Manchmal schreibt das Leben Geschichten, die nicht einfach sind. Unsere gehört dazu – aber sie ist echt.
Wir sind rechtlich verheiratet, verbunden durch eine gemeinsame Geschichte, durch tiefe Erfahrungen und durch unser größtes Geschenk: unser Kind. Es gibt uns für immer einen Platz im Leben des anderen. Als Eltern. Als Menschen, die füreinander Verantwortung tragen, auch wenn sich die Form unserer Beziehung verändert hat.
Gedanken und...:
"Ein leiser Anfang – von Dankbarkeit und dem Schwingen zurück ins Leben"
Manchmal fühlt es sich an, als wäre alles zu viel gewesen.
Das Herz schließt sich langsam, unmerklich.
Nicht, weil man kalt geworden ist – sondern weil man irgendwann gelernt hat, dass es sicherer ist, sich nicht mehr so tief einzulassen.
Der Schmerz war zu groß. Die Erschöpfung zu tief.
Und dann wird es still. In einem selbst.
Leer vielleicht.
Oder einfach nur ruhig.
Fast zu ruhig.
Und doch gibt es da eine Kraft, die niemals ganz verschwindet.
Etwas, das man nicht suchen muss.
Etwas, das mit der Zeit den Weg von selbst findet – wenn man es lässt.
Diese Kraft heißt Dankbarkeit.
Nicht die Dankbarkeit, die man erzwingen muss.
Nicht die, bei der man sich einreden soll, dass alles gut ist, obwohl es das gerade nicht fühlt.
Sondern die andere. Die leise. Die, die kommt, wenn man sie am wenigsten erwartet.
Zuerst ist sie kaum spürbar. Vielleicht sogar komisch.
Fast fremd.
So war es auch für mich, als ich zum ersten Mal davon hörte.
Ich konnte tief in mir spüren, dass da etwas Wahres dran war.
Aber ich konnte mich noch nicht ganz darauf einlassen.
Es wirkte... zu einfach.
Fast unwirklich, in einer Zeit, in der so vieles schwer war.
Doch mit der Zeit hat es begonnen, in mir zu wachsen.
Unmerklich zuerst.
Und dann war sie plötzlich da.
Ein Moment, in dem ich einfach so innehielt.
Ein tiefer Atemzug, den ich plötzlich nicht mehr bewusst steuern musste.
Frische Luft, die in mich hineinströmte, als würde sie mich daran erinnern:
Du lebst.
Und in genau diesem Moment war es da – dieses Gefühl:
Ja. Es ist gut so, wie es gerade ist.
Einfach, weil es ist.
Und dann kamen andere Momente.
Der Zauber des Anfangs, den ein Frühling mit sich bringt.
Der Wind in den Haaren, wenn man mit offenem Fenster über eine leere Straße fährt, als gäbe es nur diesen Moment, diese Freiheit.
Das Zwitschern der Vögel am frühen Morgen, das sich anfühlt wie ein Gruß an die Seele.
Ein Blick auf einen Menschen, der ruhig schläft, der einfach da ist – und das eigene Herz wird ganz ruhig.
Oder das Lachen, das wieder möglich wird, weil die Schwere für einen Augenblick verschwindet.
Diese kleinen Dinge.
Sie sind immer da.
Manchmal verborgen, manchmal überdeckt.
Aber sie warten. Geduldig.
Darauf, dass wir sie wieder sehen.
Dankbarkeit ist kein Konzept.
Es ist ein Gefühl, das zu einem zurückkehrt.
Nicht sofort.
Aber es kommt, wenn man es zulässt.
Und mit ihr kommt das Schwingen zurück.
Diese leise Frequenz, die das Herz langsam wieder öffnet.
Nicht für andere.
Sondern für sich selbst.
Vielleicht fühlt es sich jetzt noch fremd an.
Vielleicht ist es einfach noch zu still.
Aber irgendwann…
Da wird sie dich wieder finden.
Diese kleine, warme Freude, die einfach so kommt.
Die dich atmen lässt und sagt:
Ja. Es ist schön, was ich habe. Und es ist gut, was da noch kommen mag.
Nichts davon muss jetzt geschehen.
Aber wenn es so weit ist, weißt du:
Du musst nichts tun.
Nur wieder fühlen.
Vielleicht einen Atemzug lang.
Vielleicht einen Gedanken.
Und vielleicht…
… beginnst du wieder zu schwingen.
Resonanz – Das, was du aussendest, kehrt zu dir zurück
Es gibt eine alte Weisheit, die besagt: Was wir aussenden, kehrt zu uns zurück.
Nicht als Strafe, nicht als Belohnung. Sondern einfach, weil alles Schwingung ist.
Unsere Gedanken, unsere Gefühle, unser innerstes Empfinden senden Wellen aus. Diese Wellen erreichen das Leben um uns herum – und ziehen das an, was zu ihnen passt.
Es ist wie ein feiner Ton, den wir unbewusst spielen. Und das Leben antwortet auf diese Frequenz.
Wenn wir in Angst sind, wird das, was wir sehen und erleben, diese Angst oft widerspiegeln.
Wenn wir voller Vertrauen sind, zieht das Leben Begegnungen und Momente an, die dieses Vertrauen nähren.
Das Gesetz der Resonanz ist keine Theorie. Es ist etwas, das spürbar wird, wenn man sich darauf einlässt.
Anfangs ist es ungewohnt, weil wir so lange anders geschwungen haben.
Aber mit jedem kleinen Schritt, mit jeder neuen Schwingung – einer Geste, einem dankbaren Gedanken, einer kleinen Freude – verändert sich auch das, was zurückkommt.
Es braucht keine großen Entscheidungen.
Nur den leisen Mut, eine andere Melodie zu spielen.
Vielleicht eine Melodie der Dankbarkeit.
Vielleicht der Hoffnung.
Vielleicht einfach des Seins.
Und dann wird das Leben auf diese Frequenz antworten.
Ganz von selbst.
Kintsugi – Die Kunst, Schönheit im Zerbrochenen zu finden
In Japan gibt es eine alte Kunstform, die Kintsugi heißt.
Wenn eine Keramikschale zerbricht, wird sie nicht weggeworfen oder unsichtbar geklebt.
Die Bruchstellen werden mit Gold oder Silber gefüllt.
Aus etwas, das als zerbrochen galt, entsteht etwas Wertvolleres als zuvor.
Die Risse erzählen ihre Geschichte.
Von Brüchen. Von Schmerz.
Aber auch von Heilung. Von Würde.
Und sie tragen das Licht des Goldes – das Zeichen, dass nichts verloren ist.
Auch wir tragen Risse.
Narben auf der Haut, Narben auf der Seele.
Und vielleicht haben wir lange gedacht, dass wir sie verstecken müssen.
Aber was wäre, wenn genau diese Brüche unsere Stärke sind?
Wenn die Heilung nicht das Verbergen ist, sondern das Sichtbarmachen?
Kintsugi erinnert uns daran, dass wir nicht unversehrt sein müssen, um schön zu sein.
Im Gegenteil: Es ist das Gold unserer Erfahrungen, das uns einzigartig macht.
Jede Narbe ein Zeichen, dass wir gelebt haben.
Dass wir weitergehen.
Dass wir bereit sind, wieder zu leuchten.
Und vielleicht – irgendwann –
erkennst du deine eigenen goldenen Risse.
Und spürst, dass du nicht weniger bist.
Sondern mehr.
Viel mehr.
Ein leiser Abschluss
Manchmal beginnt das Schwingen nicht mit einem Schritt.
Sondern mit einem leisen Gedanken.
Oder mit dem Mut, die Hand sanft auf das eigene Herz zu legen und zu sagen:
Ich bin noch hier.
Und das reicht.
Für heute.
Für den Anfang.
Was einst eine klassische Partnerschaft war, ist heute eine Verbindung auf einer anderen Ebene. Eine, die geprägt ist von Respekt, Akzeptanz und gelebter Freiheit. Wir legen als Paar eine Pause ein. Keine Trennung im dramatischen Sinn, sondern ein Innehalten. Eine bewusste Entscheidung, Raum zu schaffen – für Entwicklung, für neue Wege. Jeder für sich, ohne zu vergessen, was war und was uns bleibt.
Diese Seite bleibt im Moment still – so wie wir es gerade sind. Es ist eine Phase des Loslassens und gleichzeitig des Haltens. Weil Familie manchmal mehr ist als das, was andere erwarten. Und weil nicht jedes Ende ein Abschied sein muss. Vielleicht ist es ein Anfang – in einer anderen Form, zu einer anderen Zeit.