht und ganz verschwinden kann.

Die Auslöser für Scham sind auch gesellschaftlich und familiär gelernt. Die Konstrukte sind für beide Seiten gleich. Auch das Vertrauen spielt eine ähnliche Rolle.

Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb GoodGirlLucy:

Die Antwort auf Angst vor Zurückweisung ist mmn wenn dann, sich mit der eigenen Unsicherheit und deren Ursachen zu beschäftigen, warum fühlt sich Zurückweisung gefährlich an, was bringe ich damkt in Verbindung was die andere Person nicht sagt und dann in die Beziehung zu investieren und Vertrauen aufzubauen, dass die eigene Verletzlichkeit oder ähnliches nicht ausgenutzt wird. Solange wir annehmen dass eine Szene auf gegenseitigem Einverständnis beruht, was heißt es dann Zurückweisung auszuschließen? Ist ein Nein Zurückweisung? In dem Fall ist der einzige Weg von der Scham loszukommen cnc oder (was öfter passiert) Missbrauch. Es ist ein typisches Missbrauchsmuster das gegenüber ein eigenes negatives Gefühl regulieren lassen. Z.B um mich nicht unsicher zu fühlen, erniedrige ich andere, anstatt mich zu fragen wie ich mir selbst Sicherheit geben kann. Deswegen finde ich die Frage am Schluss doch relativ bizarr.

Zurückweisung ist nicht mit Abweisung gleich zu setzen, ein "Nein" ist keine Zurückweisung - auch ein "Nein, mit dir möchte ich nicht" ist nur eine Abweisung! - bspw. ein "wiebitte, du mit mir - wie kommst du nur auf diese absurde Idee" ist eine Zurückweisung! 😉 - ein Infragestellen der Person die ihr Interesse bekundet hat, diese unwürdig zu behandeln oder gar vor anderen lächerlich zu machen, bis hin zur Demütigung und Verleumdung - das ist Zurückweisung, dafür bestraft zu werden daß man sich jemandem anzunähern versucht hat!

Und damit meine ich nicht daß man(n) eine gescheuert bekommt oder öffentlich angeprangert wird wenn man dem Gegenüber eindeutig zu nahe getreten ist!

Das ist zwar auch Zurückweisung, in einem solchen Fall aber gerechtfertigt!

 

Zu dem Teil mit Missbrauch hätte ich auch einiges zu sagen, kann aber gerade vor lauter Wut (nicht auf dich!) keinen klaren Gedanken dazu fassen - ich kann nichtmal nachvollziehen wie man soetwas einem anderen Menschen antun kann, gleichzeitig ist es aber auch ein sehr komplexes Thema und nicht immer eindeutig zu definieren, gerade wenn man sich miteinander ins cnc Spektrum begibt - und darüber hinaus auf der anderen Seite auch Menschen gibt die andere bestenfalls mangels besseren Verständnisses, aber auch mit voller Absicht unter diesen Vorwurf stellen und damit deren leben ruinieren, weil es in unserer Gesellschaft leider nicht hinterfragt wird ob eine Person überhaupt dazu fähig wäre, und selbst falls ja, ob sie denn auch schuldig ist? - mal davon abgesehen das Prävention vorallem durch eine bessere Selbstbewusstseins-Bildung stattfindet, sich selbst wahrzunehmen, und offen miteinander darüber zu kommunizieren, einander zu verstehen und gemeinsam zu entscheiden was man miteinander erleben möchte und was nicht!

Viele Missbrauchsfälle dürften von den meisten nichtmal als solche wahrgenommen werden, weil sie in dem Glauben erzogen wurden daß es zur Ehe dazu gehören würde - auch wenn das heutzutage etwas aufgebrochen ist, es gibt nachwievor auch junge Menschen die daran glauben daß ihr Körper und damit auch ihr empfinden zum Teil dem Ehepartner gehört - und auch wenn das hier für einige ein aufregendes Beziehungskonzept sein mag, welches sie sich aber selbst gewählt haben - diese Menschen wissen es nicht besser und auch Männer sind davon betroffen, die Ehefrau durchfüttern und gefãlligst Kinder zeugen zu müssen - eventuell sogar gegen ihre Sexualität! 

Missbrauch kann sogar mit Einverständnis stattfinden... aber das sprengt hier das Thema, es sollte eig. um Scham&Angst gehen!

Wie man Missbrauch des Partners vermeiden kann ist aber eig. sehr simpel - offen miteinander darüber reden was man fühlt und sich wünscht, ohne Erwartungen aneinander zu stellen (die zumindest nicht aus der freiwilligen Bereitschaft stammen diese zu erfüllen)!

Geschrieben
Wobei ich mich korrigieren muss: die Persönlichkeit und damit auch die Trigger für Scham basieren zu einem großen Teil auf der nicht-geteilten Umwelt (basierend auf Zwillingsstudien, weil man so den genetischen vom Umwelt bedingten Anteil gut trennen kann). Es sind also eher die Peers, denen ich mich zugehörig fühle und gesellschaftliche Normen, die schambehaftete Situationen definieren.
Geschrieben

@BlackStarRuler Sry, aber entweder versuchst du Sadismus weichzuspülen oder dein Verständnis zu Sadismus ist ein anderes. Davon abgesehen das Sadismus unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann, ein "waschechter Sadist" wird im Rahmen des BDSM Konsens sich immer ein stückweit selbst zügeln und kontrollieren müssen.

 

vor 51 Minuten, schrieb BlackStarRuler:

ich stelle mir es aber ungleich schwerer vor Grenzen zu erkennen und beachten wenn einem genau das Lust bereitet, was ein anderer vielleicht nichtmal mag, sondern nur gern für einen erträgt, weil es einem Lust bereitet 😉

Das ist nicht einfach, aber die Kunst daran. Die ich bezeichne und unterscheide als "gespielten" und "gefühlten" Sadismus & Masochismus.

Geschrieben
vor 8 Minuten, schrieb DissPosition:

Die Auslöser für Scham sind auch gesellschaftlich und familiär gelernt. Die Konstrukte sind für beide Seiten gleich. Auch das Vertrauen spielt eine ähnliche Rolle.

Das kann ich bestätigen, mir ist es damals bewusst geworden als bei einer Vorführung eines Jägers wie man ein Tier ausnimmt&verarbeitet, ein Huf herumgereicht wurde, auch an eine junge Familie mit zwei jungen Mädchen die etwa 2J auseinander lagen (vllt. 4-6 & 6-8) - und beobachten konnte wie die Mutter sich sehr davor eckelte während der Vater sich mit den Mädchen darüber unterhielt - die ältere von den beiden war erst skeptisch, zurückhaltend, sah aber die Mutter an und eckelte sich plötzlich ebenfalls davor, während die jüngere neugierig damit befasste und keinerlei Problem damit hatte neben dem Fell auch Fleisch&Sehnen anzufassen und es ihrem Vater zu beschreiben - eckel wird zum großen Teil anerzogen, das ist aber nicht so statisch/linear wie es wirkt, es ist eine Dynamik, ich denke daß wir mit gewissen Neigungen gebiren werden und unsere Erfahrungen dann stark beeinflussen wohin wir dann "kippen" - sich dies aber auch wieder durch Erfahrungen ändern kann!

Ich denke nicht daß man es aberziehen kann, jetztlich muss man auch gerade die Entscheidungen von Kindern akzeptieren, nur so haben sie eine Chance dies selbstgewählt zu überwinden! 😉 

Geschrieben

Scham war nicht das Gefühl, eher war bis zum inneren coming out die kognitive Dissonanz spürbar 

Geschrieben
Vor 29 Minuten , schrieb Sehrdevot:

Scham war nicht das Gefühl, eher war bis zum inneren coming out die kognitive Dissonanz spürbar 

Kognitive Dissonanz beschreibt erstmal ein negatives Gefühl, weil die Handlung und die Einstellung zur Handlung divergieren. Das Gefühl dabei könnte auch Scham sein (:

Geschrieben

Interessant, also wenn ich mich einer dominanten Person hingebe habe ich da weder Scham noch andere negative Gefühle. Sonst würde ich das auch nicht tun...

Geschrieben
vor 8 Stunden, schrieb AndersimNorden:

@BlackStarRuler Sry, aber entweder versuchst du Sadismus weichzuspülen oder dein Verständnis zu Sadismus ist ein anderes. Davon abgesehen das Sadismus unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann, ein "waschechter Sadist" wird im Rahmen des BDSM Konsens sich immer ein stückweit selbst zügeln und kontrollieren müssen.

Das ist nicht einfach, aber die Kunst daran. Die ich bezeichne und unterscheide als "gespielten" und "gefühlten" Sadismus & Masochismus.

Pardon, was meinst du mit "weichspühlen"? - Sadismus ist ziemlich klar definiert, es wird allerdings in der BDSM Szene teils absurd lose verwendet - nur weil jemand festgestellt hat daß der/die Partner/in es unter gewissen Umständen mag auf den Hintern geschlagen zu werden und man gefallen daran gefunden hat weil es dem Partner gefällt, hat das noch lange nichts mit Sado-/Masochismus zu tun!
Ich stimme dir zu das Sadismus - wie praktisch alles - ein Spektrum ist - welches von "ich mag es Menschen beim Spritzen setzen weh zu tun" bis hin zum Serienmörder-Extrem reichen kann - und nat. auch verschiedene Arten von Schmerz (Grob: Physischen, Psychischen) ein-&ausschließen kann!


Mit Sadisten die ihre Verantwortung übernehmen habe ich auch absolut kein Problem (Bin sogar mit einigen befreundet, allerdings übt nur eine Person auch BDSM aus, die anderen sind in Berufen tätig in denen ihre Neigung eventuell sogar von Vorteil ist) und fand die Stigmatisierung schon absurd bevor ich mich mit BDSM auseinander gesetzt habe (ich musste mich leider schon recht früh mit dem Sadismus einiger meiner "Mit"menschen auseinander setzen - es kommt aber eben darauf an wie man damit umgeht, und nicht ob man diese Neigung hat oder nicht!) - genauso absurd ist es aber auch etwas als Sadismus zu bezeichnen daß damit garnichts zu tun hat, und es ist im BDSM Kontext nunmal zu einem Modewort verkommen, mit dem sich gerne geschmückt wird, und dadurch das Verständnis dafür was Sadismus ist und wie man damit umgehen muss um niemandem zu schaden "aufweicht" - und dadurch eben jenen schwarzen Schafen die diese Verantwortung nicht übernehmen, vereinfacht sich unter diesem falschen Bild Opfer zu suchen!

Kann man so machen, das was viele im Liebesspiel miteinander ausleben hat aber dennoch nichtmal ansatzweise etwas mit Sadismus zu tun, auchnicht gespielt! (wie will man das auch spielen bei Schmerzensschreien des/r Partners/in noch einen hoch zu bekommen? - geschweigedenn davon geil zu werden gequält zu werden? - entweder man hat diese Neigung in einem gewissen Spektrum oder Rahmen, oder ebend nicht.)
Man kann sich SM Kostüme und Peitschen kaufen und mit dieser Vorstellung spielen, dagegen ist ja auch nichts einzuwenden (bis auf den überflüssigen Materialismus, aber anderes Thema) - aber sich deswegen als Sadist/Masochist zu identifizieren ist etwa so sinnvoll wie sich als Polizist/Krankenschwester zu identifizieren nur weil man total auf Polizei/Krankenschwester-spiele steht - es vermittelt einfach ein falsches Bild.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 16 Stunden, schrieb BlackStarRuler:

... als Waschechter Sadist sollte man ...

Das "Waschechter" stört mich, darum "weichgespült" ... gezügelter/kontrollierter hätte besser gepast. Und ja, mit ist durchaus bewusst das es gerade Erbsenzählerei ist und ich mich an dem Begriff gerade hochziehe.

Das BDSM in der Hinsicht eine kontrolliertes "Spiel" mit Regeln ist, um dem Sadismus oder Masochismus zu fröhnen, habe ich auch nie bestritten.

Aber Sadismus ist nichts was du ein oder abschaltest je nach Bedarf. Wenn man sich dessen bewusst ist, dann ist es keine charakterliche Eigenschaft/Wesenszug/Neigung/wasauchimmer mit der man hausieren geht. Ich habe den Prozess der Selbstaklzeptanz schon lange hinter mir und bin mit mir in der Hinsicht mit mir sehr im Reinen.

Trotzdem ist es eine gewisse Scheu vorhanden, dies anderen zu offenbaren und man kann es auch als Scham bezeichnen. Für nichtmal die Spitze des Eisberges, habe ich entsetzte Blicke geerntet von Menschen und resultierenden Kontaktabbrüchen, wo ich dachte sie würden es halbwegs verstehen / verkraften. Aber wenn solche Bruchstücke und Auszüge schon entsprechend aufgefasst werden, was würde erst passieren wenn ich das Ganze offenlege ? Also hält man besser die Fresse und manches lässt man besser da, wo es herkommt. Vom Ausleben & der Umsetzung mal ganz abgesehen, das es anderen Sadisten, aber auch Masochisten, ebenfalls so wiederfährt und wenn dann auch noch Selbst-zweifel und fehlende -akzeptanz existieren, dann ist eine gewisse Scham mehr als nur nachvollziehbar.

bearbeitet von AndersimNorden
Geschrieben
vor 16 Stunden, schrieb DissPosition:

Kognitive Dissonanz beschreibt erstmal ein negatives Gefühl, weil die Handlung und die Einstellung zur Handlung divergieren. Das Gefühl dabei könnte auch Scham sein (:

Muß aber nicht.

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