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Vertrauen und Hingabe von Sub


Mi****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Hey an alle, 

ich spiele nun schon seit längerem mit einer Sub. Das Beziehungsgefüge ist schon sehr tiefgründig, jedoch keine Paarbeziehung. Nunja sie war relativ neu im Bereich BDSM und wir haben nun die letzten Monate sehr intensiv ihre Gedankenwelt erforscht, die ganz hellen und ganz dunklen Ecken der Seele und tun das auch weiterhin. Kurzum es hat sich ein tiefes Vertrauensverhältnis entwickelt. Nun meinte sie nach einer besonders intensiven Session, welche alles bisher erlebte im Positiven gesprengt hätte, sie vertraue mir mittlerweile so sehr, dass sie Angst hätte sie würde im Zweifel alles tun was ich verlangen würde. Mir liegt es überaus fern ihr Leid zuzufügen dafür ist sie mir zu wichtig und mich würde dann auch das Gewissen plagen meiner Rolle als Vertrauter und Dom nicht gerecht geworden zu sein. 

 

Wer hatte ähnliche Erfahrungen und wie seid ihr damit umgegangen? Ich will immer, dass sie Grenzen klar ausspricht. Sie soll nichts tun was ihr zuwider ist, sich physisch oder mental in Mitleidenschaft nur um mir zu gefallen. Ich weiß das meine Verantwortung für ihr Wohlbefinden mit zunehmendem Vertrauen immer weiter gewachsen ist. Ich mag diese Verantwortung auch nicht missen. 

Einfach mal in die Runde wie seid ihr Doms und Subs auf so einer Ebene damit umgegangen bzw geht ihr damit um? 

Geschrieben (bearbeitet)

Ein bißchen schwierig. Vertrauen ist da und sie hat angst zu gehorchen?Also doch kein Vertrauen in die Kompetenz und grenzen des Doms? So klingt es für mich. 

Ich kenne es , dass ich als Dom ab und zu Sub stoppen musste bzw die Intensität raus nahm, obwohl sie weiter gehen wollte. 

Verantwortung liegt einfach bei mir. 

Ich hatte das Thema nicht, das Sub angst hatte, ich könnte zu viel fordern. Ich habe es immer so erlebt, das auch sehr erfahrene Subs mir ihr stoppWort "schenkten" ..d.h. Drauf verzichteten, weil sie mir absolut vertrauten.

Also nochmals mit den Ängsten deiner Sub intensiv beschäftigen und selber hinterfragen, warum sie beim vertrauen zu dir ins "stolpern" gerät. Hat sie generell ein Thema mit vertrauen und Mißtrauen? 

Mache ihr deutlich und lebe es für dich auch so, daß du die Grenzen setzt. Wenn sie am fliegen ist, ist es schwierig zu sagen, dass sie die Grenze erreicht hat. 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

@MindMaster91 ich glaube nicht, dass es fehlendes Vertrauen in die Kompetenz und Grenzen des Doms ist. Sonst würde sie ja nicht sagen, dass sie im Zweifel alles tun würde, was du verlangst. Gerade am Anfang ist es aber so, dass man vor sich selber erschrecken kann, wenn man in die eigenen Abgründe blickt und beginnt zu ahnen, wozu man fähig ist. Sie hat eher kein Vertrauen in sich und ihr Erkennen und Halten von Grenzen.

Es gab hierzu einen interessanten Threat zum Thema "Inneres coming out".

 

Im Prinzip hast du von ihr Macht bekommen und aus dieser Macht folgt Verantwortung. Die liegt bei dir. Gerade wenn sie dir kommuniziert, dass sie sich ihrer eigenen Grenzen nicht sicher ist, musst du einen Blick darauf haben. 

 

Wie sehr vertraust du denn ihrer Fähigkeit ihre eigenen Grenzen zu erkennen und zu halten? Wie gut ist es ihr bisher gelungen diese zu kommunizieren?

bearbeitet von Teaspoon
Geschrieben (bearbeitet)

Prinzipiell versuchen wir und an Grenzen immer weiter heranzutasten und diese zu identifizieren. Sie vertraut mir, dass ich sie nicht mutwillig überschreite und nach jeder Session folgt Reflektion, sie soll einfach reden was hat gekickt, was war gut was weniger etc. Dass man zb gestern schon ordentlich nahe an einen Grenzgang gekommen ist haben wir beide gemerkt. Wir spielen eine Mischung aus Edging und Orgasmuskontrolle, wobei die Dauer der Stimulation und Intensität sowohl beim Edging wie auch bei den anschließenden Orgasmen deutlich zugenommen hat. Gestern wurde sie bei den letzten drei recht still und man merkte kopftechnisch und physisch nähern wir uns einer Grenze. Im vertrauten einstündigen nachfolgenden Gespräch stellten wir das dann auch fest, aber gleichzeitig natürlich die Neugier, was passiert wenn man es auch nur eine Minute länger gemacht hätte. Sie traut mir den scharfen Grenzgang zu so ist es nicht. Aber es ist halt der verständliche Funken Selbstschutz, die letzte kleine Mauer, vor welcher sie Angst hat sie einzureißen. Angst nicht vor mir, vor sich selbst. Denn sie sagt selbst, die Mauern welche sie bei mir auf allen Ebenen bisher einriss, wollte sie nie bei anderen einreißen und will sie auch nicht. 

 

Ich will ihr einfach nur nicht schaden, dafür ist sie mir zu wertvoll.... 

Ich weiß nicht ob ich das dann jetzt so verständlich ausgedrückt habe also ihrerseits findet da zwischenmenschlich wie sexuell ein sehr hohes Maß an Anlehnung statt. Auch Vorkommnisse in der Vergangenheit die sie für sich allein rumtrug legte sie offen und macht gerade auf allen Ebenen einen enormen Entwicklungsschub durch. Ich mag sie einfach nicht enttäuschen und das kommuniziere ich auch immer so. Sie ist quasi wie ein "Seelenball" (ich stelle mir die Seele immer so vor wenn ich  sie blank in den Händen halte) dem ich mit mein größtmögliches Fingerspitzengefühl zuteil werden lassen möchte... 

bearbeitet von MindMaster91
Geschrieben

Ich glaube, dass ihr beide da auf einem guten Weg seid. Ihr tastet euch respektvoll und mit offener Kommunikation voran. 

Geschrieben (bearbeitet)

@MindMaster91 "Missbrauch" es verantwortungsvoll in dem Rahmen der euch beiden guttut. (Wortwahl bewust provokant gewählt ;-)) Und zur Verantwortung gehört es auch, manchmal sich selbst oder den anderen zu bremsen. Wenn man gemeinsam Stück für Stück in den Abgrund hüpft, sollte man auf mancher Ebene auch mal kurz pausieren, sich erstmal dran gewöhnen und es geniessen statt gleich zum nächsten Sprung anzusetzen. Es gibt immer Ebenen wo man den nächsten Sprung vorerst besser nicht machen sollte, aber mit Geduld wird sich die nächste Ebene zeigen, auch wenn sie vorher nicht zu sehen war als man über die Kante blickte. Denn Achtung Spoiler, es gibt keinen Boden und so reizvoll und verlockend es auch sein mag, der unkontollierte endlose Fall weil ihr die nächste Ebene übersehen oder absichtlich übersprungen habt, ist das Schlimmste was euch passieren könnte. Irgendwann aber, seid ihr genug gesprungen, findet eure Ebene und dort geht es nur noch ums festigen, erhalten und behüten.

bearbeitet von AndersimNorden
Geschrieben

Ja der Abgrund, wir sind da wie gesagt schon in die tiefen Schatten ihrer Seele herabgestiegen, vor allem nach einer Session war sie mir immer so in sich gekehrt, was sich imner weiter über Gespräche gegeben hat und mittlerweile seit letzter Woche auch fast gänzlich verschwunden ist. Aber insbesondere diese letzte große Mauer die da war, die sie mir gegenüber eigentlich auch nicht einreißen wollte und wo ich sanft aber bestimmt nachgeholfen habe, die hat mir nochmal dieses große Vertrauensverhältnis gezeigt. 

 

Es ist immer wieder das Freilegen ihrer Gefühlswelt bei der Praktik, was ich jedoch wo ichs erste mal bemerkt habe nicht erwartet habe. Ich bin einfach immer noch ein wenig darüber überrascht, dass sowas aus der Plattform hier erwachsen konnte.... 

 

Geschrieben
vor 1 Stunde, schrieb MindMaster91:

Ja der Abgrund, wir sind da wie gesagt schon in die tiefen Schatten ihrer Seele herabgestiegen, vor allem nach einer Session war sie mir immer so in sich gekehrt, was sich imner weiter über Gespräche gegeben hat und mittlerweile seit letzter Woche auch fast gänzlich verschwunden ist. Aber insbesondere diese letzte große Mauer die da war, die sie mir gegenüber eigentlich auch nicht einreißen wollte und wo ich sanft aber bestimmt nachgeholfen habe, die hat mir nochmal dieses große Vertrauensverhältnis gezeigt. 

 

Es ist immer wieder das Freilegen ihrer Gefühlswelt bei der Praktik, was ich jedoch wo ichs erste mal bemerkt habe nicht erwartet habe. Ich bin einfach immer noch ein wenig darüber überrascht, dass sowas aus der Plattform hier erwachsen konnte.... 

 

Ich glaube immer noch, dass sie vielleicht damit "überfordert" ist, die Verantwortung für die eigenen Grenzen zu tragen. Nehme ihr das vertrauensvoll ab. So wie auch @AndersimNorden sehr deutlich umschrieb "Mißbrauche" deine macht Stück für Stück .. Nehme ihr die last der Verantwortung von den Schultern . Denn letztendlich trägst du sie ja und erziehst sie auch nach deinen Vorstellungen (unter Beachtung ihrer No gos). Dass es sie verunsichert, dass du jedesmal nach fragst , kann ich nach vollziehen . Wenn mein Chef mich jedes mal nach meiner Meinung fragt, hinterfrage ich vielleicht auch irgendwann seine EntscheidungsKompetenz und werde Mißtrauisch oder unsicher .(.hui mir kommt gerade eine Idee für ein schönes Thema)

Geschrieben

Ich bin mittlerweile selbst an diesem Punkt angelangt. Unsere D/s Beziehung wird immer intensiver und wir sind auch ein Liebespaar. Daher ist er nicht nur mein Dom, sondern auch mein Partner. Ich vertraue ihm absolut, doch ist da trotzdem eine gewisse Angst. Angst wie weit ich noch gehen würde. Meine Grenzen hat er schon sehr erweitert und die Tabuliste wird kleiner...aber natürlich alles von mir so gewollt. Es war ein schleichender Prozess, ich ließ immer mehr zu, hab mich immer mehr fallen lassen. Dinge die am Anfang noch nicht möglich waren, gehören heute fast schon bei uns im Alltag dazu. Es erschreckt mich schon etwas. Da ich weiß, dass ich auch alles für ihn tun würde und noch viel weiter gehen würde. Ich weiß aber auch, dass er diese Macht nicht ausnutzen wird. Und eine liebe Freundin sagte mal: Was wäre so schlimm daran, wenn ich noch weiter gehe oder irgendwann keinerlei Tabus mehr habe? Wenn sich das in dem Moment gut anfühlt, ist es doch in Ordnung und richtig. Sie hat recht.

Es braucht einfach sehr viel Kommunikation und der Dom trägt einfach sehr viel Verantwortung, auch Verantwortung die Sub mal zu stoppen. Aber die Sub hat auch Verantwortung gegenüber ihrer eigenen Grenzen. Daher ist Kommunikation extrem wichtig.

Geschrieben

"Dass es sie verunsichert, dass du jedesmal nach fragst , kann ich nach vollziehen" (manche willer mich hier nich zitiern lassen, sorry)

da geb ich @Sehrdevot absolut recht!
edging iss nu nich meine welt, aber auch im SM würds mich absolut irritieren, wenn DOM ständig nachfragen würde..erwarte ich doch, dass er mich lesen kann!
denn wie sonst, sollte ich den kopf ausschalten können?

zudem mag bei ihr als neuling natürlich auch die irritation ob ihrer eignen neigung dazukommen, würd ich nich ausschließen

Geschrieben

Ich glaube bei dem ständig nachfragen herrscht ein Missverständnis, Wir arbeiten die Sessions gemeinsam danach auf wenn wir sie beendet haben und gleiten dann in alltägliche Themen ab. Hier geht es vielmehr um ihre Entdeckungsreise und dass sie auch für sich nochmal rekapitulieren kann. Währenddessen frage ich nicht, sondern bin absolut auf ihre Reaktionen fokussiert. 

Sie meinte am Anfang es wäre gar unheimlich wie sehr ich sie lesen könne durch reine Beobachtung und Aufmerksamkeit. Mittlerweile schätzt sie es sehr. 

Ich muss jedoch sagen soweit wie sie ist vorher keine beim Edging und dann auch bei den Orgasmen gegangen....

 

Geschrieben
vor 16 Minuten, schrieb MindMaster91:

Ich glaube bei dem ständig nachfragen herrscht ein Missverständnis, Wir arbeiten die Sessions gemeinsam danach auf wenn wir sie beendet haben und gleiten dann in alltägliche Themen ab. Hier geht es vielmehr um ihre Entdeckungsreise und dass sie auch für sich nochmal rekapitulieren kann. Währenddessen frage ich nicht, sondern bin absolut auf ihre Reaktionen fokussiert. 

Sie meinte am Anfang es wäre gar unheimlich wie sehr ich sie lesen könne durch reine Beobachtung und Aufmerksamkeit. Mittlerweile schätzt sie es sehr. 

Ich muss jedoch sagen soweit wie sie ist vorher keine beim Edging und dann auch bei den Orgasmen gegangen....

 

ich geh jetzt nur mal von mir aus!

dieses aufarbeiten kann ich persönlich nich wirklich ab...wenn ich was dazu zu sagen hab, tu ich das...wobei auch erst n tag später dann..
aber dieses 'nu müssen wir darüber reden' find ich befremdlich...

Geschrieben (bearbeitet)
vor 24 Minuten, schrieb MindMaster91:

Ich glaube bei dem ständig nachfragen herrscht ein Missverständnis, Wir arbeiten die Sessions gemeinsam danach auf wenn wir sie beendet haben und gleiten dann in alltägliche Themen ab. Hier geht es vielmehr um ihre Entdeckungsreise und dass sie auch für sich nochmal rekapitulieren kann. Währenddessen frage ich nicht, sondern bin absolut auf ihre Reaktionen fokussiert. 

So lebe ich das auch. Wir reden, nicht immer, danach ganz natürlich über das, was gefallen hat und warum, was nicht so war und was wir uns weiter vorstellen können. Gerade wenn man sich zusammen neu auf die Reise macht, braucht es dieses ständige Nachjustieren. 

bearbeitet von Teaspoon
Geschrieben

Ja also sie findet es immer sehr gut und meinte gestern gar auch, sie fand das Setting sehr gut auf ihre Bedürfnisse abgestimmt. Ich habe nur Eckfeiler die ich als meine Bedürfnisse bezeichnen würde, den Rest dazwischen fülle ich mit großer Sorgfalt und Kreativität zu ihrem Lustgewinn.... 

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