Entführung aus dem Alltag - Teil XIV.2

Februar 11

Sie bewegt sich unter mir und das einzige, was ich denken kann ist "Ich will nicht weg von ihr!".

Andererseits weiß ich, dass ER auf mich wartet und bei diesem Gedanken rührt sich Sehnsucht in mir.

Sie stützt sich auf ihre Unterarme, ich hebe meinen Kopf und unsere Blicke treffen sich. Wir fangen gemeinsam an zu lachen ob der paradoxen Situation - Liebe auf dem Bettvorleger... das könnte die Überschrift unseres vergangenen Erlebnisses sein.

Sie greift meinen Kopf, zieht mein Gesicht mit beiden Händen zu sich und küsst mich lang und innig.

Als unsere Lippen sich voneinander lösen, behält sie meinen Kopf in ihren Händen und schaut mich durchdringend an. Sie lächelt - oh wie ich das liebe!

'Du näherst dich einem entscheidenden Punkt. Du bist bereit.'

Was in aller Welt das bedeuten soll, ist mir null klar und sie lässt mir keine Zeit, darüber nachzudenken. Sie schlängelt sich unter mir weg und steht auf. Ihr Nicken genügt und ich weiß, dass auch ich mich zu erheben habe.

'Bist du mit dem Frühstück fertig?' Da ihre Frage wohlwollend gestellt ist und ich den Kaffee nicht ausgetrunken habe, greife ich zur Tasse und leere sie mit einem Zug. Ich nicke ihr zu und sie nimmt meine Hand. Der leichte Druck hält unsere Verbindung aufrecht und lässt mich ihr zuversichtlich folgen.

Sie führt mich aus dem Raum und ich liebe es, dass wir beide nackt gemeinsam über den Flur zum ersten Badezimmer gehen. Ich schmunzle und überlege, ob es immer HIER war, dass ich mich für IHN zurecht gemacht habe. Da alles ineinander verschwimmt, kann ich die Antwort nicht wirklich finden, sehe aber auf den ersten Blick, dass wieder alles bereitliegt.

'Schaffst du es von hier an alleine?' fragt sie und ich nicke.

'Es ist alles selbsterklärend. Sei sorgfältig, aber vertrödle keine Zeit. Drücke wieder den Schalter neben der Tür, wenn du soweit bist.'

Ich nicke wieder und genieße, wie sie mich an sich zieht und mir einen Kuss auf die Stirn haucht.

'Lebwohl meine Schönheit. Danke für alles!'

Verwirrt bleibe ich zurück und das Loch in meiner Magengegend hat nichts mit Hunger zu tun. "Hat sie sich eben von mir verabschiedet? Nein!" Wie ich nach so kurzer Zeit so viel Zuneigung für eine andere Frau empfinden kann, bleibt mir ein Rätsel. Ich verbiete mir, weiter darüber zu sinnieren und sondiere stattdessen die Lage.

Die meisten Utensilien - Analdusche, Make-Up, Glätteisen - sind mir zwischenzeitlich bekannt. Mein Blick wandert zur Truhe neben der Tür. Darauf liegt schwarze Lingerie. Keine Spitze. Metallene Ösen und viele Strippen. Daneben halsbrecherisch hohe Lack-High-Heels. "Okay...das würde meinem Mann gefallen!" schießt es mir durch den Kopf und mit einer Träne im Auge wische ich diesen Gedanken unmittelbar zur Seite und mache mich daran, mich vorzubereiten. Dusche und rasiere mich gründlich nachdem ich die Dusche der anderen Art verwendet habe. Creme mich ein und nehme wahr, dass es ein anderer Duft ist, der nun meine Haut ziert. Schminke und frisiere mich sorgfältig - entscheide mich für einen Sleeken Look, der zur Lingerie und den Heels passt und lege zuletzt Selbige an.

Es sind weder Halsband noch Augenbinde bereitgelegt, also schätze ich, fertig zu sein und drücke den Schalter.

Es dauert ein paar Augenblicke bis ich seine Schritte vernehme und unwillkürlich senkt sich mein Blick und meine Finger finden hinter meinem Rücken ineinander.

Die Tür öffnet sich und sein 'Komm' bringt mich dazu, mich auf den unfassbar hohen Hacken in Bewegung zu setzen. Ohne dass er mich wirklich führt, folge ich ihm wie durch ein unsichtbares Band verbunden. Mein Blick bleibt gesenkt und ich mag den Anblick meines Nabels, der von Stoffstreifen eingerahmt die Bewegungen meiner Beine verfolgt. Auch sie kann ich sehen und finde es heiß, wie sie aussehen, wenn sie von High Heels getragen werden in die Richtung des Unbekannten.

Das nächste, was ich sehe, sind seine Schuhe, die nach links abbiegen. Wir passieren eine Schwelle und ich wage, aufzusehen. Den Raum kenne ich. Es ist das Kellergewölbe, in dem die Orgie stattgefunden hat. Die Mitte des Raumes hat sich verändert. Statt der runden Matratze am Boden ist dort... ja was? Es sieht aus wie ein hölzerner, quadaratischer Rahmen, der im Boden verankert ist.

An seiner oberen Querverstrebung und den unteren Enden der senkrechten Balken sind Manschetten befestigt. Die unteren ohne Kette, die oberen mit.

Mein Gehirn arbeitet und noch bevor ich auf die Lösung des Bilderrätsels gekommen bin, legen seine Hände sich um meine Oberarme. Sein Mund kommt von hinten nah an mein rechtes Ohr und er raunt mir zu: 'Ich werde dir jetzt dein Halsband wieder anegen und dann beginnt das finale Kapitel.'

Wieder diese Andeutung! Ich bin ratlos und runzle die Stirn, als er seinen Griff löst und mir nicht nur ein Halsband anlegt, sondern auch mit einer Augenbinde dafür sorgt, dass meine Umgebung in Dunkelheit übergeht.

'Komm Slut, dein Platz ist hier...' höre ich ihn sagen und werde in Richtung des Holzrahmens geschoben.