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Schmerztoleranz trainieren - geht das?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Mich interessiert brennend eine Frage - Ist es möglich, Schmerz nicht mehr so stark zu empfinden? 

Person A - Mag gerne Schmerzen zufügen, eigentlich gemäßigt. 

Person B - Devot und masochistisch, kann aber überhaupt rein gar nichts ab. Heult bei wirklich mittelleichten Schlägen wie ein kleines Mädchen und schämt sich auch furchtbar dafür, dass so wenig möglich ist. 

Person A ist nun wirklich verständnisvoll und muss auch keinem den Arsch aufreißen, aber da war noch nicht mal von einer ernsthaften Rötung die Rede, geschweige von einem blauen Fleck. 

Kann man die Eigenschaft, mehr Schmerz auszuhalten und auch als weniger schlimm zu empfinden überhaupt trainieren? Und wenn ja, wie? Bindegewebe stärken? Hypersensibilität abbauen? Oder ist es wenn, dann ein rein kognitiver Prozess? Hat da jemand, gerne persönliche, Erfahrungen? 

Weil bisschen streicheln ist ja nett aber das ist dann doch zu lasch :)

Geschrieben

Es ist möglich. Zeit und Geduld ist gefragt. Langsam die Anzahl der Schläge und Intensität steigern. Zudem können verschiedene Körperpartien unterschiedlich empfindlich sein. Sehr viele sehr leichte Schläge vorab, können betäubend wirken. Hierbei handelt es sich dann eher um Klatscher, wo Du nicht ausholst. Viel Spaß 

Geschrieben

Also mir war es nicht möglich mich da in irgendeiner Form zu steigern. Ich bewege mich da im Mittelfeld. Ich kann also schon was ab, aber härteste Schläge mit voller Wucht killen mich. Domme kann die Situation beeinflussen indem sie mich einlullt, mich ins Hirn fickt und dann meine Grenzen mit Gefühl neu auslegt, mir zeigt dass sie ihren Sadismus braucht und ausleben will. Dann gebe ich mich hin und stecke ein, aber es bleibt schlimm, schlimmer als alles andere. Aber Ihre Lust zaubert mir trotz aller Tränen ein Lächeln ins Gesicht. Aber die Erkenntnis bleibt, dass ich mehr wollen würde als ich aushalten kann. Das Fleisch ist schwach ;)

Geschrieben

Ja die Schmerzsensibilität lässt sich trainieren. Ich hatte einmal eine Sub, die genau darin ausgebildet werden wollte.
Es ist Fingerspitzengefühl und Geduld gefragt, um keine Überreizung und Überforderung zu erreichen.
Der Einstieg sollte behutsam sein, mit nur leichten Hieben...vielleicht mal zwischendrin ein kleinerer fester (bin ein Freund der Schocktherapie😋).
Über einige Monate hinweg entwickelte sich diese Frau wirklich gut und war enorm stolz auf sich.
Am Ende war sie richtig gut und nur noch mit wirklich harten Sachen zu knacken.
Ein paar Trümpfe hebt man sich ja dann doch noch auf 🤭

Geschrieben

Also ich stehe auf Brustwarzen Touren und am Anfang ging fast gar nix aber jetzt werde ich geiler je mehr es schmerzt .

Geschrieben

Schau dir als Beispiel versch. asiatische Kampfsportarten an. Es geht immer... muss aber von Person B selbst ausgehen. Das geht bis nahezu Schmerzunempfindlichkeit. Aber rein auf mentaler Ebene. Dritte... also Person A bewirkt da garnix...
🤗

Geschrieben

Ich bin eher schmerzunempfindlich. Die Schmerzempfindlichkeit ist bei mir jedoch trotzdem Tagesform abhängig. Was mir immer hilft wenn ich merke dass ich den Schmerz nicht gut stemmen kann, ist in die Atmung zu gehen. Ich konzentriere mich nur noch auf meinem Atem
und entspanne mich gänzlich, dann ertrage ich den Schmerz oder kann diesen teilweise weg atmen.

Geschrieben

Ja man kann das Schmerzimpfinden trainieren. Es geht nicht von heute auf morgen aber mit Konsequenz und Steigerungen ist es möglich den schmerzpegel nach oben zu bekommen. Dazu ist aber ein großes Vertrauen zu den Schmerz Geber Voraussetzung. Auch der auf der Schmerz Geber sollte sein Gegenüber genauestens kennen.

Geschrieben

viele mögen es wenn sie als kleines mädchen rotz und wasser heult dabei

Geschrieben

Ich denke auch via Atem und Meditation kann es zu weniger Schmerz führen. Sub sollte sich auf was anderes konzentrieren und dann kann auch der Stärkste Schlag verkraftet werden. Und viele spannen den Po zum Beispiel an, das bewirkt genau das Gegenteil.

Und ein guter Dom sollte auch einmal gespannt worden sein.....

Geschrieben

danke für das sehr interessante Thema!

Geschrieben

😂😂Person B ist definitiv nicht masochistisch! Das was du beschreibst, hat nicht mal etwas mit devot sein zu tun.

Masochisten ziehen ihre Lust einzig und allein aus dem Schmerz.!!!!! Die Intensität lässt sich steigern aber den Schmerz als schlimm zu empfinden, nee sry......

Aber mach dir nichts draus, 95 % aller ,,Masochisten,, wollen geschlagen werden aber es darf dabei bitte nicht weh tun!

Geschrieben (bearbeitet)

Also passender kann man es nicht ausdrücken! Thx, @ORuna 😉

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
@Nennung eingefügt.
Geschrieben

Klar kann man das trainieren, aber das muss man dann auch selbst wirklich wollen. Kampfsportler wie wir trainieren das ein Leben lang, nur hat das wenig mit Masochismus zu tun.
Dein/e Partner/in hat offensichtlich Angst in der Situation, du aber erkennst das nichteinmal sondern interpretierst das als Zimperlichkeit. Zudem ist sie/ist er scheinbar einfach nicht masochistisch veranlagt auch wenn du es dir noch so sehr wünscht. Ich denke das nicht sie/er das Problem ist sondern du.

Geschrieben

Trainieren kann man prinzipiell vieles, aber wenn ich das so lese, dann ist Person B einfach nur leicht masochistisch. Manche vertragen und wollen auch nur leichte Schläge. Da muss man drüber reden, ob Person B gerne mehr hätte, weil dann lässt sich sicher dran arbeiten. Will Person B aber eigentlich nicht mehr, weil diese einfach nicht auf härter steht, dann muss Person Ab eben damit leben lernen oder sich notfalls dafür eine andere Person suchen.

Geschrieben

Ein Masochist genießt den Schmerz, ein devoter Mensch hält den Schmerz für den Dom aus. Gibt bestimmt auch die Mischung aus beidem... 

Aus meiner bescheidenen Erfahrung: Wie viel ich aushalte hängt von der Tagesform ab, von der Art des Schmerzes, von der Tiefe der Devotion und von der Schlagtechnik. Ich habe erlebt, dass ich Schläge kaum ertragen habe, aber auch, dass mein Hintern hinterher grün und blau war, ich aber die Schläge nicht wirklich als Schmerz empfunden habe, sondern es sehr genießen konnte. 

Vielleicht liegt es also auch an dir und wie du schlägst? Ich meine nicht die Stärke an sich, sondern den Aufbau der Session. 

Geschrieben

Ich stehe ja garnicht auf Schubladen. Doch wenn jemand eine masochistische Veranlagung hat, dann zieht er meiner Inzerpretation nach, Lust aus Leid.

Das sagt doch noch garnichts darüber aus, ob und wieviel Lust jemand aus Schmerz ziehen kann.

Ich stufe mich garnicht als masochistisch ein. Mit Leid kann ich nichts anfangen. Es trennt mich eher von der Lust ab. Aber blaue Flecken und Schmerz trage und ertrage ich mit Stolz. Auch erkunde ich die Gefühle, die mein Körper entstehen lässt gerne.

Selbsz wenn es mal heftiger wird, bin ich neugierig darauf, wie die Schmerzkurve aussieht. Sich dabei am Atem festzuhalten, ist ein gutes Hilfsmittel, wie @Schneewittchenschon sagte. Auch habe ich festgestellt, dass man den Schmerz leichter über sich ergehen lassen kann, wenn man ihn genau betrachtet. Das Hirn koppelt sich dabei von der Empfindung ab und wird zum analytischen Beobachter. Ähnlichvist es auch mit Angst. Wenn man sie analysiert, versetzt sie einen weniger leicht in Panik.

Trotzdem glaube ich, dass jede Empfindung sehr individuell ist. Und in einen trancezustand sieht die Sache nochmal anders aus. Die Spielwiese ist hier wirklich unvorstellbar groß. Ich selber kenne nur ein winziges Fleckchen davon. Aber schon das ist sehr berauschend.

Vielleicht kann er/sie sich in die Emotionen des/r Herren/in einklinken. Das kickt mich immer sehr. Wenn ich es schaffe, diese zu spüren und zu steigern.

Mit der Gewöhnung steigt sicher auch die Schmerztolleranz. Ich bin im Gespräch mit einem Herren, auch zu der Erkenntnis gelangt, dass der ganze Wirbel um Erziehung, eigentlich eine Gewöhnungsphase ist - ein gegenseitiges annähern - und allein darin besteht ein besonderer Reiz.

Bleibt dran. Lust wird wird unter der Hand gehandelt. 

Geschrieben

Wie auf einmal alle unteren Kommentare erwähnen, dass sie nicht Maso ist... Wenn sie Schmerzen erhalten möchte und aushalten möchte, ist das doch ihre Sache. Finde ich immer krass wie manche die Persönlichkeir einer Person pauschalisieren an Hand von ein paar unbedachten Wörtern 🤔
Deine Frage wurde prinzipiell schon beantwortet: Unbedingt aufwärmen/ Gewebe lockern, versuch dich nicht dabei anzuspannen, überreiz dich selber bei eurem "Training" nicht, Atme kontrolliert: Wenn ihr es trainiert Atme am Amfang etwas lauter, dass er deine Atmung hört und lass ihn immer dann zuschlagen, wenn du ausatmest.- Auf keinen Fall zu schnell atmen sonst kannst du kollabieren.
Nicht auf zu empfindliche Stellen hauen- lieber auf Arsch statt auf die Innenschenkel.
2 Dinge möchte ich noch anfügen, da ich sie noch nicht gelesen habe:
1. Macht es in einem wärmeren Raum (durch kälte ziehen sich deine Poren zusammen und es schmerzt stärker/ deine Haut reagiert sensibler)
2. Wählt ggf. mal ein anderes Schlaginstrument (z. B. ein Paddle statt einen Rohrstock- mehr Auflage Fläche= bessere Stärkeverteilung)

Geschrieben

Also ich kann da nur von mir selbst sprechen. Ich  bin devot und auch masochistisch. Ich empfinde den Schmerz natürlich als Schmerz. Den einen Tag ertrage ich davon mehr, als den anderen. Aber ich erlebe den Schmerz immer und das wirklich immer - als Schmerz und in dem Moment auch immer als unangenehm, auch wenn es mich dennoch erregt. Manchmal verwundere ich mich selbst über meinen Körper, das dieser mit Lust reagiert bei starkem Schmerz. Aber antrainieren ? Nein das ist nicht möglich. Das wäre ja höchstens ein abstumpfen und das hat für mich nichts mehr mit BDSM zu tun. 

Geschrieben (bearbeitet)

@ORuna, Also weil ich den Schmerz als Schmerz empfinde und auch als unangenehm in dem Moment, bin ich nicht masochistisch ? Hmm mein Herr sieht das denke ich anders. 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Komplettzitat entfernt. Durch @...ersetzt.
Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb ORuna:

😂😂Person B ist definitiv nicht masochistisch! Das was du beschreibst, hat nicht mal etwas mit devot sein zu tun.

Das sehe ich überhaupt nicht so. Zu einem hat devot vor allem nichts mit meinen Beschreibung zu tun und lässt sich nicht am Schmerzempfinden messen. 

Zum anderen sagt die Schmerzintensität nicht viel darüber aus, ob jemand masochistisch ist. Wenn jemand Schmerzen besonders intensiv empfindet, heißt es noch lange nicht, dass ihm Schmerzen nicht trotzdem gefallen. Bei nahezu JEDEM Masochisten gibt's eine Grenze, ab der es für ihn unerträglich wird. Bei manchen früher, bei anderen später. Bei diesem Menschen früher. Trotzdem mag er es, Schmerzen zu empfinden. 

 

Aber all das hat nichts mit meiner Frage zu tun. 

Geschrieben (bearbeitet)

@Sickness, Danke für die Tipps, sehr hilfreich. 

 

Ja, die Pauschalisierung nervt total, aber manche Menschen glauben eben, ihre Art BDSM zu verstehen ist halt die einzig richtige. 

... Aber was für ein Klischee, dass hier davon ausgegangen wird, dass Sub unbedingt weiblich zu sein hat ;):D

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Komplettzitat entfernt. Durch @...ersetzt.
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