Jump to content

Verlorenes Vertrauen


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Einen wunderschönen Sonntag wünsche ich Euch. :) 

Wahrscheinlich sollte ich mal anfangen Themen hier anzusprechen, die auch etwas mit Fetisch zu haben, aber irgendwie besteht aktuell eher in anderen Bereichen Redebedarf. Zumindest ist das Thema allgemein nicht ganz unwichtig, und zwar Vertrauen. Ich beziehe das jetzt nicht explizit auf das Vertrauen in andere Personen, sondern auf die allgemeine Bedeutung von Vertrauen, auch so gesehen in sich selbst. Nun, da ich sonst oft eher Romane schreibe, möchte ich mich dieses Mal etwas kürzer fassen. Bis noch vor etwa einem Jahr endete meine erste richtige Beziehung, die "nur" zwei Jahre ging. Vieles hat schlussendlich nicht zwischen uns gepasst und eine Sache davon war eben der Sex, was definitiv nicht Ihre Schuld war. Ihr war das Thema von Anfang an wichtig und mir eben nicht so sehr. Dementsprechend unerfahren war ich und auch wenn ich es versucht habe, hat es nicht so wirklich funktioniert. Für Sie war das schon sehr frustrierend und Sie hat mir ins Gesicht gesagt, dass sie noch nie so viele Schwierigkeiten da hatte. Damals fand ich das noch gut, dass sie so ehrlich war, aber inzwischen weiß ich nicht, ob das wirklich so fair war. Ich konnte Ihre Frustration verstehen, aber sie schien für meine Position absolut kein Verständnis zu haben und es wäre vielleicht besser gewesen eher unterstützend zu sein. Das Ende vom Lied ist, dass ich nicht ewig allein sein möchte, aber nun durch diese Erfahrungen überaus verunsichert bin und nun Angst davor habe es je wieder zu tun. Gut, ich nehme an, dass das viele kennen und das ist auch der Grund, wieso ich es hier schreibe. :) Wie geht Ihr damit um oder was hättet Ihr so für Tipps? Es ist ja eigentlich etwas, was Spaß machen sollte, aber in meinen Kopf ist das zu einer Sache geworden, die ich inzwischen aktiv versuche zu vermeiden. Zu einer Beziehung gehört eben auch das und es wäre falsch nicht daran arbeiten zu wollen, sehe da aber ehrlich gesagt keine Lösung. 

Gruß Alexander

Geschrieben

".....Aber irgendwo unterwegs hast du dich verändert, hast aufgehört du selbst zu sein. Du lässt es zu, das man mit dem Finger auf dich zeigt und dir sagt das du zu nichts taugst. Und wenn es hart auf hart kommt, willst du die Schuld dafür anderen geben. Ich werd dir jetzt was sagen, was du schon längst weißt. Die Welt besteht nicht nur aus Sonnenschein und Regen, sie ist oft ein gemeiner und häßlicher Ort und es ist mir egal wie stark du bist. Sie wird dich in die Knie zwingen und dich zermalmen, wenn du es zulässt. Du und ich und sonst keiner kann so hart zuschlagen, wie das Leben. Aber der Punkt ist nicht der, wie hart einer zuschlagen kann, es zählt bloß, wie viele Schläge du einstecken kannst und ob du trotzdem weiter machst. Nur so gewinnt man. Wenn du weißt, was du Wert bist, dann geh hin und hol es dir aber nur, wenn du bereit bist die Schläge einzustecken. Aber zeig nicht mit dem Finger auf andere und sag, du bist nicht da wo du hin wolltest wegen ihm oder wegen ihr oder wegen sonst jemanden. Schwächlinge tun das und das bist du nicht, du bist besser!....."

 

 

Geschrieben

Ich verstehe sich gut! Ich selbst hab auch seid meiner Ehe, in dessen Trennung ich grade nicht, große Probleme zu Vertrauen.
Ich möchte es wirklich versuchen, und Sex ist mir natürlich wichtig, aber eben nicht zu Anfang.
Und wenn es im Herzen und Kopf eh nicht Klick gemacht hat, kann man die Lust bei mir vergessen.
Also Prinzipiell baut meine Lust vollständig ab seid einem halben Jahr.
Jedes Mal wenn ich begonnen habe, mich emotional etwas zu öffnen, ging es nur noch um Sex.
Deswegen steht über meine Vorlieben fast nichts im Profil. Die Männer sind, wenn das Thema erstmal offen ist, nicht mehr zu bändigen und kennen nur noch dieses eine Thema. Zumindest oft.
Ich wüsste auch echt gern, was man da machen kann. Wie man Vertrauen lernt. Vor allem da es schön seid längerem immer weiter schwindet.
Und man nicht mal mehr Lust empfindet, ich masturbieren zB nicht mal mehr.

Geschrieben (bearbeitet)

Zunächst einmal: Du zeigst Gesicht und sprichst ein Thema an, dass extrem belastend ist und einen verwundbar macht: Deshalb zeigst Du auch Eier!

Alle die denken "Schlappschwanz" oder "Looser", können ihren Selbsthass ruhig für sich behalten. Und es interessiert auch niemanden, dass ihr euch durch Abwertung selbst erhöhen müsst, weil ihr selbst so klein seid!

Lang ist´s her, aber das Problem hatte ich auch. Es lag einfach daran, dass ich des Vanilla überdrüssig geworden bin und ich für meine Art der Sexualität leider kaum eine passende Partnerin gefunden habe. Dass ist ein weit verbreitetes Phänomen unter Männern, die eher devot/masochistisch veranlagt sind. Und ja, eine verstöhrende und traumatisierende Beziehung zu einer Extrem-Borderlinerin (Volles Klischee: ritzend, seelisch erpresend, manipulativ, Goth, Psychiatrieaufenthalte, emotional, labil aber auch extrem liebend, herzlich, usw.) kam noch hinzu. Damals war ich noch so verdammt grün hinter den Ohren. Eine unheilvolle Kombination...

Sie war meine zweite Freundin und am Anfang lief alles super mit dem Sex. Mit ihr konnte ich sogar das erste Mal meine Kinks ergründen. Allerdings war sie leider auch sehr anspruchsvoll was Technik und vor allem Quantität betraf. Ungelogen, und es ist keine Angeberrei: Mein Rekord lag bei 13 Mal Sex an einem Tag! Alles unter drei Mal fürhte zur absoluten Eskalation - täglich! Und da sie eben auch technisch anspruchsvoll war, konnte ich als "Anfänger" vieles einfach nur "falsch" machen. Geduld? Fehlanszeige! Dass hat mit der Zeit sowohl an der Freude, als auch am Selbstbewusstsein genagt. Aber auch körperlich hat das seine Spuren hinterlassen, ich hatte das Gefühl, dass von mir nur noch Reste übrig waren, sowohl seelisch als auch körperlich. Und ehrlich gesagt, fühlte ich mich teilweise fast missbraucht. Bis heute kann ich mich nicht so recht entscheiden, ob´s mir eher gefallen hat oder ob das eher schlimm für mich war. Denn es war tatsächlich so, dass es am Anfang toll war, ich irgendwann nur noch "meinen Job" gemacht habe - völlig ohne eigene Lust - und ich deshalb manchmal gar nicht mehr nach Hause wollte. Zum Schluss hat dann bei mir gar nichts mehr geklappt und ich hatte die selben Probleme wie Du. Am Ende war ich auf so vielen Ebenen ein Wrack, dass ich der Thematik auch aus dem Weg geganen bin.

Einsamkeit und das Phänomen, dass das Herz eben begehrt, was es begehrt, hat die ganze Sache nicht einfacher gemacht. Und wie gesagt, Vanilla als einzige Form des Sex, hat mich auch einfach nicht mehr scharf gemacht. Ja, die Beziehungen die ich anschließend führte, waren daher sexuell nicht unbelastet. Und ja, gerade junge Frauen können oft gar nicht anders, als alles auf sich zu beziehen. Bis heute gibt´s für mich nichts abtrunenderes als Blowjobs! Sprüche wie "Aaaaber, Dir hat noch keine einen so geblasen wie ich!", lassen meinen Schwanz heute noch in den Keller rauschen. Die Tränen, nach dem sie es nicht geschafft hatten, zu trocknen und sie zu trösten, während man sich selbst wie der letzte Looser vorkommt und es sich dabei nicht anmerken zu lassen, war schon schlimm genug. Sie hatten ja keine Ahnung, was nicht alles schon nach dem plakativen fünften Mal mit mir angestellt wurde, nur dass die "Show" weitergeht.

Und wie bin ich da wieder rausgekommen? Ich habe zunächst nichts, aber auch gar nichts aus den Erfahrungen gelernt! Denn Einsamkeit ist keine Option und mein Herz ist voller Liebe und irgendwo musste sie ja hin. Und es ist gut, dass ich ihm gefolgt bin. Ich wusste, irgendwann werde ich die Richtige treffen. Und siehe da: Ja, ich hatte eine Partnerin, welche dem Thema offener gegenüberstand, zwar auf niedrigem Niveau, aber es nahm mir mit der Zeit immer mehr die Angst. Und das obwohl ich mit ihr, nach einer kurzen Phase bei der ich drei Mal am Tag wollte und konnte, plötzlich wieder das Problem hatte. Und ja, auch sie hatte an sich gezweifelt und es ging wieder lange nichts mehr. Ich musste einfach raus, den Kopf klar bekommen. Ich fuhr für ein paar Tage zu einem Freund. Als ich zurückkehrte, hatte ich plötzlich keine Probleme mehr.

Es ist und bleibt eine Kopfsache. Und ohne die Hilfe meiner Freundinnen, hätte ich das nie überwunden. Vertrauen gewinnt man nur zurück, wenn man vertraut. Es geht darum zu lernen, mit den Vertrauensbrüchen zu leben. Und im Kern geht es immer darum, Ängste zu überwinden. Ich weiß, ein Teufelskreis. Ohne genug Sebstvertrauen, schlechte Karten bei den Frauen. Und sowas überwindet man nur sehr schwer allein. Vielleicht suchst Du Dir professionellere Unterstützung und vermeidest so einen unnötig langen Leidensweg. Rückblickend hätte ich das tun sollen.

Ah, und heute bin ich mit einer Frau verheiratet, bei der ich vom ersten Augenblick ehrlich gegenüber war und alle Karten auf den Tisch gelegt hatte. Gut, es war ein Club, ich war drauf und daher eh redselig - aber es hat geklappt. Und ja, mit ihr hatte ich sogar auch kurz das Problem. Aber bei ihr konnte ich lernen, dass jeder auch seine Tagesform haben darf. Und seid dem wir uns keinen Orgasmusstress machen läuft alles super.

Kleiner Tipp: Bevor ich es überwunden hatte, hatte ich ein Mantra: "Lass uns spielen!". Und genau darum gehts!

bearbeitet von NeoMind
Geschrieben (bearbeitet)

@DaddysMarshmallow, Das tut mir echt leid zu lesen und ich kann dir darauf wahrscheinlich auch keine zufriedenstellende Antwort geben. Es ist leider aber auch oft so, dass viele Liebe mit Sex verwechseln. Zu einer Beziehung gehört eben mehr als das. Es gehört zwar dazu, aber es sollte definitiv nicht das Kernelement sein. Vermutlich hast du da für dich einfach noch nicht den Richtigen gefunden. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg für deine weitere Suche. :) <3

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Komplettzitat entfernt. Durch @...ersetzt.
Geschrieben

@NeoMind Vielen lieben Dank für deinen ausführlichen und sehr persönlichen Kommentar, der mir gerade echt wirklich Mut macht. Es stimmt schon, dass das extrem Kopfsache ist und ich habe schon irgendwie befürchtet, dass es darauf hinausläuft, dass man anfangen muss in andere Vertrauen zu stecken. Leider kann man den Frauen nicht ansehen, ob die dafür Verständnis haben und wirklich unterstützend sind. :) Aber ich schätze mal, dass es auch nichts hilft es nicht mehr versuchen zu wollen. Glaube zwar nicht, dass ich mein Vertrauen so einfach wiederherstellen werden, aber dieser Post könnte immerhin der erste Schritt sein. Erneut, vielen lieben Dank. 

Geschrieben (bearbeitet)

Ach ja, in meinem Profil steht sogar etwas darüber, wie wir uns kennengelernt haben und wie das mit dem Vertrauen und der Ehrlichkeit so gelaufen ist.

Hey Alter, dass Leben ist schön, von "einfach" war nie die Rede!

bearbeitet von NeoMind
Geschrieben

Vertrauen. Auch wieder so eine Sache die man nicht allgemein diskutieren sollte.
Das kann ich mit für und wider auf etlichen Ebenen.

Wie kann man ohne Selbstvertrauen einem anderem vertrauen?
Wie kann man mit Selbstvertrauen einem anderen mehr vertrauen?

Das könnte ich seitenweise weiterführen.
Das ist zu komplex für ein Fetischforum.

Geschrieben (bearbeitet)

@DieOffenbarung du bist wunderbar und ich könnte dich gerade knutschen! OK, morgen früh, wenn um 5 mein Wecker klingelt werde ich dich verfluchen, aber das muss dich nicht kümmern.

Du glaubst gar nicht, wie sehr mich dein Thema anspricht, denn die Vertrauensfrage stelle ich mir nun seit ca zwei Jahren und durch diesen Threat und @NeoMinds Eintrag ist mir etwas eingefallen, dass ich vergessen hatte - bis eben.

Vor zwei Jahren hat mein Mann mich wegen einer anderen verlassen (Vertrauensknick 1). Der nächste Kontakt mit einem Mann endete in einer Beinahevergewaltigung (Vertrauensknick 2). Und als ich schon glaubte ganz unten zu sein, geriet ich an einen Menschen mit einer Narzisstischen Persönlichkeit der mich systematisch noch weiter nach unten gebrochen hat (Vertrauensknick 3). 

 

Und in dieser Lebenslage fiel mir Paul Watzlawicks Buch: "Wenn Du mich wirklich liebtest, würdest Du gern Knoblauch essen." in die Hände. 

Auf dem Cover ist übrigens ein fliegendes Schwein. :pig:

Der Autor beschäftigt sich u. a. mit Kommunikation ("Man kann nicht nicht kommunizieren.") Was ich aber in diesem Buch bemerkenswert fand, war, dass ich erstmals die Idee des Konstruktivismus kennen lernte. (oh ja, mir geht einer ab bei der Verwendung solcher Wörter.) :relaxed:

Die Kernaussage dahinter ist, simpel ausgedrückt, dass die Welt nicht ist, wie sie ist, sondern wie wir sie uns denken. 

Die meisten kennen das Bild mit dem Glas, das bis zur Hälfte mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. Du entscheidest allein in deiner Welt, ob das Glas dabei halb voll oder halb leer ist! Du allein hast es in deinen Gedanken, ob du dich darüber freust oder es bedauerst! 

 

Auf Menschen bezogen: "Wir können nicht wissen, was der andere denkt, was ihn bewegt, also können wir statt der schlechtesten Alternative auch die Beste annehmen!" 

Ich gehe also nicht davon aus, dass jeder, der mir bis zum Abend auf den Schlips getreten ist, schon mit dem Vorhaben die dumme Teaspoon zu verar...en am Morgen aufgestanden ist. Manchmal ist es Schwäche, manchmal dumm gelaufen, manchmal Unachtsamkeit, manchmal sehen wir nicht alle Zusammenhänge und nur manchmal steckt böser Wille dahinter.

 

Und wenn das so ist, was heisst denn dann zu vertrauen? Es ist im Prinzip die Annahme, dass mein Gegenüber nicht zu den wenigen gehört, die mir wirklich übel wollen. Es ist die Annahme, dass mein Gegenüber mir im Prinzip mit Wohlwollen und Respekt begegnet. Was nicht automatisch heisst, und das ist wichtig zu unterscheiden (!), dass derjenige mich niemals verletzen wird. Es ist sogar wahrscheinlich, dass früher oder später sowas passiert. Aber es wurde hier schon öfter gesagt, dass man es dennoch wagen sollte. Und ich kann mit Verletzung besser umgehen, wenn ich meine eigene Sicht auf das, was passiert ist, ändere. Manchmal sind Dinge wie sie sind und niemand ist schuld. Der andere ist nicht böse, nur weil er mich nicht liebt oder mir nicht gibt, was ich glaube zu brauchen. 

(Natürlich gibt es trotzdem die, die mir übel wollen, aber deren Tun hat meist auch mehr mit ihnen selbst zu tun, als mit mir. Schlimme Dinge passieren den besten von uns.) 

 

Hast du dir heute schon mal gesagt, dass du toll bist? Wenn nicht, warum nicht? Schau dich im Spiegel an, Brust raus, Bauch rein und tschaka! Eine selbsterfüllende Prophezeiung ist, wenn ich mir selbst das Eintreten eines Ereignisses glaubhaft versichere und es dann tatsächlich eintritt, weil ich mich dementsprechend verhalten habe. Wir kennen das Prinzip und wenden es meist an, um uns selbst runter zu machen. 

Fang also damit an dir selbst wieder zu vertrauen. Hab dich lieb und behandle dich auch so. Höre auf dich, respektiere dich. Dann strahlst du das auch aus. 

Mache dir Bewusst, dass Sex auch kein Leistungssport ist. Es muss keinen Orgasmus geben, der Weg ist das Ziel. Sex beginnt mit einer Berührung, die man solange genießt, wie man es mag. Und wenn man eine Berührung nicht genießen kann, dann darf man das sagen. Man darf sagen, wenn man etwas nicht will und etwas anderes lieber mag und man darf auch keinen Sex haben wollen. (Es sei denn man gibt diese Macht an einen anderen ab. :collar:

 

Ich weiß von mir selbst, dass ich auch noch ein Stück Weg vor mir habe, um wieder vollends Vertrauen zu können. Es ist mir aber gelungen im letzten Jahr meine gelegentliche Panik und den Drang wegzulaufen abzulegen. Im Kontext BDSM habe ich es geschafft mich in andere Hände zu legen und bin froh, dass ich es getan habe. Es hat mich heilen lassen. Und ich vertraue gerade einfach darauf, dass ich einen wirklichen Freund zitiere, wenn ich sage "Am Ende wird alles gut und ist es nicht gut, ist es nicht das Ende!" 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben
vor 9 Minuten, schrieb Teaspoon:

Und in dieser Lebenslage fiel mir Paul Watzlawicks Buch: "Wenn Du mich wirklich liebtest, würdest Du gern Knoblauch essen." in die Hände. 

Auf dem Cover ist übrigens ein fliegendes Schwein. 

Ha, habe das Buch zwar nie ganz gelesen, wurde aber während meiner Ausbildung oft mit ihm konfrontiert! Dieses "Man kann nicht nicht kommunizieren" zitiere ich selbst immer wieder an - und hatte völlig vergessen, dass es von ihm ist. Ins Buch habe ich dann nochmals selbst reingeschnuppert als ich einer Freundin helfen wollte. Ich habe ihr am Ende zum Geburtstag aber "Anleitung zum Unglücklichsein" geschenkt und es hat ihr wirklich geholfen. :relaxed: Und ich glaube, dass das auch hierbei sehr empfehlenswert ist. Vor allem ist es auch so eine Art augenzwinkernder Gegenentwurf zu den ganzen literarischen "Lebensratgebern"! Bei mir hats die Hemmschwelle, mich damit auseinanderzusetzen jedenfalls erheblich gesenkt.

 

vor 14 Minuten, schrieb Teaspoon:

Hast du dir heute schon mal gesagt, dass du toll bist? Wenn nicht, warum nicht? Schau dich im Spiegel an, Brust raus, Bauch rein und tschaka! Eine selbsterfüllende Prophezeiung ist, wenn ich mir selbst das Eintreten eines Ereignisses glaubhaft versichere und es dann tatsächlich eintritt, weil ich mich dementsprechend verhalten habe. Wir kennen das Prinzip und wenden es meist an, um uns selbst runter zu machen. 

Fang also damit an dir selbst wieder zu vertrauen. Hab dich lieb und behandle dich auch so. Höre auf dich, respektiere dich. Dann strahlst du das auch aus. 

Ok Leute, ich bin mir sicher, dass es einige gibt, die hierbei mit den Augen rollen. Ich kanns nachvollziehen, da sich viele (Möchtegern-) Lebenscoaches, Kalendersprüche und Klischee-Pädagog*innen und "Küchentischpsycholog*innen (wie ich :grin:) mit ihm "schmücken". Ich weiß, dass kann manchmal nerven. Lasst euch davon bitte nicht täuschen. Spoon hat das natürlich hier stark verkürzt widergeben müssen. Der Typ war einfach brilliant, seriös und hat es psychologisch-fachlich hammers gut drauf gehabt! Gebt euch einen Ruck und googelt den mal bevor ihr das wegschiebt. Wirklich kein 0815-Esoterik-Lebnensberater-Quatsch!

vor 40 Minuten, schrieb Teaspoon:

"Am Ende wird alles gut und ist es nicht gut, ist es nicht das Ende!"

Wow, den bringe ich auch immer wieder - ist der auch von dem?!

Liebe Grüße,

Neo!

Geschrieben
vor 5 Stunden, schrieb NeoMind:

Wirklich kein 0815-Esoterik-Lebensberater-Quatsch.

Es gibt Untersuchungen, die deutlich zeigen, dass wir durch entsprechende Gedanken und sogar Körperhaltung unsere Transmitterausschüttung und Hormonproduktion beeinflussen.

Eine Studie hat zum Beispiel gezeigt, dass bereits drei Minuten in Siegerpose den Testosteronspiegel bei Männern verdoppeln kann. Bei Männern, die wie ein Häufchen Elend hocken mussten, stieg hingegen das Cortisol deutlich an.

Geschrieben
vor 5 Stunden, schrieb NeoMind:

Wow, den bringe ich auch immer wieder - ist der auch von dem?

Keine Ahnung, von wem das ursprünglich ist. Ich kenne den Spruch, weil ein Freund das immer sagt, wenn ich ihn frage, woher er immer seinen unerschütterlichen Optimismus nimmt. 

Geschrieben

@Teaspoon Es freut mich sehr, dass du trotz oder vielleicht gerade wegen deiner Erfahrungen hier kommentiert hast. Ich glaube, das bedarf auch viel Stärke das tun zu können. Meine Erfahrung ist bei weitem nicht so schlimm wie deine und trotzdem kann es schon zu sowas führen, was einfach zeigt mit was du so fertig werden musst. Wie sagt man stets so schön, jeder hat sein Päckchen zu tragen, aber wir müssen es nicht wirklich nur selbst tragen. In Momenten wie diesen, wo man sich mit anderen Leuten austauscht, tragen wir dieses Päckchen zumindest gedanklich zusammen. Ich versuche jedenfalls auch wieder auf den sprichwörtlichen grünen Zweig zu kommen, aber auch für mich liegt da noch viel Weg vor mir. Sollte mir wohl mal echt sagen, dass ich toll bin. :D Immer wieder, eventuell glaube ich es mir irgendwann einmal selbst. Hoffe, dass du trotzdem noch gut geschlafen hast und mich jetzt nicht hassen musst. :)

Geschrieben
vor 21 Stunden, schrieb Kompromisslos:

Vertrauen. Auch wieder so eine Sache die man nicht allgemein diskutieren sollte.

Warum, fragt sich der Mensch. 

 

Lieber Alexander,

Vertrauen wächst, wenn man vertraut. Von Brene Braun gibt es einige tolle Bücher und Vorträge über Resilienz, die man sich direkt ansehen sollte, wenn man noch nichts darüber gehört hat.

Ohne Vertrauen geht wirklich nichts. Wenn du nicht weißt, ob deine Lunge mit der Luft um dich herum zurechtkommt, hast du 2 Möglichkeiten: Du kannst die Atmung verweigern und ersticken, oder du vertraust darauf, dass du es überlebst.

Doch jeder Atemzug stärkt dein Vertrauen, dass der nächste auch klappt, bis du garnicht mehr darüber nachdenken musst. Jetzt ist dein erster Atemzug schon eine Weile her, aber mit fast allem Anderen verhält es sich ganz ähnlich.

Aber wenn etwas sich als nicht vertrauenswürdig erweist, kommt die Resilienz ins Spiel. Dann geht es darum wieder aufzustehen, sich den Staub abzuklopfen, sich zu orientieren und weiter zu gehen.

Was wir eigentlich suchen, ist Verbundenheit. Bis auf Zellebene wollen wir uns verbinden, um uns fortzupflanzen. Lieben können wir uns selbst, zumindest wenn wir es uns erlauben. Und es macht definitiv alles leichter.

Für Sex braucht es nicht zwingend die Liebe zum Partner. Aber es braucht einige verbindende Elemente. Man sagt gerne die Chemie muss passen. Aber was da genau stimmig sein muss, ist ziemlich individuell. Seien es Werte, Vorlieben oder sogar Abneigungen, unendlich  viel kann verbinden.

Es braucht auch nicht zwingend Sex um lieben zu können. Aber ziemlich vielen Lebewesen, macht Sex sehr viel Spaß. 

Und auch hier steigt der Genuß mit dem Maß der Fähigkeiten. Es lohnt sich, sich damit auseinanderzusetzen und zu üben, wobei auch das Üben schon Freude bereitet.

 

Am 10.1.2021 at 20:08, schrieb DaddysMarshmallow:

masturbieren

Liebe @DaddysMarshmallow, bitte fang wieder damit an. Orgasmen sind tatsächlich etwas, das man üben muss, damit es besser klappt. Und selbst wenn man beim Masturbieren nicht zum Orgasmus kommt, ist es wundervoll. Es sollte eine Zeit sein in der du liebevoll an dich selber denkst. Ich selber hatte dem Masturbieren zu wenig Bedeutung beigemessen, bis mir ein freundlicher Herr diese Blockade genommen hat. Auch an dieser Stelle nochmal mein Dank dafür.

Du bist es wert, dass du dir Zeit für dich nimmst. Ob du dabei dann abspritzt oder nicht, ist nicht wichtig. Aber Jede/r sollte es genießen und sich daran gewöhnen, dass sie/er es wert ist.

In der Theorie liest sich das jetzt so, als hätte ich die Weisheit mit Löffeln gegessen. So will ich das aber nicht verstanden wissen. Ich befasse mich nur intensiv mit dem Thema und übe wann immer ich kann. Und so schön es auch ist, ist üben längst nicht das einzig Wahre im Leben. 

Geschrieben (bearbeitet)
Am 10.1.2021 at 20:23, schrieb NeoMind:

Zunächst einmal: Du zeigst Gesicht und sprichst ein Thema an, dass extrem belastend ist und einen verwundbar macht: Deshalb zeigst Du auch Eier!

Alle die denken "Schlappschwanz" oder "Looser", können ihren Selbsthass ruhig für sich behalten. Und es interessiert auch niemanden, dass ihr euch durch Abwertung selbst erhöhen müsst, weil ihr selbst so klein seid!.............

..........Kleiner Tipp: Bevor ich es überwunden hatte, hatte ich ein Mantra: "Lass uns spielen!". Und genau darum gehts!

Sehr guter Beitrag, ich danke Dir !!!!!!

bearbeitet von FETMOD-FF
Komplettzitat gekürzt.
×
×
  • Neu erstellen...