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Spiel, Rolle, Rollenspiel


SU****

Empfohlener Beitrag

Rosmarin-und-Thymian
vor 2 Stunden, schrieb SUNDOWN-66:

Danke für deinen Beitrag. Meine Definition was zum Beispiel Rolle betrifft, kommt aus der Soziologie. Demnach erfüllt ein Mensch mehrere Rollen im Leben, die durchweg sehr unterschiedlich sein können.

Z.B.

Eltern -Kind

Chef- Angestellter usw.

Diese Rollen sind nicht immer freiwillig, aber manchmal schon.

Für mich sind DOM - SUB demnach auch Rollen, in diesem Fall natürlich freiwillig, hat aber nichts mit Rollen in einem Schauspiel zu tun.

Die Frage drängte sich mir auf, weil viele es als nicht echt ansehen, wenn ich die SUB als Rolle ansehe. Deshalb meine Frage hier. Ich bin neugierig und auch anderen Definitionen gegenüber aufgeschlossen.

Nochmals danke an dich 

Nachdem ich deine Meinung bedenkt habe finde ich das du  recht hast , dass DOM und SUB freiwillige Rollen sind, die eine tiefere Verbindung und Vertrauen erfordern. 

Ich sehe es ähnlich: Diese Rollen sind nicht einfach nur Schauspiel, sondern sie spiegeln unsere Bedürfnisse und Wünsche wider. Sie erlauben uns, in eine andere Dynamik einzutauchen, die sowohl aufregend als auch erfüllend sein kann. 

Ich möchte jetzt hier keine Unterrichtsstunde "Soziologie" halten - und v.a. will ich jedem sein Bild und seine Vorstellung eines Begriffes lassen - doch kommt mir ein Aspekt zu kurz, weshalb ich den Begriff der "Rolle" grundsätzlich ablehne.

Nehme ich eine Rolle ein bzw. an, so folge ich damit alleine den Ansprüchen der Gesellschaft, welche eine bestimmte Erwartung hinsichtlich des Verhaltens des Trägers hat. Ich schlüpfe also in die Rolle, um eine Fremderwartung, die Rollenerwartung, zu erfüllen.

Würde ein Dom, eine Sub, eine Sklavin, ein(e) Little usw. eine Rolle einnehmen, dann würde sie "nur spielen". das Spiel mag ja auch eine Relevanz haben, aber eigentlich lebt man doch ein Teil von sich aus, etwas, was in einem schlummert, schreit, ruft und verwirklicht werden will und wird, man eifert doch keinen Klischees nach oder bedient Vorstellungen. Diejenigen, welche dies tun, spielen, aber spielen - so finde ich - sich und v.a. dem anderen nur etwas vor.

Die Folge ist, dass meist junge Damen glauben, dies oder das müsse man als Sub usw. machen, weil es erwartet wird. Und geraten diese an den falschen Dom, kann dies böse enden. Die Folge ist aber auch, dass hier viele sogenannte Herren herumlaufen, die von dem, was Dominanz wirklich ausmacht, geschweige denn eine Beziehung von Herr und Sub, keine Ahnung haben. Ein bisschen schlagen, ein bisschen fesseln, laut werden, herrisch und dann f*****. Doch all dies hat rein gar nichts mit dem Eigentlichen zu tun - diese Menschen spielen nur eine Rolle, was in unserem Kontext viel zu wenig ist.

Ich finde, wir spielen nicht, wir spielen auch keine Rolle. Wir schenken uns gegenseitig, wir binden uns, wir achten uns, wir führen eine besondere Beziehung, als die Menschen, die wir sind - und nicht als eine Rolle, sondern eine Facette unseres Ich.

 

Vor 56 Minuten , schrieb Avalanche23:

Meine Rolle als Mutter hat sich mit den Jahren selbstverständlich verändert..die Mädels sind erwachsen und aus dem Haus und trotzdem...Mama kannst du ..Mama weißt du... Ich werde immer noch als Mama gebraucht und mach mir immer noch so meine Gedanken und Sorgen.🤷🏼‍♀️🤷🏼‍♀️

Das ist evolutionsbedingt bei den meisten gar nicht anders möglich 😉 Beim Rollenspiel ist glaub ich viel der Wunsch jemand zu sein, der man eigentlich in der „ realen Welt bzw. Im Alltag „nicht so sein kann wie man es sich wünscht 🤔

vor 14 Minuten, schrieb towel:

nicht jeder spielt eine rolle! mei jessers

 

Weil ich dich mag und so.. halt mal die Klappe Schatz.😘😘 Und hör mal der Mutti zu😁😉

Es geht hier nicht um eine Rolle spielen oder nicht sondern um die Definition der Begriffe in verschiedenen Bereichen. 

Und es spielt keine Rolle ob man BDSM lebt oder eine Mutter ist ..man lebt mit dieser "Rolle" die einem das Leben gegeben hat. Ich habe mir die Rolle als SUB tatsächlich nicht ausgesucht, sie war in mir schon lange....geweckt wurde sie aber erst durch den richtigen Gegenpart. Das ich diese Rolle jetzt einnehmen kann/darf/will ist und war am Ende wieder meine Entscheidung. Und das ich das Leben, macht es weder zu einem Spiel noch das Wort Rolle falsch.

 

 

vor 1 Minute, schrieb Südbayer85:

Das ist evolutionsbedingt bei den meisten gar nicht anders möglich 😉 Beim Rollenspiel ist glaub ich viel der Wunsch jemand zu sein, der man eigentlich in der „ realen Welt bzw. Im Alltag „nicht so sein kann wie man es sich wünscht 🤔

Leider kann ich dazu garnichts sagen da ich mit Rollenspiel überhaupt nichts zu tun habe. Ich liebe zwar das Theater aber das ist ja nicht etwas anderes .

Vor 1 Stunde, schrieb Latexsophie:

Ich möchte jetzt hier keine Unterrichtsstunde "Soziologie" halten - und v.a. will ich jedem sein Bild und seine Vorstellung eines Begriffes lassen - doch kommt mir ein Aspekt zu kurz, weshalb ich den Begriff der "Rolle" grundsätzlich ablehne.

Nehme ich eine Rolle ein bzw. an, so folge ich damit alleine den Ansprüchen der Gesellschaft, welche eine bestimmte Erwartung hinsichtlich des Verhaltens des Trägers hat. Ich schlüpfe also in die Rolle, um eine Fremderwartung, die Rollenerwartung, zu erfüllen.

Würde ein Dom, eine Sub, eine Sklavin, ein(e) Little usw. eine Rolle einnehmen, dann würde sie "nur spielen". das Spiel mag ja auch eine Relevanz haben, aber eigentlich lebt man doch ein Teil von sich aus, etwas, was in einem schlummert, schreit, ruft und verwirklicht werden will und wird, man eifert doch keinen Klischees nach oder bedient Vorstellungen. Diejenigen, welche dies tun, spielen, aber spielen - so finde ich - sich und v.a. dem anderen nur etwas vor.

Die Folge ist, dass meist junge Damen glauben, dies oder das müsse man als Sub usw. machen, weil es erwartet wird. Und geraten diese an den falschen Dom, kann dies böse enden. Die Folge ist aber auch, dass hier viele sogenannte Herren herumlaufen, die von dem, was Dominanz wirklich ausmacht, geschweige denn eine Beziehung von Herr und Sub, keine Ahnung haben. Ein bisschen schlagen, ein bisschen fesseln, laut werden, herrisch und dann f*****. Doch all dies hat rein gar nichts mit dem Eigentlichen zu tun - diese Menschen spielen nur eine Rolle, was in unserem Kontext viel zu wenig ist.

Ich finde, wir spielen nicht, wir spielen auch keine Rolle. Wir schenken uns gegenseitig, wir binden uns, wir achten uns, wir führen eine besondere Beziehung, als die Menschen, die wir sind - und nicht als eine Rolle, sondern eine Facette unseres Ich.

 

Du bist auch in einer Freundschaft in der Rolle des Freundes. In einer Ehe hast Du die Rolle des Ehepartners. Gegenüber Geschwistern die Rolle von Schwester oder Bruder.
Man kann gegen Worte etwas haben, aber darauf bestehen, dass alle einen Tanz darum machen...nee

Vor 1 Stunde, schrieb Avalanche23:

Wenn sich real keiner an den Begrifflichkeiten aufhängt..warum dann hier ???🤷🏼‍♀️🤷🏼‍♀️ Nur damit man was zu schreiben/streiten hat????ich verstehe das einfach nicht...das ist zu hoch für nen flachen Kopf🤷🏼‍♀️🤷🏼‍♀️🤣🤷🏼‍♀️🤷🏼‍♀️

Für manche ist BDSM eine bierernste Sache. Sinnstiftendes Elixier, Persönlichkeitsmerkmal Nr 1, quasi-religiöse Erleuchtung.
Daher ist es dann Frevel/Blasphemie/ Beleidigung, wenn andere lockerer damit umgehen oder Begriffe nutzen, die nicht in den Kram passen.

Ich könnte jetzt auch spaßeshalber jedes Mal aufschreien, wenn jemand den Begriff Sklave/Sklavin benutzt - hat die Person sich die Herrschaft ausgesucht? Kann sie weiterverkauft werden? Geht sie wählen? Bestimmt sie über ihren Wohnsitz?
Ätsche-bätsch, alles keine Sklaven.
Es ist Sklaverei-Play, wie R.ape-Play. Das Echte, in dem sich immer noch weltweit so viele Menschen befinden, existiert. Ist Freiwilligkeit vorhanden, ist es ein Spiel. Kann Jahrzehnte dauern. Wird dann vermutlich ernst genommen.
Aber es ist halt keine echte Sklaverei. Wenn es das ist, ist es ein Verbrechen.

Wer also so lose einen Begriff romantisiert, hinter dem echtes Elemd steht, und ihn sachlich falsch verwendet, soll sich doch bitte zurückhalten, anderen ständig belehrend dazwischenzufunken, die Termini korrekt benutzen.

vor 43 Minuten, schrieb TaliX:

Für manche ist BDSM eine bierernste Sache. Sinnstiftendes Elixier, Persönlichkeitsmerkmal Nr 1, quasi-religiöse Erleuchtung.
Daher ist es dann Frevel/Blasphemie/ Beleidigung, wenn andere lockerer damit umgehen oder Begriffe nutzen, die nicht in den Kram passen.

Ich könnte jetzt auch spaßeshalber jedes Mal aufschreien, wenn jemand den Begriff Sklave/Sklavin benutzt - hat die Person sich die Herrschaft ausgesucht? Kann sie weiterverkauft werden? Geht sie wählen? Bestimmt sie über ihren Wohnsitz?
Ätsche-bätsch, alles keine Sklaven.
Es ist Sklaverei-Play, wie R.ape-Play. Das Echte, in dem sich immer noch weltweit so viele Menschen befinden, existiert. Ist Freiwilligkeit vorhanden, ist es ein Spiel. Kann Jahrzehnte dauern. Wird dann vermutlich ernst genommen.
Aber es ist halt keine echte Sklaverei. Wenn es das ist, ist es ein Verbrechen.

Wer also so lose einen Begriff romantisiert, hinter dem echtes Elemd steht, und ihn sachlich falsch verwendet, soll sich doch bitte zurückhalten, anderen ständig belehrend dazwischenzufunken, die Termini korrekt benutzen.

Was den Begriff der Sklavin/des Sklaven angeht bin ich voll bei dir. 

Ich sehe BDSM irgendwo zwischen bierernst und locker. 🤷🏼‍♀️ Aber sich über Begriffe zu streiten finde ich grundsätzlich Unsinn. Denn wenn 2 das gleiche Meinen und nur andere Begriffe dafür benutzen, ist das kein Grund zum streiten. Ich nehme die Begriffe so wie sie fallen. Ist der gemeinte Sinn dahinter mit meiner Meinung übereinstimmend ist es Okay.

Wenn nicht diskutiere ich gerne über den Inhalt..aber nicht über den benutzten Begriff 🤷🏼‍♀️🤷🏼‍♀️

Auch wenn jetzt hier genau das getan wird 😉 über Begriffe diskutieren.

(bearbeitet)
vor 1 Stunde, schrieb TaliX:

Du bist auch in einer Freundschaft in der Rolle des Freundes. In einer Ehe hast Du die Rolle des Ehepartners. Gegenüber Geschwistern die Rolle von Schwester oder Bruder.
Man kann gegen Worte etwas haben, aber darauf bestehen, dass alle einen Tanz darum machen...nee

Ich bestehe keinesfalls darauf, dass ein Tanz darum gemacht wird... nur ich finde mich im Begriff nicht wieder. Und meine Position entnehme ich bzw. finde ich bei Dahrendorf (Soziologe). Rollen sind von außen erlernte Muster - und etwas sperrt sich in mir, dies auf dies hier zu übertragen.

Und, ich habe auch nichts gegen Worte... tatsächlich sehe ich unser Rollenspiel als Mensch in der Gesellschaft täglich. Wir füllen so viele Rollen aus, da ist die Frage, wo ICH denn dann dabei bin, durchaus berechtigt. Ich finde, gerade in dem hier können wir am meistrn ich sein, weil wir frei sind...

 

 

bearbeitet von Latexsophie
Vor 5 Stunden, schrieb TaliX:

Das ist Dein persönliches Problem mit dem Begriff Rolle in Psychologie, Soziologie und anderen Bereichen - Du selbst (und ein paar andere Forenteilnehmer) beziehen das ausschließlich auf Schauspiel. Wobei ihr alle den Begriff in anderen Bereichen neutral benutzen könnt.
"Die Rolle des Betriebsrats"
"Eine entscheidende Rolle bei dem Massensterben"
"In meiner Rolle als Vorsitzende des Komitees"
...Niemand setzt sich dafür eine Pappnase auf. Es ist ein neutraler Begriff, auf den es andauernd Aufschrei gibt. Das ist ein ungemein begrenztes Wortverständnis und wirkt einfach nur albern bis nervtötend.
Ich warte nur darauf, dass jemand knallbeleidigt reagiert, weil er oder sie Rolle nur mit Klopapier assoziiert.

Also beleidigt nö.
Aber ich kann doch für mich persönlich sagen, ich lehne das Wort "Rolle" ab.
und damit habe ich für mich kein Problem!

Kann es nicht eher sein, dass man das schöne Wort "Rolle" häufig als Synonym herhalten muss, weil es so herrlich neutral klingt?

"Das Verhalten des Betriebsrates"
"in meiner Funktion als Vorsitzender des Komitees"
Ein entscheidender Faktor bei dem Massensterben "
"Rolle" als Synonym der Unverbindlichkeit!

Um bei dem Beispiel des Vorsitzenden zu bleiben.
Scheitert der Vorsitzende mit dem....
Dann ist die Formulierung mit " Funktion" ziemlich verbindlich, den der Herr ist in der Funktion gescheitert, was von außen mit Konsequenzen zu belegen wäre oder in persönlicher Verantwortung von dem Herren selbst.
Scheitert er mit der Formulierung "Rolle"
Könnte man formulieren, "seine Rolle als Vorsitzender in Bezug auf XYZ, ist gescheitert." In dieser Formulierung kann man das Scheitern von der Person auf den Sachverhalt verlagern. Der Sachverhalt ist Schuld, dass er die Rolle des Vorsitzenden nicht ausfüllen konnte..
Das Wortverständnis ist nicht, wie von Dir vermutet begrenzt, sondern ich gehöre mehr jenen Menschen an,die eine klare verbindliche Sprache schätzen.

Wie Du selbst geschrieben hast "Rolle" ist so herrlich NEUTRAL oder so herrlich Unverbindlich!

Im übrigen, betreffend des Wortverständnis.
Vor dem Zeitalter von " Dr. Google" und "KI", gab es den Duden, ein Buch welches das Wortverständnis förderte.
Reichte dieses Buch nicht, hatte unter anderem der RoRoRo-Verlag ein Buch mit dem Titel "Sag es treffender" auf den Markt gebracht.
Ein n Buch mit Synonymen, so das man sich klar, treffend und verbindlich ausdrucken konnte

vor 5 Stunden, schrieb TaliX:

Auf dominante und submissive Rollen werden genauso Erwartungen projeziert wird auf Seepferdchenzüchter und Biker. Es gibt die Wahl zwischen diversen Rollen, man legt sich ein Rollenset zu, teils selbstgewählt, teils aufokruiert (Patenonkel, Finanzbuchhalter, Yoyoenthusiast und Guerillaimker, plus meinetwegen Sissyzofe), erfüllt Erwartungen, bricht Erwartungen - darin besteht die Freiheit.

Das sehe ich sehr ähnlich und ich würde, um dem Begriff der Rolle eine potentiell negative Deutung in diesem Kontext zu nehmen, noch anfügen, dass es ja eine Sache ist, eine Rolle für sich einzunehmen oder nach außen hin anzunehmen. Die Andere ist es dann aber halt, wie man die Rolle letztlich selbstbestimmt bekleidet. 
 

Ich kann entscheiden ob ich der streng konservative oder progressive Vater bin. Ob ich als Sub eng im Zusammenspiel mit meinem Gegenüber einen gemeinsamen Weg für uns ebne oder ich mehr Erfüllung darin finde dessen Vorstellungen für mich anzunehmen und danach zu streben diese zu verwirklichen. 
 

Insofern sehe ich auch in der Begrifflichkeit keine Gefahr, sondern vielmehr die Chance für eigene Entfaltungsmöglichkeiten, innerhalb der Rollen. 

vor 13 Stunden, schrieb TaliX:

Für manche ist BDSM eine bierernste Sache. Sinnstiftendes Elixier, Persönlichkeitsmerkmal Nr 1, quasi-religiöse Erleuchtung.

jaa, manche nehmen das ernster, stimmt- dennoch muss man sich nich drüber lustig machen

(im nächsten leben werd ich seepferdzüchter)

Vor 4 Stunden, schrieb jackXjacqueline:

jack@jackXjacqueline:

Wenn hier schon Soziologie in den Raum geworfen wird, sollte man vielleicht grundsätzlich mal kurz erläutern, wie der Begriff der Rolle dort eingeordnet wird, und zwar im Kontext der Rollentheorie, in dem dann der Begriff der Position und auch des Status dann ebenfalls relevant sind. Spiel und Rollenspiel haben dort in Hinblick auf deren Definition damit erstmal nichts zu tun.

Aus soziologischer Sicht kann ich, nach meinem Verständnis, ganz prägnant sagen: Die Position von @Jacqueline89 ist die einer BDSM-Sklavin, und ihre damit verbundene Rolle ist es, sich mir zu unterwerfen, hinzugeben, zu dienen. Kurzum: Die Position dient der Differenzierung, und aus der Rolle folgt die an die Position gestellte Erwartung. Das ist ganz ähnlich, wie ich es aus der Philosophie kenne: Die Rolle ist grob vereinfacht die Frage nach "Was soll ich tun?", und die Position die nach "Wer bin ich (z.B. innerhalb der Gesellschaft)?" Wichtig dabei ist noch zu verstehen, dass man eine Rolle weder einnimmt noch spielt, sie definiert nur die Erwartungen, die aus der Position hervorgehen, die man innehat. Diese kann man erfüllen oder auch nicht. Diese Erwartungen sind zudem flexibel und folgen in der Regel aus dem, was gegenwärtig gesellschaftliche Norm ist.

Bleiben wir innerhalb der Soziologie, ist das Rollenspiel dann eine Simulation des obigen, mit dem Zweck der Analyse. Bleibt noch der Begriff Spiel, der hier allerdings mehrere Bedeutungen hat. So wie ich es verstehe, dient er dort vor allem als Modellbegriff um das Sozialverhalten des Menschen zu verstehen, hat also mehr oder weniger nur erkenntnistheoretischen Charakter.

Nach meinem Verständnis lässt sich der Begriff des Rollenspiels mehr oder weniger ins BDSM übertragen, mit dem Unterschied, dass hier ein anderer Zweck verfolgt wird. Es geht nicht um Analyse, sondern um Lustgewinn (sexuell, mental, oder beides). Da der Begriff des Spiels nur Modellcharakter hat, eignet er sich vielleicht zum Erkenntnisgewinn, hat aber in der Realität aus meiner Sicht keine Bedeutung. In der Realität praktiziert man BDSM eben ernsthaft, entweder in einem eigens abgesetzen Rahmen (sessionbasiertes BDSM, meist sexuell motiviert) in Form einer "Spiel"beziehung (Spiel hier als Abgrenzung zum Ernst des Alltags), oder in einem Beziehungsmodell, das darüber hinausgeht (24/7, TPE, etc., was man entsprechend alltagsbasiertes BDSM nennen könnte, das nicht nur sexuell motiviert ist). Innerhalb dessen kann man, wenn man eine Vorliebe dafür hat, dann im Rahmen eines Rollenspiels andere Positionen und Rollen simulieren (Lehrer/Schüler, Täter/Opfer, etc.).

.
Moin,
Zunächst einmal danke für die Einführung und Erläuterungen.

Was ich deoner Erklärung entnommen habe ist, Rolle ist eine Bezeichnung für ein Denkmodell, welches über jeden ausgerollt werden kann, egsl ob natürliche Person oder juristische Person .
Ferner geht das Model von Gesellschaftliche Normen aus. Diese "Normen" unterliegen aber nicht klsren Definition sondern spiegelt mehr jenes wieder, wie die Mehrheit über einen Beruf "Finanzbuchhalter" einen Status "Vater" einer Funktion von vielen Menschen "Betriebsrat" denkt. Aus jenem was die Mehrheit dieser Gesellschaft denkt, werden dann der Rolle Erwartungen übertragen.
So richtig verstanden?

Jetzt der Schwenk auf das BDSM.

Du führtest die Rolle der Sklavin (m,w,d) an und damit auch die Erwartungen die damit verknüpft werden..
Ferner differenzierst Du dann noch Spiel /Spielebeziehung ( also zeitlich für eine Session begrenzt) und Sklavin im Alltag ( cis, TPE, 24/7,etc).

Und genau an dieser Stelle bekommt das Denkmodell im Bereich BDSM ernsthafte Probleme!

Nur Rind 1/3 der deutschen Bevölkerung hat. Einen Zugang zum BDSM. Zugang im Bezug auf wissen, dass es BDSM gibt und dass das irgendwas mit fesseln, hauen, Sex und Lust.
1/3:ist aber nicht jene gesellschaftlich Mehrheit, welche Normen artikulieren kann, sonder zu diesem 3 zahlen alle Mitglieder die hier registriert .
Die Beträge, Fragen zeigen deutlich das Verständnis der Mehrheit zum Thema BDSM auf.
Und wir Beide gehören nicht zu dieser Mehrheit.

Die Mehrheit der Gesellschaft zieht ihr. Wissen aus dem Geschichtsunterricht, evtl auch Lateinunterricht.
Sklavenhaltung im römischen Reich, Südstaaten in den USA , etc.
Aber auch mediale Meldungen, wie Sklavin von Höxter oder Sexsklsvin eines Zuhälterringes, etc.

Daher die Frage, wie kann die Gesellschaftliche Norm die Erwartungen an eine Sklavin definieren?
Und wenn wir uns dann noch " Spiel vs. Alltag" betrachten, dann dürfte es, die Rolle der Sklavin im BDSM- Kontext im Alltag gar nicht geben, da permant strafbare Handlungen vorliegen.

Ich empfinde den Begriff ' Rolle" als absolut oberflächlich.
Mit zynischem Schlusssatz:
Die Stadt ist gefallen, die Soldaten sind ihrer Rolle nicht gerecht geworden!

Für mich gibt Gesellschaftliche Rollenbilder..man Frau zb . Ja man ist biologisch darin verankert dennoch gibt es Erziehung und gesellschaftliche Erwartungen. Der Mann der Ernährer die Frau die Mutter …Mädchen Barbie jungs Auto usw . Deshalb halte ich es mit Rollen im Bdsm ähnlich. Meine Akzeptanz zb Transpersonen gegenüber zeigt aber auf wieviel wert und Ernsthaftigkeit ich in diese Rollen lege. Zum Thema spiel.. habe glaube schon anderweitig erwähnt das Bdsm nicht Realität ist für.Es ist nicht 100 prozentig altagskompatibel und man muss oftmals aus der Rolle raus . Gewisse Spielarten mit dem Anspruch auf Realität aus zu üben könnte schnell pathologisch und somit strafrechtlich relevant werden.
Vor 3 Minuten , schrieb Ropamin:

Macht es denn überhaupt Sinn, die ganzen Begriffe soziologisch zu verstehen? Das ist doch nur die Beschreibung der Sicht von außen... Gibt es überhaupt irgendjemand, die/der innerhalb der eigenen Dynamik von Rollen spricht? 

Bei dem Wort "spielen" bin ich bei der Definition einer unproduktiven Handlung, die dem Vergnügen dient - und gerade im SM finde ich es passend, dass einvernehmliches  (Zusammen-)Spiel so von Gewalt sprachlich abgegrenzt wird.

Die Außenansicht spielt dabei für mich keine Rolle - und ich frage mich oft, weshalb es Menschen hier so wichtig ist, wie sie von anderen wahrgenommen werden, wenn sie sich von diesen Ausdrücken distanzieren müssen. Ich mache das ganz allein für mich und weil es etwas mit mir macht - wer mich mal spielen sieht, wird merken, dass ich dabei meinen Spaß habe und meine Umgebung völlig ausblenden kann - bei Workshops hab ich auch schon andere mit meinen Seilen beworfen ohne es in dem Moment zu merken. Ich muss nicht betonen, dass meine Gefühle und Gedanken echt sind um andere damit zu beeindrucken, weil es mir völlig egal ist, wie Außenstehende, die mich mehrheitlich nicht kennen über meine Formen der Zwischenmenschlichkeit denken... 

 

Ein Musiker spielt doch auch ein Stück um es zu verbessern 🤔 nur um Deiner Definition eine andere gegenüber zu stellen.

vor 15 Minuten, schrieb Ropamin:

Gibt es überhaupt irgendjemand, die/der innerhalb der eigenen Dynamik von Rollen spricht? 

viele!

 

vor 16 Minuten, schrieb Ropamin:

und gerade im SM finde ich es passend, dass einvernehmliches  (Zusammen-)Spiel so von Gewalt sprachlich abgegrenzt wird.

grade da find ichs unpassend!  es iss keine gewalt, es iss aber auch nich für jeden spiel- es iss halt SM

 

vor 13 Minuten, schrieb Arasjal:

Ein Musiker spielt doch auch ein Stück um es zu verbessern

und die wenigsten cover sind gut!^^

Vor 4 Minuten , schrieb towel:

und die wenigsten cover sind gut!^^

Mag sein ging aber nicht um Cover🤣 auch beim komponieren eines eigenen Stückes. Und umso öfter man sein eigenes Stück spielt umso sicherer wird es.

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