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Perspektivwechsel


Ca****

Empfohlener Beitrag

FISHERMANS_FRIEND
Schwieriges Thema auf die sicher jeder seine eigene Antwort hat, aber die Sichtweisen so weit auseinanderbrechen, das auch ich hier keine adäquaten Buchstaben setzen möchte um den Diskussionen und Wertungen keine Plattform zu geben. Aber das Thema lässt nachdenken. Da bin ich mir sicher.
Egal ob Mann oder Frau: der Mensch im Allgemeinen, reagiert mit Flucht, Kampf oder Schockstarre. Das ist ein Instinkt, den man sich nicht aussuchen kann. Es ist auch müßig da irgendwelche Vergleiche anzustellen oder zu sagen "also ICH würde ja..." nee, das kann man überhaupt nicht beeinflussen oder sich aussuchen, und auch nicht VORHER festlegen. Wenn man mit seinen tiefsten Ängsten konfrontiert wird und man in den "Überlebensmodus" schaltet, ist die Logik außen vor.

Ich glaube das der Glaube Frauen seien das schwache Geschlecht längst überholt ist.  Es gibt bestimmt bei beiden Geschlechtern starke und schwache Persönlichkeiten. Sowohl mental als auch körperlich.  

Da ist die Frau die ihr Kind unter einem Auto hervorholt. ..dort ein Mann der an männergrippe leidet... Hier sitzt eine Frau im Chefsessel dort ist eine männliche Hebamme.  

Ich finde jeder und jedes hat seine Berechtigung. Wir sind heute in der Lage jede Lebensweise für uns selbst zu entscheiden und die Gesellschaft sollte das einfach so tragen. 

Und zum guten Schluss..häusliche Gewalt betrifft mittlerweile auch viele Männer. Es sind nicht mehr nur die armen Frauen und Kinder. Ja der Prozentsatz ist nicht ausgeglichen, aber es gibt eben immer mehr Beispiele wie sich das Bild der Geschlechterrollen dreht oder verändert.

Steine sollen hier auch nicht fliegen - wie gesagt - auch erst recht nicht zwischen Geschlechtern oder Identitäten. Das sollte mehr ein Beispiel, nicht Thema sein.
.
Eher ob und in welchen Situationen euch ein Perspektivwechsel begegnet ist und/oder bewegt / berührt / beschäftigt / überrascht hat.
Ich denke das vieles was wir „voraussetzen“ … egal ob Werte, Lebensweise oder generell was verhalten anderer betrifft immer „relativ“ zu sehen ist.
Auf der einen Seite vertreten wir Werte die uns von klein auf beigebracht wurden als Beispiel: Männer sind Jäger und Beschützen währen Frauen das Heim hüten und zusammenhalten. (Ja nur ein Beispiel!)
Relativ zu betrachten ist hier das es uns so beigebracht wurde. Wäre der Mann am Herd und fürs Heim zuständig gewesen während wir aufwachsen und die Frau hätte uns versorgt oder gejagt wäre das Bild ein anderes. Zumindest in der Theorie und damit kommen wir jedoch in das Paradoxon welches heute bekannt ist als „Schrödingers Katze“!
Für die, die das Paradoxon von Schrödingers Katze nicht kennen hier die kurze Version:
Schrödingers Katze ist ein Gedankenexperiment, um die paradoxen Prinzipien der Quantenmechanik zu veranschaulichen. Ein hypothetisches Szenario beschreibt eine Katze in einer geschlossenen Box mit einem radioaktiven Atom, einem Geigerzähler und einer Giftampulle.Solange die Box geschlossen ist, befindet sich das Atom in einer Überlagerung aus den Zuständen "zerfallen" und "nicht zerfallen". Die Katze ist daher gleichzeitig tot und lebendig, bis die Box geöffnet wird, um den Zustand zu messen.
Die Katze ist also gleichzeitig lebendig und tot um es aber wirklich zu wissen muss man die Box öffnen.
Ähnlich ist es auch mit relativen Wahrscheinlichkeiten. Vieles ist möglich und dennoch ausgeschlossen.
Am Ende wissen wir erst was passiert wenn es gemacht wird oder wir es selbst erleben/versuchen oder uns drauf einlassen.
Ja das ist weit ausgeholt.
Ebenso galten immer Männer als die Familienoberhäupter aber ganz ehrlich … meine Oma war eine Trümmerfrau und mein Opa im Krieg. (Kennen sicher einige) Opa war nach außen der Herr des Hauses und natürlich Respektiert von allen aber ganz ehrlich … Oma hatte die Hosen an! Ein starker Mann braucht eine starke Frau! Diese Sprüche erinnern mich einfach unheimlich genau an das im Start Thema beschriebene Szenario
Vor 14 Minuten , schrieb Subtil:
Egal ob Mann oder Frau: der Mensch im Allgemeinen, reagiert mit Flucht, Kampf oder Schockstarre. Das ist ein Instinkt, den man sich nicht aussuchen kann. Es ist auch müßig da irgendwelche Vergleiche anzustellen oder zu sagen "also ICH würde ja..." nee, das kann man überhaupt nicht beeinflussen oder sich aussuchen, und auch nicht VORHER festlegen. Wenn man mit seinen tiefsten Ängsten konfrontiert wird und man in den "Überlebensmodus" schaltet, ist die Logik außen vor.

Danke, aber das sollte hier weniger Thema sein - gibt es Themen / Situationen, die du irgendwann aus einer völlig anderen Perspektive betrachtet hast? Die du vorher für etwas ganz anderes gehalten hast?

Vor 4 Minuten , schrieb Candala:

Danke, aber das sollte hier weniger Thema sein - gibt es Themen / Situationen, die du irgendwann aus einer völlig anderen Perspektive betrachtet hast? Die du vorher für etwas ganz anderes gehalten hast?

Ja, hatte ich. Ähnlich wie in deinem Film hat bei mir mal der Mutterinstinkt komplett versagt, als mein Sohn noch ein Baby war. (Er war zu keiner Zeit in Gefahr! Meine Phobie vor etwas, ist extrem ausgeprägt.) Ich hielt das immer für den größten und intensivsten Instinkt einer Frau/Mutter und wurde eines besseren belehrt.

Vor 57 Minuten , schrieb Aberration:
Ich fang mal an: Der Spruch "Equal Rights, Equal Fights" (Gleiche Rechte, gleiche Kämpfe, sinngemäß). War es früher noch moralisch undenkbar, sich physisch gegen den Angriff einer Frau wie gegen einen Mann zu wehren, sehen einige das heute anders, was ich durchaus konsequent finde. Greift mich ein Mensch, egal welchen Geschlechts physisch (ernsthaft) an, hängt meine Reaktion nicht von dessen Geschlecht ab. Aber allein die Thematik sorgt häufig für polariserende Ansichten und Auseinandersetzungen. Gleichzeitig wird der Spruch aber auch von fragwürdigen Gruppen, teils missbräuchlich, dahingehend gedeutet, dass Frauen sich genauso auf physische Übergriffe in ihrem Leben/Alltag vorbereiten sollten, wie es Männer (häufig) tun und in der Folge nicht die Verantwortung für ihren Schutz auf Männer abwälzen sollten.

Ich hoffe, ich konnte den Ansatz möglichst neutral vortragen, bevor hier direkt Steine fliegen 😅

Welche Situation gab es denn (zuletzt) bei dir, in der du dachtest, „Aaaach krass, das ist ja garnicht so/wird ja garnicht so gemacht weil und wie ich dachte, sondern weil soundso - das hab ich ja bisher so nie betrachtet“? Gibt es da etwas was du teilen möchtest?

Ich versuche mal, mich so auszudrücken, dass es den Regeln entspricht und dennoch dem Thema gerecht wird.

Durch fundierten Input habe ich viele neue Erkenntnisse hinsichtlich der Begleitung des Nachwuchses erhalten. Gerade hinsichtlich Beschwichtigungslächeln, Einschlafbegleitung, Intention hinter manchen gängigen Handlungen, und der eigenen unbewussten „Muster“ etc. 
 

Aber ja, das näher auszuführen wäre wohl nicht regelkonform. Was ich damit lediglich ausdrücken wollte ist, dass ich den Eindruck, welchen so eine Erkenntnis in einem hinterlässt gut nachempfinden kann. 

Vor 9 Minuten , schrieb Candala:

Welche Situation gab es denn (zuletzt) bei dir, in der du dachtest, „Aaaach krass, das ist ja garnicht so/wird ja garnicht so gemacht weil und wie ich dachte, sondern weil soundso - das hab ich ja bisher so nie betrachtet“? Gibt es da etwas was du teilen möchtest?

Nein, ging mir um den gedanklichen Ansatz. Ich hatte in der Vergangenheit vereinzelt bei Bekannten mitbekommen, dass der weibliche Part in einer Beziehung gewalttätig war und deren Männer es erduldet haben, da sie den Grundsatz "Frauen schlägt man nicht" darüber gestellt haben. Wenn man Gleichberechtigung konsequent denkt, sollte es völlig unabhängig vom Geschlecht sein; Niemand muss sich körperliche Übergriffe gefallen lassen und darf sich dann auch (im rechtlich zulässigen Rahmen der Notwehr) verteidigen.

vor 2 Stunden, schrieb Candala:

 „Frauen und Schutzbedürftige zuerst“ womöglich kein Ausdruck ritterlicher Selbstverständlichkeit von Männern ist, sondern eine notwendige Aufforderung und Erinnerung an diese, überhaupt so zu handeln.


Man könnte es ja auch neutral betrachten: als Hinweis an uns Menschen allgemein, in Krisenmomenten die Schwächeren nicht zu vergessen.

Mich fasziniert und beschäftigt vielmehr dieser Perspektivwechsel – dass ein vertrautes moralisches Bild plötzlich in ein ganz anderes Licht rückt. Vorher nie darüber nachgedacht zu haben. Ich frage mich, wo uns ähnliche Umdeutungen vielleicht noch überraschen könnten – oder ob ihr schon einmal etwas erlebt habt, das euch auf ähnliche Weise zum Umdenken gebracht hat.

Es gibt keine männliche ritterliche Selbstverständlichkeit mehr,  insbesondere in der weichgespülten Welt heute. Woher soll's auch kommen, Jungs dürfen kaum noch Jungs sein, Männlichkeit steht für toxisch, die Bengel wohnen bis 30 bei Muttern und wenn sie nach dem Studium mal fertig sind wollen sie 30 Stunden schaffen und für 200 verdienen, Home-Office und benefits inklusive, und wer sich als Beschützer präsentiert gilt schnell als übergriffig oder aufdringlich.

In Krisenmomenten die schwächeren nicht zu vergessen funktioniert nur, wenn man selbst kein Schwächling ist. 

Alles etwas überspitzt 😉 aber in allem auch ein wahrer Kern.

 

Der Perspektivwechsel ist gar nicht so selten und gilt auch umgekehrt, z.b. eine Mutter, die ihre Family Mann, Kids für einen neuen Typ verlässt und die Kinder einfach da lässt. Kommt alles vor.

Was Gefahrensituationen angeht ist es schwieriger weil das Hirn teilweise in einen Notmodus / Überlebensmode schaltet und der kann im schlimmsten Fall auch bedeuten alles und jedem im Stich zu lassen um das eigene Leben zu retten - und je schwächer das Gemüt ist, desto eher passiert es. Es ist aber auch, das zeigt die Geschichte und Kriege, den Stärksten und Edelsten schon passiert. 

(bearbeitet)
vor 2 Stunden, schrieb Candala:

(...)
Eher ob und in welchen Situationen euch ein Perspektivwechsel begegnet ist und/oder bewegt / berührt / beschäftigt / überrascht hat.

Jeden Tag. Gestern hat mein Yogitea- Spruch mich sinngemäß darauf hingewiesen: "Du bist auch der andere".

Das macht natürlich kurz hilflos, weil der andere ja Scheisse ist. Sowas stimmt schnell versönlich.

 

Und vermittelt, was einem klugen Griechen mal von seinem Spiegelbild gesagt wurde: 'Meine Fresse Digger, dumm ist gar kein Ausdruck!"(Auch sinngemäß).

 

Ich neige dazu, schnell zu (ver)urteilen und bewerte ziemlich vieles.

Das ist keine Empfehlung, wenn man es eigentlich gern angenehm hat. Führt auch zu nix. Aber wenn man DAS dann erfasst,  DANN ist man wieder im Moment. Da, wo man hingehört.

 

 

 

 

bearbeitet von Skinscan

Ich finde das Beispiel von @Skinscan ganz gut, weil es mir zeigte, dass Perspektivwechsel immer dann gefördert werden, wenn man anderen wirklich interessiert zuhört und/ oder sich in sie hineinversetzt (ohne sie durch die eigene Brille augenblicklich zu bewerten, zu verurteilen oder in eine vorgefertigte Schublade zu stecken).

Ich habe durch Zuhören gelernt was in Frauen vorgeht, die sich im öffentlichen Raum bewegen. Wenn man auf dem Weg zur S-Bahn hinter sich Schritte hört und sich fragt ob es einfach ein Mann mit einem ähnlichen Ziel oder ein Mann mit üblen Absichten ist. Wie es ist an der Ampel automatisch den entgegenkommenden Männern auszuweichen, da diese manchmal völlig unbewusst raumeinnehmend ihren Weg gehen, ohne Rücksicht auf Andere.

Das hat mir geholfen bewusster in solchen Situationen zu handeln, mein Vorgehen schon im Vorfeld so zu ändern, dass eine Frau erst gar nicht durch mich in solch eine Lage gerät. Es hat einfach das Bewusstsein geschärft, welchen Impact angepasstes Verhalten haben kann. 

vor 20 Minuten, schrieb Skinscan:

Der Filmtitel wäre interessant, vielleicht magst du @Candala den hier ja noch nennen.

dem würde ich mich glatt anschließen, wenn`s genehm ist..

Vor 1 Stunde, schrieb Tau08:

Es gibt keine männliche ritterliche Selbstverständlichkeit mehr,  insbesondere in der weichgespülten Welt heute. Woher soll's auch kommen, Jungs dürfen kaum noch Jungs sein, Männlichkeit steht für toxisch, die Bengel wohnen bis 30 bei Muttern und wenn sie nach dem Studium mal fertig sind wollen sie 30 Stunden schaffen und für 200 verdienen, Home-Office und benefits inklusive, und wer sich als Beschützer präsentiert gilt schnell als übergriffig oder aufdringlich.

In Krisenmomenten die schwächeren nicht zu vergessen funktioniert nur, wenn man selbst kein Schwächling ist. 

Alles etwas überspitzt 😉 aber in allem auch ein wahrer Kern.

 

Der Perspektivwechsel ist gar nicht so selten und gilt auch umgekehrt, z.b. eine Mutter, die ihre Family Mann, Kids für einen neuen Typ verlässt und die Kinder einfach da lässt. Kommt alles vor.

Was Gefahrensituationen angeht ist es schwieriger weil das Hirn teilweise in einen Notmodus / Überlebensmode schaltet und der kann im schlimmsten Fall auch bedeuten alles und jedem im Stich zu lassen um das eigene Leben zu retten - und je schwächer das Gemüt ist, desto eher passiert es. Es ist aber auch, das zeigt die Geschichte und Kriege, den Stärksten und Edelsten schon passiert. 

Da der Ausruf bereits aus den Zeiten der Titanic stammt, hat es ja weniger mit heutiger weichgespülter Zeit zu tun, wobei das Problem der weinenden Jungs wahrscheinlich schon seit eh und je besteht. Mir gehts auch weniger um stark und schwach und um Gleichberechtigung ob nicht alle im Rettungsboot sitzen sollen. Eher um das Gefühl was ich heut hatte beim erstaunten „ach, das sagen die garnicht weil nett jemand vorgelassen wird, sondern um zu verhindern, sonst über den Haufen gerannt zu werden. Hab ich so nie gesehen“ und dann die Frage, was sehe ich wohl sonst noch so nicht. Das kann ja in jegliche Richtung gehen, positiver wie negativer Natur.

(bearbeitet)
vor einer Stunde, schrieb Skinscan:

Jeden Tag. Gestern hat mein Yogitea- Spruch mich sinngemäß darauf hingewiesen: "Du bist auch der andere".

Das macht natürlich kurz hilflos, weil der andere ja Scheisse ist. Sowas stimmt schnell versönlich.[…] Ich neige dazu, schnell zu (ver)urteilen und bewerte ziemlich vieles.[…]

 

Fühl ich. Ich hatte vor zwei Jahren eine für mich interessante Erkenntnis. Im neuen Job wurde ich durch eine Freundin vorge“warnt“, dass Person X etwas „speziell“ sei. Den Eindruck konnte ich dann auch teilen aber gut mit umgehen, da ich darauf vorbereitet war, im Gegensatz zu einer weiteren neuen Kollegin, die vom Verhalten von Person X völlig vor den Kopf gestoßen war und erstmal nicht klar kam. Ich war dankbar, dass ich da wertungsfreier und offener war und hab mich später gefragt, warum ich es mir nicht eigtl auch mit anderen leichter machen, in dem ich die Möglichkeit mitnehme, Y könnte „speziell“ sein. Ich möchte das nicht voreingenommen sein gleich setzen - ergebnisoffener? Zumindest hilft mir heute die liebevollere Perspektive, Person ABCDEfg hat ebenso seine/ihre Päckchen

bearbeitet von Candala

Ist das von dir @TaliXgenannte Essay öffentlich zugänglich?

Wenn ja, wärest du bitte so frei?

 

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