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Gedanken 💭


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Hier steht gerade die Frage, ob ich versaute Gedanken hätte. Hab ich ausnahmsweise mal nicht. 
Ehr hab ich eine Gegenfrage. Wie stellt ihr euch das so vor? Also den Rest eures Lebens? Ich bin noch recht jung, bin seit Jahren Außendienstler, habe viele Freiheiten und verdiene recht „viel“ Geld. Ich habe eine große Benzinschleuder, ein Haus und könnte materiell nicht viel glücklicher sein. Wobei das immer Ansichtssache ist. 
Fetische habe ich mehr als genug. Man könnte mich fast „pervers“ nennen. 
Aber irgendwie fehlt mir etwas. 
Ich würde mich gerne auf meine Harley setzen, und einfach los fahren. Wohin? Keine Ahnung. Warum? Weiß ich nicht.
 Einfach drauf los. 
mir irgendwelche Moore und Steppen in Sibirien ansehen, in Alaska Eskimos treffen, kanadischen Sirup kosten, mich mit echten MotorradMC‘s rumschlagen, im letzten Moment gerettet, und mitten in der Wüste meine große liebe kennen lernen. Dort eine Weile verbringen, ihr ein wunderbares Kind schenken, und dann weiter reisen. Und irgendwo, mitten auf einem Riesen Berg, mit einer wunderschönen Aussicht, im besten Fall natürlich im Sonnenuntergang, endet dann Alles. 
Zurück zu meiner Frage: Ich muss nicht unbedingt alt werden, ich will nur, dass der Weg dahin ein unfassbar spannender war.
 Ist das auch irgendwie ein Fetisch? 
Ich weiß, der Beitrag ist mal ein wenig anders. Aber die meisten von euch sind älter, erwachsener und reifer als ich. 
Ich hoffe auf eine angeregte Diskussion. 
Euer Veith. 😊

Geschrieben

Mit 23 war mein Ziel mindestens 27 zu werden. Damals hatte ich auch die Vorstellung, dass ich gern zum Mond oder Mars auswandern würde. Ich war unfassbar neugierig. Und unfassbar voller Ideale. 

Ich bin inzwischen über die 27 hinaus, wäre mehr als einmal fast gestorben und habe doch seit dem noch echte Abenteuer erlebt, die, wenn man davon erzählt allerdings nicht wie ein Tarantino-Film klingen. 

Das Gefühl, dass das Beste noch vor mir liegt, bleibt, im positiven Sinne. Unfassbar neugierig bin ich noch immer, allerdings hat mein Nihilismus seit früher mehr Oberhand gewonnen. Und ich steh dazu. Das ist Teil des Gesamtpaketes. 

Eins aber hat sich herausgestellt. Du kannst das Leben planen, aber es kommt, wie es kommt. Nicht alles hast du in der Hand. Und das ist gut so, denn alles ist für irgendwas gut. 

simply_enjoy_life
Geschrieben

Da brauch ich nicht zu diskutieren, so wie du schreibst hast du alles, könntest alles(ok Pandemie bedingt nicht im Moment), und du hast jede Menge Langeweile. Deine vorhandenen Fetische sind dir scheinbar nicht genug bzw unbefriedigend sonst würdest nicht auf diese Frage kommen.
Du könntest dich ja ganz einfach mal Fragen warum will ich nicht alt werden und gesund dabei bleiben, oder wie kann ich anderen Freude schenken.
Das wäre eine Möglichkeit.
Für mich klingst du wie ein unbefriedigter gelangweilt er Egoist der nichts mit sich anfangen kann und jemanden brauch wo ihn an die Hand nimmt und dir das Leben erklärt.

Geschrieben

Klingt da nicht Unzufriedenheit und Langeweile heraus, trotz materiellem Überfluss?. Wenn du einen spannenden Weg finden möchtest dann mache es so wie ich denn ich war als Zivilangestellter 17 Jahre in Kriegs/Krisengebieten tätig. Ich mache jedoch keine Reklame mit dem Elend dieser Welt.

Geschrieben (bearbeitet)

P. s.: Und hüte Dich auf diesem Weg vor esoterischem Geschwurbel. Sie mögen Dir vielleicht deine Leere füllen. Es ist aber nur eine Simulation von Erfüllung und Orientierung. Sie warten nur auf solche Menschen wie Dich. Nur um sich in ihrer Weltanschauung selbst zu bestätigen, bringen sie Dich in Abhängigkeit! Nur weil sich etwas "echt" anfühlt, bedeutet das nicht, dass es echt ist! Der Zweifel ist dein Freund, der nur gut mit dem Verstand funktioniert!

bearbeitet von NeoMind
Geschrieben

@veithi, und wie ich dich verstehe!

.....bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin......

Geschrieben

Ich möchte mich bei allen von euch für eure Gedanken und Nachrichten bedanken. Ich bin sehr beeindruckt, wieviel Zeit ihr euch für mich genommen habt. Jede einzelne Antwort von euch, hat mich sehr zum Grübeln angestiftet. 

Geschrieben (bearbeitet)

@Teaspoon, Mit 18 war ich der felsenfesten Überzeugung, mich mit 21 tot zu fahren, weil da das Leben ja zuende sein muss. Und mittlerweile denke ich, beziehungsweise hoffe ich, dass es doch lange noch nicht alles gewesen sein kann! 😬 

ich bin dir sehr dankbar, dass du deine Erfahrungen mit mir teilst. 
Und den letzten Absatz kann ich mit meiner kurzen Lebenserfahrung nur Be-ja-en. Jede furchtbare Situation, jeder Mensch, den man am liebsten vergessen würde, jede schlechte Tat, hat mich bisher nur „reifen“ lassen.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Komplettzitat entfernt. Durch @...ersetzt.
Geschrieben (bearbeitet)

@Sir_Steffen, Hallo, mein Freund! 
danke, dass du dir Zeit für mich genommen hast. 
Ich wollte in keinster weise irgendwie „auf den Senf hauen“, mit dem, was ich hab, bin, oder gerne wäre. 
ich bin kein großartig attraktiver, angehender Erwachsener, habe aber keine Probleme, Frauen kennen zu lernen,  oder mich zu vergnügen. Also zum Thema „unbefriedigte Fetische“. Ich möchte das an dieser Stelle auch nicht auf das sexuelle herunter brechen, denn darum geht es mir auch überhaupt nicht. Ich will mit wild fremden Menschen Ansichten austauschen. Habt ihr das in eurer „Sturm und drang Phase“ auch gefühlt? Wie habt ihr euch Abhilfe geschaffen? 
Ich finde es sehr schade, dass ich als Egoist wahrgenommen werde, und fast frech, „dass mich jemand an die Hand nehmen sollte“. 
Ich habe auch nicht behauptet, dass ich nicht alt werden möchte. Tag ein, Tag aus, ist aber irgendwie alles gleich. Und auf die Jahre hochgebrochen, sieht es ähnlich aus. Zwei mal im Jahr, fliegt man in den Urlaub. Ein Mal im Jahr, kauft man sich ein neues iPhone oder Samsung. alle drei Jahre ein neues Auto. 
Den selben scheiß, die nächsten 50 Jahre. 
verstehst du, worauf ich hinaus will? 
 

ich danke dir auf jeden Fall, für deine ehrliche Antwort 😊 

 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Komplettzitat entfernt. Durch @...ersetzt.
Geschrieben (bearbeitet)

@tomsom, Da ziehe ich meinen Hut vor dir. Respekt.  Sowas beneide ich sehr, habe aber auch irgendwo Angst, den „materiellen Überfluss“ zu verlieren. Nichts davon brauch man wahrscheinlich am Ende, um wirklich glücklich zu sein. Mir fehlt aber wahrscheinlich der ungelegte Schalter im Kopf, das alles nicht zu missen. Was sich irgendwo mit meinen ursprünglichen Gedanken beißt.
 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Komplettzitat entfernt. Durch @...ersetzt.
Geschrieben

Lass Dich überraschen. So manche Gelegenheit auf neue Erfahrungen und Veränderung ergibt sich. Manchmal muss man regelrecht zum Glück "gezwungen" werden. Und manchmal, da merkt man erst hinterher, dass man welches gehabt hat. Und was bedeutet schon Glück überhaupt für Dich?

Ich kann Dir ausdrücklich empfehlen, Dir das von @Hugh124C41plusmal wirklich zu Herzen zu nehmen. Du musst es ja nicht gleich übertreiben und versuchen die ganze Welt zu retten. Such Dir etwas, dass mit Leben zu tun hat. Am besten mit Menschen. Es geht auch nicht darum dort hin zu gehen, wo´s den Menschen richtig dreckig geht, damit Du begreifst was Glück ist. Es geht darum, etwas von Bedeutung zu machen. Und was ist schon bedeutsamer, als sich dafür zu engagieren, dass es Leuten besser geht. Ehrlich, ich habe nur den Anspruch, dass es den Menschen nicht schlechter geht, nach dem sie es mit mir zu tun hatten. Wenn sie sich freuen, freut es mich umso mehr.

Ich verdiene zwar nicht viel wie Du, aber arm bin ich jetzt auch nicht. Ich bin Schulbegleiter für Kinder mit Autismus an Regelschulen und Erziehungsbeistand in einer Familie, die es weiß Gott nicht leicht hat. Letzteres bin ich zurzeit nur, weil die Kinder- und Jugendgruppen für Kids mit Autismus Corona bedingt nicht stattfinden können - und die leite ich normalerweise an. Es gibt für mich nichts erfüllenderes, als die Kids jeden Tag dabei zu unterstützen, sich ihr Leben selbst zu erobern. Ihnen ganz neue zwischenmenschliche Welten zu eröffnen, mit ihnen die Welt entdecken - bis ich sie selber laufen lassen kann.

Nein, ein Helfersyndrom habe ich keines. Ich bin Vollprofi, mache das seit Jahren, aber ich bin trotzdem noch jeden Tag mit ganzem Herzen dabei! Das und meine Frau machen mich zu einem der glücklichsten Menschen auf dieser Welt! Was kostet die Welt?! Geschenkt!

Geschrieben

Versuch doch irgendwas nebenher zu machen. In einem ehrenamtlichen Verein oder so. Niemand sagt, dass Du deins aufgeben sollst - bitte nicht! Es sei denn, dass es dich totunglücklich macht. In dem Falle geht´s halt nicht anders. Aber stelle es klug an und probiere es erst mal aus. Nicht jeder kann mit Kids oder mit Alten oder mit Menschen mit Behinderung oder Tieren oder sonst was. Irgendwo gibt´s etwas das Dir bestimmt liegt.

Geschrieben (bearbeitet)
Am 13.4.2021 at 13:08, schrieb NeoMind:

Dieses unbestimmte Gefühl, dass was fehlt, kennen bestimmt viele. So wie Du es beschreibst, hattest Du eher weniger existenzielle Erfahrungen in deinem Leben gemacht. Alle Erfahrungen und "Nichterfahrungen" machen etwas mit einem. Jede Grenzerfahrung zeigt Dir deutlich, was dein Wesenskern ist. Glaub mir, da hatte ich mehr als genug davon. Ich hatte so viel davon, dass es mir für mehrere Leben reicht. ***************

Ich habe mich da irgendwo vielleicht falsch ausgedrückt, in dem Punkt, „was ich ja alles so schönes hab, und was nicht“. Meine Eltern hatten nie viel Geld, ich habe in der Lehre nicht viel verdient, hatte kaum Unterstützung, aber immer versucht, das beste draus zu machen. 
Aufgrund einer Crohnischen Magen-Darm Erkrankung, Morbus Crohn , hatte ich bisher auch mehr als eine „Nahtot Erfahrung“. (Bisher wurden mir 45 Zentimeter Darm entfernt.😄) Vier Monate in einem Krankenhaus zu verbringen, ist aber wahrscheinlich eine der Grenzerfahrungen, die man niemandem erzählen möchte. Fast langweilig wirken. 
„Tarantinoabklatsch“.. „mehr Glück als verstand..“ das sind Sachen, die mich viel weniger abschrecken, als sie mein Herz höher schlagen lassen. 
 

zum Rest deiner Nachricht fällt mir nicht mehr viel ein. Da bin ich wirklich fast sprachlos. Ein vernünftiges Auto, mit einem V8 wollte ich haben. Da hab ich in der Lehre schon angefangen zu sparen für. Dann hab ich es gekauft, und die Freude hielt irgendwie nicht lange an.
Ein Motorrad musste es dann unbedingt sein. Zwei Zylinder im V. Eine alter Sportster ist es geworden. Macht bis heute Spaß, die zu fahren. Erfüllt mich aber nicht. Das Haus zahle ich noch über 3 Jahre ab. Im ersten Moment alles geil, im nächsten wieder alltäglich. Als würde jedes einzelne mal irgendwas fehlen. Und deshalb frag ich mich, ob das eben alles ist. Zu arbeiten, wie eine hafennutte, für irgend einen scheiß, der irgendwen am Ende vielleicht sogar neidisch macht, hätte er es aber selber, wäre er nach kurzer Zeit genauso unzufrieden, wie ich/ wir. 
 Deshalb wende ich mich an euch. Und erfreue mich deshalb umso mehr über solch zeitaufwendige Antworten, wie von dir. Danke dafür 😊

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Komplettzitat gekürzt.
Geschrieben (bearbeitet)

@Hugh124C41plus, Den letzten Absatz deiner Nachricht, werde ich mir auf jeden Fall einprägen. Der ist wirklich gut. 

du hast recht, die Fragen habe ich zwar nicht gestellt, hätte aber auch auf keine einzelne eine Antwort.. 

wahrscheinlich bin ich dafür noch zu jung. Aber das zeigt mir, dass es doch noch einige Dinge gibt, auf die ich mich freuen kann. 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Komplettzitat entfernt. Durch @...ersetzt.
Geschrieben (bearbeitet)

@ORuna, Das ist ein schöner Spruch. Das werd ich mir merken. 
danke ☺️ 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Komplettzitat entfernt. Durch @...ersetzt.
Geschrieben

Deine Gedanken, deine Gefühle, die Fragen, die Unruhe... Das ist das Privileg und die Last deiner Jugend. 

Aber solche Phasen gibt es immer wieder im Leben, dass man erreicht hat, was man wollte und sich fragt, ob das nun alles war. Und dann kommt das Leben lachend vom Klo zurück und kümmert sich wieder ganz darum dich mit Herausforderungen zu versorgen. 

Nicht jeder Traum lässt sich leben. Manchen Traum will man nicht leben. 

Aber es sind nicht die materiellen Dinge, die letztlich befriedigen. Der Wunsch und das Streben macht zuweilen glücklicher, als der Genuss des Erreichten. Und deshalb darfst du die Sehnsucht nicht verlieren. 

 

Wie damit umgehen? Soziales Engagement ist für manche tatsächlich ein guter Weg. Im Umgang mit Menschen gibt es selten ein "ganz fertig". Und helfend zu begleiten, wachsen und vielleicht blühen zu sehen befriedigt oft mehr, weil das Ziel dann auch kein Haben ist, sondern ein Weggehen und Loslassen, im Wissen etwas verändert zu haben. Und sei es nur für einen anderen Menschen. 

 

Es mag kitschig sein, jetzt eine Fernsehserie zu zitieren. Ich tue es trotzdem. 

Wenn nichts was du tust zählt, ist alles was zählt, das was du tust. 

Geschrieben (bearbeitet)

@veithi, ich bin manchmal knapp in meinen Aussagen, ich weiß!:coffee_happy:

Diese Sehnsucht wird glaube ich nie vergehen. Ich suche etwas in meinem Leben, das ich nicht finden kann, weil ich nicht weiß, was es ist. Diese innere Unruhe vergeht nicht, egal was ich habe oder tue. Ich habe vor kurzem geglaubt, das ich am Ziel bin, angekommen bin und endlich zur Ruhe kommen kann aber nö, das war es wieder nicht. Ich glaube, jetzt in meinem reiferen Alter, die Antwort liegt irgendwo in mir. Ich habe alles was man sich nur wünschen kann, ich liebe, werde geliebt, habe einen tollen Job, liebe Menschen um mich herum, ich bin gesund und habe Spaß am Leben und immer noch am lernen, ich reise, entdecke neues aber es ist doch eine Leere in mir, die sich durch nichts füllen lässt. Eine tiefe Sehnsucht, wonach? Das wird wohl für immer ein Rätsel bleiben.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben
Am 14.4.2021 at 01:58, schrieb NeoMind:

Versuch doch irgendwas nebenher zu machen. In einem ehrenamtlichen Verein oder so. Niemand sagt, dass Du deins aufgeben sollst - bitte nicht! Es sei denn, dass es dich totunglücklich macht. In dem Falle geht´s halt nicht anders. Aber stelle es klug an und probiere es erst mal aus. Nicht jeder kann mit Kids oder mit Alten oder mit Menschen mit Behinderung oder Tieren oder sonst was. Irgendwo gibt´s etwas das Dir bestimmt liegt.

Ich werde mich mit der Idee auf jeden Fall auseinander setzen. Ich hätte schon Lust, in bspw. einem Tierheim auszuhelfen. Wenn ich die Webseite unseres sehe, würde ich da am liebsten alles wegadoptieren. Gott, ich Klinge wie eine Zwölfjährige.
dein Beruf ist auf jeden Fall mal was anderes. Einen schulbegleiter durfte ich bisher noch nicht kennenlernen. 😊 ich danke dir auf jeden Fall für deine lieben Ratschläge und Erfahrungen. 

Geschrieben (bearbeitet)
Am 14.4.2021 at 07:02, schrieb Teaspoon:

Deine Gedanken, deine Gefühle, die Fragen, die Unruhe... Das ist das Privileg und die Last deiner Jugend. 

***************

Nach dem, was ich alles so gelesen habe, muss ich mich also einfach in Geduld üben, nichts erzwingen. 
Recht hast du Vorallem in dem Punkt, mit dem materiellen. Man setzt sich etwas in den Kopf, ackert und ackert, erfüllt sich dann irgendwann den Wunsch... und dann? Dann hat man es erreicht, freut sich, aber dennoch stellt man fest, dass sich nichts verändert hat. Haha. 
 

Vielleicht sollte ich mein Streben auf etwas anderes richten. Und vielleicht ist es auch falsch, sich über Abiturienten lustig zu machen, die direkt nach der Schule ein Jahr nach Australien fliegen, um „sich zu finden“. Denn sowas fehlt mir jetzt irgendwie. 😄 

 

Ich danke dir für die vielen lieben Denkanstöße. Und Serienzitate. 😄

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Komplettzitat gekürzt.
Geschrieben (bearbeitet)
Am 14.4.2021 at 19:09, schrieb ORuna:

@veithi, ich bin manchmal knapp in meinen Aussagen, ich weiß!:coffee_happy:

Diese Sehnsucht wird glaube ich nie vergehen. Ich suche etwas in meinem Leben, das ich nicht finden kann, weil ich nicht weiß, was es ist. **********

Vielen Dank. Du sprichst genau das aus, was ich fühle. Mir fehlt nichts, um glücklich zu sein. Gut, geliebt werde ich gerade nicht, aber das sehe ich im Augenblick ehr als Freiheit. 
 

Das klingt bescheuert, weil ich noch sehr Jung bin, und das Leben sicherlich noch schrecklich viel zu bieten haben wird. Aber was ist, wenn nicht? Und das ist meine Sorge. In 60 Jahren auf dem Sterbebett zu liegen, und sich zu fragen, ob das jetzt wirklich alles war. Und nicht mit stolz zurück zu schauen. Mit dem Stolz, ein kleines Vermächtnis weiter zu reichen. Unzählige Geschichten, Erlebnisse und Erfahrungen zu teilen. 
Ich lass es wohl besser auf mich zu kommen und denke nicht zu viel über sonen Käse nach. 
 

ich danke dir auf jeden Fall, für deinen Kommentar und wünsche dir von ganzem Herzen, dass die „Leere“ doch noch irgendwie gefüllt wird. 😊

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Komplettzitat gekürzt.
Geschrieben
Am 14.4.2021 at 19:09, schrieb ORuna:

aber es ist doch eine Leere in mir, die sich durch nichts füllen lässt. Eine tiefe Sehnsucht, wonach? Das wird wohl für immer ein Rätsel bleiben.

Wonach? Nach dir/sich selbst. Ich weiß es klingt blöd, aber es hat wohl mit sich selbst genügen, sich selbst wiederfinden und authentischer Selbstliebe zu tun, nach der absoluten Essenz des ursprünglichen was dich mal ausgemacht hat, bevor Du erzogen wurdest, bevor Du auf die Suche und Reise gegangen bist. Nachdem Dir alle gesagt haben, wie Du sein sollst, was Du brauchst, was nicht, was Du bist, und was nicht. Was es braucht, welchen Job, wieviel Geld, was Du haben oder erreichen solltest. Irgendwann hast Du denen geglaubt, dass es etwas braucht um diese Ruhe zu finden.

Ich glaub wenn man an den Punkt kommt wo man sagt "ich werds da draussen nie finden, eigentlich brauch ich gar nix davon" hat man den ersten Schritt zu der Art von Ruhe gefunden, die wir alle vermutlich suchen. Wenn Du an den Punkt kommst wo Du nix mehr brauchst und suchst weil Dir klar ist, dass das nie endet, dann ist die Leere weg und man kann plötzlich interessanterweise alles viel intensiver genießen wenn es da ist und es ist wurscht wenn es fehlt. Das innerlich Getriebene fällt weg.

Geschrieben (bearbeitet)

Man sollte aber Sehnsucht nicht dem Wunsch verwechseln eine innere Leere füllen zu wollen. Dass sind unterschiedliche Dinge. Nichts wäre für mich langweiliger und grausamer als ein Leben ohne Sehnsucht. Aber quälend grausam ist eine Leere auch nur, wenn man nicht weiß, was man mit ihr machen soll.

Lange hatte ich diese auch. Es war eine Leere von der Größe des Grand Canyon. Jedes Mal wenn ich versucht hatte sie mit Brücken zu überwinden, stürzte ich in den Abgrund. Je öfter dies geschah, desto mehr wurde mir klar, dass der Abgrund von unten gar nicht so erschreckend war. Plötzlich erkannte ich, dass dieser Abgrund nichts anderes war als Platz. Und zwar ein Platz, in dem ich reichlich Raum zur Entfaltung gefunden hatte. Einer der nie überwunden oder gar zwanghaft gefüllt werden musste. Dieser Platz ist optional, er darf auch eine Leerstelle bleiben. Man verändert sich und füllt ihn, mal mit diesem, mal mit jenem. Und manchmal macht es auch Sinn, ihn frei zu lassen. Wenn der Rest des Lebens schon so "voll" ist, kann es gut tun. Man kann aus ihm auch Kraft schöpfen, wenn man das Bedürfnis hat ihn zu füllen - mit Sehnsucht beispielsweise. Oder auch mit nichts, um da drinnen einen Platz der Ruhe zu haben, welchem einen wieder Kraft geben kann. Das wichtigste ist eigentlich, ihn als einen Teil von sich selbst zu betrachten. Und ja, das Selbst ist zum Teil ja auch Leere. Und so wie man mit sich selbst umgeht, muss man auch mit ihr umgehen. Es liegt in der Eigenverantwortung, mit was man sie füllt. Ich habe es so gemacht: Ein Drittel Liebe, ein drittel ist Garten, in dem ich alles mögliche wachsen und vergehen lasse und ein Drittel lasse ich leer, damit ich Platz zum atmen und spielen habe - oder was auch immer mir das Leben noch so anspülen vermag - ich sehe es entspannt... Das einzige was mich an der Leere quälen würde wäre der Zwang, sie füllen zu müssen...

bearbeitet von NeoMind
Geschrieben (bearbeitet)

Sehnsucht ist aber genau das was die Getriebenheit befeuert. Zumindest hab ich es bei mir so erlebt. Ohne Sehnsucht ist keine Langeweile, sondern eben nur Ruhe, Fülle und Ausgeglichenheit. Der Genuss ist dann nicht zwingend, der Antrieb dann nicht auf Schmerzbekämpfung ausgelegt... weil die Sehnsucht ist ja ein Schmerzausdruck. Wenn Du dann Fülle dort hast wo früher Leere = Schmerz war (mancher verdrängt halt den Schmerz und nimmt nur die Leere wahr), ist alles gut.

Für mich ist das genau das Problem mit allen Süchten. sich nach etwas zu sehnen erzeugt ein Bild des "etwas". Und schon läufst du dem nach. Sehnsucht is nix für mich, das ist Anbetung eines Schmerzes den man nie stillen wird können. Seit ich mich nach nichts mehr sehne (und nicht weil ichs plötzlich hatte, sondern weil ich das als Ursache der Unruhe erkannte), ist alles was auch wirklich einfach so da ist reiner Genuss, und wenn es nicht da ist gibt es auch kein Sehnen  nach etwas was nicht ist. Muss halt jeder wissen wie er mit sich umgehen will, richtig und falsch gibt es nicht. Nur Umwege, Irrwege, Suche und die Erkenntnis dass man manchmal einfach nur unnötig weggegangen ist und das Ziel am Anfang ist ;)

Man darf sich halt nicht selbst betrügen und sich Resignation als Loslassen der Sehnsucht verkaufen. DAS sind wirklich 2 paar Schuhe. Es geht letztlich immer um Leere und Schmerz, was uns antreibt. Weil wir das loswerden wollen.

 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
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