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A Vikings Tale


Halvar_

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Gute Einleitung und jetzt steigt schon die Neugier wie geht es weiter ich hoffe wir müssen nicht so lange warten
Geschrieben
Klingt spannend :) Eventuell taucht ja noch das ein oder andere Kapitel auf.
Geschrieben (bearbeitet)

Da der erste Abschnitt ja ganz gut angekommen ist, habe ich heute ein bisschen weitergeschrieben. Ich muss zugeben, heute hat die Muse mich nicht so innig geküsst wie beim ersten Kapitel, trotzdem möchte ich euch das nicht vorenthalten. Kritik ist übrigens auch gerne gesehen - ich habe ewig nicht mehr geschrieben und bin ein wenig eingerostet, hab ich das Gefühl. Jetzt aber viel Spaß mit dem zweiten Kapitel.

 

 

Die Kraft der Augen

 

Am Abend „Königsball“ im Festzelt. Alle kommen rausgeputzt auf aufgetakelt in das spärlich geschmückte Zelt. Lediglich ein paar Blumen und Banner lassen darauf schließen, dass hier heute mehr ansteht, als sinnloses Gesaufe.

Linda hat sich chic gemacht, aber nicht übertrieben. Jeans statt Kleid, normales Top statt tiefem Ausschnitt. Heute quasi mal undercover – hier kennt sie niemand, und die Leute sollen keinen Anlass haben, sich hinter ihrem Rücken über sie lustig zu machen.

Auch Simon macht sich fertig. Ein schicker Anzug der sitzt wie angegossen, Wildlederschuhe, Krawatte und Sonnenbrille, damit man die Spuren der letzten zwei Tage nicht so deutlich sieht. Oder einfach, weil alle in der Gruppe eine tragen. Der heutige Abend ist für die meisten im Dorf eher langweilig. Es läuft größtenteils langsame Tanzmusik und dadurch, dass viele Gäste aus den umliegenden Dörfern kommen, ist selber zum tanzen kaum Platz, weil die Tische bis fast an die Theke reichen.
Die Theke ist auch Simons Revier. Wer sitzt verliert – also steht man sich den ganzen Abend die Beine in den Bauch, trinkt, lacht, raucht und geht zwischendurch mal tanzen.

Und Simon kann tanzen – auch wenn er nicht danach aussieht. Wenn er seine 140kg auf die Tanzfläche bewegt und an der Hand eine zierliche Frau hat, wird er sofort von denen belächelt, die ihn nicht kennen. Denn er weiß was er tut und kann einen ziemlich guten Foxtrott aufs Parkett bringen. Er weiß, wie man führt, und das sehen auch andere Frauen, die danach mit ihm tanzen wollen.

Und das sieht auch Linda, die begeistert ist von diesem Mann. Sie merkt gar nicht, wie sie ihn anstarrt. Er ist eigentlich so gar nicht ihr Typ, und bestimmt auch schon viel zu alt. Sie fragt ihren Onkel, wer er denn ist.
„Der Große da? Das ist Simon. Mittlerweile echt in Ordnung der Kerl. Früher war ein riesen Arschloch. Hat sich ständig geprügelt, war immer auf Streit aus. Ich selbst bin mit ihm schon aneinandergeraten. Aber er ist ruhiger geworden, wie alle mit der Zeit.“
Okay, das hilft jetzt nicht wirklich weiter. Wie krass, dass er sich mit so einer Leichtigkeit bewegen kann. Der könnte mich bestimmt mit einer Hand durchs ganze Zimmer schmeißen. Diese großen Hände – die an meinem Hals…

Linda merkt, wie sie sich plötzlich in Gedanken verliert. Dabei starrt sie ihn an.

Das Lied ist vorbei, Simon begleitet seine Tanzpartnerin von der Tanzfläche. Dabei fällt ihm die junge Frau auf, die ihn die ganze Zeit gedankenverloren anschaut. Das ist doch die aus dem Auto vorhin, oder nicht?! Was hat sie denn?
Selbstbewusst wie er halt ist, geht er zu ihr hin und streckt ihr die Hand entgegen: „Hi, ich bin Simon. Willst du tanzen?“

Linda wird komplett aus ihrem Traum gerissen. Fuck, fuckfuckfuck. Was mach ich denn jetzt?! Ich kann nicht tanzen. ich will auch nicht tanzen.

„Na los Linda, der tut dir nix“ ruft ihr Onkel ihr zu. Extreme Anspannung macht sich breit – was tun!? Jetzt nicht aufstehen wäre noch beschämender, als einfach tanzen zu gehen. Er kann ja tanzen, das wird schon.

Linda steht auf und lässt sich von Simon auf die Tanzfläche begleiten. Er ist riesig, bestimmt zwei Meter groß. Seine großen Pranken greifen nach ihrer Hand und ihrer Hüfte. Ein fester Griff, und Linda wird ganz weich in den Beinen. „Keine Sorge, ich führe vernünftig. Wehr dich nur nicht dagegen.“ Ich werde mich nicht wehren, egal, was du tust…

Simon merkt schnell, dass Linda nicht mit seinem Tempo mithalten kann. Trotz guter Führung stolpert sie immer wieder über ihre eigenen Füße. Er schaltet einen Gang runter, versucht gar nicht erst, Figuren mit einzubringen. Irgendwie übersteht Linda das Lied und will schon Richtung Platz zurück, aber Simon lässt ihre Hand nicht los. „Mindestens zwei Lieder“ sagt er, mit einem leicht hämischen Grinsen im Gesicht. Noch peinlicher kann es nicht werden! Also dann los.

Das nächste Lied beginnt – ein Walzer. Langsamer als der Discofox vorher, aber auch intensiver. Simon zieht ihren Körper näher an sich, ihr Kopf lehnt sich vor seine Brust. Das fühlt sich so gut an. Sollte es das? Er sieht in mir sicherlich nur ein kleines Mädchen. Wieso sollte ein Mann wie er Interesse an einer Frau wie mir haben? So ein Nonsens alles. Wobei es schon schön wäre. Seine Hand an meiner Hüfte fühlt sich so gut an.

Das Lied ist vorbei, seine Hand löst sich von ihrem Körper und er führt sie zurück zum Tisch. Er bedankt sich, küsst ihren Handrücken und geht. Sie wird ein bisschen rot, kann das alles nicht einordnen. Er dreht sich nochmal um und zwinkert ihr zu.

Sie tanzen an diesem Abend noch einige Male zusammen. Linda wird besser und Simons Hand rutscht bei jedem Tanz ein wenig tiefer. Irgendwann an dem Abend verlässt er das Festzelt. Er schaut sie an, während er über die Tanzfläche in Richtung Ausgang geht. Ihre Blicke treffen sich, beide lächeln. Mit einer leichten Kopfbewegung macht er ihr klar, dass sie auch rauskommen soll. Sie sagt ihrer Mutter, sie sei mal kurz auf Toilette und folgt Simon nach draußen in die dunkle Nacht. Er wartet auf sie und nimmt sie an der Hand, als sie in Reichweite ist. Beide spüren die Anziehung, das Knistern, die Schmetterlinge. Sie gehen ein Stück ohne zu reden – dann setzen sie sich auf eine Bank und er legt seinen Arm um sie. Die andere Hand streichelt über ihre Wange, ihr Kinn. Plötzlich greift er an ihren Hals. Fest, aber trotzdem sanft. Bestimmt, aber ohne Angst in ihr auszulösen. Was passiert hier gerade? Wieso macht mich das so an?

bearbeitet von GentleViking
Geschrieben

Du hast ja selbst geschrieben, dass der zweite Teil nicht mehr an die Qualität des Prologs herankommt. Nun, da schlägt wohl der alte Leitsatz zu: Das Bessere ist des Guten Feind. 

Ich habe über die Ursache nachgedacht. Gleich vorweg: Ich bin kein erfahrener Autor solcher Texte. Trotzdem fällt mir auf, dass im Prolog Handlungs- und Stimmungsinhalte in einem guten Gleichgewicht waren. Die Fortsetzung enthält viel Handlung, aber recht wenig Stimmung. Ganz am Anfang hast Du damit angefangen, Stimmung aufzubauen:

Am 15.3.2023 at 19:41, schrieb GentleViking:

Lediglich ein paar Blumen und Banner lassen darauf schließen, dass hier heute mehr ansteht, als sinnloses Gesaufe.

Danach hast Du den Ansatz aber nicht weiter verfolgt. Das Kapitel ist sehr auf die beiden Protagonisten und deren Handlung zentriert. Keine Stimmung aus dem Zelt, keine weitere Stimmung bei der "dunklen Nacht", um zwei Beispiele zu nennen, die mir aufgefallen sind.

Die Handlung ist Dir gut gelungen, nur fehlt etwas der Rahmen.

Geschrieben

... ja bitte,  schreib weiter ... ich bin auch neugierig ... 

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