Zeichen

[Mm****]

„Ja Miss?“ ich mag den leisen Vorbehalt der dich stets ausfüllt, wenn du mich so adressierst. Ich winke dich näher, vergehe im Schwung deines Gangs, zeige auf den Sessel dort vorn, knapp neben dir. Als du sitzt wirkt es fast königlich, der Rücken grade, die Muskeln gespannt den Kopf weiter erhoben als wohl angemessen wäre, mochte ich genau das schon immer an dir. Das Unbeugsame in dir zieht mich an wie den Nachtfalter das Licht.

So komme - für den Rest des Weges - jetzt ich zu dir, verliere unterwegs meine Hülle. In jedem Fall stofflich, genau betrachtet wohl deutlich mehr. Ich knie mich über dich, direkt an deinen Schoss. So bist du deutlich zu spüren deine Härte an meiner Mitte, gleitest du langsam in mich während wir uns im kalten Instrumentar auf dem Tisch dunkel spiegeln.

Deine Hände unaufgefordert hinter den Kopf gelegt, bist du tiefer gerutscht in den Sessel, scheinst zu genießen, was du siehst. Mit der Hand an deiner Kehle drücke ich dich weiter hinab, streife den Ring in deiner Brust, registriere dein leichtes Beben, den Hauch Sänfte in deiner Miene und greife zur Seite hin zum Instrumentar.

Unser mildes Schwanken bindet uns ans entrückte Hier und Jetzt. Das leise metallische Klimpern, der beißende Geruch nach Desinfektion schwimmt fast unbeachtet an uns vorbei. Es dauert wohl länger, das Vorhaben vielleicht ein wenig zu groß, öffnet dich der Dehnungsstab betulich zieht gemächlich das kalte Metall in dich ein.

Deine Augen sind dunkel geworden, dein Atem deutlich tiefer als zu Beginn, der letzte Millimeter ein zartes Hochgefühl für mich, dass sich in anhaltenden Flügelschlägen in meinem Schoß Ausdruck sucht, während meine flatternden Hände den kleinen Mechanismus schließen, der mein Zeichen an dir endgültig verriegelt.

[Devtom]

Du schreibst sehr schön, eine wohltuende Abwechslung hier 

[ki****]

Ja, du schreibst wirklich sehr gut.