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Der einfühlsame Sadist...


Br****

Empfohlener Beitrag

Ach so. Das Gegenteil von einfühlsam wäre gnadenlos? Oder eiskalt? 🤔 So eine Femdom, die gnadenlos durchzieht...:whipping:

Nein, Spaß. Ich bin ja wirklich daran interessiert, was einfühlsam für euch meint...

Oh Dankeschön @Fossy2210. Eine neue (zumindest ich lese dich zum ersten Mal) und sympathische Person statt der üblichen "Verdächtigen" im Forum...🤭

Danke Dir. War länger nicht hier und dann ist mir Dein Beitrag direkt ins Auge gesprungen. Spannendes Thema - und ich werde mal weiter verfolgen, welche Beiträge dazu noch folgen werden. 

FISHERMANS_FRIEND
Das ein Sadist nicht einfühlsam sein kann ist ein Gerücht und ein Mythos. Auch ein Sadist ist nur ein Mensch. Vermutlich gibt es natürlich wie immer einige Ausnahmen. Aber dazu zähle ich mich nicht. Und gerade in einer festen Beziehung die auch von Liebe und Zuneigung geprägt ist, so wie meine, ist ist es unsagbar wichtig " einfühlsam " zu sein. Jedenfalls ist das meine Auffassung...
(bearbeitet)

Empathie ist nicht immer Empathie

"Arthur Ciaramicoli unterscheidet zwischen

1. authentischer Empathie, dem emotionalen Mitfühlen und Miterleben der Emotion des anderen, die mit einem höheren affektiven Anteil und einer stärkeren Tendenz zu prosozialem Verhalten einhergeht,

und


2. funktionaler Empathie, dem verstandesmäßigen Nachvollziehen und reflektierenden Einfühlen der Emotion des anderen, die einen stärker kognitiven Anteil besitzt und emotionale Distanz ermöglicht, und beispielsweise beim the***utischen Reflektieren genutzt wird, aber auch zur effektiven Manipulation (z. B. in Verkauf und Werbung) und für ausbeuterische Ziele bis hin zu Sadismus, Missbrauch, Folter usw. missbraucht werden kann.[" aus : Wikipedia

bearbeitet von SM-Art-5-GG
(bearbeitet)
vor 45 Minuten, schrieb Bratty_Lo:

Wie ist für euch der einfühlsame Sadist?

Ich bin kein einfühlsamer Sadist. Ich bin ein einfühlsamer Mensch, der nach dem sadistischen Spiel zum Vorschein kommt. Das Aftercare ist dann der Auftakt, meine einfühlsame, liebevolle Seite zu zeigen, um meinen Dank für das Vetrauen meiner Schutzbefohlenen ggü. auszudrücken. Ausserdem benötige ich dann auch die Nähe, die Zuwendungen, wie Streicheln oder Küssen, vom selben Glas einen Schluck Wein trinken uvm. Die Nähe zu meinen Subs, egal ob Mann odet Frau, brauche ich auch für mein Seelenheil. Andernfalls würde ich mir meine Menschlichkeit Absprechen, und mich selbst abwerten. Ich muss nicht dem Sinnbild entsprechend, nur weil mein Profil besagt das ich Sadist bin, und gerne andere dominiere. 

 

Ich bestehe nicht einzig und allein aus Sadismus und Trieb. Mitgefühl, Menschlichkeit, Toleranz und Akzeptanz gehören ebenso zu mir. Warum soll ich also nur das darstellen und ausleben, was nur einen Teil von mir ausmacht? Empfinde ich als Unfug. Ich bin mehr als nur der naserümpfende Wichser, der aus mir während einer Session hervortritt. Und ich lasse mir auch von niemandem einreden, in fremdbestimmender Art, wie ich mich zu geben habe, wenn ich mich als BDSM´ler bekenne.

 

Lange Rede, kurzer Sinn. Ich bin Dr. Jackyll und Mr. Hide zugleich. Und beides lebe ich in vollen Zügen aus. 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
vor 4 Minuten, schrieb SM-Art-5-GG:

authentischer Empathie, dem emotionalen Mitfühlen und Miterleben der Emotion des anderen, die mit einem höheren affektiven Anteil und einer stärkeren Tendenz zu prosozialem Verhalten einhergeht

Ja, ich denke dass Empathie dann schon authentisch sein sollte. Zumindest bei meinem Herrn ist das der Fall. 

vor 5 Minuten, schrieb SM-Art-5-GG:

und
funktionaler Empathie, dem verstandesmäßigen Nachvollziehen und reflektierenden Einfühlen der Emotion des anderen, die einen stärker kognitiven Anteil besitzt und emotionale Distanz ermöglicht, und beispielsweise beim the***utischen Reflektieren genutzt wird, aber auch zur effektiven Manipulation (z. B. in Verkauf und Werbung) und für ausbeuterische Ziele bis hin zu Sadismus, Missbrauch, Folter usw. missbraucht werden kann.[" aus : Wikipedia

Das ist interessant. Es gibt sicher Menschen, die Emotionen sehr gut lesen können, selbst allerdings nicht wirklich fühlen können. Sich in Bezug auf den anderen denkend da hineinversetzen zu können, sehr kalkuliert, kann natürlich ein Vorteil sein. Ja, zum Beispiel in Verkauf und Werbung, die Emotionen zu erkennen, aufzugreifen usw. 

Da gibt es sicher auch Sadisten, die sehr charmant sein können, sympathisch und Emotionen des Gegenübers "aufgreifen" können, ohne sie selbst zu hegen. Nur würde ich Sadismus nicht per se dort einordnen. 

Es braucht manchmal vielleicht auch Zeit, "Blender" zu erkennen. Denn einige sind Meister der Manipulation...😉 

Aber deswegen lerne ich ja auch gerne länger kennen. 

Ich denke bei dieser Fragestellung als Erstes an die folgenden zwei Aspekte. 
 

Zum einen bin ich, so empfinde ich es, nur bedingt masochistisch. Nur wenige Schmerzen, an bestimmten Körperstellen, mit der passenden Intensität kann ich positiv aufnehmen, aushalten oder sogar in Lust umwandeln. Ist es zu sanft, zu hart, an der falschen Stelle oder von der Art des Schmerzes für mich herausfordernd dann wirkt Schmerz auf mich eher kontraproduktiv. 
Einfühlsam bedeutet für mich vor diesem Hintergrund, dass meine Göttin sich mental in mich hineinversetzen kann. Sie weiß im Vorfeld sehr genau wie es wo weh tun kann, um diese oder jene Reaktion in mir auszulösen. Ich bin da wirklich kein Selbstläufer und ich bewundere immer wie sie dennoch feine Nuancen abschätzt und wortwörtlich den richtigen Nerv trifft. 
Ich bin darauf angewiesen, um es selbst genießen zu können und darum sehr dankbar dafür sowas erleben zu können. 
 

Darüberhinaus (und ich weiß angesichts meiner Keuschheit was Selbstbeherrschung bedeutet) schätze ich es sehr, wenn Sadist*innen sich vom zugefügten Schmerz berauschen können und trotz aller Leidenschaft und positiver Rückmeldung der Masochist*innen immer noch in der Lage sind sich zu beherrschen und nicht über das Ziel hinauszuschießen. Ich kann mir denken, dass es manches Mal sehr schwer mitunter auch frustrierend sein kann sich da selbst zurückzuhalten, während man womöglich viel mehr im Kopf hat, als der Sub-Person in dem Moment gut tun würde. Dann aber auf einem Level zu bleiben das wirklich beiden gut tut bewundere ich in gewisser Weise. 

vor 2 Minuten, schrieb Toy4her:

Ich denke bei dieser Fragestellung als Erstes an die folgenden zwei Aspekte. 
 

Zum einen bin ich, so empfinde ich es, nur bedingt masochistisch. Nur wenige Schmerzen, an bestimmten Körperstellen, mit der passenden Intensität kann ich positiv aufnehmen, aushalten oder sogar in Lust umwandeln. Ist es zu sanft, zu hart, an der falschen Stelle oder von der Art des Schmerzes für mich herausfordernd dann wirkt Schmerz auf mich eher kontraproduktiv. 
Einfühlsam bedeutet für mich vor diesem Hintergrund, dass meine Göttin sich mental in mich hineinversetzen kann. Sie weiß im Vorfeld sehr genau wie es wo weh tun kann, um diese oder jene Reaktion in mir auszulösen. Ich bin da wirklich kein Selbstläufer und ich bewundere immer wie sie dennoch feine Nuancen abschätzt und wortwörtlich den richtigen Nerv trifft. 
Ich bin darauf angewiesen, um es selbst genießen zu können und darum sehr dankbar dafür sowas erleben zu können. 

Verdammt gut beschrieben, hätte von mir sein können 👌

(bearbeitet)

Meinem Herrn fällt es gar nicht so schwer sich zurück zu halten @Toy4her, wenn mal weniger geht. Eben, er quält gerne auch mal in geringeren Maße und mag ja auch Fesselungen, Erniedrigungen und anderes. 

Aber er muss sich nicht immer zurück nehmen und genießt das. Weiter würde er gar nicht gehen wollen, als er mit mir kann. Und da kann er schon mal seine Triebe laufen lassen, sich verausgaben...

Allerdings hat er mich ja dennoch immer im Blick. Er genießt ja gerade auch, was es in mir auslöst, als dass es ihm um ein stures Ergebnis ginge oder dergleichen (auch wenn die Umsetzung von Praktiken, die man sich vornimmt, sicher gerne ein Ergebnis erzielt).

Es konnte allerdings auch schon mal recht viel sein. Im Eifer des Gefechts... Ich mag im bdsm eine gewisse Rücksichtslosigkeit, mit der noch nötigen Empathie und mehr, wenn es erforderlich ist.

Dahingehend ist es ja ein Unterschied, welche Empathie man sich in der Auslebung von bdsm wünscht oder braucht oder ob außerhalb von bdsm eine grundsätzliche Empathie gemeint ist. 

Ich brauche sie konkret im bdsm nur begrenzt. Grundsätzlich ist mein Herr sehr einfühlsam. An Berührungen, an Aufmerksamkeit, an Worten. Und auch liebevoll. 

Zuvor wurde ich in Beziehungen nie so häufig zärtlich berührt. Aber da findet dann vieles auch außerhalb von SM statt. Wobei das sicher auch im bdsm eine Rolle spielen kann, weil ich es brauche, er es dann genießt oder mich überraschen möchte. 

bearbeitet von Bratty_Lo

Ich möchte dazu gerne einen anderen Begriff in die Runde werfen

Ekpathie 

Ekpathie, das von dem spanischen Psychiater Luis de Rivera geprägte „Ausfühlungsvermögen“, ist nicht das Gegenteil von Empathie im Sinne von Gefühlskälte, sondern ein bewusstes, aktives kognitiv-emotionales Steuerungsverhalten, bei dem man emotionale Resonanzräume betritt, ohne sich darin zu verlieren. Es ist eine Fähigkeit zur Abgrenzung ohne Abschottung, die hilft, emotionale Klarheit zu wahren und sich vor Manipulation oder Überidentifikation zu schützen...(Google)

Ich denke das viele HERREN, MASTER, DOM etc pp genau das tun. Sie Grenzen sich in der Session Situation komplett ab. Sie wissen das ihr "Opfer" leidet und auch wie sehr, weil sie ihnen ja dieses leid zufügen. Wollen aber genau in dem Moment auch nichts anderes fühlen. Das kommt dann erst beim After Care...man ist sich nahe, sanft, Zärtlich usw. Dann darf es auch wieder die totale Empathie sein...

 

vor 1 Minute, schrieb Ademar:

Ist das jetzt ein weiterer Artikel zum Thema Empathie?

Das scheint so. 😉 

(bearbeitet)
vor 42 Minuten, schrieb Toy4her:

Darüberhinaus (und ich weiß angesichts meiner Keuschheit was Selbstbeherrschung bedeutet) schätze ich es sehr, wenn Sadist*innen sich vom zugefügten Schmerz berauschen können und trotz aller Leidenschaft und positiver Rückmeldung der Masochist*innen immer noch in der Lage sind sich zu beherrschen und nicht über das Ziel hinauszuschießen. Ich kann mir denken, dass es manches Mal sehr schwer mitunter auch frustrierend sein kann sich da selbst zurückzuhalten, während man womöglich viel mehr im Kopf hat, als der Sub-Person in dem Moment gut tun würde. Dann aber auf einem Level zu bleiben das wirklich beiden gut tut bewundere ich in gewisser Weise. 

Es hat in der Tat eine berauschende Wirkung, die sehr intensiv ist. Wenn man jedoch klar bleibt, und die Wahrnehmung walten lässt, Signale vom anderen beachtet, ist das kein Problem sich aus diesem Rausch abrupt zu lösen. Voraussetzung dafür bildet jedoch, das man sich im Vorfeld mit dem Menschen befasst hat, und nicht ausschließlich mit den sexuellen Interessen oder Bedürfnissen. Vernatwortungsvoller Umgang sollte hierbei immer die Prämisse bilden, damit das Gefüge nicht zerreißt, oder einer zu Schaden kommt.

Klar ist ein abruptes Ende immer mit einem bitteren Beigeschmack versehen. Wenn man aber auch weiterhin mit dem anderen seine Bedürfnisse stillen möchte, muss man auch den nicht so schönen Aspekt schlichtweg akzeptieren. Hier geht es ja schließlich nicht nur um Eigeninteressen, sonder auch um Vertrauen das auf dem Spiel steht. 

Egal wie hart ich die Session gestalte, bemerke ich ungewohnte Verhaltensmuster sehr schnell, und gehe auf den anderen ein. Das ist nunmal auch meine Verpflichtung die ich in diesem Gefüge annehmen muss.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Ich denke, ohne ein gewisses Einfühlungsvermögen kann man erstens bestenfalls ein typischer Dummdom sein, und abdererseits fehlt dann doch der Genuß, wenn man nicht miterlebt, wie die kleine sub leidet. Wo ist denn da das Vergnügen?

danke ropa!  ich wollt schon senfen..

 

zum einen 'leidet' ja nu nich jede(r) maso, zum andren wärs fatal, würd sad während der 'handung' empathie komplett ausblenden!

aber ja klar, steht er drauf, es iss ja nu auch seine neigung.. gehört immer beides dazu  und neh, so unlogisch isses eigentlich nich *find

vor 12 Minuten, schrieb towel:

gehört immer beides dazu  und neh, so unlogisch isses eigentlich nich *find

Es ist für mich sogar absolut logisch. Die schallende Ohrfeige, uneinvernehmlich einvernehmlich.

Sex der sich einfach genommen wird, ohne Einverständnis, und dennoch gewoll ist. 

Schmerz der bis an die Grenze führt, Tränen entlockt, aber den Vaginaltrakt in einen Wasserfall verwandelt, oder in den Subsapce führt.

BDSM ist eine paradoxe Welt, voller Widersprüchlichkeiten....für Aussentstehende.

Und trotzdem sind wir an erster Stelle nur Menschen, wie jeder andere auch, mit all seinen Eigenheiten. Aber mit einer Seite die wir im Verborgenen halten, und vornhemlich nur denen zeigen, die so sind, wie wir.

vor 2 Minuten, schrieb Ademar:

st es denn ein generelles Vorurteil, dass der Sadist bar jeder Emotion ist?

ja, irgendwie schon, glaub

wobei das eher von den menschleins kenn, die nich wirklich 'involviert' sind

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