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Was bedeutet Hingabe?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Um mich einer Herrin hinzugeben bedarf es für mich in erster Linie Vertrauen. Vertrauen im Sinne von mich fallen lassen zu können. Hingabe ist daher nichts was geschenkt wird oder da ist, sondern muss miteinander erarbeitet werden. 

Hingabe bedeutet auch zeitlich begrenzt  die Kontrolle und Führung an sie abzugeben, in dem Gefühl in guten Händen zu sein. Hingabe bedeutet daher auch für die Herrin die Verantwortung zu übernehmen.

Mit der Hingabe verbinde ich ein tiefes Gefühl von Verbundenheit. 

Mich würde interessieren, was ihr als Sub oder Dominierende mit dem Begriff Hingabe verbindet.

 

Geschrieben

Nun @Nylon_devot für mich als dominanten Part bedeutet Hingabe was das Wort besagt,oder umgekehrt eben das Vertrauen erzeugen und herstellen zu können das es bei der Sub zur selbigen Kommt. Aber dann auch mich selber ihren Bedürfnissen gerecht Hinzugeben.

LG

Geschrieben

Sich ganz (hin-) geben, bedeutet auch ganz da zu sein, bei sich und dem Menschen der dieses Geschenk empfangen DARF. Und das in einer Absolutheit, die keinen Platz mehr für Anderes lässt sobald sich dieser Kreis schließt. Dadurch wird man für den Moment von der ganzen Last der Welt befreit. Für mich ist das die tiefste und wahrhaftigste Verbindung die es gibt - und sie ist mir "heilig". Es ist ein geradezu göttliches Geschenk. Oh, wie tief Dankbarkeit hierfür reicht, kann man nur mit einem Wort beschreiben - Hingabe!

Als Switcher weiß ich um diese Wahrheiten. Wenn ich den dominanten Part inne hab, empfange und begreife dies alles. Alles zu sehen, zu fühlen und zu steuern fasziniert mich. Da ich das Geschenk der Hingabe empfangen DARF würdigt mich, da ich vertrauenswürdig bin.

Wo macht man sich denn sonst "nackter als bis auf die Haut" als beim BDSM?

Ist nur meine persönliche Sicht.

Liebe Grüße und viel Spaß,

Neo!

Geschrieben

Die völlige Hingabe geschieht bei mir nicht bei der ersten Session. Es ist nicht etwas, das ich steuern kann, sondern von uns beiden erarbeitet werden muss. Für mich ist es das schönste Gefühl, wenn wir diesen Zustand erreicht haben, wenn ich ihm nicht nur meinen nackten Körper, sondern auch meine nackte Seele anvertrauen KANN.

Geschrieben

 „nackter als bis auf die Haut“, „die nackte Seele anvertrauen“ für mich schöne Umschreibungen für das Gefühl vollkommener Hingabe. Ausdruck von tiefster und wahrhaftigster Verbindung wie @NeoMind so schön sagte.

 

 

Geschrieben

@MyMindgenau das ist der Unterschied der aus Kinky Dates oder eine Affäre dann letztendlich eine Beziehung macht.

LG

Geschrieben

Sicher, ich habe den absoluten Zustand beschrieben. Für mich fühlt es sich aber nach nichts an, was man erarbeitet, sondern eher nach etwas, dass geschieht, wenn alles passt. Sozusagen das Ergebnis wenn Mensch und Situation sich in einem Zustand der sich gegenseitig bedingenden Harmonie befinden.

Ihr könnt mich jetzt für verrückt halten, aber wenn ich dominiert werde empfinde ich es auch als einen Akt der Liebe (oh ja, ich benutze das L-Wort!) der durch meine Hingabe zum Ausdruck kommt. Je näher sie mich an meine Grenzen kommen lässt, desto hingebungs- u. liebevoller fühle ich mich auch. Auch hier geht es um Momente reiner Hingabe und Liebe.

Aber um es mal klar zu stellen: Eine so intensive Form der Liebe kann jeder Mensch nur für kurze Zeit, also für den Moment, halten. Und ich spreche hier auch von einer Form der Liebe welche frei von "Beziehung" und anderer externer Definitionen liegt. Eine, die so frei von all dem ist, was sie als sonst so schwer und wichtig erscheinen lässt. Sie ist universell und frei, eine Form der absoluten Akzeptanz - nicht wertend, sonder einfach nur da. Und wir haben diesen Zustand geschaffen und befinden uns mitten drin. Das meinte ich auch, als ich schrieb "sobald sich dieser Kreis schließt".

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb NeoMind:

Ihr könnt mich jetzt für verrückt halten, aber wenn ich dominiert werde empfinde ich es auch als einen Akt der Liebe (oh ja, ich benutze das L-Wort!) der durch meine Hingabe zum Ausdruck kommt. Je näher sie mich an meine Grenzen kommen lässt, desto hingebungs- u. liebevoller fühle ich mich auch.

Wieso verrückt @NeoMind das gilt für die Dominante Seite genauso.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 6 Minuten, schrieb NeoMind:

Für mich fühlt es sich aber nach nichts an, was man erarbeitet, sondern eher nach etwas, dass geschieht, wenn alles passt

@NeoMindAber dass passen kommt ja nicht von selbst. Erarbeiten habe ich in dem Sinne gemeint, dass beide etwas dafür tun müssen. Sehe das als einen Prozess, z.B des Vertrauensaufbau, des Kennenlernens, etc.. Das wäre nach meinem Verständnis die „Vorarbeit“ damit es geschehen kann. 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Und ja, es gibt Risiken. Diese Form der Klarheit, diese intensieven Gefühle, die kurze Befreiung von der "Last der Welt", kann auch bestimmt süchtig machen. Menschen, die sonst irgendwie Probleme micht sich und dem Leben haben, können Gefahr laufen sich in diesen Zustandt zu flüchten.

Es muss einem vorher klar sein, dass es Gefühle sind. Wahrhaftige und intensive Gefühle, welche für sich eine unausgesprochene innere Wahrheit tragen. Aber es sind "nur" Gefühle. Sie ergeben nur Sinn, wenn man sie in den Kontext des Lebens und der Realität stellt. Es ist wichtig, nach dem Flug wieder zu landen und diesen "Seelenurlaub" weise zu dosieren - sonst wird er zum Alltag. Irgendwann kann man die Dosis nicht mehr erhöhen und man braucht es um sich normal zu fühlen. Das meinte ich auch mit "süchtig".

Liebe Grüße,

Neo!

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb Nylon_devot:

Sehe das als einen Prozess, z.B des Vertrauensaufbau, des Kennenlernens, etc..

Ok, dass kann ich so stehen lassen. Ich folge da einer eigenen Philosophie. Die prozessuale Natur allen Seins und des ganzen Universum ist für mich ein Fakt (Heraklit: panta rhei). Ebenso die Tatsache, dass wenn das Leben für dich ein Spiel ist, ist es ein Spiel. Wenn Du es als Kampf siehst, eben ein Kampf usw.. Für mich ist es ein Fluss auf dem ich surfe, schwimme, tauche, mich treiben lasse oder dagegen halte. Es ist sozusagen mein Element, in dem ich zu hause bin.

Nach meiner Definition ist dieser Vertrauensaufbau keine Arbeit. Ich empfinde es eher als Zusammenspiel, manchmal ist es ein Tanz. Es ist auch mitunter schweißtreibend, man riskiert was (Vertrauen) und es bereitet Freude, aber als Arbeit sehe ich das nicht. Arbeit findet für mich auf der Arbeit oder im Haushalt statt - eine überlebensnotwendige Tätigkeit. Meine Hingabe soll aber frei davon sein, damit ich es auch sein kann.

Es ist auch immer eine Frage für welche Sichtweise man sich entscheidet. Für mich gibt es da kein richtig oder falsch. Bei mir gibts höchstens passt oder passt nicht (mit allen Zwischenstufen) zu uns.

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