Die Zwei

[Do****]

Ich sitze auf meinem Stuhl. Kein Thron. Und doch ist er der Mittelpunkt. Der Ort, an dem Kontrolle atmet, Disziplin fließt und alles geschieht, weil ich es will.
Vor mir zwei Frauen. Zwei Kontraste, zwei Spiegel meiner Lust. Links Angélique. Meine. Schön. Klar. Stolz. In ihrer Haltung liegt Ruhe, in ihrem Blick Entschlossenheit. Sie ist Disziplin in Person. Sie braucht keine Ketten. Ihre Stimme reicht. Ihre Präsenz genügt. Sie gehorcht mir. Und sie führt, wenn ich es ihr erlaube. Rechts, die Neue. Die Kleine. Zart. Fragil. Neugierig. Ihre Knie berühren den Boden. Ihre Schultern zittern leicht. Nicht aus Angst, sondern aus Erwartung. Ihre Augen suchen. Erst mich. Dann Angélique. Sie will gefallen. Sie will sich verlieren. In unserer Welt. Ich sage kein Wort. Angélique erhebt sich. Ihre Bewegungen sind leise, aber klar. Wie ein Versprechen. Sie steht vor der Kleinen. Senkt sich zu ihr. Hebt mit zwei Fingern ihr Kinn. Du bist hier, weil er es will. Weil ich es will. Und weil du es willst. Die Kleine nickt. Ihr Körper spannt sich. Ihre Lippen zittern. Angélique umkreist sie. Ihre Fingerspitzen ziehen Spuren, keine zärtlichen, keine prüfenden. Es sind Linien der Macht. Dann ein leises Kommando: Hände auf den Boden. Beine geöffnet. Rücken gerade. Die Kleine folgt. Ihre Haltung ist nicht perfekt. Aber sie bemüht sich. Das reicht. Noch.Angélique nimmt die Gerte. Lässt sie langsam über die Innenseiten der Schenkel gleiten. Dann ein Schlag. Ein zweiter. Ein dritter. Nicht brutal. Aber gezielt. Die Kleine zuckt. Ihre Lippen öffnen sich. Ihr Atem stockt. Schmerz und Lust verschmelzen.
Ich lehne mich zurück. Ziehe an meiner Zigarette. Der Rauch steigt langsam empor. In meiner anderen Hand der Wein. Tiefrot. Schwer. Samtig. Wie die Stimmung. Ich beobachte. Die Spannung wächst mit jeder Bewegung der beiden Frauen. Angélique beugt sich vor, flüstert: Du willst mich spüren. Du willst lernen. Du willst ihn beeindrucken. Ich zeige dir wie. Sie zieht die Kleine zu sich. Küsst sie. Fordernd. Besitzergreifend. Kein Raum für Zweifel. Die Kleine antwortet. Unsicher, aber bereit. Angélique zieht sich das Oberteil aus. Die Haut darunter hell und gespannt. Ihre Brust hebt sich im Rhythmus ihrer Atemzüge. Das Halsband legt sie ab. Nicht als Geste der Schwäche. Sondern als Zeichen der Macht. Sie schenkt Wein ein. Führt das Glas an die Lippen der Kleinen. Trinken. Tropfen darf keiner fallen. Doch ein Tropfen läuft. Über ihr Kinn. Über das Schlüsselbein. Angélique reagiert sofort. Ein Schlag mit der flachen Hand. Nicht aus Wut. Aus Prinzip. Dann legt sie die Kleine auf den Rücken. Spreizt ihre Beine. Und beginnt. Ihre Finger tun wenig. Ihre Zunge alles. Erst eine Spur Wein. Dann der Geschmack der Hingabe. Die Kleine stöhnt. Ihre Muskeln zucken. Doch sie hält sich zurück.
Nicht kommen. Noch nicht. Angélique bleibt ruhig. Ihr Blick wechselt zwischen der Kleinen und mir. Sie genießt meine Aufmerksamkeit. Sie lebt von meiner Kontrolle. Und sie führt die Kleine tiefer. Dann nimmt sie sich selbst. Ihre Hand taucht zwischen ihre Schenkel. Ihre Bewegungen sind langsam. Präzise. Nicht für sich. Für mich. Für meine Augen. Für meine Lust. Die Kleine liegt unter ihr. Geöffnet. Verloren. Angélique nutzt ihren Körper, ihre Stimme, ihre Dominanz. Ich sehe, wie ihr Atem schneller wird. Wie ihre Bewegungen intensiver werden. Die Kleine leckt sie. Dient ihr. Und Angélique lässt sich fallen. Kontrolliert. Diszipliniert. Ihre Orgasmen kommen wie Wellen. Nicht chaotisch. Nicht wild. Sondern tief. Klar. Geführt. Von sich selbst. Von mir. Von uns. Ich bleibe still. Trinke langsam. Der Rauch hängt noch in der Luft. Mein Blick ruht auf Angélique. Wie sie sich erhebt. Glänzt. Ihre Haut feucht. Ihr Körper gespannt. Sie ist das Bild einer Herrin. In sich ruhend. Und doch bebend von Lust. Sie schaut zu mir. Erwartet nichts. Fordert nichts. Sie weiß, dass ich entscheide, wann ich mich bewege. Ich stelle mein Glas ab. Jetzt bin ich dran.