Entführung aus dem Alltag - Teil XI.1

Januar 24

Der prickelnde Champagner schmeckt köstlich und steigt mir unmittelbar zu Kopf. "Wann habe ich das letzte Mal etwas gegessen?" frage ich mich und als hätte sie mich gehört, greift die Blonde hinter den Sektkühler und hält mir ein silbernes Tablett mit Canapées hin. Noch liegen wir zu dritt auf dem himmlischen Bett und irgendwie habe ich das Gefühl, dass weder dieses, noch der Champagner noch die Häppchen für mich bestimmt sind. Dieses Gefühl schiebe ich jedoch zur Seite und kann die Schnelligkeit meiner freien Hand nicht kontrollieren, als sie sich eines der kunstvoll belegten Baguettescheibchen nimmt. Mit dem Appetit einer verhungernden verschlinge ich es und schaue schuldbewusst in das amüsiert lächelnde Gesicht der Blonden. 'Nimm dir - ich fürchte, du brauchst Energie...' Ihr Gesichtsausdruck verändert sich und wenn ich mich nicht täusche, entdecke ich eine Spur von Mitgefühl, die aber von einem dunklen, diabolisch lustvollen Schatten begleitet wird. Sie weiß, was mich erwartet! Meinen fragenden Blick beantwortet sie mit einem Kopfschütteln, das nun von einem definitiv sadistisch fiesen Schmunzeln begleitet wird. Ich schlage meine Augen nieder und blicke auf das silberne Tablett. Seit die erste Nahrung seit einer Ewigkeit meinen Magen erreicht hat, verlangt dieser nach mehr. Statt auf ihn zu hören, nippe ich an meinem Glas und genieße die winzigen Luftblasen an meinem Gaumen, meiner Zunge und in meinem Rachen.

'Nimm ruhig!' sagt sie nun. 'Wir für unseren Teil hatten ein vortreffliches Dinner...'
Das lasse ich mir nicht zweimal sagen und bediene mich vom Tablett. Esse nun bewusster, zelebriere jeden Bissen und habe das Gefühl, den Hunger tatsächlich stillen zu können.

Während ich schweigend genieße, erheben sich die beiden Frauen vom Bett und stellen alles bereit, was für die kommenden Schritte gebraucht wird. Ich kenne es schon... nur dass ich heute wohl weder Hair noch Make-Up noch Analdusche alleine machen werde.

Und ich behalte Recht. Sobald kein Krümel mehr auf der spiegelnden Platte ist, bedeutet mir die Dunkelhaarige, mich vom Bett zu erheben und nimmt mir den Bademantel ab.

Sie deutet auf den weichen Vorleger am Ende des Bettes und als ich in Vierfüßlerposition hinuntersinke, übernimmt sie die Vorbereitung meines Anus' auf das - wie hat er es genannt? - kommende Kapitel im Kaminzimmer. Sie ist gründlich, aber bestimmt und es ist mehr als erniedrigend, auf ihr Zeichen hin die Toilette in einer Nische neben der Sauna zu benutzen, während beide im selben Raum sind. Doch ich habe keine Wahl und ... ja ... mich würde die Nässe zwischen meinen Beinen Lügen strafen, sagte ich, die Spülung in ihrer Gesellschaft würde mich so gar nicht anmachen.

Im Anschluss schicken sie mich erneut in die Dusche, um mich zu reinigen, danach trocknen sie mich ab, cremen sorgfältig jeden Zentimeter meines Körpers ein, bürsten und föhnen meine Haare, glätten sie, sodass sie im Seitenscheitel glänzend meine Schultern umspielen. Auch mein Gesicht cremen sie ein und schminken mich in Zusammenarbeit anscheinend dramatisch in dunkeln Rottönen und Schwarz. Ich kann mich nicht sehen, denn es gibt keinen Spiegel.

Meine Gedanken wandern immer wieder zu dem, was mir bevorsteht, doch ist es mir verboten zu sprechen und nach der Abfuhr von eben erwarte ich so oder so nicht, auf eine mögliche Frage eine Antwort zu erhalten. Die Gedanken laufen ins Leere und so frage ich mich stattdessen, ob ich etwas anziehen werde oder ob die Nacktheit mein Kleid für's Kaminzimmer sein wird.

Diese Frage wird beantwortet. Ob mir die Antwort gefällt, steht auf einem anderen Blatt.

Ich stehe in der Mitte des Raumes neben der duftenden Amphore. Beide treten einen Schritt zurück, betrachten mich, meinen Körper, meine Haare und mein Make-Up und nicken sich zufrieden zu.

Sie verschwinden am Kopfende des Bettes und kehren zurück, beide mit schwarzen Kleidungsstücken in der Hand. Ich sehe glänzendes schwarzes Leder, das sich als raffinierte Dessous herausstellt. Die Dunkelhaarige geht vor mir auf die Knie und hilft mir, in ein Gewirr aus glänzenden Streifen einzusteigen - ein offener Slip, der über an Strumpfhalter erinnernde Partien mit einem Band, das sich auf etwa der Mitte der Oberschenkel ans Fleisch schmiegt, verbunden ist. Währenddessen bedeutet die Bonde mir, meine Arme seitlich auszustrecken und hilft mir in einen Büstenheber - so heißen doch die Dinger, die die Brust nicht kleiden, sondern ihr nur von unten Halt geben? - der wundervoll zum Slip passt und meine kleinen Brüste auf eine sehr frivole Art präsentiert und nichts verdeckt. Ich schlucke... Man(n) kommt an alles dran, ohne etwas auspacken zu müssen. Meine Fesseln und Handgelenke versehen die beiden mit ebenfalls glänzenden Manschetten, die auf den Innenseiten mit weichem Samt und halbrunden Nieten versehen sind. Der Samt schmeichelt der Haut, während die Nieten einen gewissen Druck ausüben. Nun tritt die Dunkelhaarige vor mich - in ihrer Hand mein Halsband. Nein! Das ist ein anderes! Es hat ebenfall einen Ring an der Vorderseite, doch ist es sonst identisch mit den Manschetten. Außen glänzend, innen samtig mit Nieten. Sie schaut mir tief in die Augen und sofort erfasst ein warmes Gefühl die Region um meinen Bauchnabel. Einen Schritt näher und ihr Gesicht ist meinem ganz nah. Mit ihrer freien Hand streicht sie meine Haare über eine Schulter und legt dann das Band um meinen Hals. Dabei kommt sie mir noch näher und ihre Nähe ist es, die mich zunächst nicht bemerken lässt, wie fest sie das Halsband einstellt und wie intensiv die Nieten dadurch in meine empfindliche Haut am Hals drücken. Als sie es final justiert hat, tritt sie wieder etwas von mir zurück. Die Blonde reicht ihr ein ballonförmiges, ebenfalls schwarz glänzendes, flaches Etwas, das sie entgegennimmt.

'Ich werde dir jetzt einige deiner Sinne rauben, Slut.' Ihre Stimme ist wie süßer Honig und der Ton will so gar nicht zum Inhalt ihrer Worte passen.

'Dies ist eine Vollkopfmaske. Sie wird dir die Möglichkeiten zu sehen, zu riechen und zu hören nehmen. Bereit?'
Meine Augen sind panisch geweitet und ich will den Kopf schütteln, doch starre sie nur an. Mein Mund öffnet sich, doch auch sie schüttelt abwehrend lächelnd den Kopf.

'Du bist bereit! Vertrau mir!'

Mit diesen Worten tritt sie wieder zu mir, haucht einen Kuss auf meine geöffneten Lippen und zieht mir die Maske über meinen Kopf. Es wird dunkel und dumpfe Stille umfängt mich. Panisch fürchte ich, keine Luft mehr zu bekommen, doch scheinen kleine Löcher für die Nase gelassen zu sein, Atmung ist möglich.

Ich fühle mich unglaublich eingeschränkt, hilflos und so verletzlich wie nie.

Ohne die Gelegenheit zu haben, weiter darüber nachzudenken und mich in die aufsteigende Panik hineinzusteigern, spüre ich, wie meine Hände gegriffen werden und sie mich in Richtung Tür ziehen.

Ich kann keinen Laut vernehmen, nicht den unserer Schritte, den der Tür oder sonst etwas. Ich bin unfassbar orientierungslos und unter der Kapuze ganz allein mit mir selbst.

Doch das wird sich ändern. Wir sind auf dem Weg zum Kaminzimmer, in dem sechs Männer beim Degistif sitzen und darauf warten, dass ihr wehr- und willenloses Sexspielzeug hineingeführt wird.

F U C K !