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BDSM und psychische Erkrankungen - geht das?


SM-Art-5-GG

Empfohlener Beitrag

Ich denke, Mediziner werden immer davon abraten. Es sei denn sie sind in der Szene selbst aktiv.
SM-Art-5-GG
vor 21 Minuten, schrieb Schneeflöckchen:

Das muss die betroffene Person abklären, im thera.peutischen Setting. BDSM kann Heilung sein, kann aber auch gewisse Thematiken verschlimmern. Borderline ist nicht gleich Borderline, ich kenne Menschen denen abgeraten wurde BDSM zu praktizieren. Ein früherer Top und ich kenne Menschen, denen es hilft und wo es auf der psychischen Ebene keine negativen Auswirkungen hat. Psychische Erkrankungen/ Heilungswege sind so individuell wie die Person selbst. 

 

Haben dominante Menschen 😅 ich bleibe bei Tops im BDSM, wir wollen doch die SADs nicht ausschließen. Generell hat Bottom erstmal eine Eigenverantwortung, wenn die psychische Erkrankung entsprechend mitgeteilt wird und die damit eventuell einhergehenden Risiken, ja finde ich schon dass TOP dahingehend die Verantwortung im Rahmen der Session/ Dynamik übernimmt. Wenn keine offene Kommunikation erfolgt und TOP nicht im Bilde ist, kann hier aber keine höhere Fürsorgepflicht/ Verantwortlichkeit entstehen als über den Rahmen, den man besprochen hat. 
 

Ob medizinisches Personal Menschen von BDSM abraten sollte… nein, aber wenn fachkundige Psychologen/ Psychothe***uten (m:w:d) dies tun und dementsprechend erläutern, sollte man für sich entscheiden ob es mir selbst das Risiko wert ist BDSM zu praktizieren, das zielt aber auf alle Positionen im BDSM ab. Wirkt nämlich etwas als ob rein submissive Menschen davon betroffen wären, gem. Eingangsthread. Generell bin ich ein Fan davon sich Hilfe zu holen, wenn es notwendig ist. Bei einer Schnittwunde macht man schließlich auch eine Wundversorgung oder geht zum Arzt. 

Das sollte das psychische Fachpersonal mit der betroffenen Person tun. 

Ok, jetzt sind wir bei körperlichen Erkrankungen und nicht mehr in der Psyche… es gibt bestimmt körperliche Erkrankungen, bei denen BDSM nicht förderlich ist. Kanülen setzen bei einer Bluter(in), Menschen mit COPD sollten vielleicht kein Breath Play praktizieren 😂 („Hallo schwarzer Humor)…  aber wie gesagt, ich bin nicht in der Medizin und die betroffenen Personen haben die Eigenverantwortung für sich, ihren Körper und Geist abzuklären was gesund und was schädlich ist. Man kann nur in soweit eine Verantwortung übernehmen, in soweit man von dieser Erkrankung weiß und wie man im Worst Case damit umgehen sollte. 

Ich bin kein Top. Ich lehne das Safeword persönlich ab und das hat für mich folgende Gründe..

1. es weckt für mich einen falschen Anschein von Sicherheit, gerade beim Gegenüber.

2. ich kann es im Zweifel nicht aussprechen, da mein Sprachzentrum vorm Space ausfällt.

3. In gewissen BDSM Praktiken hilft es einem überhaupt nicht um eine Session abzubrechen.

4. Mal versucht kurz vor ner Ohnmacht zu sprechen 😂

und nein, es nimmt Top nicht aus der Verantwortung, wenn es ein Safeword gibt und dies nicht genutzt werden kann. 
 

Zu der letzten Frage, für mich ist es persönlich nicht egal. Ich will über mein Gegenüber alles wissen und hätte ich gewusst, dass mein damaliger Top Borderliner ist und in welche Richtung dies geht, hätte ich NEIN zu ihm gesagt und hier noch mal Borderline ist nicht gleich Borderline. Sein selbstzerstörerisches Verhalten, nämlich Alkoholmissbrauch hat nicht mit meiner CO Abhängigkeit gematcht. Ultimatives Triggerpotential auf allen Linien, zumal ihm auch gesagt wurde, dass er kein BDSM praktizieren darf. Ich habe es relativ zügig beendet und ihn auf Abstand gehalten. 

 

 

Gut, dass du die Kurve gekriegt hast. Ist leider nicht bei allen so. 

vor 45 Minuten, schrieb SM-Art-5-GG:

Gut, dass du die Kurve gekriegt hast. Ist leider nicht bei allen so. 

Da braucht es keine Kurve, sondern den Direktausstieg 😂 

vor 14 Stunden, schrieb zoro1966:

Ich denke, Mediziner werden immer davon abraten. Es sei denn sie sind in der Szene selbst aktiv.

wieso sollten sie wem die neigung ausreden wollen?  die zeiten sind zum glück ja..naja..zumindest teils vorbei

Man muss in diesem Zusammenhang sicher auch fragen, was ist die Lust am BDSM? Ist Blümchensex normal und alles andere, der Gedanke an Erniedrigung, Schläge und Missbrauch plus alle bekannten BDSM Praktiken ist  krank und eine Form einer psychischen Erkrankung?  Einer Störung, die möglicherweise im Kindesalter schon sehr früh gelegt wurde? Iich habe mich oft selbst gefragt, was die Ursache für meine Liebe zum Sklavenstand, gequält zu werden, sogar in Gedanken die eigene Hinrichtung lustvoll zu erleben und beim gedanklichen Höhepunkt zu kommen, ist.  Wir waren in ganz entscheidenden Phasen unseres Lebens den Erwachsenen ausgesetzt. Wie haben wir das Trocken werden erlebt? Wurden wir in nassen Windeln laufen gelassen, damit uns ekelt und wir von selbst aufs Töpchen gehen?  Hatten Schläge auf den Po als fünf-sechsjährige Einfluss auf das spätere Sexualbedürfnis? Eingesperrt werden, in der Ecke stehen, Erniedrung mit Worten, Gitterbett, wie hängt das alles mit der Entwicklung unserer Sexualpsyche zusammen? Wie und durch was werden wir geprägt? ist diese Prägung irreversibel? Ich denke, die Diskussion ist eröffnet und jeder kann versuchen, sich an seine Kindheit zu erinnern, wobei vieles sich auch im Unbewussten manifestiert. Dazu braucht es dann eines realen Gegenübers in der Psychotherapiesprechstunde. 

Grundsätzlich ist alles erlaubt, was Erwachsenen gefällt. Die Betonung liegt auf Erwachsen und das auf beiden Seiten. Aber für den Dom ist die Frage noch wichtiger, denn wenn ich Spaß daran habe, einen anderen zu dominieren und ihn zu quälen, womöglich ihm Schmerzen zuzufügen, muss ich mich jederzeit im Griff haben, sonst kann ein Unglück passieren. Und als Sub muss ich mich fragen, brauche ich das wirklich oder kann es sein, dass ich geheilt werde, wenn ich einen bestimmten Selbstheilungsprozess durchmache? Und will ich das? Wo liegt die Grenze und wo verschwimmt die Grenze zum bewussten Genießen zur unbewussten Sucht?

ich werfe nochmals in den raum, dass nich jeder mensch sexuell motiviert iss!  es nich jedem um 'lust' geht und BDSM neigung, aber keine therapie ist!

aus meiner erfahrung heraus kann man bei der thematik und der viefallt an möglichen persönlichkeitsstörungen und manchmal auch der unterschiedlichen kombinationen verschiedener störungen keine allgemein gültigen regeln aufsetzen ...

ich persönlich habe gute erfahrungen mit einer sklavin die sehr stark mit BPS zu tun hatte machen dürfen und war mir zu beginn nicht wirklich sicher ob wir das hinbekommen .... aber seit einiger zeit (jahren...) hat sie die störung sehr gut im griff - wohlwissend das eine BPS nicht vollständig heilbar ist... (sie ist bezeichnenderweise die längste bdsm beziehung... fast 15 jahre kennen wir uns und 11/12 jahre aktiv)

was dabei hilfreicher war ... unser bdsm oder unser persönlicher kontakt oder beides und zu welchen teilen auch immer vermag ich nicht einzuschätzen ... wichtig ist das ergebnis!

ich hab aber auch andere kontakte mit diversen persönlichkeitsstörungen oder der vermutung derselben abgebrochen, weil ich mich diesen herausforderungen nicht gewachsen gesehen habe - es ist u.u. sehr dünnes eis auf welches man sich da begibt... darüber sollte man sich als dom im klaren sein

Am 28.8.2025 at 15:48, schrieb SM-Art-5-GG:

Ein nicht unwesentlicher Teil der Bevölkerung (mindestens 10 %, vermutlich weit mehr) ist - offenbar mit steigender Tendenz -  diagnostiziert psychisch erkrankt. Dies spiegelt sich sicherlich auch in der BDSM - Szene wieder. 

 

Ist aber eine psychische Erkrankung/Beeinträchtigung überhaupt mit BDSM vereinbar?

Kann BDSM bspw. bei Angststörungen, Traumatisierungen (PTBS) oder einer Borderline Störung nicht evtl. zu einer Verschlechterung oder Traumatisierungen führen? 

Haben Doms in solchen Fällen eine besondere Verantwortung und bräuchten spezielle Informationen?

Sollten Mediziner SUBs, soweit bekannt, von BDSM abraten (oder haben es vielleicht sogar getan)? 

Sollte man differenzieren um welche psychische Beeinträchtigung es sich handelt? 

Wäre es sinnvoll bei bestimmten Erkrankungen bestimme Praktiken zu unterlassen, so wie bei körperlichen Krankheiten? Wenn ja, welche? 

Oder ist die psychische Situation eine/einer SUB für Dom egal, weil diese ja durch ihr Safeword die alleinige Verantwortung haben? 

Oder ist es völlig egal für BDSM Praktiken, wie der psychische Zustand von Dom oder SUB ist, da diese schon aufpassen werden?

 

Gespannt auf Eure Antworten ist

 

SMart 

Mit manchen Erkrankungen bei anderen komme ich zurecht, im Alltag gibt es den Abstand bzw. die professionelle Distanz, in einer BDSM Dynamik nicht für mich. Und da schaue ich dann anders hin, welcher Herrin ich mich ausliefere. Mittelgradige Depressionen sind auszuhalten, Persönlichkeitsstörungen nicht, wenn! die Femdom immer Hilfe ablehnte. Die besten Erfahrungen habe ich mit Femdoms, die genau wissen, warum sie so "ticken", sich selbst reflektieren können, die Metaebene beherrschen und eine gewisse Frustrationstoleranz haben. Das ist eine Frage von Willenskraft und die gibt es bei Femdoms mit oder ohne psychische Erkrankungen

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