Erotisches zur Nacht (Part V)

[Diodatis]

Ich bin seine "Verfügbarkeit". Will es auch sein und seine Aufforderung an mich heute bestand darin, mein Tagebuch zu füllen mit dem, was mir aus den letzten Tagen am Meisten in Erinnerung blieb. Also sitze ich hier, wenige Stunden nach all dem Erlebten und suche nach meinen ersten Zeilen. Und ganz egal für wie abstoßend oder grenzenüberschreitend dabei Andere über mich denken würden: Sie bekommen es nie zu lesen. Denn es bleibt allein meinen Augen für die Seinen bestimmt. .....

Tagebucheintrag der Sub:

Ich gestehe!

Wieder in Sinzig. Der Stadt der Reichen, Ignoranten, Verbohrten, Alten und Wissenden. Zumindest oberflächlich betrachtet. Doch sie wissen nichts. Gar nichts! Nicht einmal, dass der alte Gang der unter dem Marktplatz zu den alten Katabomben unter die Kirche führt, noch immer existiert. Aber er wusste es und nur deshalb bin ich hier. Es ist dunkel hier unten und kalt. Ich kann nichts sehen. Meine Augen sind verbunden. Alles nur hören und spüren. Eisenringe bohren sich in größeren Abständen durch das Jahrhunderte alte Gewölbe. Kaltes Eisen, an dem ich nackt mit Stricken angebunden bin und auf ihn warte. Über mir höre ich wie aus einem weitentfernen Leben, den leisen Klang der Kirchenmesse und das plötzliche Zischen eines Streichholzes. Er ist wieder hier! Ich wage kaum zu atmen, stehe barfuß auf dem steinigen Bogen, bis heißes Kerzenwachs von oben auf meine Brüste tropft. Ich stöhne leise, lustvoll auf. Ich höre wie er nah an mich herantritt, meinen Kopf langsam und mit Bedacht an meinen Haaren nach hinten zieht und mich mit ganz leiser Stimme direkt an meinem Ohr fragt: „Weißt Du warum?“. Ich antworte flüsternd: „Ja, weil ich vermutlich ungehorsam war.“. Ein leises Lächeln. „Nein. Weil ich es kann!“. Seine Lippen bewegen sich zu meiner Brust, beißen hartzart hinein und ich seufze zwischen dem kurzen Schmerz und der Lust, während meine Lippen ihm antworten: „Ja. Weil Du es kannst!“. Ich fühle seine Augen auf mir ruhen; jeden Millimeter meines Körpers auf Gehorsam begutachtend, doch ich bin wie

gewünscht rasiert. So gut sogar, dass die Spitze meines Schwert-Tattoos, dass vom Bauchnabel weit hinunter führt, wieder frei liegt und eingeölt glänzt. Seine nahe leise Stimme deutet mir mich nicht zu bewegen und ich gehorche ihm. Fest genug an die Schnüre gebunden, lassen sie meinem nackten Körper eh nur wenig Bewegungsfreiraum zu.

„Hörst Du die Glocke von St. Peters?“. „Ja, mein Herr.“. „Wie viele Schläge sind es?“. „Neun.“. „Neun! Du weißt was Dich erwartet?“. „Ja. - NEUN!“. Ich vernehme seine zufriedene Zustimmung, versuche mich innerlich daran fest zu halten und darin einzutauchen, doch jeder einzelne darauf folgende Schlag seiner weichledernen Peitsche, schreckt meinen Körerauf und lässt mich dann noch tiefer darin sinken. Tiefer und tiefer bis ich selbst nur noch aus zerberstendem Gefühl bestehe. Die zarten Striemen mit denen er mich zeichnet, sind seine Zeichen der Liebe zu mir. Meine Demut ist seine Verantwortung und ich gebe mich ihm hin, da er der EINE hier ist, von dem ich Leben und Sterben zur gleichen Zeit erfahren kann. Er verlangt dass ich laut mitzähle und jede Zahl die näher an der Neun heranrückt, bringt mich der inneren Explosion ein Stück näher. Es fühlt sich an, als würden Millionen von Teilchen in mir auf einmal zerspringen - unendlich gut. Schade. Warum nur Neun?! Bitte mehr!

Schmerz und Lust halten sich die Waage. Er weiß genau was er tut und wie er es tut. Inmitten seiner Schläge fühle ich mich gehalten und geborgen. Ich liebe ihn und er liebt mich! Die Turmuhr von St. Peters verstummt ebenso wie das Surren der Lederbänder. Ich stehe noch immer gefesselt und nackt mit gespreizten Beinen angekettet am kalten Mauerwerk direkt unter der Kirche und ich weiß, dass er meinen Anblick genießt. So sehr, dass er wie immer Lust auf mich bekommt. Er wird mich benutzen und nehmen wann und wie er es will. Er wird mit mir machen, was er will und ich kann es kaum erwarten. Jetzt und hier unter an diesen geheimen Mauern. Und allein das Wissen darum lässt mich innerlich flehen, dass geschieht, was auch immer er will. Es macht mich unglaublich an! Über mir höre ich den leisen Kirchengesang des "Ave- Maria" und ich denke mir: "Ein Haleluja auf dieses Stoßgebet!".

Sein Daumen streicht bedeutungsvoll über meine Unterlippe, während er mich flüsternd fragt: „Was wünschst Du Dir?“.

Ich brauche nicht lange zu überlegen und antworte ihm ehrlich mit verbundenen Augen:

„Das es in Familie bleibt und nur unter uns –Bruderherz.“.

Diodatis