Wie soll ich mich beschreiben?! „Unbeschreiblich“, klingt vermutlich viel zu abgedroschen, hochtrabend und kryptisch und lässt eher vermuten, dass man sich noch garnicht wirklich mit dieser Frage auseinandergesetzt hat WER , WIE und WAS man überhaupt ist und letztlich ist man selbst wohl entweder zu selbstkritisch oder zu selbstherrlich für Außenstehende, die sich versuchen ein erstes Bild von einem Menschen zu machen. Erfahrungsgemäß bin ich wohl ein Mensch der sehr viel Eindruck bei anderen hinterlässt, den man schwerlich wieder vergisst und den man in kein wirkliches Stigma einorden kann. Ich bin ein sehr vielfältiger Mensch mit sehr vielen Seiten, Aspekten und Interessen - sowohl im Bereich von BDSM und SM als auch im ganz alltäglichen Leben. Ich war noch nie wie andere Menschen und das fiel tatsächlich immer sehr schnell auf und für gewöhnlich ist das erstmal ein eher unangenehmes Gefühl für ein Kind und später einen Teenager und jugen Erwachsenen, besonders wenn man recht früh sehr außergewöhnliche Neigungen entwickelt hat ?
Ich hab bereits mit Beginn der Pubertät eine sehr ungewöhnliche Seite an mir entdeckt. Eine Seite die enge Lederbänder um ihren Hals und ihre Gelenke trug, weil es ihr ein Gefühl von Sicherheit gab, dass es eine „Begrenzung“ und „Einengung“ gegeben hat. Eine Seite, die sich gerne in für andere gefährliche und riskante Situationen begeben hat. Eine Seite, die es sehr beruhigend und erregend fand körperlichen Schmerz zu empfinden. Eine Seite, die sich sehr früh in eine erwachsene Beziehung mit einem älteren Mann begeben hat und mit dem sie letztlich über fast zehn Jahre eine 24/7 D/s Beziehung gelebt hat, mit damals gerade mal 15 Jahren. Für mich war das die ideale Vorstellung einer Beziehung zwischen Mann und Frau, jeder hatte seine festen Rollen und Aufgaben zu erfüllen und wir haben uns gegenseitig perfekt ergänzt. Er hat mir gesagt wie ich mich herzurichten habe, wie ich mich zu kleiden habe und er hat auch entschieden wie ich mich zu verhalten habe, ob nun in Gesellschaft oder wenn wir alleine waren. Bei Fehlverhalten gab es entsprechende Konsequenzen und ich habe mich sehr schnell an diese Regelung gewöhnt und ihm untergeordnet. Auch dass ich ihm immer sexuell zur Verfügung zu stehen habe, habe ich recht schnell verinnerlicht und entsprechend danach gehandelt wie mir geheißen war. Für mich war das Normalität, für andere Menschen war es „abnormal“, aber das war uns egal, denn es war unser Leben und nicht ihres. Jahre später nachdem wir zusammen kamen diagnostizierte man mir eine „dependente“ Störung. Ja, was damals eine Persönlichkeitsstörung gewesen ist, ist heute eine natürliche Neigung die man als Devotion und als Unterwerfung verstehen kann und es war keine Phase, sondern es war (und ist noch heute) mein Leben und mein wahres Ich, das ich mit einem entsprechenden Gegenstück auch gerne wieder genauso ausleben wollen würde. Ich suche nicht explizit, aber ich erspüre eine natürliche Dynamik,wenn sie da ist ☺️
Mein BDSM und SM sind klassisch, schwarz und nicht bloß körperlicher Natur sondern auch auf spiritueller Ebene zu finden und mit weniger geb ich mich auch nicht zufrieden. Erfahrung macht nunmal auch einen gewissen Anspruch geltend. Das gesteht man dem gegensätzlichen Part ja ebenso zu...