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Wie steht ihr zum Thema Kink mit Einschränkungen?


MeisterEric

Empfohlener Beitrag

"Kink" oder Kinky ist ja eine wenig definierte Begrifflichkeit, die neuerdings gerne synonym für BDSM verwendet wird, was ich der Einfachheit halber nachfolgend auch tue.

"Kinky' bezieht sich auf unkonventionelle sexuelle Vorlieben oder Praktiken, die oft als Tabu oder außerhalb der 'Norm' betrachtet werden. Es umfasst eine breite Palette von Aktivitäten, von leicht ungewöhnlichen Praktiken bis hin zu komplexeren BDSM-Szenarien.

Die Vielfalt von Kink:

Kink kann sich in vielfältigen Formen äußern. Einige Beispiele sind Bondage, Rollenspiele, Fetischismus, Dominanz und Unterwerfung, sowie viele andere Formen des kreativen und konsensuellen sexuellen Ausdrucks. Jede Form von Kink hat ihre eigene Anziehungskraft und Bedeutung für die Beteiligten."

aus: kinkwerk.de

Genauso sieht es ja mit körperlichen, geistigen und psychischen Beeinträchtigungen aus. Diese reichen von leichten bis schwersten Behinderungen.

Bei leichten Behinderungen dürfte eine Kombination mit BDSM sicher kein Problem sein. Darüber hinaus müsste man sich jeden Einzelfall vermutlich genauer ansehen. 

Immer vorausgesetzt, dass der- oder diejenige mit der jeweiligen Beeinträchtigung überhaupt eine/n geeignete/n "Partner/in" findet. 

 

 

Ein offener und ehrlicher Umgang ist immer wichtig in der D/s Dynamik. Ich sehe darin kein Problem ob nun körperliche Beeinträchtigung oder psychische, das wird für mich keinen Unterschied machen, wenn ich mich für jemanden entscheide ist das nicht ausschlaggebend. 

Ich sehe Einschränkungen nicht als Hinderniss. Wichtig ist dabei nur offen mit dem Partner darüber zu sprechen damit es auch sicher sein kann und er sich darauf einstellen. Ich sehe keinen Grund warum man mit Einschränkungen keine Kinks leben dürfen soll.
vor 11 Stunden, schrieb MeisterEric:

Hey mal aus eigenem Anlass eine ganz spezielle Frage :).
Wie steht ihr zum Thema kink mit Einschränkungen ?
Das können natürlich sowohl kör***liche sein(z.B Rollstuhl) aber auch geistige wie Autoimmunerkankungen wie MS oder wie bei mir Depressionen und ein hirnorganisches Syndrom.
Ich persönlich finde es gehört genauso dazu, wichtig ist jedoch die eigenen Grenzen zu erkennen!
Bevor ich mehr sage würde mich erstmal eure Meinung interessieren.
Freue mich auf eure Antworten

ich hab nu keinen 'kink'..  ich bin BDSMler.. aber eben allen voran SMler und das mit kaputten bandscheiben incl neuralgien... 

da musst halt für dich wissen, was geht, was nich und du musst es klar kommuniziern

 

(hirnorganisches syndrom- den ausdruck hab ichs letzte mal in meiner ausbildung gehört..immer dann, wenn die docs keine gescheite diagnose hatten oO)

Vor 10 Stunden, schrieb Trislana:
Naja, ich habe meine Depressionen nie als Hindernis empfunden. Auch mein Asperger Syndrom lässt mich nicht weniger wertvoll erscheinen. Natürlich muss auf die Fibromyalgie und mein kaputter Rücken auch Rücksicht genommen werden. Es geht somit nu nicht mehr alkes, was ich gern noch ausprobiert hätte. Jeder muss sich auf verschiedene Menschen einstellen, anders geht es nicht. Vieles würde ich austesten, aber was für mich momentan passand wäre, kann ich gar nicht sagen. Es gestaltet sich in letzter Zeit echt schwierig, wenn ich nach Wünsche und Fantasien gefragt werde. Ich müsste erst mal testen und schauen, was ich gern ausleben möchte. Es kann sogar sein, dass ich auf gar nichts mehr positiv reagiere und tatsächlich mehr "Vanilla" leben möchte. Jeder sollte sich erstmal selbst reflektieren und sich dann auch mitteilen. Denn ohne klare Aussagen, kann gar nichts klappen. Auf jede "Einschränkung" muss auch unterschiedlich reagiert werden und Lösungen gefunden werden. Wie heißt es so schön "wo ein Wille, da auch ein Gebüsch".... Nicht jede Einschränkung ist gleich und somit muss alles individuell geregelt werden...

Ich erlebe sehr oft die Abneigung, wenn ich im Gespräch erwähne das ich Einschränkungen wie MS und Epilepsie habe, die nun nicht immer vorhersehbar sind. Ich habe es nun mal und lebe damit.
Allerdins habe ich einmal eine wirklich ehrliche Antwort darauf bekommen: es tut mir Leid aber ich kann damit nicht umgehen!
In vielen Punkten die du aufgeführt hast, finde ich mich auch wieder.
Ich finde das man schon ein bisschen Respekt haben sollte für solche Menschen die Einschränkungen haben und damit zurecht kommen müssen.

Ich finde das die eigene Perspektive da schon viel ausmacht, ob man sich auf die Defizite konzentrieren möchte oder schaut, welche Möglichkeiten es gibt.

Ressourcenorientiert denken... 😉

Auf mich selbst achte ich da tatsächlich weniger - nach einem Jahrzehnt chronischem Schmerz ist es mir einfach egal, dass ich mich vielleicht am Tag nach einer Session kaum noch bewegen können werde. Das richte ich mir so ein, am Folgetag keine Verpflichtungen zu haben.

Manche Fixierungen können ja auch entlasten oder strecken und sind fast wie Physiot,herapie. Ich mache da öfter den Witz, dass alles nur orthopädische Gründe hat und ich nicht pervers oder so wäre. 

Wenn sich das Gedankenkarussell wieder zu schnell dreht oder sich die Schwere im Kopf breit macht, hilft es vielleicht wieder mehr im Körper zu sein und ein Stück die Welt auszublenden.

Wobei es für mich erstmal unkomplizierter ist mit körperlichen Gebrechen umzugehen und keine Vorstellung davon habe, mit wieviel Schieflage der Seele ich noch klarkommen würde...

(bearbeitet)
vor 13 Stunden, schrieb Lady-4321:

Ich erlebe sehr oft die Abneigung, wenn ich im Gespräch erwähne das ich Einschränkungen wie MS und Epilepsie habe, die nun nicht immer vorhersehbar sind. Ich habe es nun mal und lebe damit.
Allerdins habe ich einmal eine wirklich ehrliche Antwort darauf bekommen: es tut mir Leid aber ich kann damit nicht umgehen!
In vielen Punkten die du aufgeführt hast, finde ich mich auch wieder.
Ich finde das man schon ein bisschen Respekt haben sollte für solche Menschen die Einschränkungen haben und damit zurecht kommen müssen.

Bei Epilepsie kann ich die Zurückhaltung halbwegs nachvollziehen. Das ist für viele sehr beängstigend. Um so wichtiger das offenlegen. Eigentlich brauchen da die Menschen in näherer Umgebung eine kleine Einweisung, wie und was getan werden soll wenn es los geht. Beim Karate war ein Sportkamerad umgekippt. Niemand wusste da Bescheid. Die Trainer waren hilflos und nur mein Junior hat zügig reagiert, den Pen aus dem Rucksack geholt und somit zügig geholfen. Da hat aber nicht jeder so eine Courage so zu handeln, da niemand etwas falsch machen will. Es gibt bei MS und Epilepsie immer noch so viel Vorbehalte und die müssen abgebaut werden. Es gibt auch bei Depressionen und der Fibromyalgie so viele Ammen Märchen. Denn vielen Personen sieht man es einfach nicht an. Die meisten wirken gesund und kaum jemand kann manche Verhaltensweisen nicht nachvollziehen. Es ist schwer, etwas zu verstehen, was man nicht sieht. Und dann noch die Vorurteile und Unsicherheiten. Und es kostet viel Kraft, Menschen zwar zu sensibelisieren, aber ohne Panik zu machen. Ich habe gemerkt, dass Menschen immer besser damit zurecht kommen, wenn man selbst offen und ehrlich damit umgeht. Aber oft kommt Angst dazu, diskriminiert zu werden oder in eine Schublade gesteckt zu werden. Aber wenn das so kommt, ist dieser Mensch dann eh nicht der richtige Mensch. 

bearbeitet von Trislana
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