Entführung aus dem Alltag - Teil XI

Januar 23

Nachdem alle Männer den Raum verlassen haben, erheben sich die Blonde und die Dunkelhaarige und öffnen nacheinander die Metallringe, die meine Hand-und Fußgelenke, meine Taille und meinen Hals am Tisch gefesselt haben. Beide nehmen je eine meiner Hände und die Dunkelhaarige legt ihre freie Hand in meinen Nacken. 'Mach langsam, Darling.' Sagt sie sanft und beide helfen mir in eine sitzende Position. Ich ziehe wie in Zeitlupe meine Beine zu mir heran, wage meine Hände aus den ihren zu lösen, umarme meine Beine und lege meine Stirn auf meinen Knien ab. Mir ist schwindelig. Und ich kann meine Gefühle nicht sortieren. Gleichzeitig wollen meine Gedanken rotieren und schweigen still. Gleichzeitig fühle ich mich unendlich erschöpft und dennoch angespannt. Ich fühle mich wertlos und schmutzig und gleichzeitig... ja was? Bei mir angekommen. In dem Zustand, in dem ich jetzt gerade sein sollte. Ein Schluchzen entfährt meinen Lippen und ich erstarre unmittelbar. Von links legt sich eine Hand beschwichtigend auf meinen Rücken. Die Blonde streicht so sanft über mein Schulterblatt, dass die Emotionen sich entladen. Ich weine, schluchze, zittere und umklammere dabei mich selbst, um irgendwie Halt zu finden in diesem Ozean des Unbekannten. Sie lassen mich. Niemand sagt ein Wort und erst als mein Ausbruch abebbt und ich mich irgendwie gereinigt fühle, ergreifen beide erneut meine Hände und bedeuten mir, zur Tischkante zu rutschen und herunterzuklettern. Beide haken mich unter und mir wird mehr als unangenehm bewusst, in WAS für einem Zustand ich mich befinde. Mein Geruch hat sich verändert. Zu Gurke und Ingwer mischen sich die Noten von männlicher, sowie meiner Lust und die Schärfe von durch Panik und Anstrengung provoziertem Schweiß. Meine Haare sind zerzaust, mein Gesicht salzverkrustet und der Bereich zwischen meinen Beinen ist ...na sagen wir... angestrengt.

Sehr geduldig führen die beiden mich auf meinen wackeligen Beinen auf eine der Türen zu, die einen funktional wirkenden Flur freigibt, den wir nach rechts durch eine weitere Tür wieder verlassen. Ein neues Bad. Wobei diese Bezeichnung nicht passt. Es ist ein verwinkelter Raum mit warm-violettem Licht, der dem Wellnessbereich eines kleinen Luxushotels Konkurrenz machen könnte. Gegenüber der Tür befindet sich ein mosaikverzierter Sockel mit einer Amphore voller Flüssigkeit. Es duftet nach Rosenblüten und ich vermute, dass dort Rosenöl auf warmer Temperatur gehalten wird, sodass es seinen Duft verströmt. Linker Hand ist in einer Nische die hölzerner Tür einer finnischen Sauna zu sehen und ich meine den warmen Schein von offenem Feuer in ihrem Inneren zu erahnen. Geradezu hinter der Amphore ist eine offene Dusche, die in passendem Mosaik gefliest ist. Linker Hand ist eine übergroße Liege - fast eher ein Bett - aufgestellt, das unglaublich weich und einladend aussieht. Mehrere Kissen und ein kunstvoller Überwurf greifen das Farbspiel der Mosaike auf und lassen den Raum orientalisch anmuten. Neben der bettähnlichen Liegewiese steht ein kleiner Gueridon, auf dem ein Champagnerkühler und mehrere Sektflöten drapiert sind.

Die Blonde lässt meine Hand los und ich werde von der Dunkelhaarigen sanft in Richtung Dusche gezogen. Wie viel Zeit sie mir lassen und wie zart die unausgesprochenen Anweisungen sind, wirkt wie Balsam auf mein Bewusstsein. Dankbar schließe ich die Augen und lasse mich in die Mitte der halbrunden offenen Dusche stellen, die sehr großzügig ist. Ich lege meinen Kopf in den Nacken und wundere mich. Außer einem an Sternenhimmel erinnernden Lichtspiel ist dort nichts. Kein Duschkopf... In diesem Moment setzt Regen ein und ich bin verwirrt. Angenehm warme sanfte Tropfen berühren mein Gesicht, meine Schultern, meinen Körper. Durch mein Blinzeln erkenne ich, dass es aus der Decke regnet. Die gesamte Dusche wird beregnet und es ist unfassbar angenehm, in diesem Regen zu sein. Ich merke, wie die ersten Spuren des Erlebten vom Wasser von meiner Haut gespült werden und erlaube mir, genussvoll die Augen zu schließen. Meine Hände wandern an meinem nackten Oberkörper entlang, ich lasse sie über mein Gesicht gleiten, auf dem sich die Tränenspuren langsam verflüssigen und fahre mir mit allen Fingerspitzen durch die nasser werdenden Haare. Ich bin so sehr bei mir, dass ich nicht mitbekommen habe, dass beide Frauen ihre Abendkleider, ihre High Heels, ihren Schmuck und ihre Dessous abgelegt haben. Was ich bemerke ist, dass es plötzlich nicht mehr nur meine Hände sind, die meine Haut berühren. Sechs Hände befinden sich auf Streifzug über meinen Körper und streicheln alles Vergangene hinweg. Es sind nicht nur Hände, die mich berühren, sondern unsere drei Körper fangen an, miteinander im Regen sinnlich zu tanzen. Es ist wie eine Heilung, so viel Zärtlichkeit zu erfahren und dabei vom reinigenden Regen getragen zu werden.

Der Regen verebbt und als ich die Augen öffne, sehe ich wie beide Seife aus einem Spender an der Wand auf ihre Hände nehmen. Die Dunkle bedeutet mir mit einem Nicken, mich hinzuknien und ich gehe auf meine Unterschenkel, lasse mein Gesäß auf die Fersen sinken und lege meine Hände in den Schoß. Sie tritt nah an mich und ich sehe ihre wunderschöne Scham vor meinem Gesicht. Als sie beginnt, meine Haare einzuseifen, schließe ich erneut die Augen und genieße. Auch die Berührung der Blonden auf meinem Rücken, als sie beginnt, meine Schulterpartie einzuschäumen, ist reiner Genuss. Sie teilen sich die Arbeit und reinigen mich am gesamten Oberkörper. Das Feuerwerk, das meinen Unterleib entzündet, als sie beide von je einer Seite sich meinen Brüsten widmen, lässt mir die Röte in die Wangen schießen. Ein sanfter Zug an beiden Achselhöhlen lässt mich mich erheben, ein sanfter Druck auf die Innenseite eines Schenkels öffnet meine Beine und sie verrichten ihre Arbeit an meinen Ober- und Unterschenkeln und den Füßen. Dann tritt die Blonde vor und die Dunkelhaarige hinter mich und sie massieren mit dem Schaum meine Backen und meine Spalte. Ich bin inzwischen so erregt auf eine unschuldig blumige Weise, dass ich aufstöhne, als die Blonde über meine Clitoris streicht. Wie als sei das ein Signal, verändern sich die Berührungen. Ich kann nicht anders als meine Lider wieder zu schließen und zu genießen. Es sind Finger überall. An meiner Pussy, zwischen meinen Schamlippen, in mir, zwischen meinen Arschbacken, an meiner Rosette, in meinem Arsch. Es bleibt ein streichelnder Rhythmus und dennoch ist es so intensiv, dass ich erschrocken die Augen aufreiße und befürchte, gleich zu kommen. Der Blick der Blonden, den meine Augen erblicken, ist warm und lustvoll und ihr leichtes Nicken Erlaubnis genug. Ich komme und in jedem Winkel meines Körpers hallt dieser Höhepunkt nach. Sobald die Spannung geht, kann ich mich nicht halten, wir sinken gemeinsam zu Boden und beide ziehen ihre Finger aus mir. Wir sitzen eine Weile wie verschmolzen dort, als das Wasser wieder einsetzt und den Schaum restlos von mir und uns spült.

Im Anschluss hüllen wir uns in weiche, fliederfarbene Frotteebademäntel und sie führen mich zum Bett. Dort aufzutanken ist wie eine Insel im tosenden Gewässer. Es währt nicht lange, doch tut unaussprechlich gut.

'Wir sollten uns zurecht machen.' Es sind die ersten Worte, die seit der Befreiung vom Tischpranger die Stille unserer Gemeinschaft durchbrechen.

'Lasst uns einen Champagner trinken und unser Kleinod herrichten für's Kaminzimmer.'

Das Kaminzimmer... was mich da erwarten wird?

Die beiden verbotenen Orgasmen fallen mir ein und eine kalte Gänsehaut, die tief aus meinem Inneren kommt, überzieht meine Haut.