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Toleranz im BDSM am Beispiel:Frau zur Befriedigung aller Männer (Bitte ET lesen)


Hi****

Empfohlener Beitrag

Gerade eben, schrieb Ademar:

Frau = Schlampe, Mann = toller Hecht?

Das ist soooo Klischee und spukt bestimmt vielen so im Kopf herum. Gibt auch genügend BDSMler, die so denken und Verurteilen. Hatte mal ein Gespräch im Swinger Club, war da natürlich nur aus rein wissenschaftlichem Interesse, und ein Kerl meinte, zum f**ken gut aber so eine will er nicht zu Hause haben. Die hatte er auch nicht zu Hause, da war die brave Mutti und auf Nachfrage, nein, warum sollte sie was davon wissen, was er so macht.

Es ist vielmals eine Doppelmoral und ehrlich gesagt, echt armselig, dass wir immer noch an Rollenklischees festhalten, die längst überholt sind.
 

Aber menschlich. Und ich selbst nehme es immer wieder bei mir als Gefahr war, du auch? 

Und warum ist das Bild Mann= Schlampe weniger problematisch, wenn wir der Doppelmoral nicht verfallen wollen? Es ist ein bewusst gewähltes Beispiel, weil es wahrscheinlich alle gleichermaßen triggert. Wo fangen wir an mit der Toleranz im BDSM, wo verlassen wir sie wieder und sind wir uns dessen bewusst? 

KleinerGottkomplex
Ich Klassifiziere so etwas folgender Maßen:
1. Sind alle beteiligten damit zufrieden?
2. Wird irgend einer Außenstehenden Person geschadet?

Ist die Antwort auf 1. Ja und die Antwort auf 2. Nein.
Warum sollte ich mir dann den Kopf darüber zerbrechen?

Jetzt können wir noch über Sprachgebrauch reden.
Viele Ausdrücke werden anders benutzt als der Ausdruck hergibt.
Das ist insbesondere bei vielen Beleidigungen der Fall.

So bezieht sich beispielsweise ein "Du Hurensohn" in aktuellem Sprachgebraucht kein bisschen auf die Mutter einer Person, und teilweise nicht mal auf das Geschlecht der angesprochenen Person. Teilweise wird es heutzutage nicht mal mehr für Menschen genutzt.
Es ist fast mehr ein Ausdruck des Ärgers ohne weiteren Kontext.

Ähnliches gilt auch für ein "Halts Maul".
Nun da wir festgestellt haben, dass wir eine Problematik haben, weil Tonfall, Auffassung des Gegenübers, Situation und eigener Sprachgebrauch entscheiden, welche Bedeutung ein Wort hat, können wir nun über diese Problematik reden.

Das in den Köpfen mancher Menschen ein Mann der mit vielen Frauen sexuellen Kontakt hat, ein Player, besonders toll ist, ist logisch erklärbar, macht ihn als Person aber dennoch zu kaum etwas anderem als das weibliche Gegenstück, die Schlampe.

Am Ende bleibt das aber alles eine subjektive Wahrnehmung und eine Frage der Perspektive.

PS: Weil ich weiß das diese Frage aufkommt, hier kurz die logische Erklärung, warum ein Mann der mit vielen Frauen sexuell aktiv ist, besonders in der Wahrnehmung anderer Männer einen hohen Stellen wert hat.
Eine Frau, könnte wenn sie es darauf anlegt, nahezu unabhängig von Persönlichkeit und Aussehen und anderen Werten, innerhalb von 1 Stunde einen Mann für Sex finden.
Ein Mann hingegen, kann selbst mit guten Aussehen und einer tollen Persönlichkeit und anderen Werten, nur mit Glück überhaupt zu sexuellem Kontakt kommen und dann auch nur extrem selten in dieser Zeitspanne.
Wer das nicht glaubt, macht euch mal ein Tinderprofil oder was auch immer mit dem anderen Geschlecht.
vor 2 Minuten, schrieb KleinerGottkomplex:

Eine Frau, könnte wenn sie es darauf anlegt, nahezu unabhängig von Persönlichkeit und Aussehen und anderen Werten, innerhalb von 1 Stunde einen Mann für Sex finden.
Ein Mann hingegen, kann selbst mit guten Aussehen und einer tollen Persönlichkeit und anderen Werten, nur mit Glück überhaupt zu sexuellem Kontakt kommen und dann auch nur extrem selten in dieser Zeitspanne.
Wer das nicht glaubt, macht euch mal ein Tinderprofil oder was auch immer mit dem anderen Geschlecht.

Würdest du als Mann, eine Frau für Sex nehmen unabhängig von ihrem Aussehen und ihrer Persönlichkeit wenn du innerhalb einer Stunde eine haben könntest? Also irgendeine, völlig belanglos selbst wenn sie dir nicht sympathisch ist? 

 

Vor 18 Minuten , schrieb Violet_Fog:

Das hat mit Toleranz nichts zu tun, sondern mit Konsens. Diese Frauen, die darauf stehen z.B. auf einer Gangbangparty im Mittelpunkt zu stehen, wollen sicherlich trotzdem nicht beim Busfahren oder Vorstellungsgespräch auf ein Sexobjekt reduziert werden. Männern passiert das weniger. Und es ist immer falsch, wenn kein expliziter Konsens vorliegt.

Selbst wenn jemand so eine Neigung hat, heißt das nicht, dass jeder Hinz und Kunz dann diese Person sexualisieren darf. Dafür darf es auch keine Toleranz geben.

Skeptisch werde ich eben dann, wenn das nicht so ganz klar. Wenn zum Beispiel jemand einfach im Forum oder im Postfach von jemandem so anfängt, ohne das vorher explizit gesagt wurde, dass das ok geht, dann ist es auch nicht ok. 

Das Geschlecht spielt dabei keine Rolle, es muss immer ganz klar sein und im abgesteckten Rahmen passieren mit ausschließlich wissenden und zustimmenden Beteiliten.

Bin voll bei dir. Ich persönlich (!) raffe solche Thematiken nicht, da ich Menschen primär als solche wahrnehme und erst untergeordnet das Geschlecht. Wenn ein Mensch also eine der genannten Entscheidungen selbstbestimmt trifft, beurteile ich diese nicht unter dem Banner des Geschlechts.

Kann aber durchaus nachvollziehen, dass viele das anders sehen oder wahrnehmen mögen; ich kann da ausschließlich für mich sprechen. Und natürlich bemerke ich im Alltag bei anderen, dass die gelebte Toleranz bei Männern und Frauen zu unterschiedlichen Vorurteilen und Bewertungen führt. Die Liste wäre unendlich lang.

P. S.: Ich meine natürlich nur bewusste Toleranz und Gleichbehandlung; auch ich kann mich sicher nicht von einigen Vorurteilen freimachen, die unterbewusst entstehen. Mehr als zu versuchen, sich regelmäßig zu reflektieren, ist da wohl nicht drin.

Metakonsens vs Metanonsens.
Machmal frage ich mich woher hier einige überhaupt noch die eigene innere Überzeugung für handfestes BDSM erübrigen, ob sie doch viel lieber damit beschäftigt sind alles zu dekomponieren, fragmentieren, atomatisieren, analysieren und katalogisieren. Gerne auch mal konterkarrieren schließlich ist man ja trotzdem dominant..
Ich möchte mal die Sub sehen welche festgebunden solch einer illustren Gesprächsrunde vorgeführt wird. Stellt man der dann nen Fernseher hin, sozusagen als Safeword wenn ihr die Weisheit der Anwesenden schon aus allen Löchern rauskommt..lol ?
Gerade eben, schrieb Aberration:

Hast du beim Absenden wirklich gedacht, der Beitrag trägt was bei?

Der Metanonsens brauchte ein Beispiel. Ich finde das hat er sehr gut gemacht. 😊

(bearbeitet)

Ich denke der Reiz, gerade wenn man vielleicht z.B. voyeuristisch veranlagt ist & innerhalb einer BDSM Beziehung (aber nicht nur), gewisse Fantasien ausleben möchte, ist durchaus gegeben.
In Anbetracht der Gefahr des "Fremdgehens", der Promiskuivität oder gar des selbstverletztenden "self-trashings", wo ich besonders auf die Menschen in meinem Umfeld achte bzw. mich gerade für die Biographien der jeweiligen Frauen, interessiere, ist das mit der Toleranz innerhalb des BDSM, für mich jedenfalls die Frage:
Tut es dem Menschen Gutes? Kann er es genießen? Verfolgt es ein Muster und ist mittel-, langfristig schädigend?
Liegt es in meiner Verantwortung bzw. inwiefern kann, darf, soll ich das beeinflussen?


Ich kenne unfassbar "starke" Frauen, Männer, Diverse, welche es gerade erregend und für sich auch als Genuß, positiv empfinden, wenn sie sich zur Befriedigung einer großen Anzahl von Männern etc., hingeben.

Ich persönlich genieße das Spiel mit Rollen, aber auch der Stimme, der Dominanz, eben dem logischen Machtgefälle, was bei z.B. den dir genannten Escort-Spielen, zum Tragen kommt.
Dirty Talk und sei es "nur" subtil, ist für mich wichtiger Bestandteil im Spektrum Sex.

In meinen D/s Beziehungen bisher, gab es nur wenige Male, wo ich meine Sub einem oder gar mehreren Männern hergab.
Viel Vertrauen, Liebe, Offenheit sind Voraussetzung, wenngleich ich meine Sub i.d.R. für mich ganz allein zu "besitzen" vermag.

Zum Thema Toleranz im BDSM, gab es bereits immer wieder interessante Threads hier.
Ich bin noch nicht lange genug hier um das gänzlich einzuschätzen, inwiefern das hier ernsthaft behandelt wird bzw. es überhaupt Potenzial hat.
Meiner Erfahrung nach, scheitert es eben doch oftmals an der eigenen Bubble, dem Wertegefühl, sodass Randfetische, gleichfalls nicht immer toleriert werden.
Aber das wäre ein ganz eigenes Themenfeld für sich.

Ich halte es mit Respekt, allen Menschen gegenüber, die diesen auch selbst leben & geben.
Egal ob Frau, Mann, Divers - darum sind wir doch gerade hier,  dass wir so sein dürfen, wie es oftmals woanders nicht möglich ist.
Wer bin ich also, darüber zu urteilen, wenn es allen Beteiligten wichtig ist im Leben und sie es genießen, ohne Folgeschäden.

Liebe Grüße,
Ben

bearbeitet von be_ni2210
vor 30 Minuten, schrieb be_ni2210:



Zum Thema Toleranz im BDSM,.... .
Meiner Erfahrung nach, scheitert es eben doch oftmals an der eigenen Bubble, dem Wertegefühl, sodass Randfetische, gleichfalls nicht immer toleriert werden.
Aber das wäre ein ganz eigenes Themenfeld für sich


Liebe Grüße,
Ben

Lieber Ben, 

in welcher Hinsicht habe ich im Toleranzgedanken Randfetische in meinem ET generell ausgeschlossen, weil ich ein Beispiel nenne, dass fast alle triggern kann? (rhetorische Frage) 

Das von dir verwendete Wort "Respekt" ist ein sehr starkes und schönes Wort in Verbindung mit Toleranz, auch wenn es etwas anderes bedeutet. Es gefällt mir sehr, weil es noch aktiver in die Beziehungsebene geht. Richtung Wertachatzung. Das aber nur am Rande, das Thema ist schwer genug. 

CheshireWitch
vor 2 Stunden, schrieb Ademar:

Das ist soooo Klischee und spukt bestimmt vielen so im Kopf herum. Gibt auch genügend BDSMler, die so denken und Verurteilen. Hatte mal ein Gespräch im Swinger Club, war da natürlich nur aus rein wissenschaftlichem Interesse, und ein Kerl meinte, zum f**ken gut aber so eine will er nicht zu Hause haben. Die hatte er auch nicht zu Hause, da war die brave Mutti und auf Nachfrage, nein, warum sollte sie was davon wissen, was er so macht.

Genau das ist die Pointe daran: Wer so ne "zum ficken reichts" Einstellung hat, würde so ne Frau auch gar nicht abbekommen und hat in der Regel auch keine... Vielleicht ist dieses Gerede eher Ausdruck eines frustrierten Losers, der nicht die Eier in der Hose hat, zugeben zu können , dass er keine Frau findet (mit so ner Einstellung eben auch nein Wunder)

Sir_punkalot
Geschlechtsabhängige "Toleranz"... Wusste gar nicht dass seit neuestem Sexismus und Engstirnigkeit Toleranz genannt werden? Ansonsten: mir völlig egal was jemand macht, so lange der Konsens gegeben ist. Ich bin eh nicht beteiligt und werde es nicht sein, interessiert mich also nicht, wie jemand anderes sich auslebt- so lange es nicht mein Leben tangiert oder anderen schaden zufügt.
Vor 29 Minuten , schrieb CheshireWitch:

Genau das ist die Pointe daran: Wer so ne "zum ficken reichts" Einstellung hat, würde so ne Frau auch gar nicht abbekommen und hat in der Regel auch keine... Vielleicht ist dieses Gerede eher Ausdruck eines frustrierten Losers, der nicht die Eier in der Hose hat, zugeben zu können , dass er keine Frau findet (mit so ner Einstellung eben auch nein Wunder)

Warum sprichst du nur von Männern? Du meinst Frauen haben diese Einstellung nicht ?
Eine persönliche Sichtweise akzeptieren und daraus eine Ableitung herzuleiten- hmm

Der weiße alte Mann muss herhalten, stimmt Religion vergessen. Moral ist bis zu einem gewissen Punkt anerzogen - dann erfolgt wohl bei vielen die „ eigenverantwortliche Ausprägung „ sollte.
Moral, Toleranz, Akzeptanz ist seit Jahrzehnten eine H.re - benutzen wie man es braucht ohne zu bezahlen

Manchmal ist Pragmatismus sehr einfach
- Leben und leben lassen, Denken und denken lassen - niemand mit seiner Sexualität ( steht hier für X Variable ) auf die Ketten gehen.

Man ganz ehrlich - die Steine sind verteilt.
vor 1 Stunde, schrieb HirnHerzHumor:

Lieber Ben, 

in welcher Hinsicht habe ich im Toleranzgedanken Randfetische in meinem ET generell ausgeschlossen, weil ich ein Beispiel nenne, dass fast alle triggern kann? (rhetorische Frage) 

Das von dir verwendete Wort "Respekt" ist ein sehr starkes und schönes Wort in Verbindung mit Toleranz, auch wenn es etwas anderes bedeutet. Es gefällt mir sehr, weil es noch aktiver in die Beziehungsebene geht. Richtung Wertachatzung. Das aber nur am Rande, das Thema ist schwer genug. 

Hast du nicht.
War nicht auf dich, sondern aufgrund meiner gemachten Erfahrungen, bezogen.

CheshireWitch
vor 34 Minuten, schrieb Baras:

Warum sprichst du nur von Männern? Du meinst Frauen haben diese Einstellung nicht ?
Eine persönliche Sichtweise akzeptieren und daraus eine Ableitung herzuleiten- hmm

Du hast aber schon gelesen, dass mein Kommentar sich auf eine Situation mit einem Mann bezog, oder ?

 

Übrigens find ich es immer wieder interessant , dass gern argumentiert wird , Gendern sei Schwachsinn, denn Frauen wären mitgemeint, aber das gilt nicht mehr, wenn es um etwas Negatives geht, da erwarten Männer gendern sogar dann, wenn sich explizit auf eine Situation mit einem Mann bezogen wurde ;) 

(bearbeitet)
vor 43 Minuten, schrieb CheshireWitch:

Du hast aber schon gelesen, dass mein Kommentar sich auf eine Situation mit einem Mann bezog, oder ?

 

Übrigens find ich es immer wieder interessant , dass gern argumentiert wird , Gendern sei Schwachsinn, denn Frauen wären mitgemeint, aber das gilt nicht mehr, wenn es um etwas Negatives geht, da erwarten Männer gendern sogar dann, wenn sich explizit auf eine Situation mit einem Mann bezogen wurde ;) 

Wie erklärst du dir deine Gedanken zum Thema Toleranz selbst? Vielleicht mal ohne Vergleich, wer besser oder schlechter ist, denn das ist ja nicht das Thema an sich, sondern ob wir uns bewusst sind, was uns davon abhält

bearbeitet von HirnHerzHumor
Toleranz ist die Tugend der schwachen Menschen.

Donatien Alphonse François de Sade (1740 - 1814)
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