Fetisch Messen sind Events/Veranstaltungen, auf denen Künstler, Produzenten und Händler ihre Produkte und Dienstleistungen ausstellen. Man findet dort BDSM-, Kink- und Fetisch-Spielzeug, -Ausrüstung und -Kleidung und in der Regel werden die Produkte dort auch direkt an den Besucher verkauft.
Die meisten Fetisch Messen sind wiederkehrende Veranstaltungen, die immer wieder an der gleichen Location stattfinden – in der Regel einmal jährlich. Am einfachsten zu finden sind diese Fetisch Messen in einem lokalen Veranstaltungskalender, die meistens präzisere und aktuellere Informationen enthalten als überregionale Seiten. Alternativ kannst du auf deiner Lieblings-Kink-Seite nach einem Event Kalender suchen, wie dieser auf Fetisch.de.
Hast du eine Messe in deiner Nähe gefunden, besuchst du am besten die zugehörige Webseite. Hier kannst du dich über Programm, Öffnungszeiten und Preise informieren. Wichtig ist es auch, sich über die Regeln zu informieren, die sich von Messe zu Messe unterscheiden können. Diese sollten gründlich gecheckt werden, denn sie geben oft Guidelines in Bezug auf dein Outfit, dein Auftreten bezüglich Kink und Erotik sowie dein Verhalten als Messebesucher.
Bei den meisten Messen gibt es eine Kleiderordnung, die das Tragen von Fetischkleidung regelt und manchmal sogar weitere Einschränkungen enthält. In Deutschland gibt es bei allen Fetisch Messen immer ein Nacktheitsverbot, während manche Messen das Tragen von Jeans oder Jogginghose untersagen.
Fetisch Messen sind für die Besucher ein geschützter Raum, wo sie sich informieren und ihren Kink präsentieren können, ohne dafür verurteilt zu werden. Daher kann es vorkommen, dass man Menschen sieht, die als Welpe oder Haustier verkleidet sind und an einer Leine auf allen Vieren geführt werden. Mit Sicherheit wirst du nicht nur Besucher in Fetisch Outfits sondern auch Models sehen. Besonders die Hersteller von Latex- und Lederkleidung lieben es , ihre Ware von Profis auf der Messe präsentieren zu lassen. Der Job dieser Models ist es nicht, die Besucher zu unterhalten, sich Besuchern gegenüber devot zu verhalten oder blöde Kommentare zu ertragen. Der Job eines Models ist schon hart genug, wenn sie z.B. den ganzen Tag komplett in Latex gehüllt in ultrahohen Ballett Boots über die Messe schwadronieren muss. Respektvolles Verhalten ist die wichtigste Regel, die du bei jeder Fetisch Messe zu beachten hast – Respekt gegenüber allen Besuchern der Messe, aber ganz besonders den Models und allen anderen, die dort arbeiten.
Auf fast allen Fetisch und Erotik Messen gilt ein striktes Fotografie-Verbot. Die Verlockung mag manchmal groß sein, einfach einen Schnappschuss zu machen, wenn du ein ungewöhnliches Outfit siehst oder die Show eines außergewöhnlich talentierten Shibari Künstlers. Lass es sein! Vergiss nicht, dass du auch gegen Datenschutzbestimmungen verstößt. Wenn du im Internet Bilder von ahnungslosen Messebesuchern ohne deren Einwilligung postest, verstößt du gegen deren Persönlichkeitsrecht und riskierst sogar eine Anzeige.
Fotografieren ist bei einer Fetisch Messe nur Journalisten und professionellen Fotografen erlaubt. Gehörst zu dieser Gruppe, brauchst du allerdings zuerst eine entsprechende Akkreditierung, bevor du die Kamera zücken darfst.
Das Angebot variiert natürlich von Messe zu Messe. Höchstwahrscheinlich werden Stände, an denen Hersteller und Händler ihre Produkte ausstellen und verkaufen, die Szene dominieren. In der Regel findest du eine gute Mischung von kleinen Anbietern, die sich auf ein bestimmtes Segment spezialisiert haben, sowie national und international tätige Ausstellern. Da steht dann ein Handwerker, der aus Holz gefertigte Paddels verkauft, neben einem international bekannten Designer für Luxus-Fetisch-Outfits, der nur Online und auf Messen verkauft, sowie der Stand eines Erotik-SM-Versands mit mehreren Shop-Filialen in Deutschland.
Ausgestellt und verkauft werden alle Arten von BDSM-, Kink- und Erotik-Produkten. Sex Toys, Peitschen, Halsbänder, Korsetts und andere Kleidung. Du wirst eine breite Mischung von Teilnehmern im Alter von 18 Jahren bis in die 60er, 70er finden, die das komplette Spektrum der Gesellschaft repräsentieren – mit allen Arten von Kinks und Beziehungsdynamiken.
Siehst du Produkte, die unangenehme Gefühle in dir auslösen, oder Menschen, die gekleidet sind oder sich so verhalten, dass es dich stört, suchst du am besten einen anderen Bereich der Messe auf. Solange dich niemand direkt belästigt oder andere in Gefahr bringt, musst du Menschen, die anders sind, einfach ertragen. Verurteile und beschäme nie jemanden für seine Vorlieben und Kinks!
Wie bei den meisten Gelegenheiten gilt auch auf der Fetisch Messe: Wie du in den Wald hineinrufst, so schallt es dir entgegen. Geh auf andere zu, sprich mit den Menschen, die du triffst, bring dich ein! Die Standbesitzer sind fast immer freundlich und entgegenkommend (schließlich sind sie dort, um ihre Produkte zu verkaufen). Sie kennen sich meist nicht nur mit ihren eigenen Produkten aus, sondern sind oft selbst Kenner der Kink- und BDSM-Welt. Diese einmalige Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen, solltest du dir keinesfalls entgehen lassen.
Auf Fetisch Messen gibt es meist Workshops oder Vorführungen. Besonders die Workshops sind perfekt geeignet, um mehr über deine Lieblings-Kinks zu erfahren. Hier hast du es mit realen Menschen zu tun, die sich wirklich auskennen. Sie können dir nicht nur ihre besten Tricks zeigen, sondern auch alle deine Fragen zu den Praktiken beantworten, an die du dich allein nicht herantraust.
Praktisch jede Fetisch Messe veranstaltet eine After-Party, manche sogar mehrere. Sie findet oft direkt am Veranstaltungsort der Messe statt. Weil einige Messestände abgebaut werden müssen, um Platz für einen Spielbereich zu schaffen, findet die After-Party in der Regel gegen Ende der Messe statt. Auch hier musst du vorher aufmerksam die Regeln lesen, um zu erfahren, welche Art von Spielen erlaubt ist und welche nicht. (Grundsätzliches erfährst du in unserem Kink-Knigge.)
Wenn du dich bei deinem ersten Besuch einer Fetisch Messe doch noch zu unsicher fühlst, um tolle Erlebnisse zu haben und Kontakte zu knüpfen, dann versuche es einfach noch mal. Beim zweiten Mal wirst du dich sicherer fühlen, weil du besser einschätzen kannst, was dich erwartet. Dann kommst du mit einem Plan, welche Angebote du dir genauer ansehen willst und welche Kontakte du knüpfen bzw. vertiefen willst und sehr, sehr bald wirst du vielleicht schon selbst ein sehr, sehr erfahrener Fetisch Messe-Besucher sein.
Wann ist dein erster Besuch auf einer Fetisch Messe geplant? Oder warst du schon einmal auf einer? Dann berichte uns doch von deinen Erfahrungen!
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