Dies ist ein beliebter Beitrag. Halvar_ Geschrieben März 13, 2023 Dies ist ein beliebter Beitrag. Geschrieben März 13, 2023 Schönen guten Abend zusammen. Ich muss gestehen, ich bin etwas eingerostet, wenn es darum geht, eine spannende und interessante Geschichte zu schreiben, die dann auch noch den richtigen Bezug hat. Trotzdem hatte ich mal wieder Lust, einfach drauf loszuschreiben. Der "Prolog" ging mir recht leicht von der Hand, weswegen ich den einmal mit euch teilen wollte. Wenn es euch interessiert, poste ich auch weitere Kapitel hier - wenn nicht, schreib ich einfach mal für mich selber weiter :'D Und ja, es gibt hier und da ein paar Bezüge zu meinem eigenen Leben - aber alle Namen und Orte sind geändert, und es ist auch viel "Geschichte" dabei. Viel Spaß damit, und lasst mich gerne wissen, ob es euch gefällt. LG - Halvar Prolog „Es gab zwei scheiß Regeln, zwei! Es darf unser Zusammenleben nicht negativ beeinflussen und kein Sex im Freundeskreis. Und du hast BEIDE Regeln gebrochen! Und jetzt tust du wieder so, als wäre ich der Idiot?“ Noch nie im Leben war er so wütend, so enttäuscht, so verletzt. Er ist ein ruhiger Mann, war er immer – aber jetzt in diesem Moment regiert der pure Hass. „Du packst heute noch dein Zeug und ver***t dich hier!“ Wie sind wir nur hier gelandet…? War es absehbar? Ich sehne mich nach der Zeit, als noch alles in Ordnung war… 5 Jahre zuvor. Schützenfest auf dem Dorf. Im Festzelt riecht es nach einer unangenehmen Mischung aus Bier, Rauch und Schweiß. Laute Gesänge dröhnen einem in den Ohren, es wird getanzt, getrunken und gelacht. Mittendrin steht Simon auf und hebt sein Bier. „So jung kommen wir nie wieder zusammen – PROST!“ Das Klischee ist perfekt. Simon ist jetzt 25, arbeitet als ITler in einem Unternehmen im Dorf. Er ist bekannt für seinen trockenen Humor und dafür, gerne mal einen über den Durst zu trinken. Vor allem wenn Schützenfest ist, ist er der erste im Festzelt, und der letzte, der nach Haus wankt. Er ist eine unwirkliche Erscheinung. Über zwei Meter groß, übergewichtig mit Glatze und rotem Vollbart. Hände so groß wie Schaufeln und ein Kreuz so breit wie eine Tür. Wenn er sich durch eine Tür duckt und einen Raum betritt, drehen sich die Leute um. Er ist charismatisch, witzig und charmant. Er weiß, was die Frauen hören wollen – und trotzdem ist er der einzige Single in seinem Freundeskreis. War er schon immer. „Qualität statt Quantität!“ Nur eines seiner Mottos, die nichts weiter als eine hohle Phrase ist. In Wirklichkeit schlummert in Simon ein Biest – etwas, wovor er Angst hat und glaubt, er sei der einzige dem es so geht. Wie falsch er doch liegt… Zwanzig Kilometer weiter in der nächsten Stadt trödelt Linda mal wieder rum. „Komm jetzt endlich, wir müssen los, wenn wir noch was mitbekommen wollen:“ ruft ihre Mutter aus dem Flur. Linda hat keine Lust. Heute geht es zu ihrem Onkel aufs Dorf – Schützenfest- was eine Zeitverschwendung. Mit ihren 18 Jahren hat sie sicherlich besseres zu tun, als ein paar besoffenen alten Männern dabei zuzuschauen, wie sie sich so lange besaufen, bis sie sich gegenseitig nach Hause tragen. Aber sie geht mit, ohne zu meckern. Seit dem Tod ihres Vaters vor ein paar Jahren ist sie froh um jede Ablenkung, die ihre Mutter bekommt. Nachdem ihr Vater an Krebs gestorben war, wurde alles anders. Ihre Mutter verfiel in eine tiefe Depression, und plötzlich musste Linda sich nicht nur um sich selber, sondern auch noch um ihre Mutter kümmern. Eine ***agerin sollte so früh nicht erwachsen werden müssen. Wenn ihre Freundinnen feiern gegangen sind, hat sie Zeit mit ihrer Mutter verbracht, damit sie nicht einsam ist. Linda macht gerade ihr Abitur, und trotz der schwierigen Verhältnisse, ist sie eine Musterschülerin. Sie ist den meisten ihrer Klassenkameraden weit voraus, sowohl intellektuell, als auch körperlich. Eine schöne, kurvige junge Frau mit langen blonden Haaren und Silbergrauen Augen, die gerne Kleider mit tiefem Ausschnitt trägt, der ihre großen Brüste betont. So könnte man es zumindest als Außenstehender sehen. In Wahrheit hasst sie ihren Körper. Sie hasst die Blicke der anderen, überlegt ständig, was der oder diejenige gerade wohl denken. Overthinking nannten die das in der Therapie. Genug nachgedacht. Linda steigt zu ihrer Mutter ins Auto und sie fahren in das Dorf, in dem ihr Onkel wohnt. Die ersten scheinen schon wieder auf dem Weg nach Hause zu sein. Als sie an einer Kreuzung halten, um eine junge Gruppe offensichtlich Betrunkener über die Straße zu lassen, sieht sie ihn. Ein Mann wie ein Bär. Was der wohl alles mit mir anstellen könnte? Ich wäre ihm gnadenlos ausgeliefert. Schnell verwirft sie diesen Gedanken wieder, als er auf der Höhe ihres Fensters in das Auto schaut. Ihre Blicke treffen sich, und kurz spüren beide ein komisches Gefühl.
ro**** Geschrieben März 13, 2023 Geschrieben März 13, 2023 Gute Einleitung und jetzt steigt schon die Neugier wie geht es weiter ich hoffe wir müssen nicht so lange warten
Gelöschter Benutzer Geschrieben März 13, 2023 Geschrieben März 13, 2023 Klingt spannend :) Eventuell taucht ja noch das ein oder andere Kapitel auf.
Dies ist ein beliebter Beitrag. FingerArtist Geschrieben März 13, 2023 Dies ist ein beliebter Beitrag. Geschrieben März 13, 2023 Gerne mehr. Autoren mit gutem Stil, Orthographie und Interpunktion sind sehr willkommen.
Halvar_ Geschrieben März 15, 2023 Autor Geschrieben März 15, 2023 (bearbeitet) Da der erste Abschnitt ja ganz gut angekommen ist, habe ich heute ein bisschen weitergeschrieben. Ich muss zugeben, heute hat die Muse mich nicht so innig geküsst wie beim ersten Kapitel, trotzdem möchte ich euch das nicht vorenthalten. Kritik ist übrigens auch gerne gesehen - ich habe ewig nicht mehr geschrieben und bin ein wenig eingerostet, hab ich das Gefühl. Jetzt aber viel Spaß mit dem zweiten Kapitel. Die Kraft der Augen Am Abend „Königsball“ im Festzelt. Alle kommen rausgeputzt auf aufgetakelt in das spärlich geschmückte Zelt. Lediglich ein paar Blumen und Banner lassen darauf schließen, dass hier heute mehr ansteht, als sinnloses Gesaufe. Linda hat sich chic gemacht, aber nicht übertrieben. Jeans statt Kleid, normales Top statt tiefem Ausschnitt. Heute quasi mal undercover – hier kennt sie niemand, und die Leute sollen keinen Anlass haben, sich hinter ihrem Rücken über sie lustig zu machen. Auch Simon macht sich fertig. Ein schicker Anzug der sitzt wie angegossen, Wildlederschuhe, Krawatte und Sonnenbrille, damit man die Spuren der letzten zwei Tage nicht so deutlich sieht. Oder einfach, weil alle in der Gruppe eine tragen. Der heutige Abend ist für die meisten im Dorf eher langweilig. Es läuft größtenteils langsame Tanzmusik und dadurch, dass viele Gäste aus den umliegenden Dörfern kommen, ist selber zum tanzen kaum Platz, weil die Tische bis fast an die Theke reichen. Die Theke ist auch Simons Revier. Wer sitzt verliert – also steht man sich den ganzen Abend die Beine in den Bauch, trinkt, lacht, raucht und geht zwischendurch mal tanzen. Und Simon kann tanzen – auch wenn er nicht danach aussieht. Wenn er seine 140kg auf die Tanzfläche bewegt und an der Hand eine zierliche Frau hat, wird er sofort von denen belächelt, die ihn nicht kennen. Denn er weiß was er tut und kann einen ziemlich guten Foxtrott aufs Parkett bringen. Er weiß, wie man führt, und das sehen auch andere Frauen, die danach mit ihm tanzen wollen. Und das sieht auch Linda, die begeistert ist von diesem Mann. Sie merkt gar nicht, wie sie ihn anstarrt. Er ist eigentlich so gar nicht ihr Typ, und bestimmt auch schon viel zu alt. Sie fragt ihren Onkel, wer er denn ist. „Der Große da? Das ist Simon. Mittlerweile echt in Ordnung der Kerl. Früher war ein riesen Arschloch. Hat sich ständig geprügelt, war immer auf Streit aus. Ich selbst bin mit ihm schon aneinandergeraten. Aber er ist ruhiger geworden, wie alle mit der Zeit.“Okay, das hilft jetzt nicht wirklich weiter. Wie krass, dass er sich mit so einer Leichtigkeit bewegen kann. Der könnte mich bestimmt mit einer Hand durchs ganze Zimmer schmeißen. Diese großen Hände – die an meinem Hals… Linda merkt, wie sie sich plötzlich in Gedanken verliert. Dabei starrt sie ihn an. Das Lied ist vorbei, Simon begleitet seine Tanzpartnerin von der Tanzfläche. Dabei fällt ihm die junge Frau auf, die ihn die ganze Zeit gedankenverloren anschaut. Das ist doch die aus dem Auto vorhin, oder nicht?! Was hat sie denn? Selbstbewusst wie er halt ist, geht er zu ihr hin und streckt ihr die Hand entgegen: „Hi, ich bin Simon. Willst du tanzen?“ Linda wird komplett aus ihrem Traum gerissen. Fuck, fuckfuckfuck. Was mach ich denn jetzt?! Ich kann nicht tanzen. ich will auch nicht tanzen. „Na los Linda, der tut dir nix“ ruft ihr Onkel ihr zu. Extreme Anspannung macht sich breit – was tun!? Jetzt nicht aufstehen wäre noch beschämender, als einfach tanzen zu gehen. Er kann ja tanzen, das wird schon. Linda steht auf und lässt sich von Simon auf die Tanzfläche begleiten. Er ist riesig, bestimmt zwei Meter groß. Seine großen Pranken greifen nach ihrer Hand und ihrer Hüfte. Ein fester Griff, und Linda wird ganz weich in den Beinen. „Keine Sorge, ich führe vernünftig. Wehr dich nur nicht dagegen.“ Ich werde mich nicht wehren, egal, was du tust… Simon merkt schnell, dass Linda nicht mit seinem Tempo mithalten kann. Trotz guter Führung stolpert sie immer wieder über ihre eigenen Füße. Er schaltet einen Gang runter, versucht gar nicht erst, Figuren mit einzubringen. Irgendwie übersteht Linda das Lied und will schon Richtung Platz zurück, aber Simon lässt ihre Hand nicht los. „Mindestens zwei Lieder“ sagt er, mit einem leicht hämischen Grinsen im Gesicht. Noch peinlicher kann es nicht werden! Also dann los. Das nächste Lied beginnt – ein Walzer. Langsamer als der Discofox vorher, aber auch intensiver. Simon zieht ihren Körper näher an sich, ihr Kopf lehnt sich vor seine Brust. Das fühlt sich so gut an. Sollte es das? Er sieht in mir sicherlich nur ein kleines Mädchen. Wieso sollte ein Mann wie er Interesse an einer Frau wie mir haben? So ein Nonsens alles. Wobei es schon schön wäre. Seine Hand an meiner Hüfte fühlt sich so gut an. Das Lied ist vorbei, seine Hand löst sich von ihrem Körper und er führt sie zurück zum Tisch. Er bedankt sich, küsst ihren Handrücken und geht. Sie wird ein bisschen rot, kann das alles nicht einordnen. Er dreht sich nochmal um und zwinkert ihr zu. Sie tanzen an diesem Abend noch einige Male zusammen. Linda wird besser und Simons Hand rutscht bei jedem Tanz ein wenig tiefer. Irgendwann an dem Abend verlässt er das Festzelt. Er schaut sie an, während er über die Tanzfläche in Richtung Ausgang geht. Ihre Blicke treffen sich, beide lächeln. Mit einer leichten Kopfbewegung macht er ihr klar, dass sie auch rauskommen soll. Sie sagt ihrer Mutter, sie sei mal kurz auf Toilette und folgt Simon nach draußen in die dunkle Nacht. Er wartet auf sie und nimmt sie an der Hand, als sie in Reichweite ist. Beide spüren die Anziehung, das Knistern, die Schmetterlinge. Sie gehen ein Stück ohne zu reden – dann setzen sie sich auf eine Bank und er legt seinen Arm um sie. Die andere Hand streichelt über ihre Wange, ihr Kinn. Plötzlich greift er an ihren Hals. Fest, aber trotzdem sanft. Bestimmt, aber ohne Angst in ihr auszulösen. Was passiert hier gerade? Wieso macht mich das so an? bearbeitet März 15, 2023 von GentleViking
FingerArtist Geschrieben März 18, 2023 Geschrieben März 18, 2023 Du hast ja selbst geschrieben, dass der zweite Teil nicht mehr an die Qualität des Prologs herankommt. Nun, da schlägt wohl der alte Leitsatz zu: Das Bessere ist des Guten Feind. Ich habe über die Ursache nachgedacht. Gleich vorweg: Ich bin kein erfahrener Autor solcher Texte. Trotzdem fällt mir auf, dass im Prolog Handlungs- und Stimmungsinhalte in einem guten Gleichgewicht waren. Die Fortsetzung enthält viel Handlung, aber recht wenig Stimmung. Ganz am Anfang hast Du damit angefangen, Stimmung aufzubauen: Am 15.3.2023 at 19:41, schrieb GentleViking: Lediglich ein paar Blumen und Banner lassen darauf schließen, dass hier heute mehr ansteht, als sinnloses Gesaufe. Danach hast Du den Ansatz aber nicht weiter verfolgt. Das Kapitel ist sehr auf die beiden Protagonisten und deren Handlung zentriert. Keine Stimmung aus dem Zelt, keine weitere Stimmung bei der "dunklen Nacht", um zwei Beispiele zu nennen, die mir aufgefallen sind. Die Handlung ist Dir gut gelungen, nur fehlt etwas der Rahmen.
Ic**** Geschrieben März 18, 2023 Geschrieben März 18, 2023 Bitte schreib weiter… jetzt bin Ich neugierig
Sp**** Geschrieben März 19, 2023 Geschrieben März 19, 2023 ... ja bitte, schreib weiter ... ich bin auch neugierig ...
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