Entführung aus dem Alltag - Teil XV.1

Februar 19

'Richte dich auf, Slut!' durchschneidet seine Stimme die Stille und ich komme mehr automatisch als bewusst seiner Aufforderung nach.

Als die Ketten nicht mehr gespannt sind, kann ich meine Arme und Hände locker lassen, meine Ellbogen sind entspannt gebeugt und meine Handgelenke schwingen auf Schulterhöhe leicht vor und zurück. "Vor...zurück...vor...zurück" denke ich, um mich nicht mit dem - ja was ist es eigentlich für ein Gefühl? - in meinem Inneren beschäftigen zu müssen. Unbehagen? Behagen? Vertrautheit? Mit welchem Grund? Ich habe keine Ahnung und richte meine Aufmerksamkeit wieder auf die langsam kleiner werdenen, pendelnden Bewegungen meiner Arme.

"Warum stehe ich wieder aufgerichtet? Warum sagt niemand etwas? Warum bewegen sich die beiden nicht? Und wer zum Teufel ist das??"

Ich merke, wie ich immer nervöser werde, was angesichts dessen, was bereits hier passiert ist, wirklich verwunderlich ist.

Weiterhin Stille.

Meine Wangen werden warm und ich merke, wie ich erröte. "Warum zur Hölle? Ich bin angezogener als oft in den letzten Stunden - wahrscheinlich Tagen - und auch sonst könnte die Situation kompromittierender sein."

Kein Laut, kein Geräusch. Nur meine eigene Atmung und das Rauschen meines Herzschlags hinter meinen Trommelfellen.

Ich blinzle hinter der Augenbinde und spüre, wie ein ganz leichter Schweißfilm meine Stirn und meine Achselhöhlen benetzt. Mein Fluchtinstinkt will übernehmen aber angesichts der Sinnlosigkeit ist lediglich ein gedankliches Achselzucken meine Reaktion.

Ein scharrendes Geräusch zerschneidet die Stille - Endlich! Bis ich merke, dass es nur die Sohlen meiner Stilettos sind, die sich durch ein soeben einsetzendes leichtes Zittern meiner Kniescheiben minimal über den Boden schieben, dauert es einen Moment.

Ich befehle meinen Knien still zu halten und da ist sie wieder. Stille. Sie macht mich wahnsinnig!

Mein Kopf dreht in die Richtung, in der ich die beiden Personen vermute und ein Teil von mir möchte tatsächlich den Mut aufbringen, das Wort an sie zu richten. Mein Mund öffnet sich und während mein Gehirn noch meine Erinnerungen durchforstet, ob aktuell ein Sprechverbot gilt oder nicht, kommt das erlösende Ende des Schweigens:

'Wage es nicht, unaufgefordert zu sprechen!' SEINE Stimme ist hart und unerbittlich. Sie kommt direkt aus der Richtung, in die ich meinen verhüllten Blick gewendet habe.

Meine Lippen legen sich unverrichteter Dinge wieder aufeinander und doch umspielt sie ein winziges Lächeln. Das Schweigen ist beendet.

Schritte hallen durch den Raum, sie scheinen auf mich zuzukommen. Mein Körper spannt sich an und mein Kopf versucht, den vermuteten Bewegungen zu folgen.

Eine Person stellt sich vor mich, das zweite Schrittepaar beschreitet einen Halbkreis, bis es hinter mir zum Stehen kommt.

Eine nackte Hand umgreift mein Kinn, zieht es nach vorn und oben und im nächsten Moment küsst ER mich besitzergreifend und leidenschaftlich. Ich recke meinen Hals und mich ihm entgegen, sauge seinen Geruch ein, während ich zeitgleich die Berührung zweier Hände von hinten spüre. Irgendwas ist seltsam. Ich brauche einen Moment bis ich begreife, dass es kein Hautkontakt ist, den diese Hände auf meinem Rücken erzeugen. Ich stocke und komme nicht drauf. Die Person muss Handschuhe tragen! Mit diesen greifen die gefühlt großen Hände die Taillenkuhle zwischen meinen Rippenbögen und Hüftknochen und umschließen sie fast gänzlich. Nun wandert die eine Hand meinen Oberkörper herauf und umschließt meinen Hals, der weiterhin IHM entgegengereckt ist, während die zweite Hand sich ihren Weg nach unten über meinen Bauchnabel hinweg in Richtung Venushügel sucht. Ein Finger schiebt sich zwischen die Bänder des Strings und streicht mit ganz wenig Druck auf diese Weise von der Mitte in Richtung Leiste. Mein Körper weiß gar nicht, wohin er als erstes fühlen soll. Die sanfte Berührung der behandschuhten Hand so nah an meiner Yoni, der kraftvolle Druck der anderen an meiner Kehle, der nicht enden wollende Kuss sorgen für eine brodelnde Melange der Empfindungen, die mein pechschwarzes submissives Ich tief in meinem Inneren laut nach mehr schreien lassen.

Der Druck an meinen Hals nimmt noch einmal zu und ich schnappe nach Luft. So von seinen Lippen gelöst merke ich, wie er sein Gesicht von meinem minimal entfernt. Seine Finger geben mein Kinn frei und im nächsten Moment umgreift seine Hand die Außenseite meines Slips. Beide greifen zu und zerreißen mit einer koordinierten Bewegung die schwarzen seidenen Bänder.

Erst jetzt wird mir bewusst, wie nass ich bin, denn statt einfach durch den nun fehlenden Halt auf der zerrissenen Seite, auf der intakten Seite mein Bein herabzurutschen, bleibt der Slip in Position, gehalten von der Lust zwischen meinen Schamlippen.

Das Pochen in meinen Ohren schwillt an und die fehlende Luft macht sich bemerkbar. Ich versuche zu schlucken und scheinbar durch die Bewegung meines Kehlkopfes animiert, verstärkt sich der Griff um meinen Hals erneut. Panik will mich ergreifen, als die Person hinter mir - inzwischen bin ich fast sicher, dass es ein Mann ist, auch wenn mich irritiert, dass ich keinen markanten Geruch wahrnehme - näher an mich herantritt und ich Stoff auf den nackten Hautstellen meiner Körperrückseite spüre. Seine zweite Hand schiebt sich zwischen den lose herabhängenden Stoff meines Slips und meine Haut und im nächsten Augenblick fühle ich, wie Stoff und Muschisaft getrennt werden, als er seine Finger in mich schiebt.

OH! MEIN! GOTT!