Du suchst einen Gentleman-Dominus, dem du dich mit Stolz hingeben kannst und der dich für deine Hingabe verehrt. Wenn du den in mir findest, möchtest du mit mir deine Leidenschaft würdevoll ausleben, ihre Tiefe entdecken und wirklich dein Leben, nicht nur das Bett mit mir teilen.
Du bist kein Kind von Traurigkeit und hast Humor, man kann Pferde mit dir stehlen.
Für den Deinen willst du in jeder Hinsicht Mädchen für alles sein und dafür,
dass du für ihn die Eine bist, the One for you. Oak and ivy.
Romantische Vorstellungen habe ich da, nicht wahr…
Treue müsste eigentlich mit „äu“ geschrieben werden,
denn das Wort kommt von „trauen, Trost“ – „trust“ im Englischen,
ursprünglich: „Stark wie eine Eiche sein“.
Trauen ist für mich DAS Thema in einer BDSM-Beziehung,
transitiv wie intransitiv verstanden, mir und mich,
dir und dich - wagen und vertrauen.
Dominanz bedeutet für mich, die Frau, die sich mir anvertraut zu führen und was in ihr angelegt ist zum Klingen zu bringen, dass Musik draus wird. Werde mein Steinway-Flügel für zauberhafte Konzerte und auch kleine Alltagsmelodien. Grundsätzlich Klavier spielen kann ich natürlich schon.
Dir ist bewusst, dass deine echte Devotion ein edler Charakterzug ist und du suchst dir den Partner, an dessen Seite du sie leben möchtest, sehr genau aus.
Konsequenz und Durchsetzungsvermögen beherrsche ich auf eine leise und freundliche Art, deinen Gehorsam möchte ich mir erarbeiten, so dass du tust, was du willst, indem du mir folgst.
Dein Vertrauen ist für mich ein empfindlicher Sämling, aus dem eine Eiche werden soll,
oder auch Efeu, um im Bild zu bleiben.
In unserem gemeinsamen Leben wird es einige feste Rituale geben, denn die geben ihm verlässliche Struktur. Stell dir vor, du wachst neben mir auf, spürst, wie meine Hände dich zärtlich ertasten und bekommst auch ein paar gelangt, damit du gleich nach dem Aufwachen deine Stellung gewärtigst.
Du kennst deine Aufgaben und führst sie – ich würde sagen, zu unserer beider Zufriedenheit aus.
Dies in umgekehrter Reihenfolge vor dem Schlafengehen…
Es kann aber auch ganz anders aussehen, denn wir werden unseren ganz eigenen Lebensweg zusammen finden. Den Satz: „Das macht man so in einer D/s-Beziehung!“ wirst du von mir nie hören. Weil ich für dich Herr sein möchte, habe ich eine fürsorgliche Natur; du wirst alle Ängste bei mir fallen lassen. Dass man eine Sklavin nicht verletzen könne, wie man das hier immer wieder liest, halte ich für eine ganz gefährliche Vorstellung: Jeden Menschen verletzt es, wenn sein Vertrauen enttäuscht oder gar missbraucht wurde; da für eine wirkliche Hingabe maximales Vertrauen notwendig ist, sogar umso mehr. Du wirst also mit verbundenen Augen zitternd vor Furcht vor mir stehen oder hängen, und doch keinerlei Angst haben. Du wirst dich hemmungslos fallen lassen können, weil du weißt, dass du nie tiefer fallen wirst als in meine Arme. Es ist für mich das höchste der Gefühle, wenn das passiert.
Ich bringe viel Gestaltungsfantasie für unsere Beziehung mit und auch Gefühl, ob es gut und richtig für uns beide ist, was wir tun.
Zudem bist du jemand, der seine Gefühle, Sehnsüchte und Wünsche auch in Worte fassen kann, in eigene oder welche von Adorno bis Zuckmayer.
Ja, du hast richtig gelesen, was in dir vorgeht, will ich immer ganz genau wissen und du wirst es auch von mir erfahren.
Ich will dir körperlich wehtun, nicht aber seelisch, auch nicht versehentlich.
Überleg mal – eine D/s-Beziehung, wie erfüllend und intensiv kann die sein,
wenn man die Sonnenplätze und Berggipfel des anderen genau kennt, sie gezielt ansteuern kann
und auch die Abgründe, in der man die Beziehung versenken könnte, geschickt umfahren kann!
Mir geht es um eine Philosophenherrschaft im Sinne von Platon, nicht um Tyrannei. Seelenteil, Vernunft, Weisheit, Kontrolle, Mut, Begehren und Besonnenheit sind da die Eckpfeiler. Ansonsten soll´s aber nicht ganz so platonisch zugehen…
Noch wichtig für mich wäre, dass du nicht jemand bist, dessen Devotion eigentlich Unselbständigkeit, kindhafte Unreife oder pure innere Zerbrochenheit ist, dass du nicht allein erziehende Mutter von noch, sagen wir mal, schulpflichtigen Kindern bist. Diese Rolle ist, denke ich, ist nicht wirklich mit einer BDSM-Beziehung kompatibel. Mein Spielzimmer ist zudem nicht so ganz jugendfrei...
Ein weiteres No-Go ist für mich alles, was mit den Lehren des Satanismus zutun hat, mit Aleister Crowley, dem Thelema.
Von dieser Seite bin ich nicht.
Wo für dich der Spaß aufhört, tut er es auch für mich.
Bei Brüdern jenes Schlages fängt er ja da erst an.
Ich kann damit umgehen, wenn du schon mal schwer enttäuscht oder verletzt wurdest. Da hätte ich viel Geduld, dich zu neuen, besseren Erfahrungen zu führen, denn ich kann auch Klaviere stimmen und reparieren.
Wie man einen Vogel malt
Male zuerst einen Käfig
mit einer offenen Tür
dann male
irgend etwas Hübsches
irgend etwas Einfaches
irgend etwas Schönes
irgend etwas Nützliches
was nur den Vogel angeht
Dann lehne die Leinwand an einen Baum
in einem Garten
in einem Wäldchen
verbirg dich hinter dem Baum
ohne zu sprechen
ohne dich zu rühren...
Bisweilen kommt der Vogel bald
aber er kann ebensogut viele Jahre brauchen
bis er sich dazu entschließt
Verlier nicht den Mut
warte
Warte wenn es sein muß jahrelang
denn der rasche oder langsame Anflug des Vogels
hat nichts zu tun mit dem Gelingen des Bildes
Wenn der Vogel kommt
falls er kommt
so sei ganz still
Warte bis der Vogel in den Käfig schlüpft
und wenn er hineingeschlüpft ist
schließe mit dem Pinsel leise die Tür
dann
tilge nacheinander alle Gitterstäbe aus
wobei du keine einzige Feder
des Vogels berühren darfst
Sodann male den Baum
und wähle den schönsten seiner Äste
für den Vogel
Male auch das grüne Laub und den frischen Wind
den Sonnenstaub
und das Gesumm der Grastiere in der Sommerglut
Und dann warte ob der Vogel sich entschließt zu singen
Wenn der Vogel nicht singt
so ist es ein schlechtes Zeichen
ein Zeichen daß das Bild schlecht ist
Aber wenn er singt ist es ein gutes Zeichen
ein Zeichen daß du das Bild mit deinem Namen zeichnen darfst
dann zupfst du ganz sacht
eine Feder aus dem Vogelgefieder
und schreibst in einer Ecke des Bildes deinen Namen nieder
(Jacques Prevert)
Fantasien
Ich wünsche mir eine Beziehung mit echten Gefühlen füreinander, die auch außerhalb des Schlaf- oder Spielzimmers tragen. Ja, so etwas gibt´s noch.