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Besitz - richtig oder falsch


Empfohlener Beitrag

Vor 3 Minuten , schrieb Violet_Fog:

Meine Domme Persona ist SEHR besitzergreifend, sie jagt, macht Beute, will haben, verfügen, besitzen. Meins, meins, meins. Selbst in reinen Spielbeziehungen, kann ich das nicht ablegen, ich muss zumindest während der Zeiten die mir gewidmet sind, das Gefühl haben, die Person gehört mir, ihr Körper und ihre Seele, ich mache nehme sie mir, verdingliche sie, verwende sie, konsumiere sie. Ich will sie markieren, zeichnen und mir selbst widmen. Und es ist mir wichtig dafür possesivpronomen zu verwenden. Zugehörig fühlen wäre da das völlig falsche Wort für mich.

Ich bin aber auch polyamour und unfassbar freiheitsliebend und gestehe diese Freiheit auch gerne zu und will gar niemanden wirklich besitzen. Da soll bitte jeder auch seine Ziele und Visionen haben die er selbstständig verfolgt, sein Ding machen. Nur auf diese D/s Ebene funktioniere ich eben ausschließlich wie oben erwähnt.

Auf der grundsätzlichen Beziehungsebene darf und soll man sich natürlich zugehörig fühlen, aber das gilt ja beidseitig.

Oh Violet wie ich es liebe, wenn du abgehst❤️
Aber inhaltlich kann man es wohl nicht besser formulieren.
💋

Ich liebe es von meinem Mann besessen zu werden.
Dieses ganzheitliche Gefühl nicht nur zugehörig, finde das Wort erzeugt tatsächlich in diesem Kontext eine gewisse Distanz, weil es klar abgrenzt und dazu gehört, sondern Besitz zu sein.
Für mich ist es wichtig Verantwortung abzugeben, mich selbst in seinen Wünschen zu verlieren, und gleichzeitig zu wissen, dass er die Fürsorge erfüllt, die mit der Verantwortung einhergeht.

Ich verstehe ehrlich gesagt auch das Problem mit der Begrifflichkeit nicht, steht doch Besitz nur für einen momentanen und nicht für einen absoluten Zustand, das wäre dann das Eigentum.

Aber am Ende muss natürlich jeder die Begrifflichkeit wählen, mit der es sich richtig anfühlt.
Als Selbstbezeichnung ist das weitestgehend unproblematisch - und zivilrechtliche Kategorien haben damit nix zu tun. Mach mal Parallelwedrtung in der Laiensphäre 😉
Auch diese Begrifflichkeiten, wie "Besitz"/ "in Besitz nehmen", sind nur soviel wert, wie man ihnen Bedeutung widmet.
Es sollte doch mittlerweile den meisten klar sein, dass der gesamte BDSM Kosmos voller Trigger ist. Was die eine erregt, schreckt den anderen ab und für die/den nächste/n ist es wiederum völlig belanglos.
Es steht ja jeder/m frei den offenen Diskurs zu suchen nur sollte man sich auch bewusst sein, was man mit seinen Gedanken zum Ausdruck bringen will und wie die Resonanz darauf wünschenswerterweise aussehen könnte.
Sprich Begrifflichkeiten aus dem BDSM-Konext in die Realität zu überführen oder gar mit der Justiz zu vergleichen mit dem Ziel einer neuen allgemeingültigen Definition eines Begriffes bzw. Zustandes zu erzielen, weil man sich an der geläufigen Aussage stört, ist definitiv nicht zielführend und wird auch dementsprechend eher ablehnend gegenüber gestanden.
Ich möchte aber noch ergänzen, um mal wieder auf das Thema zu kommen,
für mich sind diese Begriffe wie "Besitz, in Besitz nehmen, Eigentum, zu eigen machen, beherrschen" etc. absolut dumm und lächerlich, eben auch aus dem Grund, dass sie oft nur Seifenblasen im Kontext sind in der Realität haben diese Konstellationen kaum Bestand.
Aber hey ist das ist meine Meinung und die brauch niemaden interessieren.
Das Thema ist für auch ein Trigger im Sinne von "macht mal, aber lasst mich mit dem Blödsinn in Ruhe! Das ist nichts für mich." Mir ist bewusst, dass diese Wortwahl sehr herabwertend ist dazu steh ich auch, weil es meine ehrliche Meinung ist (und ehrliche Antworten tun oft weh🤫). Aber haue ich sie jedem um die Ohren? Nein. Wer mich nach meiner ehrlichen Meinung fragt oder ich mich persönlich dazu entscheide zu etwas Stellung zu nehmen, das mich aus Gründen direkt anspricht, sind die Optionen weshalb ich meine Meinung äußere.

Anlässlich meiner Hochzeit mit meiner heutigen Eheherrin ging ich in deren "Besitz" bzw. "Eigentum" über. Sie bestimmt über mich. Alles. Wir leben FLR, BDSM und TPE.  Und ich unterwerfe mich ihr freiwillig. Ich will es so. Ich bin ihr Ehesklave. 

Vor 2 Stunden, schrieb KittyMood:
Aber da hast du es doch… die Gedanken sind frei! Du solltest, was die Wortwahl angeht vom juristischen Kontext wegrücken und einfach schauen wie das Zugehörigkeitsgefühl ist. Wenn sub sagt, die will Besitz werden oder Eigentum sein, dann weil es sich für die so anfühlt. Wenn das für sie/ihn das Wort ist, was alles aussagt, warum unbedingt klugscheißen und mit dem BGB wedeln?

Also erstens verbitte ich mir solche Aussagen wie klugscheißen etc. und zweitens warum sollte ich von der juristischen Bedeutung eines Begriffs wegrücken ? Denn wir leben nicht mehr im Mittelalter wo es Sklaverei gab.

Dazu mal ein Zitat der Uni Bonn:" Es gab Menschen, die „Besitz“ eines anderen waren: die Sklaven. Sie galten als Sache, als lebendes Werkzeug. Ihr Eigentümer durfte sie benutzen, wie er wollte – oder sie töten, wie man ein altes Werkzeug wegwirft. Nur eine Chance hatte der Sklave: Wenn er Glück hatte, entließ sein Herr ihn irgendwann in die Freiheit."

Vor 1 Stunde, schrieb Rosenrot82:

Für mich ist es ein Gefühl, ich bin Besitz meines Top. Ich bin Eigentum meines Top. 😍

Das schöne ist, ich als "der Besitz" entscheide. Wenn ich das passende Mindset nicht habe, dann kann sich Dom auf den Kopf stellen, er besitzt mich nicht. Ich gebe diese "Erlaubnis", als Sklavin. Nicht er, kann mir das aufdrücken. 

Er hat Macht über mich, weil ich sie ihm gebe.

Er besitzt mich, weil es mein Will ist.

+ 1, schöne Beschreibung.

Kann den meisten Vorredner:innen zudem nur zustimmen und der Begriff an sich hat wenig mit der juristischen Definition zu tun. Wem es nicht gefällt, der möge natürlich eine andere Wortwahl verwenden, aber für mich symbolisiert es einfach das Anrecht, über meine Sub zu verfügen.

Vor 2 Stunden, schrieb Ademar:
Vieles bezieht sich auf eine Geisteshaltung im BDSM. Sich auszuliefern, die Kontrolle abzugeben, sich in Besitz nehmen zu lassen. Eigentum zu werden usw.

Einen Paragraphen dafür heranzuziehen, hat keinerlei Bedeutung, denn schlussendlich ist es jeder Person klar, dass es kein Besitz oder Eigentum über Menschen gibt.

Aber, das Gefühl, dass dem so ist, ist eine starke Kraft und unterstreicht die Qualität einer Verbindung, die da sagt, du gehörst mir und ich gehöre dir. BDSM ist vorallem auch Kopfsache und diese Unterwerfung, sich als Eigentum zu fühlen, unterstreicht die Einstellung vieler.

Und @KittyMoid hat es genau richtig kommentiert.

Das mag sein und dem widerspreche ich auch nicht, wenn sich jemand so fühlen möchte, nur ist mir aufgefallen das es oft vorausgesetzt wird, das Sub der Besitz bzw. das Eigentum sein muss.
Das finde ich persönlich für Anfänger oft verstörend, da es nur ein Gefühl der Zugehörigkeit ist und eben keinen wirklichen Besitzanspruch gibt.
Ich weiß nicht ob jemand meiner Denkweise nur annähernd folgen kann, aber scheinbar ist es für viele nicht vorstellbar ohne solche Begrifflichkeiten eine D/S Beziehung zu führen.

Und ich habe im Übrigen keinen Paragraphen zitiert, sondern nur die Definition des Begriffs.

ja ... über den Begriff "Besitz" ist wie Du geschrieben hast ein Besitz ... daher könnte man es ja erweitern und einfach due Frage stellen ... zwischen Freund/Freundin ... "mein Schatz" -> es ist quasi auch Besitzeinnehmend 🤔
Naja, wenn du es ganz eng sehen möchtest, dann gibt es in unserer Zeit auch keine Sklaven mehr. Und eine Sub - > Diener*in bekommen in der Regel auch normalerweise Geld für ihre Arbeit. Fakt ist, ein Besitz von Menschen besteht ausschließlich im Kopf. Und im Kopf können so viele "unmoralische" Gedanken sein, ohne dass sich da jemand jemals Gedanken darüber zu machen hat. Denn, wenn jemand oder etwas mir gehört, bin ich im weitesten Sinne auch der Besitzer. Und viele Subs und/oder Sklaven sind ja den Doms zugehörig. Von daher sind die auch im weitesten Sinne die Besitzer, solange diese "Beziehung" denn dauert. Ein Sklavenvertrag ist ja auch nicht rechtlich gültig.
vor einer Stunde, schrieb DerZilinscy:

Also erstens verbitte ich mir solche Aussagen wie klugscheißen etc. und zweitens warum sollte ich von der juristischen Bedeutung eines Begriffs wegrücken ? Denn wir leben nicht mehr im Mittelalter wo es Sklaverei gab.

Dazu mal ein Zitat der Uni Bonn:" Es gab Menschen, die „Besitz“ eines anderen waren: die Sklaven. Sie galten als Sache, als lebendes Werkzeug. Ihr Eigentümer durfte sie benutzen, wie er wollte – oder sie töten, wie man ein altes Werkzeug wegwirft. Nur eine Chance hatte der Sklave: Wenn er Glück hatte, entließ sein Herr ihn irgendwann in die Freiheit."
 

Wenn du das Thema anschneidest, was zudem aus dem Kontext gerissen ist, weil es die juristische Begrifflichkeit wiederspiegelt, aber nicht den Kontext zum BDSM, dann müsste ein Präzedenzfall geschaffen werden, der die Begrifflichkeit klärt. Und in diesem Fall kann man bei dir vom Kligscheißen reden. Da liegt der Punkt eindeutig.

Sklaverei gab es bis nach dem Mittelalter, damit ich auch mal Kligscheissen darf, in Europa gab es die Sklaverei in der walachei bis 1856 und der Moldau bis 1855. *hust*

Wozu das Zitat sein soll frage ich mich gerade. In der US Geschichte sind mehr Sklaven gestorben als Juden im zweiten Weltkrieg. In der USA wurde die Sklaverei nach dem Unabhängigkeitskrieg abgeschafft 1865.

Aber erzähl ruhig weiter. 🤷🏻‍♂️

Persönlich sehe ich es so, man kann niemanden besitzen - in erster Linie besitzt sich jeder selbst. Durchaus denkbar ist sich jemanden, den einen/ die eine zu „ schenken „ was den Besitzstand nicht ändert. Das Wort besitzen wird häufig individuell interpretiert, gerne wird von meinem Eigentum oder Besitz gesprochen - nur so lange der andere Part dies zulässt. Für mich ist es meine Partnerin- das sagt alles. 😉
Vor 1 Stunde, schrieb DerZilinscy:

Das mag sein und dem widerspreche ich auch nicht, wenn sich jemand so fühlen möchte, nur ist mir aufgefallen das es oft vorausgesetzt wird, das Sub der Besitz bzw. das Eigentum sein muss.
Das finde ich persönlich für Anfänger oft verstörend, da es nur ein Gefühl der Zugehörigkeit ist und eben keinen wirklichen Besitzanspruch gibt.
Ich weiß nicht ob jemand meiner Denkweise nur annähernd folgen kann, aber scheinbar ist es für viele nicht vorstellbar ohne solche Begrifflichkeiten eine D/S Beziehung zu führen.

Und ich habe im Übrigen keinen Paragraphen zitiert, sondern nur die Definition des Begriffs.

Man kann doch etwas im Besitz haben, ohne Anspruch darauf zu haben^^
Also Sub gefesselt, geknebelt, Ohrenstöpsel und mit Augenbinde in den Kofferraum legen und rum fahren...
Theoretischer Zustand eines Gegenstandes hergestellt und missbraucht, das Ticket"nicht angeschnallt l" dafür geht an den Dom...oder?
.
Eigentum sehe ich kritischer, mehr als eine Gefühlsmäßig als den rechtlich...

vor 2 Stunden, schrieb DerZilinscy:

Ich weiß nicht ob jemand meiner Denkweise nur annähernd folgen kann, aber scheinbar ist es für viele nicht vorstellbar ohne solche Begrifflichkeiten eine D/S Beziehung zu führen.

Wie kommst du darauf? Weil du ein paar Menschen getroffen hast, die es so sehen? 

Vor 1 Stunde, schrieb KittyMood:

Wenn du das Thema anschneidest, was zudem aus dem Kontext gerissen ist, weil es die juristische Begrifflichkeit wiederspiegelt, aber nicht den Kontext zum BDSM, dann müsste ein Präzedenzfall geschaffen werden, der die Begrifflichkeit klärt. Und in diesem Fall kann man bei dir vom Kligscheißen reden. Da liegt der Punkt eindeutig.

Sklaverei gab es bis nach dem Mittelalter, damit ich auch mal Kligscheissen darf, in Europa gab es die Sklaverei in der walachei bis 1856 und der Moldau bis 1855. *hust*

Wozu das Zitat sein soll frage ich mich gerade. In der US Geschichte sind mehr Sklaven gestorben als Juden im zweiten Weltkrieg. In der USA wurde die Sklaverei nach dem Unabhängigkeitskrieg abgeschafft 1865.

Aber erzähl ruhig weiter. 🤷🏻‍♂️

Sie sind ziemlich anmaßend und verwechselt Äpfel mit Birnen.
Es geht hier mit Nichten darum bis wann wo Sklaverei herrschte.
Sorry aber das ist jetzt nur dumm und keine Klugscheißerei.
Und wenn Sie so penibel sind dann schauen Sie sich mal einige Länder in Afrika an da gibt's moderne Sklaverei und Ausbeutung noch heute.

Ich denke das Thema ist ähnlich, wie alles, was mit Begriffen und Bezeichnungen zu tun hat:

 

Den direkt involvierten muss es gefallen und sonst niemandem.

 

Wenn du Spaß und Freude aus dem juristischen Hintergrund von "Besitz" und "Eigentum" ziehst, dann passt das für dich.

 

Kann mir schon gut vorstellen, dass es spaßig ist jemandem zu sagen: "Du bist mein Eigentum, weil ich hab die volle Verfügungsmacht!"

 

Genauso wie ichs wahrscheinlich ansprechend finden würde, jemandem zu sagen: "Du bist mein Besitz, weil ich nehm mir dich einfach!"

 

Ich persönlich verwende "Besitz" weil ich finde, dass es schöner und natürlicher klingt.

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