Schon wieder eine dieser Anzeigen, in denen ein Mann nach einer devoten Frau sucht. Dass ich mich von der Masse derjenigen abhebe, die einfach nur nach Frischfleisch suchen oder Dominanz damit verwechseln, ein Arschloch zu sein, das behaupte ich jetzt einfach – beweisen kann ich es dir hier noch nicht. Alles, was ich möchte, ist, dein Interesse zu wecken und dich einzuladen, mit mir ins Gespräch zu kommen. Entscheide selbst, ob meine Behauptung zutrifft!
Ich bin 56 Jahre alt und lebe in Münster. Ich bin in erster Linie Mensch, und so sehe ich auch dich. Ich habe bewusst nicht „suche Sub“ oder „suche Sklavin“ geschrieben. Ich suche eine Frau, die ihre devoten Gefühle ausleben möchte, aber auch genügend Niveau und Persönlichkeit hat, anregende und interessante Gespräche mit mir zu führen. Eine Frau, die mich als Person interessiert und begeistert, und der es hoffentlich umgekehrt genauso geht.
Mein BDSM ist das der stillen Strenge. Ich ruhe in mir selbst und habe es nicht nötig, herumzubrüllen oder dreimal hintereinander das gleiche zu sagen, um meinen Willen zu bekommen. Ich arbeite viel mit körperlicher Nähe, kräftigem Anpacken, ruhigen, aber eindeutigen Ansagen, unmittelbaren Strafen und psychologischer Raffinesse. Dabei bin ich in großem Maße kreativ und bleibe stets unberechenbar. Dominanz entsteht für mich vor allem im Kopf und zeigt sich in vielen, subtilen Kleinigkeiten.
Als kleine Orientierungshilfe dafür, ob unsere Vorstellungen zusammenpassen, habe ich weiter unten einige meiner Vorlieben und Abneigungen angegeben. Sei dir aber bewusst, dass mein Hauptfetisch die Macht an sich ist. Ich liebe es, die Richtung vorzugeben und alle Möglichkeiten zu haben; was ich dann konkret mache, ist nochmal eine andere Ebene. Das bedeutet, dass auch Dinge geschehen werden, die dir nicht gefallen oder auf die du gerade keine Lust hast. Dass ich dabei auf dich achten und dir nichts Unzumutbares zumuten werde, versteht sich von selbst.
Warum Gentledom? In meinen Augen sind Strenge und Höflichkeit keine Widersprüche, sondern ergänzen sich gegenseitig. Ich setze sehr wohl das durch, was ich möchte und bin diesbezüglich auch sehr konsequent. Aber ich genieße es ebenso, dir die Türe aufzuhalten oder dich nach einer langen und anstrengenden Session mit einer Massage zu verwöhnen. Getreu dem Motto: „I treat you like a princess and fuck you like a bitch.“.
Am wichtigsten sind mir Vertrauen und Ehrlichkeit. Ich muss dir vertrauen können, aber ich will auch, dass du mir vertrauen kannst. Ich möchte, dass du dich wirklich fallen lassen und alle Verantwortung an mich abtreten kannst. Dass das möglich ist, kann ich dir hier natürlich nicht beweisen, denn so richtig wächst Vertrauen erst mit der Zeit.
Um der Ehrlichkeit Genüge zu tun, möchte ich noch erwähnen, dass ich mich – wenngleich ich bereits viele reale Erfahrungen gesammelt habe – als erfahrener Dom würde ich mich bezeichnen, sowohl bzgl. BDSM als auch allgemein sexuell. Viele sind auf der Suche nach jemandem, der 20 Jahre Erfahrung als Dom hat, in der Szene verwurzelt ist und über allerlei Gerätschaften und Spielzimmer verfügt.
Denke aber daran, dass Erfahrung nur ein Indikator für Qualität ist, und nicht mal ein besonders guter. In der Schule hatte ich auch jahrelange Erfahrung mit bestimmten Fächern; das bedeutet aber nicht, dass ich diese gut beherrsche. Und was die Verwurzlung in der Szene angeht: Ich sehe BDSM eher als mein Privatvergnügen denn als Lebenseinstellung oder Gruppenzugehörigkeitskriterium.
Im Übrigen bestehe ich natürlich nicht nur aus BDSM. Im Grunde bin ich ein ganz normaler Kerl, der mit den meisten Menschen gut auskommt und dennoch einen eigenen Standpunkt hat. Mein Credo lautet „freundlich im Ton, hart in der Sache“. Ich habe einen sehr vielseitigen Humor und interessiere mich vor allem für Dinge, von denen ich selbst sehr wenig weiß. Vom Auftreten und auch vom Aussehen her bin ich eher der freundliche Mann von nebenan, dem man seine Neigung wohl nicht zutrauen würde.
Eine Botschaft an alle Männer, die diese Anzeige lesen und darüber nachdenken, sich als Frau auszugeben, um durch unseren Mailwechsel an Wichsvorlagen zu gelangen: Lasst es einfach. Ich verlange sofort einen Fakecheck (und mache natürlich auch selbst einen, falls gewünscht).
Und schließlich: Ich weiß, dass es Mut erfordert, einem unbekannten Mann im Internet zu schreiben, gerade mit dem Ziel, sich von ihm dominieren zu lassen. Wenn du es aber schaffst, diesen Mut aufzubringen, wirst du sehen, dass du mir vertrauen kannst und bei mir in guten Händen bist. Ich werde das Kennenlernen so gestalten, dass du dich immer sicher fühlen kannst.
Den ersten Schritt habe ich hiermit getan; der nächste muss von dir kommen.