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Seid ihr stolz darauf BDSM zu betreiben?


Te****

Empfohlener Beitrag

@SwimsuitLove reicht einen Beruhigungstee 🫖

Für mich ist es rein ein Potpourri an verschiedenen Meinungen und eine Art Stimmungsbarometer.  Wie könnten mich da andere Ansichten „zum persönlichen Stolz/ Nicht Stolz bezüglich des Auslebens von BDSM“ aufregen 🤷🏻‍♀️, manches kann ich nachvollziehen und geh damit konform und andere Sichtweisen kann ich akzeptieren und muss diese ja nicht nachvollziehen und schon gar nicht nachmachen. 

 

Ich denke, es ist durchaus eine Leistung, als Mann eine dominante Partnerin von sich zu überzeugen - einfach gemessen an Angebot/Nachfrage bei männlichen Subs. Damit zu prahlen, eine Herrin zu haben, erscheint mir damit auf rationaler Ebene nachvollziehbarer als mit dem letzten Vanilla-Aufriss, was gesellschaftlich ja völlig normal ist. Die Betrachtungsweise "irgendwen gefunden zu haben" wirkt auf mich allerdings ziemlich verzweifelt. Ich bin stolz auf meine Freundin als Individuum, weil sie einfach wundervoll ist. Ich bin extrem glücklich in meiner Beziehung, die zu einem nicht zu unterschätzenden Teil von BDSM geprägt ist, und teile das in einem gewissen Rahmen gerne mit den Menschen, die mir nahestehen. Letztens hat mir meine Freundin ein nützliches Buch ausgeliehen zum Thema anal. Es ist richtig informativ geschrieben mit tollen Tipps etc, aber hat einen absurd gruseligen Kerl auf dem Cover... Das habe ich schon gesagt, als ich das Bild das erste mal gesehen habe, und wir haben oft darüber gewitzelt. Ich fand es so brutal niedlich, dass sie da einen fetten Sticker über seine Fresse geklebt hat, als sie es mir dagelassen hat. Das habe ich z.B. ein paar Freunden erzählt, die das auch ultimativ süß fanden und aus dem Grinsen nicht mehr rausgekommen sind.

Würde ich erzählen, was für einen Dildo wir für Pegging bestellt haben? Nicht ohne explizit danach gefragt zu werden und dann auch nur sehr engen Freunden.

"Aufklären"... Stellenweise habe ich Dinge richtiggestellt, wenn Leute in meinem Umfeld absoluten Bullsh*t über BDSM, Poly etc. erzählt haben. Ansatzlos oder gegenüber Leuten, die ich noch beruflich brauche? Nö.

 

(bearbeitet)
vor 16 Minuten, schrieb Schneeflöckchen:

@SwimsuitLove reicht einen Beruhigungstee 🫖

Für mich ist es rein ein Potpourri an verschiedenen Meinungen und eine Art Stimmungsbarometer.  Wie könnten mich da andere Ansichten „zum persönlichen Stolz/ Nicht Stolz bezüglich des Auslebens von BDSM“ aufregen 🤷🏻‍♀️, manches kann ich nachvollziehen und geh damit konform und andere Sichtweisen kann ich akzeptieren und muss diese ja nicht nachvollziehen und schon gar nicht nachmachen. 

 

a) nichts anderes habe ich gesagt, b) um das was du kritisierst, ging es auch gar nicht.

Klar kann man über alles diskutieren, Sichtweisen von anderen Leuten erkunden, "Wie seht ihr das?", "Wie macht ihr das?", ... alles gut. Ich selbst habe mich hier schon oft genug darüber ausgelassen, sich die Leute doch bitte einfach austauschen zu lassen ohne zu werten.

Aber in der Ausgangsfrage ging es um "muss man" und "darf man" und das ist etwas völlig anderes. Denn das zielt auf eine generelle Vorgabe zur Verhaltensweise ab, wie hat man zu sein. Das ist aber völlig sinnfrei, denn solange man keinem schadet, darf man alles und muss nichts. Es ist eine persönliche Entscheidung, ob man seinen Fetisch heimlich auslebt, oder jedem davon erzählt. Das in eine Diskussion umzuändern, die eine generelle Verhaltensweise dazu nahezulegen versucht ist was mich aufgeregt hat.

Wäre die Frage anders gestellt gewesen, hätte ich mich hier gar nicht eingemischt.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
vor 12 Minuten, schrieb Teaspoon:

Haben BDSMer aber vielleicht auch sogar eine besondere Verantwortung sich für Konsent und gegen häusliche Gewalt einzusetzen? 

Ich persönlich trage öffentlich keine Spuren. Abgestumpft ist die Öffentlichkeit schon genug. 

Ich selbst sehe mich nicht mehr, nicht weniger in der Verantwortung als jeder normale Bürger. Etwas das nach Gewalt aussieht, lebe ich öffentlich nicht vor. Also auch kein Machtgefälle - von Spuren nun mal abgesehen, die ich auch verbergen würde, aber die auch von Unfällen, Überfällen usw. kommen können. 

Es ist unangenehm für mich, wenn andere Unterdrückung vermuten müssen aufgrund von bdsm Spielen und dem Ausspruch "das setzt zuhause noch welche!" Das muss man dann aufklären. Oder das Umfeld weiß es eben hinreichend. Aber es gilt für mich, sowas zu vermeiden.

Wenn Leute in Not sind, rufe ich Hilfe. Einmal habe ich eine Mutter angesprochen, die ihr Kind geschlagen hat. Oder eine sehr junge Frau, die spät Abends alleine in der Bahn gefahren ist und belästigt wurde. Die war noch sehr jung und konnte sich nicht wehren. Sie hat sich dann auch bedankt. 

Man selbst kann sich sicher auch in Gefahr begeben und es ist eine persönliche Abwägung, wo man einschreitet oder die Polizei ruft (beides geht natürlich auch). Bei offensichtlich hilfebedürftigen Personen in Not, ist man dazu ja auch verpflichtet (ohne nun die exakten Grenzen zu kennen). 

Nur weil Leute jetzt mit einem blauen Veilchen rumlaufen, spreche ich die nicht an. Ja, vielleicht ist es häusliche Gewalt. Und man kommt da schwer raus. Es gibt allerdings an jeder Ecke Polizeistellen und Psychologin bin ich auch nicht, noch weiß ich wie das tatsächlich entstanden ist. 

Am wenigsten interessiert es mich, wer im Rewe was klaut. Ich bin ja nicht die Polizei. Eigenes Risiko. Kann gut gehen oder nicht. 

Ich bin auch kein "Moralapostel" was nun alles richtig oder falsch ist. 

Ich greife ein, wenn andere geschädigt werden (so grob), die sich selbst nicht helfen können. 

vor 1 Minute, schrieb Teaspoon:

Darauf zielt meine Frage auch mit ab. 

Ob man z.b. anderen Menschen schadet, wenn man z.b. einer unkundigen Öffentlichkeit etwas zeigt, das nach häuslicher Gewalt aussieht. Stumpft dann diese Öffentlichkeit nicht vielleicht noch mehr ab, schaut noch weniger hin, findet Dinge auf einmal normal, weil ist "bestimmt wieder so ein bdsm-Ding". 

 

Haben BDSMer aber vielleicht auch sogar eine besondere Verantwortung sich für Konsent und gegen häusliche Gewalt einzusetzen? 

 

Ansonsten möchte ich dir noch versichern, dass ich meine Ansichten und Meinungen nicht davon abhängig machen, was andere finden oder meinen. Das hier ist also weder eine Umfrage, was ich tun soll, noch bin ich darum bemüht Zustimmung zu bekommen. Ich bin mir da in meinen Ansichten sicher und habe ausreichend darüber nachgedacht. Aber wer weiß , von wirklich guten Begründungen könnte ich mich ja vielleicht vom Gegenteil überzeugen lassen. 

Danke für die Einordung. Besonders der Hinweis auf die öffentliche Verantwortung wirft ein zusätzliches Licht auf die Ausgangsfrage. Aber letztlich ändert es nichts an meiner grundsätzlichen Kritik. Ein "müssen" und "dürften" sollte es nicht geben. Wo kommen wir denn hin, wenn man das weiterdenkt? "Muss" dann auch jeder die Folgen eines Sturzes wegpudern, damit es es nicht für die Folgen von Gewalt gehalten werden kann?

Die Frage ist da doch eher, wie gehen wir als Gesellschaft damit um? Nehmen wir den einfachen Weg und denken eben "wird halt bdsm sein" oder gehen wir zu der Person hin und fragen nach? Aber einer Person irgendwie vorschreiben zu wollen, wie sie sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren hat, weil das eventuell falsch ausgelegt werden könnte, finde ich grundsätzlich falsch.

Die Verantwortung sich für Konsent und gegen häusliche Gewalt einzusetzen, hat übrigens jeder, zu 100%, unabhängig davon was er oder sie zuhause treibt.

vor 1 Minute, schrieb Teaspoon:

Nun deswegen war es auch keine Aussage, was jemand muss, sondern eine Frage. 

 

Ich habe aber verstanden, dass ein "Müssen" für manche Menschen eine Redflag ist. 

Für mich ist es eher so, dass es zum Erwachsensein dazu gehört, dass ich manchmal auch etwas tun muss, z.b. weil es ein Gesetzt gibt oder einfach, weil ich es für richtig halte. 

 

Ich muss keine Spuren überpudern, ich finde aber, dass mein Partner aufpassen muss, dass ich keine Spuren im Gesicht habe.

Und ja, es war trotzdem schon der Fall und nein, es hat niemanden interessiert. 

Nein ich muss dem Nachwuchs nicht erzählen, was genau wir tun, wenn wir die Tür zu machen. Ja ich muss dem Nachwuchs zeigen, dass häusliche Gewalt nicht in Ordnung ist.

Nein ich muss mich nicht rechtfertigen für BDSM, nein ich muss nicht Leuten ungefragt etwas davon erzählen, nein ich muss mich nicht erklären, ja ich muss mich erklären, wenn es für Leute sonst unangenehmer wäre... 

 

@SwimsuitLove für andere spreche ich da nicht.

Bin ich bei allem dabei. Ich habe die Ausgangsfrage einfach anders aufgefasst, nämlich als eine genrelle Frage ob man etwas darf oder nicht. Dazu habe ich mich entsprechend geäußert. Wenn du die Dinge so für dich festgelegt hast, bin ich der letzte Mensch der dir da reinreden möchte. Ich finde es nur falsch, die gleiche Verhaltensweise von anderen Menschen zu verlangen, aber wenn das gar nicht so gemeint war, dann sind wir ja einer Meinung.

vor 10 Minuten, schrieb Teaspoon:

Ich muss keine Spuren überpudern

Ich schon mal. Als mein gewähltes Kleid zur Einschuldung des Neffen doch zu kurz war und man Spuren an den Schenkeln sah. Klar, die können auch woanders herkommen. Ich hatte mich dann für ein längeres Kleid entschieden. Und nö, verzichte am Vorabend nicht auf bdsm.

Wenn wir bdsm machen, ist meine Tochter komplett weg. Morgens schon um 6.50 Uhr, ansonsten  Abends, am We (über Nacht) und zwischendurch auch oft. 😅 Was bringt mir das im Schlafzimmer leise? Außer dass er mal in meine Nippel kneift? Leicht würgt? Klar macht er das Abends schon mal, wenn sie bei uns schläft. Ich schlafe auch gefesselt und Zimmer kann man abschließen. 

Aber es geht für uns kaum bdsm. Deckenhaken in der Wohnung anderswo und sonst was, alles nicht nutzbar. Viele Sachen hört man auch.

Spuren werden verdeckt. Ist nicht so das Problem. Ich habe ja auch nicht ständig welche und gehe gerne mal schwimmen (immer geht es dann halt für mich nicht).

Ob ich es Stolz nennen würde, weiß ich nicht. Ich bin noch nicht so lang dabei, aber eines kann ich definitiv sagen: Es ist erfüllend, wenn man versteht, dass man man selbst sein kann. Das war auch verbunden mit total viel Selbsterkenntnis. Und ja, dann will man darüber auch reden. Ich habe mit einigen meiner Freunde mittlerweile darüber gesprochen und bin bis dato auch immer auf offene Ohren und Neugier gestoßen. Ich denke es ist entscheidend WIE man über die Dinge spricht. Prinzipiell denke ich muss man es respektieren, wenn jemand sagt, er wolle darüber nicht sprechen, aber von vornherein würde ich das nicht einfach ausschließen und auch nicht als Prahlen, sondern als Freude teilen interpretieren.

Stolz geht für mich einher mit Leistungen die ich erbracht habe, die mich über meine Grenzen hinaus forderten, und die ich gemeistert habe.

Aber Stolz auf meine Neigungen, meine Sexualität? Da würden mir nur partielle Punkte einfallen, auf die ich stolz wäre, die aber eher das Gefüge beträfen, nicht die Zugehörigkeit oder das Ausleben.

Ich bin stolz darauf, das ich Vertrauen von fremden Menschen gewonnen habe, obwohl ich mit ihnen äusserst grenzwertige Sexualpraktiken vollziehe, und mir dieses Vertrauen auch weiterhin entgegen gebracht wird.

Ich bin stolz darauf, mich immer an das vereinbarte Safeword gehalten zu haben, egal wie berauscht ich von den Praktiken war.

Ich bin stolz darauf nie Alkohol oder anderes zu mir genommen zu haben, während ich BDSM auslebte.

 

Aber stolz auf meine Sexualität? Das klingt vollkommen widersprüchlich für mich. Welche Leistungen erbringe ich denn dabei? Es ist einfach nur Vergnügen, nix weiter.

Wenn eine Sub auf ein Halsband stolz ist, weil es ihr aus Liebe und Zuneigung geschenkt wurde, gehe ich mit. Das sie stolz darauf ist, ein Teil einer Beziehung zu sein, die noch viel mehr Vertrauen erfordert, als eine Vanilla Beziehung, kann ich auch noch verstehen. 

Aber wenn mir jemand sagen würde, dieser wäre stolz darauf BDSM auszuleben oder generell Sex zu haben...da würde ich ne Augenbraue anheben und würde bestimmt Fragen dazu haben.

 

Es gibt aber eines das ich nie vergessen werde. Nämlich das es im BDSM/Fetisch Bereich nichts gibt, was es nicht gibt. Ist es auch noch so wiedersprüchlich für mich, kann es für einen anderen vollkommen normal sein. Ich stecke weder im Körper des anderen noch in seinem Kopf, und daher würde ich es als Anmaßung betrachten, Vorlieben anderer in Frage zu stellen, oder gar in Abrede.

Ich bin nicht Stolz darauf Bdsm zu betreiben, es gehört zu mir wie „ normaler Sex „ bei anderen.
Es geht aber auch im Alltag niemand was an, auf was ich so stehe.
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