Das Konzept der basalen Stimulation übertragen auf das Spiel mit Partnern im Flowerleben

[Ro****]

In einem anderen Thread kam das Thema Sicherheit des Partners auf, wenn sich einer der Beteiligten in einem Zustand fern dieser Welt befindet. 

Dabei kam die Sprache auf Konzepte wie die basale Stimulation, bei der es grob gesagt darum geht, mit Patienten zu interagieren und zu kommunizieren, die sich in einem Zustand befinden, bei dem sie den Zugang zum eigenen Körper und der Umwelt verlieren. 

Ich selbst übertrage auch einige Prinzipien verschiedener Modelle wie auch Kinaesthetik - dabei geht es grob gesagt darum, Menschen zu bewegen, die selbst dazu nicht oder nur teilweise in der Lage sind sich zu bewegen - auf das Bodyhandling im Spiel. 

Ich habe noch keine Vorstellung davon, in welche Richtung das hier gehen könnte aber vielleicht äußern sich ja mal einige aus Gesundheitsberufen dazu, in wie weit Bobath, Basale, Kinaesthetik etc den Weg ins eigene Spiel gefunden haben. 

 

[FE****]

@Ropamin Du bist klasse, danke.

 

Ich weiß natürlich nichts von Basalt und Kino - also den medizinischen Hintergründen. Auch habe ich im Seil keine Eigenerfahrungen(passiv), die irgendwas mit Flow und Weitwegsein zu tun haben.  Aber ich bin fasziniert, was Seil bei einigen Menschen auslöst. Die hängen dann da, wie komatös - schön wenn ich sie atmen hören kann, das vereinfacht es mir dann. Ich experimentiere dann mit Berührungen und versuche die Reaktionen (in dem Fall nur die Körperraktionen) zu deuten. Eben noch kitzelig -jetzt tiefenentspannt ohne reaktionen. Ein Griff ins Haar und den Kopf etwas anheben? - Die Augen gehen nicht mal auf. Oft fragte ich mich schon, ob ein Bunn in so einem Zustand überhaupt irgendwas fühlt.

 

[Timberman]

Wir reden hier von basaler Stimulation bei körperlich, oder geistig beeinträchtigten Menschen und nicht vom kompletten Kontrollverlust der weiblichen Partnerin während einer Reihe von multiplen Orgasmen, sehe ich das richtig?

[towel]

also ropa...

ich ja nu auch alte krankenschwester und mir iss vorhin, als du das s erste mal erwähnt hast, sofort innen kopf gekommen, wie mein ex während dem spanking mit schlaginstrumenten, dennoch häufiger die andre hand nutzte zum körperkontakt...
damit kannste denk so n bissel dieses gefühl des fallens vermeiden, wenn die eignen körpergrenzen verschwimmen..
@Ropamin

und nein, @Timberman-
diese konzepte kannst du bei gesunden menschen genauso anwenden

[towel]

  vor 32 Minuten, schrieb FEEL_MORE:

@Ropamin Du bist klasse, danke.

 

Ich weiß natürlich nichts von Basalt und Kino - also den medizinischen Hintergründen. Auch habe ich im Seil keine Eigenerfahrungen(passiv), die irgendwas mit Flow und Weitwegsein zu tun haben.  Aber ich bin fasziniert, was Seil bei einigen Menschen auslöst. Die hängen dann da, wie komatös - schön wenn ich sie atmen hören kann, das vereinfacht es mir dann. Ich experimentiere dann mit Berührungen und versuche die Reaktionen (in dem Fall nur die Körperraktionen) zu deuten. Eben noch kitzelig -jetzt tiefenentspannt ohne reaktionen. Ein Griff ins Haar und den Kopf etwas anheben? - Die Augen gehen nicht mal auf. Oft fragte ich mich schon, ob ein Bunn in so einem Zustand überhaupt irgendwas fühlt.

 

Ausklappen  

das was du beschreibst, issn subspace...
das wegdriften...koppaus etc...

das ham bunnies, das haben masos...
fühlen ja!
mitbekommen in form von verarbeitung im hirn, eher nein^^

[Ro****]

  vor 6 Minuten, schrieb Timberman:

Wir reden hier von basaler Stimulation bei körperlich, oder geistig beeinträchtigten Menschen und nicht vom kompletten Kontrollverlust der weiblichen Partnerin während einer Reihe von multiplen Orgasmen, sehe ich das richtig?

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Es geht darum, in wie weit man Konzepte aus dem medizinischen Bereich in das eigene Spiel integrieren kann. Also auch das Szenario, in dem man einschätzen muss, wie es dem Gegenüber geht, dass sich momentan nicht äußern kann. Oder auch, ob man schlicht beruhigende/belebende Einreibungen als Teiles Spiels benutzt. 

Also kurz, ob Wissen und Erfahrung aus einem medizinischen Kontext in irgendeiner Form die Art beeinflussen, wie man seinen Neigungen nachgeht. 

Es geht mir nicht um Praktiken bei Spielpartnern, die Einschränkungen haben - wobei das schon wieder ein so spannendes Thema wäre, das einen eigenen Thread verdient. 

[Gelöschter Benutzer]

basale Stimulation geht immer, egal ob komatöse Patienten, Demenzkranke, kleinen Kindern, gesunden Erwachsenen…. sehr viele Menschen wenden die Grundlagen der basalen Stimulation intuitiv an, beim trösten zB streichelst du den Arm mit der Wuchsrichtung der Behaarung, weil es so herum beruhigt uns entspannt.

Ich komme „vom Fach“, bin aber blöderweise in der passiven Rolle, aber mein Partner „auch vom Fach“ hat, wenn ich so drüber nachdenke, tatsächlich im play mit Basaler Stimulation gearbeitet. Aber wie gesagt, das findet oft einfach so statt, ohne das dafür ein Seminar nötig wäre.

Kinaesthetik ist da dann schon eine andere Nummer…. das Prinzip „Massen fassen - Zwischenräume meiden“ wird ja beim Bondage oft angewendet, vor allem bei den klassischen asiatischen Stilen.
Bei Hebetechniken sieht das dann schon anders aus, schon alleine, weil es oftmals zuerst umständlich aussieht, kompliziert wirkt. und wer denkt schon an rückenschonendes Arbeiten, bevor bunny hängt?
Das wäre aber tatsächlich mal eines workshops wert.

Bobath ist hier, glaub ich, komplett raus!
Ganz grob geht es dabei um die Therapie von (neurologisch) einseitig beeinträchtigten Personen, zB nach einem Schlaganfall. Das ist teilweise echt kompliziert in der Umsetzung und wird nicht mal in Geriatrischen Abteilungen korrekt umgesetzt. Außerdem denke ich, das ist tatsächlich im BDSM unnötig.

[towel]

medizinisches wissen iss IMMER von vorteil, meines erachtens!
das fängt mit anatomiekenntnis an, geht über das lesen der menschen, was man als pflegekraft nunmal als alltag hat, bis hin zu psychologischen greundkenntnissen

[towel]

  vor 2 Minuten, schrieb I-Tüpfelchen:

Bobath ist hier, glaub ich, komplett raus!

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da bin ich am überlegen gewesen, ob man es bei neurologischen schädigungen nich doch auch iwo anwendet...anwenden kann
aber jo, der ansatz issn ganz andrer

[FE****]

  vor 12 Minuten, schrieb towel:

das was du beschreibst, issn subspace...
das wegdriften...koppaus etc...

das ham bunnies, das haben masos...
fühlen ja!
mitbekommen in form von verarbeitung im hirn, eher nein^^

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Ja ich weiß. Doch dachte ich gerade das ist jetzt die Frage - was kommt dann noch beim Bunny an? Gerade Bondage lebt von Nähe und Distanz - doch ist Bunny erst einmal im Himmel, .... , geh ich dann einen Dönner Essen? (Das ist ein Witz! Rollbraten läßt man nicht allein)

[Ro****]

Als ich Bobath reingebracht hab, hatte ich im Kopf, dass man vielleicht damit spielen könnte, dass Bottom die Einschränkungen nicht neurologische haben muss, sondern die auch durch Fixierung simuliert werden könnten und kompensiert werden sollen.

Die Phantasie reicht da ja recht weit, wenn man etwas im weitesten Sinne nach überträgt. Und vielleicht hat sogar jemand schon konkret damit gespielt... 

Es gibt nichts, das es nicht gibt, solang der menschliche Geist sich das vorstellen kann... 

[towel]

*durch fixierung simululiert
das kann schnell ungut werden...

@FEEL_MORE-
iss individeull, denk...im zweifel ne frage der konditionierung

[Gelöschter Benutzer]

Bobath soll ja, mal ganz ganz grob, das Bewusstsein wieder hin auf die betroffene Körperhälfte lenken…. hier liegt also eine neurologische Störung vor… das bekommst net mit irgendwelchen Spielchen nachgebaut. Von daher fehlt mir hier die Phantasie, wie man Bobath beim sub einsetzen könnte.

Wie gesagt, basale Stimulation dürfte auch im subspace ankommen, irgendwie, im Unterbewusstsein. Ob sub das danach erklären kann, sich erinnert, einen Unterschied merkt…. 🤷‍♀️ keine Ahnung. Weil ja jedes subspace anders ist als das vorherige, da kannst du nix vergleichen.

Aber schaden wird es jetzt eher nicht, das „Dasein“ des Aktiven, das Betreuen des sub in seiner „Hilflosigkeit“

[Ro****]

Bei der basalen Stimulation finde ich im Bereich der Fesselung noch interessant, wie man gezielt mit der Wahrnehmung der eigenen Körpergrenzen spielen kann. Und die nach einiger Zeit umformt, verschwimmen lässt oder zurückgibt. 

Und was für mich ein wesentlicher Punkt ist, dass man einfach sein Gegenüber anders beobachtet und wahrnimmt, was mir mehr das Gefühl der Sicherheit gibt, zu merken, dass es dem passiven Part noch gut geht und ich mich auch selbst mehr auf das Erleben einlassen kann. 

[Domedan]

Oh es gibt eine Menge was einer so aus dem medizinischen Bereich abkupfern könnte meine nicht nur jetzt für die direkte Session, zum Beispiel kann ich progressive Muskelentspannung nach Jakobsen empfehlen einmal um seine Wahrnehmung und Konzentrationsfähigkeit zu steigern, aber auch um die Muskeln im Körper kennen zu lernen und gezielt anzusprechen.

[towel]

nix für ungut, fichte
aber ich kann mit jacobson null anfangen..iss mir zu sehr auf muskulatur beschränkt

ich wär dann eher bei autogenem training...konditionierung.../(selbst)hypnose..aber dazu brauchts halt ne menge erfahrung!

[Domedan]

  vor 10 Minuten, schrieb towel:

ich wär dann eher bei autogenem training...konditionierung.../(selbst)hypnose..aber dazu brauchts halt ne menge erfahrung!

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Klar jeden das seine, wobei für Hypnose muss jemand auch empfänglich sein und Selbsthypnose will gelernt sein, denke mal kommt auch auf die Rolle an die der jeweilige für sich einnimmt. 

Aber eine trainierte Beckenmuskelboden Muskulatur schadet weder ihm noch ihr. 

bearbeitet Oktober 15, 2021 von Tannhäuser

[Ro****]

Das sind Punkte, an die ich Anfangs gar nicht gedacht habe - auch geführte Meditation, bei der ohne physische Reize Empfindungen hervorgerufen werden können...
Wobei mir sich jetzt die Frage stellt, in wie weit das noch ankommt, wenn Bottom bereits mitten Im Flow ist..? 🤔
Ihr bringt mich da auf ganz neue Gedanken

[Domedan]

Das bringt weniger etwas für den Top als für den Bottom, und einem Subbie seinen eigenen flow auch ohne ihn Wenn du als Top im flow bist was soll es dann noch bringen, da musste vorher ansetzen

bearbeitet Oktober 15, 2021 von Tannhäuser

[Ro****]

Ist ja eine bewusste Entscheidung, ob man sich hingibt oder im Kopf bleibt - und wenn das bei Bottom ankommt und gefällt, ist jede Abwechslung eine Bereicherung für beide...

[Domedan]

Kannst es aber auch als *Erziehungsziel* einsetzen, sprich zur *Konditionierung* dann kannste dein Bottom Anzählen ohne physische Aktionen ausführen zu müssen. Eignet sich hervorragend für Ferngeschichten, oder kannst es dann auch quasi als *tunnelung* einsetzen.

[towel]

bei beckenboden sind mer aber wieder rein im sexuellen bereich, fichte
@Tannhäuser

das war doch hier nich thema und das meinte ich auch nich in bezug auf konditionierung!
konditionierung auf nen menschen, ja
aber doch kein orgaspielchen!

[Domedan]

@towel nicht alle verwenden ausschließlich kompensatorischen Masochismus/Sadismus. Es gibt auch sexuell motivierten Masochismus/Sadismus, oder Menschen die beides betreiben.

bearbeitet Oktober 15, 2021 von Tannhäuser

[towel]

kompensatorisch sollte nie intention sein!!
und jo, für 98% iss das sexuell motiviert

aber konditionierung iss auch nich SM...das iss D/s!
D/s in reinheitsform...

[Domedan]

  vor 2 Stunden, schrieb towel:

aber konditionierung iss auch nich SM...das iss D/s!
D/s in reinheitsform...

Ausklappen  

es ist beides, oder besten falls fliesend weil es in psychischen Sadismus übergehen kann. Was ich jetzt hier nicht bewerten will, weil ein heißen Eisen.