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BDSM - Teil eurer Identität oder nur eine abenteuerliche Ergänzung?


Jella

Empfohlener Beitrag

Kamikitty
Definitiv Teil meiner Selbst. Aber ich bin auch weder Spätmerker noch zweifelnd. 🤷
Im Laufe der Zeit entwickelte sich.. Man probiert was Neues und erweitert seine Horizonte. So läuft es.
Dunkleführung
Definitiv teil meiner selbst werd ich auch niemals ablegen... dafür bleib ich mittlerweile immer mehr Privat.
Die Meisten sind sowieso zusehr mit sich beschäftigt.
Somersault
Seit ich endlich gemerkt habe was ich brauche,gibt es kein Zurück mehr und das ist auch gut so!
FLR_Lover
Ich habe erste (damals devote) Neigungen in der Grundschule registriert, konnte das natürlich noch nicht benennen und einschätzen.

Bis auf zwei Ausnahmen habe ich mir seitdem auch nur Partnerinnen mit Affinität zu BDSM ausgewählt.
Ist für mich eine Lebenseinstellung. ich würde niemals drauf verzichten und mache auch kein Geheimnis draus. Einfach mal machen und wieder lassen gibt's bei mir nicht. Ganz oder gar nicht.
Für mich ist es eine Lebenseinstellung, hab jahrelang gedacht ich würde ohne das auskommen aber mit der Zeit habe ich gemerkt ich kann einfach nicht ohne sein.. Klar gibt es immer wieder Momente wo ich es am liebsten sein lassen würde und mich davon distanzieren wollen würde aber irgendwie geht’s nicht ohne.. Hab immer mal versucht normale Beziehung ohne alles zu führen aber das war mir einfach zu langweilig gewesen und ich brauche einfach diese Führung ohne würde ich glaube zu Grunde gehen…
(bearbeitet)

Diese Frage geht genau in die Richtung, die ich mir auch stelle, seit dem ich mich hier angemeldet habe.

Definitiv bin ich im täglichen Leben Derjenige, der macht, organisiert, den man fragt. Sowohl beruflich als auch privat.

Manchmal möchte ich aber diese Rolle mal verlassen. Beruflich geht es nicht und privat komme ich automatisch wieder in mein gelerntes Verhalten. Sobald ich sehe, dass Struktur fehlt, übernehme ich.

Also bleibt nur der partnerschaftliche und intime Kontext. Also wäre das für mich nur für einen gewissen Zeitrahmen.

Und genau das machte es das natürlich schwierig in der Vergangenheit: die Erwartungshaltung an mich ist immer eine andere. Auf einmal sollen die Rollen getauscht werden? Ich bin es nicht gewohnt, möchte es gerne, die Partnerin ist es so auch nicht gewohnt und möchte es nicht.

Und je weiter ich hier lese, desto mehr glaube ich, macht es das grundsätzlich schwierig. Es ist bei mir keine Lebenseinstellung.  Obwohl ich offen für einiges bin, vielleicht auch einiges ausprobieren möchte, mir einiges vorstellen kann, wird es nicht in meine anderen Lebensbereich übergreifen.

Danke für diese Frage.

 

 

bearbeitet von Mitternacht
vor 45 Minuten, schrieb Jella:

Ist euer Kink Teil eurer Identität oder etwas, das man mal machen kann und dann wieder lassen? Besonders interessieren mich die Meinungen/Haltungen von zweifelnden und hadernden Menschen, von Spätmerker*innen oder die derer, die mal gezweifelt und gehadert haben... Und wie seid ihr zu eurer Haltung gekommen?

Es ist ein Puzzleteil im Puzzle "Sexualität" und das Puzzle "Sexualität" wiederum ist nur ein Teil im Puzzle des Lebens. 

vor 54 Minuten, schrieb Jella:

Und wie seid ihr zu eurer Haltung gekommen?

@Jella ich hatte seit meiner Sexualität diese Neigung, untergeordnet sein zu wollen. Früher meinte das harten Sex. Die Typen meist eher "Machos", nicht besonders wertschätzend... Oder dann das, dafür aber "Softies". Die Kurzversion...😉 

Ich wollte ein starkes Machtgefälle, aber eben auch Wertschätzung. Zudem merkte ich immer mehr nur Sex, rein raus... (wobei ich sicher "Benutzung", partnerschaftlich auch so manche Intimität mochte), war nicht so richtig erfüllend. SM, der Sadist... Das erregte mich immer mehr. 

Meine Beziehungen gingen immer auseinander, weil es nicht mehr passte... Ich war dann allein erziehend, habe mich dem gewidmet, bin auch gereift... Es vergingen ein paar Jahre, ich hatte dann auch wieder mehr Zeit für mich, wollte wen kennenlernen, da spielte der Gedanke meiner Neigung eine Rolle. Klar, von bdsm hatte man mal gehört. Also wollte ich gezielt einen Dom suchen... Ich haderte schon. "Bin ich normal? Sind es meine Fantasien?" Im Internet gefiel mir nicht alles. Hardcore "bdsm-Sex", Gangbang... Oder eben wieder sinnlich, das Seidentuch, die Verführung... 

Ich wollte so was dazwischen. 😂 Ich habe mich immer zu dem "leidvollen" bdsm hingezogen gefühlt. SM. Sex nicht der Schwerpunkt. Etwas Sinnlichkeit, oh auch gerne... Na, es hat geklappt...🙏 Hmm, neben dem bdsm-Reiz mag ich Humor und Intelligenz. Beides hat mein Herr und es war dann so die rechte Zeit am rechten Ort...😁 Ironie & Sarkasmus, lieben wir... Unsere Freizeitgestaltung ist auch ähnlich. Haben uns gerade über den Urlaub unterhalten. Nee, echt nicht nur am Strand liegen... Kultur, Geschichte, Wanderungen & Natur, sowas...👍 

Ich bin froh, dass mein Herr älter ist. Mit meinem ADHS habe ich zumindest einige kleinere "Auffälligkeiten"...🤭 Es ist nicht so, dass ich gar nicht in mir ruhe, aber... Wenn mich jemand noch "anstacheln" würde, zu überschwänglich und bei ständig nach Laune "einfach machen" wäre, statt einer bestimmten Besonnenheit, Abwägung, Überlegungen, das wäre nicht immer gut...🙈

Meine Neigung gehört zu meiner Identität. Identität ist ja das, was den Menschen ausmacht. Sein Sein, seine Eigenschaften, die Sexualität. Klar, das gehört dazu. Vorrangig sexuell bei mir (aber nicht nur, ich mag auch eine gewisse Führung im Alltag). Sexuell meint bei mir masochistisch usw. Also nicht Sex und so. Aber das Machtgefälle erregt mich...🤭

Es ginge auch ohne. Ich bin jahrelang ohne zurechtzukommen...😂 Dennoch ist ja nicht so, dass es dann nicht zu meiner Identität gehören würde... Die Gedanken, die Fantasien, das kommt ja dennoch...🤭 Ich kann dagegen auch nichts tun. Also ist meine Neigung Teil meiner Identität. 

 

Es ist teil meines charakters und würde nie mehr eine Beziehung eingehen wo ich nicht so sein wie ich bin
(bearbeitet)

Ich mag persönlich das Wort "Kink" nicht. Passt auch nicht zu meinen Neigungen. Denn meine Neigung ist nicht nur sexuell und auch nicht spielerisch. BDSM ist für mich eine Lebenseinstellung. Ich bin durch und durch Sklavin. Meine Neigung kann ich nicht an und ausstellen. Es gehört zu mir und daher könnte ich auch nicht darauf verzichten. Es würde mich unglücklich machen. Als könnte ich mich nicht mehr richtig entfalten.

Gezweifelt habe ich nie. Meine Neigung war schon immer da. Früher hatte ich nur Probleme diese Wünsche und Vorstellungen zu akzeptieren. Weil ich auch nicht wusste was mit mir los war. Es gab zu der Zeit nicht die Möglichkeit im Internet zu recherchieren. Erst ein BDSM-Buch hat mich zu diesem Thema geführt. Das war in meiner Jugendzeit. Und seit dem war der Wunsch da, eine Sklavin zu werden. Aber erst musste ich mit mir selbst ins Reine kommen und mein Leben in den Griff bekommen. Ich wollte diese Neigung beschützen und habe es Jahrelang unterdrückt bis ich endlich befreit meine Neigung mit meinem Herrn ausleben kann. Und ich bereue diesen Schritt nicht. Das Warten hat sich gelohnt.

bearbeitet von Jacqueline89
Sadtastisch
Bei mir ist es definitiv Teil meiner Identität - seit ich (du fragtest da nach) recht spät (mit 28) dazu gekommen bin. Allerdings kann ich es schon einige Jahre nicht ausleben und das ist wirklich anstrengend auf Dauer.
Erst mal Hallo.
Bei mir war es am Anfang die Neugier. Gerade frisch aus einer gescheiterten Beziehung gekommen. Und dann direkt eine Gay-SM Session mit mir als Devotling. Da hat es Klick gemacht. Habe vieles probiert egal ob Sexuell oder Nonsexuell mit und ohne BDSM Spiel. Von Natur aus bin ich eher Ruhig, aber auch Dominant, höflich mit guter Erziehung, doch sehr Direkt, mit Herz und Hirn, aber nie ohne Humor und Selbst-/Ironie, habe ich eine leicht militärische Strenge. Welche sich in meiner Ehe nicht immer gut gemacht hat. Doch das Verlangen nach Devotion ist auch Vorhanden, auch bin ich in einer Beziehung gern ein Caregiver. Ich habe mich für den BDSM - Raum zu einem Switcher entwickelt. Aber das dafür als Teil meines Lebens und Seins. Habe nun auch schon 2-3 Beziehungen gehabt wo das auch über die Bettkante hinaus im persönlichen Alltag gelebt wurde. Durch meine ADHS hab ich eine eher Brat-artige Natur. Damit muss man als "Normalsterbliches Wesen" erst mal klar kommen. Für mich habe ich ein paar Dinge gelernt und nach denen lebe ich.

Gut dosierte Dominanz in einer heteroromantischen Beziehung, immer offen kommuniziert wenn man das Verlangen auf mehr verspürt. (Beziehung = Monogam, alles andere ist nicht wirklich förderlich, hab es getestet). Und ansonsten devot gegen über Männer, wenn mein bisexuelles Verlangen ausbricht.

Der Szene des Triskelions bin ich jetzt fast 28 Jahre treu. Und bin auch in diversen Plattformen und Communitis ab dieser Zeit unterwegs. Und möchte es nicht mehr missen.
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