Session aufbauen

[Windgust]

1. Eine heimelige Atmosphäre schaffen. Vorhänge zu, Räucherstäbchen, Entspannungsmusik.
2. Das Ausziehen von Kleidung und das Anziehen von Requisiten nicht als Zweck, sondern als Spiel zelebrieren. Langsam, bewusst, jede Handlung mit Aufmerksamkeit erfüllt.
3. Erste Anweisungen geben und dann genau das Ergebnis begutachten. In Ruhe um ihn herumlaufen. Ihn schmoren lassen, ob er es richtig gemacht hat.
4. Immer auch Berührungen einfließen lassen, dass gibt Sicherheit und stärkt das Vertrauen.
5. Nicht vergessen auch zu loben, wenn er sich Mühe gibt oder überhaupt, was für ein guter Sub und Mensch und Spielgefährte er ist.

Das würde ich manchmal machen, manchmal auch etwas anderes. Aber das scheint mir recht universell anwendbar zu sein.

[PwiePaul]

vor 3 Stunden, schrieb elenalexi:

Danke für eure Beiträge!!! Bei mir geht es sowieso erstmal noch nicht so krass um toys und die krasse Form der Gewalt sondern eher um, erniedrigen, fußfetisch, Leine Halsband (petplay), Schläge ect.

Ich persönlich finde Erniedrigungen deutlich "schlimmer" als Spankings. Man hat auf Schläge einfach eine eindeutigere und auch visuelle Resonanz, das hilft mir zumindest, leichter abschätzen zu können, wie es sub dabei geht. Rückfragen helfen auch und sind nichts, wofür man sich schämen muss. Gerade am Anfang, wenn man sich noch nicht so gut kennt. Bei degrading (so meine Meinung) kann man schnell zu weit gehen, wenn man sich nicht gut kennt und die Grenzen klar besprochen sind. Und wie bei allem anderen auch spielt die Tagesform eine Rolle. Also kann das was heute erregend ist, morgen zu hart sein. 

 

Und immer dran denken, du darfst diese tollen Dinge nur mit sub anstellen, weil dir das entsprechende Vertrauen geschenkt wird.

[gummigecko-3451]

das hängt ja sehr stark davon ab was ihr beide mögt, was ihr gar nicht wollt und wieviel nähe ihr euch gönnt

[br****]

Meine Empfehlung wäre auch noch, ein Safeword für emotionale Verletzung zu nutzen, mir ist dafür z. B. "Blau" bekannt und etwas süßes bei Seite zu legen. Außerdem empfehle ich immer wieder gern das Besuchen von Stammtischen. In Berlin gibt es sicher auch einen für weiblich geführte Paare...

[towel]

redet! 

denn keiner hier weiss, wie ihr beide tickt, was genau okay iss, gewünscht, gebraucht..wo evt trigger liegen usw

 

und nein, ich mein nu kein drehbuch erstellen oder so.. aber ihr müsst das zusammen und unter euch abklärn! es wär überheblich, da jezz iwelche tips zu geben

[Windgust]

Du findest meine Tipps überheblich, @towel?

[towel]

vor 9 Minuten, schrieb Windgust:

Du findest meine Tipps überheblich, @towel?

es geht doch ums grundsätzliche...  denn auch du gehst doch wohl von aus, dasse nich einfach tut, was du sagst, sondern es anspricht- oder nich?

[Windgust]

Ich gehe von gar nichts aus. Ich gebe einfach ein paar aus meiner Sicht sinnvolle Tipps. Wonach ja hier gefragt wurde.

Daraus kann sie sich die Dinge raussuchen die sie ansprechen, die in ihre Dynamik passen, usw. Darüber muss ich mir nicht meinen Kopf zerbrechen. Sie ist erwachsen.

Ebenso nicht, ob und was sie mit ihrem Sub besprechen möchte, danach wurde nicht gefragt.

bearbeitet gestern um 18:35 von Windgust

[Se****]

Hier mal so meine Gedanken dazu und auch Vorgänge, die sich mittlerweile etabliert haben: 

Sessions beginnen für mich eigentlich schon mit dem Kennenlernen bzw. so kann ich mir auch Gedanken machen, wie diese Session aussehen könnte. Zu wissen, was Tabus und Grenzen sind, ist natürlich immer gut, auch welches Safeword bzw. welches Abbruchsystem hier genutzt werden soll. Eventuell kennt sich Bottom ja auch schon und kann bsp. typische Bewegungen / Reaktionen schildern, die eher für ein "zu viel" oder "lieber aufhören" sprechen.  Für die ersten Sessions kann es sich je nach Handlungen auch anbieten, eine Skala einzuführen von 1-10. Wird meistens bei Schmerzen genutzt, wie weh tut es ... Als Beispiel: 1 = sehr wenig und 10 = viel zu viel! Das geht auch für Emotionen, Intensität etc. Non verbale Signalzeichen sind ebenfalls praktisch. Besser alles einmal abgesprochen als im Nachgang zu denken: "Ach hätte ich mit einem Kopfschütteln signalisieren können, dass das zu viel ist, jetzt fühlt sich die Session unangenehm / negativ komplett doof an." 

Ich würde mir hier allerdings auch folgendes nennen lassen: Was mag mein Gegenüber besonders gerne, was möchte mein Gegenüber fühlen, was sind vielleicht sogar aktuell präsentere Fantasien  / was steht auf der Wunschliste / was funktioniert gerade besonders gut. Damit lässt sich relativ einfach eine ungefähre Richtung basteln, Ideen sammeln von Handlungen, die ich tun könnte, weil sie mir auch zusagen. 
Nur weil ich eine solche "positiv" Liste abfrage, bedeutet es nicht, dass das alles in dieser Session passieren muss / sollte / darf / wird. Sondern dass ich mir ein Buffet beschreiben lasse und ich mir dann raussuchen kann, was mir an dem Tag der Session selbst schmeckt. Außerdem bieten einem solche vorgefertigten Handlungen auch gewissermaßen ein Erfolgsrezept. Ich kann erst einmal Dinge tun, die mich nicht in ein Fettnäpfchen treten lassen und ich gehe mit einem "Das gefällt der Person ziemlich gut" besser rein als mit "Ich fühle mich gerade damit unsicher, ob das so funktioniert." 

Ansonsten fangen wir immer damit an, dass wir aufeinander uns einstimmen, davor auch in sich selbst und miteinander ankommen und vor allem: An dem Ort, wo wir uns gerade finden ankommen. Ich kann nicht direkt nach 1-2 Stunden Anreise loslegen. Ich möchte vorher noch etwas trinken, auf die Toilette gehen, vielleicht auch noch etwas essen und einfach mal auf beiden Seiten den Tageszustand abfragen - vielleicht bei einigen Sachen mich noch einmal rückversichern, einchecken, ob irgendetwas doch nicht geht oder nur eingeschränkt. Störende Lärmquellen ausschalten, vielleicht passende Musik anschalten. Temperatur im Raum anpassen, Getränke bereit stellen und vielleicht sogar ein paar Snacks.

Von vielen höre ich: Ich habe mir einen Plan zurecht gelegt, nahezu ein Drehbuch, Schritt für Schritt, Sekunde für Sekunde alles durchgetaktet und dann alles über den Haufen geworfen. Das kann manchen helfen, das kann manche unter Druck setzen - und manche hilft es einfach die Gedanken zu ordnen und dann mit dem Flow zu gehen und den Plan zu verwerfen. Es  tut auch gut zu wissen, dass sehr viele Menschen hier ihre Pläne über den Haufen werfen und lieber Momente, die sich ergeben haben wahrnehmen. 

Ich spiele meistens mit dem Flow, aus dem Kuscheln heraus kann es anfangen, anstatt zu küssen wird gebissen usw.. Manchmal geht es allerdings auch etwas geplanter vor: Der Platz wird hergerichtet, mögliche Utensilien zusammen gesammelt und an Plätze / Orte gelegt, wo sie griffbereit sind, Muskeln erwärmt, eventuell sogar ein bisschen gestreckt um eher die aktuelle Beweglichkeit auszutesten (mache ich für Shibari einfach sehr gerne um nochmal genauer sagen zu können, was geht. Als Top würde ich so etwas auch ggf. anmerken, gerade wenn anstrengenderes geplant ist.)

Teilweise beginnt die Session auch schon Stunden / Tage vorher, weil es sich einfach anbietet, entsprechende Nachrichten zuzuschicken, Situationen zu beschreiben... Und das kann dann auch aufgegriffen werden. 

Was ich auch immer wieder schön finde zu lesen ist ein Ritual mit dem begonnen wird. Das kann dann von der Topseite aus gestartet werden oder Bottomseite. Der Klassiker ist wohl "sich frisch machen / etwas nettes anziehen" und dann an einer bestimmten Stelle knien und das Halsband empfangen.

Im Shibarikontext bekam ich ein Seilbündel gereicht, sollte atmen und zur Ruhe kommen. Wenn ich bereit war, durfte ich das Seilbündel an den Rigger überreichen. Als ein Mensch, dessen Kopf gerne im Alltag festhängt, war das ein sehr schönes Erlebnis. Aber genauso genieße ich es, wenn es von einer Sekunde in die andere in ein Spanking umschlägt oder anderes. Mein Sadismus greift auch wahnsinnig gerne spontan an und drückt die richtigen Knöpfe

Und ja, auch wenn ich viel geschrieben habe: Mensch kann sich hier wahnsinnig viel Kopf machen, Sorgen machen welche Fehler alles möglich sind... Wenn Mensch hier allerdings einfach langsam beginnt, gut zuhört und ggf. sogar  genau diesen Punkt offen anspricht, dass hier noch Unsicherheiten sind, dann kann hier ein gemeinsamer Weg gefunden werden. Es bricht Top und vor allem dominanten Top keinen Zacken aus der schwarzdüsteren Krone, wenn hier ein bisschen Hilfeleistung seitens Bottom angenommen wird - der Spieß... ähm Spaß kann da sehr schnell umgedreht werden  Und Hilfeleistung kann halt eben auch einfach dieses "Knie dich dahin und bleibe ruhig, bis ich etwas anderes sage" sein... dann kann Mensch nämlich nachdenken, was anstellen - zappelt Bottom, könnte das beispielsweise eine Strafe geben

[Ch****]

Vor 18 Stunden, schrieb elenalexi:

Danke dafür!!! Diese reflektionsfragen sind sehr Wertvoll, hast du denn eventuell 1-2 Ideen in dem Bereich für mich die ich mit in meinen Baukasten aufnehmen kann? Liebe Grüße :)

Gerne, freut mich das zu hören.
Wenn du ne Couch/Bett hast, könntest du einen Platz unten einrichten und einen oben.
Wenn er (noch) nichr brav ist, muss er als Pet aufm Boden bleiben. Dabei kannst du ihn "in die Stille Ecke" verbannen, oder er kann sich wieauchimmer um deine Füße oder dich kümmern.
Wenn er brav ist kann er hoch, bekommt Liebe und sonstwas für Aufmerksamkeit.
Ansonsten Leine habt ihr ja. Vlcht noch paar Toys zwischen denen du wählen kannst (Handschellen/Seil/Vibrator/Plug/Gerte/Pet-Toys ?). Vlcht was zu trinken oder ein Buch/Serie, wenn dus dir auf der Couch gemütlich machen willst.
Je 1-3 Ideen (das machst am besten du) wie du ihn sonst bestrafen/belohnen kannst kannst du dir im vorhinein auch überlegen.
Und 1-3 Ideen was er allein dir gutes tun kann. Du kannst es dir ja als Dom und Pet Owner auch gut gehen lassen.
Bestimmte Outfits für dich/ihn wären auch ne Option.
Dann kannst du Stück für Stück und nach Situation wählen, was dir/euch grad am besten passt.
Hauptsache ihr habt Spaß, darum gehts ja letzendlich ;)

[Yannik]

Ganz wunderbar wäre schon mal die Rechtschreibung zu beherrschen wenn man seine dominante Seite nicht der Lächerlichkeit preisgeben will.VG Y.

[el****]

Vor 3 Stunden, schrieb Yannik:

Ganz wunderbar wäre schon mal die Rechtschreibung zu beherrschen wenn man seine dominante Seite nicht der Lächerlichkeit preisgeben will.VG Y.

Und danke für diesen unnötigen Kommentar ;) vllt hast du das Thema bisschen verfehlt was.

[el****]

Danke an die anderen!! Ich konnte vieles mitnehmen und es hat mir viel Sicherheit gegeben das alles zu lesen 🫶🏼

[Ro****]

vor 30 Minuten, schrieb elenalexi:

Danke an die anderen!! Ich konnte vieles mitnehmen und es hat mir viel Sicherheit gegeben das alles zu lesen 🫶🏼

Mach es dir einfach nur nicht zu kompliziert - entscheidend ist da eher, sich auf die Stimmung einzulassen, die ihr erreichen wollt. Da kommt es eh weniger darauf an, was ihr miteinander anstellt. Je mehr du im Nachdenken bist, desto weniger kommst du ind Fühlen. Damit eine Session intensiv wird, muss sie nicht spektakulär sein. 😉

Das kannst du mit einem guten Gespräch vergleichen - Aktionen und Reaktionen sind Fragen und Antworten zugleich und wenn ihr nicht aneinander vorbei kommuniziert, hat das gute Chancen zu klappen mit der Session. Und wenn es aus irgendeinem Grund nicht klappen sollte, dann gibt es immernoch ein nächstes Mal