Dies ist ein beliebter Beitrag. Mm**** Geschrieben März 17 Dies ist ein beliebter Beitrag. Geschrieben März 17 „Je voudrais coucher avec vous, Anou.“ Ich stocke in meiner Bewegung, drehe mich zu dir, spüre die tiefe Röte, die sich vom Dekolleté langsam aufwärts zieht. „Ich..“ , meine angedeutete Geste bleibt vage, zieht nur das Rot hinauf in die Wangen. Shit. So sollte das eigentlich nicht laufen. Ich ringe um Worte. Bin erschlagen von deiner Präsenz, dem dunklen Verlangen in deiner Stimme. Mein Blick gleitet über dein zusammengefasstes Haar, den schweren Ring in deiner Brust. Ich muss schlucken. Das Taillenkorsett schenkt dir etwas zartes, weibliches, das sonst so gar nicht zu dir gehört. Durch die Spitze deines Slips glitzert es verhalten, dabei stehst du erstaunlich sicher auf diesen aberwitzigen Plateauheels, die mir sogar fürs Bett viel zu hoch wären und du? Ich bezweifle das du, trügest du ausgetretene Docs, bedeutend sicherer stündest. Während ich nach Sätzen suche die nicht kommen wollen, verfange ich mich an den feinen Striemen, die deine Oberschenkel zeichnen, dem Spiel deiner Muskeln im schummrigen Licht. Mein gefährlicher, wilder Prinz. So zumindest nenne ich dich heimlich, nachts, wenn du nicht mehr bist, deine Züge weich gespült vom Schlaf, der Aufruhr und der Kampf, der dich stets ziert, wenn du vor mir kniest, erloschen. Dann in diesen Minuten kurz bevor ich mich davonstehle wie eine Diebin, bin ich gelöst, plappere sogar hin und wieder ungeachtet dessen, ob du mich hörst oder nicht. Über Gräben kommunizieren lag mir stets mehr, als auf dem selben Terrain - ob der Graben nun ein Bewusstseinszustand oder ein physischer ist, bleibt vernachlässigbar. Meine Sprachlosigkeit nutzt du nun, um - die Hände in der universellen „Schau, ich tu dir nichts, ich bin ungefährlich!“-Geste erhoben - auf mich zuzusteuern. Langsam, bedächtig, als habest du einen verängstigten Fuchs vor dir, bereit, bei der kleinsten falschen Bewegung ins Dickicht zu huschen. Wie recht du hast. So halte ich die eben noch benutzte Gerte, schützend wie ein Florett vor mich. Die Regel „Nur ich berühre dich!" soll auch heute nicht gebrochen werden. Die Spitze meines Florettes bohrt sich schließlich in deine Brust. Selbst aus der Distanz muss ich den Kopf leicht in den Nacken legen um dich ansehen zu können. Ich suche etwas in deinem Gesicht, finde es nicht. Bin nur schockiert von der Offenheit und dem Begehren, die sich abzeichnen. Du verharrst, mein Florett in deiner Brust - ein bisschen wundere ich mich, dass kein Blut fließt - und hakst dich geduldig wie immer ein in meinen Blick. Ich hasse oder liebe diese Ruhe und Unerschütterlichkeit, die dich umgibt, wenn ich zusehends den Boden verliere. Den Druck haltend wartest du ab, bis ich einen kleinen Moment nur unachtsam bin. Da nimmst du es mir - so schnell kann ich gar nicht reagieren - ab. Mein Florett, letzte Verteidigungsinstanz, achtlos zu Boden geworfen. Eigentlich sollte ich dir jetzt wohl entfliehen oder besser noch: dir einen schallende Ohrfeige verpassen, um die Regeln und Machtverhältnisse zu verdeutlichen. Gelingt nicht, mit dir tief auf meinem Grenzboden, bin ich wie ein Reh im hellen Scheinwerferlicht. Weiche lediglich langsam strauchelnd zurück und bin so schneller als gedacht mit dem Rücken an der Wand. Du groß wie ein schwarzer Turm, vor mir, genau so nah oder weit entfernt, dass nur deine Hitze zu erahnen bleibt, verharren wir im atmenden Patt. Oh wie gerne würde ich dein siegesgewisses Lächeln Lügen strafen, das so schelmisch aus deinen Augen blitzt. Muss aber feststellen, ich habe hier grade wenig zu melden, da mein Körper sich unterwegs einfach auf deine Seite geschlagen hat und sich aus der unausweichlichen Enge hier nun um dich schlingt, wie eine Ertrinkende um den grade ertasteten Strohalm. So darf ich, euch beiden, an der Wand hochgedrückt schwer atmend zusehen wie ihr euch ineinander webt. Meinen innerer Verrat ist kaum auszuhalten und erst dein zarter Hauch an meinem Hals: “Tout va bien. Laissez-vous aller, Anou.” gibt mir ein klein wenig Versöhnung und zieht mich hinüber in einen rauschhaften Zustand.
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