Unerfahren vs. erfahren

[Ni****]

Einen schönen guten Morgen.

Wie funktioniert das, wenn eine erfahrene Person auf jemanden trifft, der fasziniert, aber ablsolut unerfahren ist? Ist das eher abschreckend/enttäuschend, oder eine "Herausforderung"?

Grüße und einen tollen Tag.

[Za****]

Das ist doch das schönste was passieren kann: Der erfahrene Teil kann sein Wissen, seine Hingabe und seine Liebe 🥰 zeigen, indem er denn „neugierigen“ Teil sanft und behutsam mit der Materie vertraut macht und zusammen Neues erkundet!

Auch ein Erfahrener Part kennt doch nie alles!

Und ganz klar: der Erfahrene Part hat die Pflicht und Verantwortung, den neugierigen Menschen sanft und sicher zu führen und vor Schaden zu bewahren!

[Vi****]

Unerfahren ist kein Problem.

Keinen blassen Schimmer zu haben, für mich, schon. 

Ich habe sehr viel Zeit und Energie investiert um mich mit Dingen auseinander zu setzen und mich zu informieren und das erwarte ich auch vom Gegenüber. Es kommt nicht nur "faul" rüber, wenn sich jemand auf meiner Arbeit ausruht, sondern auch desinteressiert. Außerdem hab ich etwas Zweifel an der Risk Awarness, wenn die daraus besteht, brav zu nicken, wenn ich über die Risiken aufkläre. Darum bin ich inzwischen nicht mehr bei R.A.C.K. sondern bei P.R.I.C.K., sprich:

- Bitte informiere dich selbst, mache dich über die Risiken bewusst

- Bitte hab eine Vorstellung davon, welche Risiken du eingehen willst, wo deine Grenzen liegen 

-Schätze für dich ein, ob du die Risiken die die Sachen die machen willst bergen, eingehen willst

 

Wie oft einfach Menschen mit Wünschen kommen, die gar nicht umsetzbar sind, ohne ihre genannten Grenzen zu gefährden. Das alles mit den Leuten außeinander zu klamüsern, das finde ich nervig und anstrengend. 

 

Es gibt eben Anfänger, die sind da fit, die informieren sich, die spüren sich. Andere nicht. 

[Si****]

vor einer Stunde, schrieb Nice-Try:

[...] Ist das eher abschreckend/enttäuschend, oder eine "Herausforderung"?
 

Weder noch. Sondern eine ganz besondere Verantwortung, ihn/sie nicht zu „versauen“. Sondern ihn/sie einen möglichst positiven Eindruck von BDSM erleben zu lassen.

Ansonsten halte ich es wie ZartHarteLust: Auch ein erfahrener Part ist immer Lehrer und Schüler zugleich.

[Se****]

Es gibt einen Punkt, wo das hinderlich sein kann: Wenn eine unerfahrene Person eine Person mit Bedürfnissen hat, die die Unerfahrenheit weit übersteigt und dadurch ein Part sehr unzufrieden wird. Ich persönlich kenne das hauptsächlich im Shibari Kontext, nur wenige sind da von Anfang an beim Partner und der emotionalen Verbindung, sondern hängen gedanklich beim Seil und den Knoten. Absolut verständlich, wenn man es erst lernt - blöd nur, wenn die gefesselte Person dann einfach da sitzt und nichts davon hat. Gefesselte Personen müssen sich dann oftmals stark zurück halten, gerade mit Provokationen etc. Bestimmte Level und Tiefe im Shibari erfahre ich persönlich fast nur mit erfahrenen Menschen, da kann ich mich auch mehr fallen lassen und hab mehr Vertrauen, dass die Sicherheitsaspekte, die Seilspannung usw. schon sitzt und nicht nur theoretisch da ist, da gehen dann auch Grenzerfahrungen.

Entsprechend wenig fessel ich mit Anfängern, das Risiko kann erhöht sein, aber es ist hauptsächlich die emotionale Komponente, rein technisches fesseln (sprich ich schaue auf Seil und Knoten, dass nur das richtig ist) ist sehr kräftezehrend und ich muss selbst eine größere "Habacht" Stellung eingehen, früher etwas sagen, wenn etwas sich falsch anfühlt, da das abfesseln auch bedeutend länger dauert und auch bremsen, bevor zuviel Seil am Körper ist, ich aber weiß, dass ich das Pattern ggf eher wegen dem ersten Seil schon nicht lange halten kann.

Dennoch wurde ich auch hier eines besseren belehrt, dennoch begleite ich aktuell nicht mehr als einen Anfänger bis hier alles sitzt. Und selbst dann ist mein Polykül voll genug. 😅

Ansonsten im BDSM Kontext habe ich den Eindruck, dass man sowieso neu miteinander anfängt. Schlagtechniken kann man vllt lernen, bestimmte andere Sachen vielleicht auch noch. Aber du kannst nicht die Grenzen, Tabus und körperliche Reaktionen von der einen Person auf die andere übertragen, du musst es jedes Mal neu lernen.

Ebenso halte ich Erfahrung in Jahren gezählt für nicht aussagekräftig generell, das sollte schon entsprechend ausführlicher benannt werden. Wer mit Jahreszahlen herum prahlt und am besten noch 100 Subs hatte
... Da hinterfrage ich den Aspekt Erfahrung sogar besonders. Und: Es kann jemand 30 Jahre BDSM Erfahrung haben, aber nur alle drei Jahre eine Session gehabt haben. Der Erfahrungsstand ist dann vllt genauso hoch wie ein Mensch, wo gerade angefangen hat und schon 10 Sessions erlebte. :)

Wie sich das also auswirkt kommt demnach darauf an, wie genau diese Erfahrung sich definiert (auch wo diese existiert), ob diese Erfahrung dann auch in der Dynamik zum Tragen kommt (wenn Shibari tabu ist, bringen 20 Jahre Erfahrung mit Workshops, Privatunterricht und Co auch nichts...) und wie man mit der Erfahrung an sich umgeht (münzt man die Erfahrungswerte von der einen Person auf die nächste um, kann das sogar gefährlich werden, gerade wenn es um Schmerztoleranz oder sowas geht. Ausnahmen bestätigen auch die Regel was körperliche Reaktionen angeht, es gibt Personen die ruhig werden, wenn sie im genau richtigen Space sind und jene, die ruhig werden, weil Körper und Geist sich trennen, weil die Situation vllt gerade traumatisch ist und ggf wirkt beides relativ gleich. )...

[De****]

Als ich vor Jahren meine devote Neigung spürte war es für mich sehr wichtig mit einem erfahrenen Dom die ersten Erfahrungen zu machen. Ich wusste selbst nicht wohin mich meine Reise führt und so war eine erfahrene Person mit breit gefächertem "Angebot" ideal.
Wäre mein Partner damals selbst unerfahren gewesen, ich hätte mich nicht fallen lassen können.

[BDSM-Girl1]

vor 16 Minuten, schrieb MissCurious:

Es gibt eben Anfänger, die sind da fit, die informieren sich, die spüren sich. Andere nicht. 

Wobei ich - unerfahren, aber mittlerweile recht belesen und informiert - am Anfang mit den vielen Informationen doch ziemlich überfordert war. Das hat es gerade als Neuling echt schwer gemacht, da überhaupt durchzublicken.

Denn ich wollte vielleicht eine Information haben, um das für mich einordnen zu können, auf der Suche nach dieser Information musste ich mcih aber durch Hundert andere Informationen wühlen...

Und ich finde auch, dass man gewisse Risiken ohne Erfahrung auch gar nicht gut einschätzen kann. Ich habe zum Beispiel noch nie eine Bondage bekommen, kann also nur die Risikoerfahrungen von anderen dazu lesen, kann aber eben nicht einordnen, wo da für mich persönlich das Risiko wäre, da ja durchaus jeder Mensch anders "tickt".

[xx****]

Einen guten Morgen! Coole Frage. Für mich wäre es weder noch und käme einzig auf die Perso an. Wenn du mit "fasziniert" lernwillig meinst, wäre doch alles gut, an dem Punkt wären alle irgendwann mal. Einzig das ausruhen auf erfahren/unerfahren mag ich überhaupt nicht. Ich denke jede(r) findet die richtige Person, eine Erfahrung ist es immer, ob du danach erfahrener bist liegt wohl an dir.

[Bl****]

Genau die Konstellation hatte ich.
Ich schon Erfahrungen gesammelt und er null Erfahrung. Anfangs fand ich es interessant das er null Erfahrung hatte aber irgendwan hat es mich nicht mehr gekickt.. Ich als Sub musste ihm sagen was er mit mir machen soll... Sorry setzen 6 weil Thema verfehlt..

Als ich vor Jahren angefangen bin war ich froh jemanden erfahren an meiner Seite zu haben.

Meiner Meinung nach sammelt man gemeinsam Erfahrungen. Aber jemanden mit Null Erfahrungen....nie wieder.

[Ademar]

Es ist wohl eine Frage der Perspektive.

Ist es eine erfahrene dominante Person mit submissiver unerfahrener Person oder ist es die umgekehrte Konstellation?

Für mich kann eine unerfahrene Sub sehr reizvoll sein. Es komnt da sehr auf den Grad der Neugierde an, dem Interesse, Dinge über sich selbst zu erfahren. Das ist eine wirklich schöne Sache.

Oftmals merke ich aber auch im Gespräch, also zum Beispiel hier, das diese Neugierde eher ein abarbeiten von unrealistischen und feuchten Phantasien ist. Wenn Fiktion und Wirklichkeit aufeinandertreffen, kommt es zu ernüchternden Erfahrungen. Daher bin ich mit Neulingen eher langsam unterwegs.

Und das ist ein Problem. Anstelle sich Schritt für Schritt vorzubereiten, wollen viele alles, jetzt, sofort. Kopf aus und rein ins Desaster. Dazu bin ich nicht bereit.

Frage mal Subs, was Ihre erste BDSM Erfahrung war, was sie erlebt haben. Da wird es reichlich Rückmeldungen geben, dass sie etwas erlebt haben, was nicht unbedingt positiv war.

Und die andere Seite? Viele Subs möchten nicht als Chrashtest Dummy auf dem Altar eines Anfängers geopfert werden. Was für neue Doms schlecht ist. Aber ich kann da jegliche Zurückhaltung verstehen.

[Vi****]

vor 20 Minuten, schrieb BDSM-Girl1:

Wobei ich - unerfahren, aber mittlerweile recht belesen und informiert - am Anfang mit den vielen Informationen doch ziemlich überfordert war. Das hat es gerade als Neuling echt schwer gemacht, da überhaupt durchzublicken.

Denn ich wollte vielleicht eine Information haben, um das für mich einordnen zu können, auf der Suche nach dieser Information musste ich mcih aber durch Hundert andere Informationen wühlen...

Und ich finde auch, dass man gewisse Risiken ohne Erfahrung auch gar nicht gut einschätzen kann. Ich habe zum Beispiel noch nie eine Bondage bekommen, kann also nur die Risikoerfahrungen von anderen dazu lesen, kann aber eben nicht einordnen, wo da für mich persönlich das Risiko wäre, da ja durchaus jeder Mensch anders "tickt".

Was soll ich denn als Dom sagen? Da hab ich ja auch keine andere Wahl. Ich bin jetzt fortgeschrittener Anfänger. Dann geht man notfalls in kleinen Schritten. Aber die Arbeit die ich machen musste für jeden anderen mitzumachen, wäre mir zu viel gewesen.

Und das ist ja schlussendlich eine Präferenz. Manche haben ihren Spaß daran, jemanden ranzuführen. Ich führe schon jemanden ran an die Erfahrung, wenn mir jemand sagt, er kann es sich nicht genau vorstellen, dann macht man Häppchen mit ganz viel Feedback, das geht ja. Das ist ja auch schon informiert, kommuniziert und gefühlt. Das finde ich schon ausreichend. Aber wenn da nichts ist, ist mir das zu wenig. Andere mögen genau das.

[Windgust]

Ich genieße es, wenn in der Frau die Hingabe brennt. Sie vielleicht sogar noch Schuldgefühle hat, wegen ihrer Neigung. Wie sie sich selbst entdeckt, unter meinen Fittichen.

Jede Sub ist anders, ist ein anderer Mensch der mich neugierig macht. Wird sie unterwürfig sein, ängstlich, schockiert? Vielleicht sogar davon laufen? Egal, ich folge meinem Gefühl. Wenn sie mir dann ihre Unterwerfung zu Füßen legt, ist es ein wunderbarer Moment.

Auf Dom-Seite ist es eine ganz andere Geschichte.

bearbeitet März 13 von Windgust

[Gelöschter Benutzer]

Als unerfahrene Sub ist mir ein erfahrener Dom extrem wichtig. Wie Ademar sagte, ich möchte nicht das Versuchsobjekt für einen unerfahrenen Dom sein. Was sicherlich ein Vorteil ist, denn auch dort gibt es sicherlich welche, die sich gut vorbereitet haben. Und auf der anderen Seite kann ich bestätigen, dass auch erfahrene Doms (oder solche, die behaupten solche zu sein) nicht immer ein gutes Gespür und haben es durchaus geschafft mich zu überfordern. Ich würde sagen meine Erfahrungen im BDSM Kontext sind daher 50/50 (negativ/positiv) und ja, ich habe auch schon auf Dinge positiv reagiert, die sich meine beschränkte Vorstellungskraft niemals so ausgemalt hätte! Allerdings möchte ich meinen Vorredern zustimmen: die Chemie, Vorlieben & D/s Konstellation ist jedes Mal so unterschiedlich bei 2 Menschen, dass du im Prinzip mit jedem bei Null anfängst.

[Gelöschter Benutzer]

*VorURteil

[Ma****]

Vor 43 Minuten , schrieb Ademar:

Es ist wohl eine Frage der Perspektive.

Ist es eine erfahrene dominante Person mit submissiver unerfahrener Person oder ist es die umgekehrte Konstellation?

Für mich kann eine unerfahrene Sub sehr reizvoll sein. Es komnt da sehr auf den Grad der Neugierde an, dem Interesse, Dinge über sich selbst zu erfahren. Das ist eine wirklich schöne Sache.

Oftmals merke ich aber auch im Gespräch, also zum Beispiel hier, das diese Neugierde eher ein abarbeiten von unrealistischen und feuchten Phantasien ist. Wenn Fiktion und Wirklichkeit aufeinandertreffen, kommt es zu ernüchternden Erfahrungen. Daher bin ich mit Neulingen eher langsam unterwegs.

Und das ist ein Problem. Anstelle sich Schritt für Schritt vorzubereiten, wollen viele alles, jetzt, sofort. Kopf aus und rein ins Desaster. Dazu bin ich nicht bereit.

Frage mal Subs, was Ihre erste BDSM Erfahrung war, was sie erlebt haben. Da wird es reichlich Rückmeldungen geben, dass sie etwas erlebt haben, was nicht unbedingt positiv war.

Und die andere Seite? Viele Subs möchten nicht als Chrashtest Dummy auf dem Altar eines Anfängers geopfert werden. Was für neue Doms schlecht ist. Aber ich kann da jegliche Zurückhaltung verstehen.

Das sehe ich genauso und möchte nur ergänzen das es bei mir dazu auch noch von meiner Tagesform abhängt. Hab ich da jetzt Lust drauf, (bei mir) einer Frau das 101 beizubringen oder nicht? Ich hab mich schon ein paar mal bei bi-curious Frauen verbrannt, weswegen ich mit denen jetzt einfach gar nichts mehr mache.
Es gibt auch Tage an denen ich genervt denke das wenn eine Anfängerin unbedingt Erfahrung haben will, dann möge sie sie doch mit anderen Anfängerinnen machen und mich nicht Zeit und Energie kosten.

[Ro****]

Mal ein paar wirre Gedanken von mir dazu...

Erstmal was ist überhaupt meine Erfahrung und was davon kann ich auf eine neue Dynamik übernehmen? Ist es, dass ich schon einiges erlebt habe und der handwerkliche Teil mit einer gewissen Routine abläuft oder was ich daraus über mich und meine tieferen Bedürfnisse gelernt habe?

Für mich stellt sich da auch die Frage, in wie weit sind Dinge aus der Vergangenheit auf die Zukunft übertragbar? Und da muss ich sagen, dass ich da eigentlich nur mitnehmen kann, wie ich unter der Oberfläche einer Partnerin graben kann und dieser Prozess bei jemand unerfahrenen eben einfach länger dauert als bei einer erfahrenen Partnerin, die sich ihrer großen Themen bewusster ist und die auch formulieren kann.

Was für mich mit einer unerfahrenen Partnerin schwierig wäre ist, wenn der Erlebnishunger so groß ist, dass möglichst schnell vieles gemacht werden möchte und vielleicht manches davon dann doch nicht die richtigen Knöpfe trifft, weil das nur das Bild im Kopf anspricht und nicht die eigentliche Sehnsucht.

Da hab ich auch die Erfahrung gemacht, dass ich Anfängerinnen zu langweilig bin, weil ich eben erstmal damit anfange zu schauen, wer mein Gegenüber überhaupt ist und ob ich mit ihren Gedanken etwas anfangen kann, das mich anspricht...

Von daher ist mein Fazit, dass Anfänger nicht gleich mit Anlauf ins Meer springen sollten und versuchen in der Strömung zu schwimmen, weil der Strand im Prospekt so schön aussieht, obwohl sie den Flow vielleicht eher beim Klettern in den Bergen erleben würden. 

Vielleicht dauern auch beide Wege etwa gleich lang, ob man nun über viele Experimente das findet, was einen wirklich anspricht oder man vorher mit den richtigen Fragen dazu gebracht wird, den eigentlichen Sehnsüchten näher zu kommen...

bearbeitet März 13 von Ropamin

[Kamikitty]

In puncto SM ist es eher unpraktisch als Sub, wenn man einen unerfahren angehenden Dom hat. Aus der Bottom-Position lässt sich nur schwer was beibringen.
Im rein sexuellen Kontext möchte ich in meinem Alter auch niemand mehr "einreiten" müssen.
Insofern bin ich eher nicht an unerfahren Menschen interessiert. Wenn es zwischenmenschlich aber sehr gut passt, kann es auch Ausnahmen geben.

[kleiner_phönix]

Habe gerade eine Erfahrung dieser Art gemacht mit einem relativ unerfahrenen Dom. Das Thema ist für mich durch. Weiß nun, dass ich nichts mehr für Anfänger bin, dabei würde ich mich selbst nicht als erfahren bezeichnen. Schade, er hatte großes Potential und intuitiv viel richtig gemacht.

[towel]

vor 2 Stunden, schrieb MissCurious:

Unerfahren ist kein Problem.

Keinen blassen Schimmer zu haben, für mich, schon. 

Ich habe sehr viel Zeit und Energie investiert um mich mit Dingen auseinander zu setzen und mich zu informieren und das erwarte ich auch vom Gegenüber. Es kommt nicht nur "faul" rüber, wenn sich jemand auf meiner Arbeit ausruht, sondern auch desinteressiert. Außerdem hab ich etwas Zweifel an der Risk Awarness, wenn die daraus besteht, brav zu nicken, wenn ich über die Risiken aufkläre. Darum bin ich inzwischen nicht mehr bei R.A.C.K. sondern bei P.R.I.C.K., sprich:

- Bitte informiere dich selbst, mache dich über die Risiken bewusst

- Bitte hab eine Vorstellung davon, welche Risiken du eingehen willst, wo deine Grenzen liegen 

-Schätze für dich ein, ob du die Risiken die die Sachen die machen willst bergen, eingehen willst

 

Wie oft einfach Menschen mit Wünschen kommen, die gar nicht umsetzbar sind, ohne ihre genannten Grenzen zu gefährden. Das alles mit den Leuten außeinander zu klamüsern, das finde ich nervig und anstrengend. 

 

Es gibt eben Anfänger, die sind da fit, die informieren sich, die spüren sich. Andere nicht. 

*unterschreib, weil cool formuliert auch (wat soll ich mir die mühe machen  ;P )

 

*aber ergänzen möcht...

risk-aware heisst für mich bewusstes risiko, ergo auseinandersetzung mit der thematik?!

und-

es issn unterschied, ob nu aktiver oder passiver part neuling iss!  reechts, rreeeeechts, höööher.neh, zu weit..ja stop und nu schlag mal...ja neh, sorry

[Ru****]

Ich kann nur aus Sicht eines Anfängers sprechen und ich finde den Austausch mit Erfahrenen wirklich bereichernd - und das ganz unabhängig von dem wann, ob und wie etwas passiert oder nicht.
Gerade als Neuling hat man viele Fragen und merkt beim "einlesen" und "studieren" sehr schnell wie komplex die Welt des BDSM ist und wie viele "Fallstricke" es gibt (Definition Begriffe, Fantasie vs. Wirklichkeit, Reaktion im Real usw).
Wer sucht findet zwar viele Möglichkeiten dazu zu lernen (Podcast, Foren, Gruppen,Stammtische usw ). Allerdings klären diese Möglichkeiten eben manche Knoten im Kopf nicht oder es entstehen mit steigenden Wissen neue Fragen..und da sehe ich den Austausch mit Erfahrenen als wirklich sinnvoll. Ernst gemeinte Fragen werden hier in der Community aber zum Glück selten abgelehnt.

Was den "Erlebnis-Hunger" angeht. Ich für meinen Teil verbinde BDSM mit viel mit "Vertrauen" der beiden Partner. Das kann nicht über Nacht entstehen, sondern muss über Zeit und in kleinen Schritten wachsen. Und wenn man miteinander redet, kann man sicher auch hier "kleinere" Kompromisse finden. Da für einen Anfänger vieles neu ist, sind viele Dinge ja schon "aufregend" 🤭. Ist halt nur immer die Frage, ob beide sich die Zeit nehmen wollen.

[Davina87]

Denke zumindest 1 v 2 sollte Ahnung haben. Bin aber auch ganz ehrlich, das ich als devote Frau wohl eindeutig jemand erfahrenes vorziehen würde, in der dominanten Rolle der Beziehung.

[kleiner_phönix]

Vor 1 Stunde, schrieb Ropamin:

Mal ein paar wirre Gedanken von mir dazu...

Erstmal was ist überhaupt meine Erfahrung und was davon kann ich auf eine neue Dynamik übernehmen? Ist es, dass ich schon einiges erlebt habe und der handwerkliche Teil mit einer gewissen Routine abläuft oder was ich daraus über mich und meine tieferen Bedürfnisse gelernt habe?

Für mich stellt sich da auch die Frage, in wie weit sind Dinge aus der Vergangenheit auf die Zukunft übertragbar? Und da muss ich sagen, dass ich da eigentlich nur mitnehmen kann, wie ich unter der Oberfläche einer Partnerin graben kann und dieser Prozess bei jemand unerfahrenen eben einfach länger dauert als bei einer erfahrenen Partnerin, die sich ihrer großen Themen bewusster ist und die auch formulieren kann.

Was für mich mit einer unerfahrenen Partnerin schwierig wäre ist, wenn der Erlebnishunger so groß ist, dass möglichst schnell vieles gemacht werden möchte und vielleicht manches davon dann doch nicht die richtigen Knöpfe trifft, weil das nur das Bild im Kopf anspricht und nicht die eigentliche Sehnsucht.

Da hab ich auch die Erfahrung gemacht, dass ich Anfängerinnen zu langweilig bin, weil ich eben erstmal damit anfange zu schauen, wer mein Gegenüber überhaupt ist und ob ich mit ihren Gedanken etwas anfangen kann, das mich anspricht...

Von daher ist mein Fazit, dass Anfänger nicht gleich mit Anlauf ins Meer springen sollten und versuchen in der Strömung zu schwimmen, weil der Strand im Prospekt so schön aussieht, obwohl sie den Flow vielleicht eher beim Klettern in den Bergen erleben würden. 

Vielleicht dauern auch beide Wege etwa gleich lang, ob man nun über viele Experimente das findet, was einen wirklich anspricht oder man vorher mit den richtigen Fragen dazu gebracht wird, den eigentlichen Sehnsüchten näher zu kommen...

Ich weiß genau was du meinst denn ich war genau so. Erlebnishungrig, ungeduldig, irgendwie auch fordernd. Aber ich hatte das große Glück einen besonderen Menschen zu treffen, der mich gebremst hat. Erfahrungen dosiert hat machen lassen. Viel erklärt hat und mir Fragen stellte. Mein Potential erkannte und sich trotzdem zurückgenommen hat, um mich zu schützen, vor allem vor mir selbst. Damals musste ich das zwangsläufig akzeptieren aber verstanden hatte ich es nicht. So wie ich nicht verstanden hatte, welche Welt ich eigentlich im Begriff war zu betreten. Heute spüre ich unendliche Dankbarkeit und auch Demut. Er gehörte zu den guten, echten. Wer weiß welchen Weg ich gegangen wäre oder ob ich überhaupt weitergegangen wäre.

[Gelöschter Benutzer]

Hihi, das habe ich kürzlich auch gesagt, dass man(n) mich manchmal vor mir selbst schützen muss. Ich will immer alles und zwar sofort! 😆 Aber da komm ich dann wieder zu dem Thema von Rubys_Realm: wollen sich beide die Zeit nehmen oder die Mühe machen? Meine Erfahrung ist: nein. Auch der (erfahrene) Dom ist heute schnell wieder weg, in dieser schnelllebigen Internetgesellschaft. Einmal was falsches gesagt, wochenlange Arbeit wegwerfen und die Nächste nehme.

[Ro****]

vor 41 Minuten, schrieb kleiner_phönix:

Ich weiß genau was du meinst denn ich war genau so. Erlebnishungrig, ungeduldig, irgendwie auch fordernd. Aber ich hatte das große Glück einen besonderen Menschen zu treffen, der mich gebremst hat. Erfahrungen dosiert hat machen lassen. Viel erklärt hat und mir Fragen stellte. Mein Potential erkannte und sich trotzdem zurückgenommen hat, um mich zu schützen, vor allem vor mir selbst. Damals musste ich das zwangsläufig akzeptieren aber verstanden hatte ich es nicht. So wie ich nicht verstanden hatte, welche Welt ich eigentlich im Begriff war zu betreten. Heute spüre ich unendliche Dankbarkeit und auch Demut. Er gehörte zu den guten, echten. Wer weiß welchen Weg ich gegangen wäre oder ob ich überhaupt weitergegangen wäre.

Das ist ein schönes Beispiel, wie es eigentlich mit Anfängern laufen sollte - und da ist es eigentlich auch egal, welche Seite den Wissensvorsprung hat...

Zumindest ist das so wahrscheinlicher, dass es kein böses Erwachen aus dem Traum gibt. 

[Te****]

Ich möchte nicht einfach die Neuauflage einer vergangenen Beziehung sein. Ich möchte mit meinen Partnern immer etwas Neues schaffen, etwas Individuelles. 

Ich finde es sehr schön, etwas zu tun, was wir beide vorher so mit anderen noch nicht getan haben.

Ich bin auch etwas eigen in der Anwendung, meine Gebrauchsanweisung muss ein Partner definitiv erst mal lesen und verstehen. 

Das geht mit erfahrenen Leuten sicherlich auch, aber da fürchte ich, dass die zu sehr in ihrem Tunnel stecken und dann keinen individuellen Weg mehr sehen.

Aber am Ende muss sowieso erst mal die Person passen.

Wichtig ist mir also gar nicht so sehr, ob jemand viel Erfahrung hat, sondern ob diese Person reflektiert und vorbereitet in das geht, was diese Person vor hat. 

Handwerk muss man lernen, erst theoretisch, dann beim Machen. Aber lernwillig muss er dann schon sein. Ich mag mich nicht ständig wiederholen und ich will auch nicht die einzige Informationsquelle sein müssen.