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TPE, 24/7 und Konflikte


Empfohlener Beitrag

Gerade im DS-TPE-Bereich ist es so, dass man, bevor man eine solche Konstellation eingeht, viele Dinge bespricht, klärt und festhält, bzw. schaut, welche Rituale, Protokolle und Regeln es gibt. Und das Ganze ist dann ja auch festgelegt nach Abläufen. Und meiner Meinung nach sollte eine Kommunikation dazwischen immer möglich sein. So handhaben wir das. Da ist natürlich von dem Herrn Besitzer das letzte Wort maßgebend. Aber es gibt auch Dinge, da ist schon von vornherein geklärt, dass es da keine Zustimmung, Einwilligung braucht. Wenn es gerade um persönliche, gesundheitliche Bedürfnisse geht, dann sind das Dinge, die man ja nicht auf eine Entscheidung warten kann, sondern die gemacht werden müssen. Und dann kann man danach drüber sprechen oder schauen. Es ist ja etwas, was immer angepasst wird miteinander. Und im Endeffekt hat der Herr das letzte Wort. Aber es gibt auch Bereiche, die lässt man da weitestgehend außen vor. Aber natürlich immer im gemeinsamen Miteinander, was den gemeinsamen Weg betrifft. Da ist halt viel Kommunikation miteinander, Zusammenwachsen und Vertrauen maßgebend. Und das geht nicht von jetzt auf gleich, sondern das entwickelt sich ja über Jahre, Monate.
TPE ist die komplette Hingabe und die Abgabe aller Entscheidungen. Ein Veto per se passt also nicht in diese Art Beziehung. Allerdings heißt TPE eben auch Verantwortung. Verantwortung für das Leben, die Gesundheit und das Umfeld des anderen. Hier sollte also von sich aus schon darauf geachtet werden nichts gegen den Sinn der anderen Person zu tun. Gerade hier ist Kommunikation noch wichtiger denn nur so können die richtigen Entscheidungen getroffen werden. TPE heißt nicht, keine eigene Meinung oder Gedanken zu haben sondern die Entscheidungen einem Menschen zu überlassen in den man vollstes Vertrauen steckt.
(bearbeitet)
vor 1 Stunde, schrieb MindOverMess:

Liebe Community,

der Thread richtet sich vor allem an all jene unter uns, die BDSM, in welcher Form auch immer, dauerhaft und ohne Pause in einer (D/s)-Beziehung, Partnerschaft, Ehe, whatever ausleben.

Wie händelt ihr den Umgang mit (Alltags-)Konflikten?

Gibt es in eurer TPE Verbindung eine Art Safe Space, in der man, vor allem aus sub Perspektive, alles offen an- und aussprechen darf ohne die Gefahr, dabei Regeln zu verletzen. Inwieweit darf Dom über Alltagsentscheidungen bestimmen, die zum überwiegenden Teil nur das Leben von sub tangieren, Bsp. Autokauf, Wahl des sozialen Umfelds, Freundschaften, Urlaubsplanung, Arzttermine, Finanzen, etc. Und hat sub das Recht, in solchen Dingen und Fragen ein Veto einzulegen, ohne zu riskieren, dass eine Ablehnung eben auch das Ende der Beziehung zur Folge hätte.

Ähnlich wie das neulich jemand in einem Post beschrieben hat, wenn sub nicht mit der Art des bevorzugten DT des Dom klarkommt, muss sie eben gehen.

Nur dass es mir hier auch um eine Erweiterung des Blickfelds hin zu Bereichen, die nicht ausschließlich BDSM-Praktiken betreffen, geht.

Bin gespannt auf eure Erfahrungen.

Ich weiß ja nicht wie das andere genau handhaben, daher kann ich jetzt nur von mir und aus meiner Sicht kommentieren. Ich bin mir bewußt, dass jeder seine Dynamik anders lebt und erhebe auch keinen Anspruch darauf, meine Sichtweise wäre das einzig Wahre.

TPE, sehe ich nicht als, von vornherein komplette Abgabe aller Lebensbereiche. Mein Traum ist es meinem Master mein komplettes Leben zu schenken, um ihm komplett ausgeliefert zu sein. Es ist ein langsamer Prozess, es ist ihm durchaus wichtig, dass ich willens bin, ihm Stück für Stück die Kontrolle ab zugeben. Denn einfach alles an sich reißen und unachtsame Willkür walten lassen, würde hier die tiefe Vertrauensbasis zerstören. Auch wenn er noch nicht 100% meines Lebens bestimmt, werde ich ihn immer bitten, etwas tun zu dürfen oder ihn fragen ob das mir gestattet ist. Das nennt sich übrigens Respekt, vor der Entscheidungshoheit.

Und warum sollte also eine Bitte oder Nachfrage zum sofortigen Beziehungsaus führen? Ehrliche, aber respektvolle Kommunikation auf Vertrauensbasis ist unerlässlich.

Allerdings wenn ein Dom generell einen Kurs fährt, den sub nicht akzeptieren kann, aus irgendwelchen Gründen- wie auch immer und alles nicht zusammenpasst, dann wird der Dom auch hier sicher den Kurs nicht ändern, sondern es passt einfach nicht. Und dann muss sub tatächlich gehen. Das wäre die Konsequenz.

Wobei ich hier auch tatsächlich, die Bitte zur Beziehungsbeendigung sehe und der Dom diese Entscheidung tragen würde.

bearbeitet von Rosenrot82
Moin,

Die Frage ist doch, was erwarten die Beteiligten von der D/S-Beziehung!

Ich kenne durch aus Tops, welche praktisch die strenge Form des "SUB entscheidet nichts* leben, allerdings haben diese Top's erstaunlicherweise lebensabschnittspartnerin, deren gemeinsame Zeiten häufig von relativ kurzer Zeit sind.

Ich lebe mit meiner SUB auch D/S .
Regeln sind ganz klar am Esstisch/Küchentisch darf sie mit diskutieren über Auto Urlaub ihren Job und Co.
Aber meine SUB hat es ganz klar formuliert, letztlich ist das Machtverhältnis bei uns 50/50, allerdings mit stets einer Stimme mehr für Top!
Heißt ich habe nicht nur das Vetorecht, sondern das Weisungsrecht, egal wann und wo!

Allerdings muss man auch klar sagen, mir ist eine starke Partnerin an meiner Seite viel lieber, LS irgendwelche Sub's die spitzformuliert, bereits bei der Erneuerung der Klorolle scheitern, weil nicht bewusst ist und die Entscheidung nicht treffen mag, wie richtig auf den Haken hängen.

Jeder muss seinen Weg finden, es gibt kein Richtig oder Falsch, auch wenn Dritte mit Situation von anderen durchaus ihre eigenen persönlichen Probleme haben können.
Eins vor weg, TPE ist sich komplett unterordnen und Top nicht nur vertrauen sondern...Top wirklich über sich zu sehen.
Wenn nur noch ein Rettungsring vorhanden, zufällig in deinen Händen, dann ohne nachzudenken den Rettungsring an Top zu übergeben. So kann dieser entscheiden, diesen weiter zu reichen oder wie auch immer.
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Durch dieses Vertrauen spreche ich meine bedenken immer an. Differenziere aber die Wichtigkeit so, daß der Zeitpunkt passend ist. Also wenn hoher Besuch da ist, keiner sonst reden darf und die Strafe der "Tod"(Ende der Beziehung ohne Verkauf oder Freilassung)[viele Begriffe dienen, bei BDSM, nur es Dramatischer darzustellen] wäre. Dann ohne Angst vor dieser Strafe, zu sprechen, wenn es denn für Top so wichtig wäre dies sofort zu hören.
Daher ist unter vier Augen, schon als guter Zeitpunkt anzusehen.
Angst davor Regeln zu verletzten sollte es nicht geben, da man immer offen und ehrlich zu Top sein muss. Wie soll er sonst Formen was ihm missfällt und seine Entscheidungen eventuell überdenken. Top wird jede Information benutzen um alles zu bedenken.
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Die Beschreibung von @Rosenrot82 ist sehr gut, so wie die Ansicht zu Hardliner und Fanatiker.
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Wo bei manche Hardliner eigenartige Ansichten haben und z.B. nur Herrschen wenn es befohlen oder gewünscht wird. Aber jede unSelbständigkeit, des gefolges ausmerzt.
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Daher sollte die Wahl eines Top sehr gründlich sein und sich entwickeln. Ein schöner Weg ist über BDSM mit Sessions zu Beziehung und dann 24/7. Wenn dann alles passt, kommt TPE von ganz alleine. Wenn man TPE einmal hatte wird es kompliziert, wegen Abhängigkeiten und so weiter.
[Man sollte einen Rentenplan und auch ein was wäre wenn, ich morgen vor die Tür gesetzt werde Szenario bedacht haben. So ist es fertig geplant und der Kopf ist frei, unbelastet lebt es sich viel leichter. Besonders wenn doch etwas schief läuft^^]
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Angst haben die Beziehung könnte enden wenn man sich öffnet und ehrlich ist, sollte dich nicht kümmern. Entweder weil du Top alles gibst und auch die Beendigung der Beziehung seinerseits akzeptieren kannst.
Doch auch für dich selbst sollte, wenn es nicht passt, ein Schlussstrich gezogen werden können.
[Solltest du nicht einen Theoretischen Grund finden und sei er noch so abwägig. Die Beziehung von deiner Seite aus, sofort zu beenden. Rate ich dringend dazu den Hausarzt aufzusuchen und entsprechend dann die Fachärzte.]

Doch bevor du es ansprichst, erst einmal gründlich überdenken. Wenn es Dinge sind die für dich wichtig sind, sortiere sie. Sei dir sicher was du willst und welchen Wert dies für dich hat. Damit suchst du dann ein Gespräch und kannst vermitteln was dir auf dem Herzen liegt. Dabei ist ganz wichtig, nicht mit wenn xy dann bin ich weg zu argumentieren. Sondern es unverbindlich anzusprechen und zu diskutieren. Durch die unNachgiebigkeit bei den besprochenen Punkten wird die Wichtigkeit, eigentlich von selbst deutlich.
[Mit dem Ende der Beziehung zu drohen, ist eigentlich schon die Trennung. Wobei ich es ja gerne etwas Toxisch mag und es für mich anders sehe] In einer Beziehung brauche ich xy, klingt halt viel besser als, entweder so oder da ist die Tür. Da fehlt die Möglichkeit es zu bereden und die Ansicht des anderen zu ergründen. Es eventuell sogar logisch nachvollziehbare erklärt zu bekommen.
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Es gibt auch, Gründe weiter zu machen, obwohl Punkte die nicht passen und eigentlich die Beziehung bereits beendet ist. Dann zusammen zu bleiben und zu Leiden, für diesen Grund.
Aus Sicht meiner Frau, daß Kind ist nicht alt genug um eine Trennung ohne bittere folgen durchzustehen. Nach einer logischen Erklärung meinerseit, hat sie es so entschieden. (Meine Worte wurden berücksichtigt und sogar, zum Ende hin noch erweitert um darauf aufbauende Schritte)
Aus meiner Sicht, der logische Aspekt und Kind ist mir wirklich sehr wichtig. Doch Leide ich gerne und eine Beziehung, die so kalt und doch zugleich ein höheres Ziel hat, ist für mich mehr ein Grund zu bleiben als zu gehen.
Klar haben wir versucht wieder zu einander zu finden, doch es gab Punkte auf jeder Seite, die vom gegenüber nicht akzeptiert werden konnten.
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Ich gebe mal ein Beispiel welches skurril wirken mag aber doch so gemeint ist. Wenn ich führen soll und sage:
"1+2=3 ist der einfache Weg und ohne zu kürzen würde da etwas anders stehen. Was dazu führt grundlegende Dinge nicht zu verstehen und somit der falsche Weg ist. Also 1+2=3 ist falsch".
Wenn jetzt als Antwort nicht eine Frage kommt, die ergründen will warum ich es so sehe, sondern gesagt wird ich läge da falsch. Dann ist ab da meine Führung beendet und es ist nun seine "Rolle" zu führen. Doch zeigt es gleichzeitig auch, daß es nicht die Art von Führung ist die ich befürworten könnte. So wäre die Beziehung eigentlich beendet, doch ich bleibe bis seine Entscheidung es beendet. Mit der Ausnahme, es würde meine zuvor genannten Tabus oder Absprachen betreffen oder nachträgliche Ergänzungen.
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Meine Grundlage ist, es muß Top und Bottom im Leben weiter bringen. Wenn Top sich nur auf Bottom ausruht. So eine auch von außen wahrnehmbare Entwicklung des Bottom ausbleibt. Dann läuft da etwas gewaltig schief.
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Daher bin ich selbst nach meiner TPE Beziehung, mehr für 24/7 und eine gewisse Augenhöhe. So das es möglich ist, über einige Dinge ohne Rückfragen selbst zu entscheiden. Von dieser Basis aus, kann es sich dann wenn es denn passt, zu TPE hin entwickeln. Ohne es je auszusprechen, da der bedarf etwas zu diskutieren nachgelassen hat. Das Vertrauen in die Anstrengungen der Entscheidungsfindung von Top gewachsen ist. Man also nur noch hilft genug Informationen zu sammeln, und sein Risikomanagement akzeptiert. Auch bei Fehlentscheidungen oder Risikoreichen Entscheidungen hinter/vor ihm steht.
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Lange Rede kurzer Sinn.
TOP will eigentlich nicht von Sessions zu 24/7 wechseln und zu TPE erst recht nicht, da dies sehr anstrengend ist. Alle Perspektiven zu bedenken und uneigennützige Entscheidungen zu treffen, kann auch nicht jeder. Wenn TOP es von sich aus will, dann wäre ich vorsichtig.
Eigentlich sucht man beim Top, die Väterliche Fürsorge aus dem Bilderbuch und gleichzeitig den Badboy der dem wiederspricht, für die anderen Bedürfnisse.
Leider übersieht man diese Personen meistens und wenn man sie doch mal findet, dann ist die eigene Verschwiegenheit ungeachtet der Gründe ein unüberwindbares Hindernis.
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Ich schweife ab, da mich dieses Thema gerade selber beschäftigt, eine neue Beziehung nach TPE...
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Ach so zum Thema...
Wenn du etwas nicht ansprichst, um die Beendigung der Beziehung zu verhindern, ist diese eigentlich schon beendet. Es zögert etwas unausweichliches nur hinaus, oder du Leidest halt gerne und ziehst durch. Was unfair dem Partner gegenüber wäre und so für mich nicht in Frage kommt.

Ich finde halt viele sind sich gar nicht bewusst was sie eingehen wenn sie sowas wie eine "TPE" wollen. Ich denke auch viele erliegen da einer falschen Vorstellung, dass der Dom einfach alles für einen erledigt und abnimmt usw.

Da ist dann auch kein Wunder wenn man dann glaubt es gäbe keine "Alltagsprobleme" denn der Dom macht ja schon...

vor 16 Minuten, schrieb Nussija:

Ich finde halt viele sind sich gar nicht bewusst was sie eingehen wenn sie sowas wie eine "TPE" wollen. Ich denke auch viele erliegen da einer falschen Vorstellung, dass der Dom einfach alles für einen erledigt und abnimmt usw.

Da ist dann auch kein Wunder wenn man dann glaubt es gäbe keine "Alltagsprobleme" denn der Dom macht ja schon...

Von dir kommt ständig diese Aussage, dass subs dem Dom einfach alles aufdrücken wollen.

Ist dir das in dieser Form denn schon passiert, dass jemand dir alles aufgedrückt hat? Und wenn ja, wie schlimm war das für dich?

vor 42 Minuten, schrieb Rosenrot82:

Von dir kommt ständig diese Aussage, dass subs dem Dom einfach alles aufdrücken wollen.

Ist dir das in dieser Form denn schon passiert, dass jemand dir alles aufgedrückt hat? Und wenn ja, wie schlimm war das für dich?

Es ist eher so, dass mir Typen begegnet sind, die genau das wollten - meistens noch verbunden mit Fin-Domination und "Ruin" usw. 

Und ja das ist schon schlimm, weil das einfach völlig falsche Vorstellungen sind.

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