Gekauft 4

März 31, 2022

Als ich auf die Tür zugehe, schlägt mein Herz erneut bis zum Hals. Ich kann nicht umhin, mein Spiegelbild in der Glasscheibe als einigermaßen overdressed zu empfinden. Nun: Zu übersehen bin ich inmitten des Gewühls von Jeans, Sweatern und Sneakers vermutlich nicht. Die leuchtendrote Mähne dürfte das Ihrige dazu tun, dass der, der mich finden will , das auch tun wird.

Werde ich schon beobachtet? Verstohlen sehe ich mich um, während ich mich in die Schlange vor der Kasse einreihe. Doch wonach soll ich Ausschau halten? Viele Anhaltspunkte habe ich nicht. Die Hoffnung , jemanden zu finden, der mich beobachtet, erfüllt sich nicht. Ich bemerke ein leises , geiles Ziehen in meiner Fotze, als ich den Gedanken zulasse, dem Blick des Fremden ausgeliefert zu sein.

An der Kasse zögere ich kurz, welchen Platz ich kaufen soll, entscheide mich aber spontan für die Loge. Billiger sitzen dürfte bei Bedarf kein Problem sein.

Ich schlendere in den hinteren Bereich und betrachte der Anweisung entsprechend die Bilder. Hier sind nur wenige Leute, und ich fühle mich plötzlich wie auf dem Präsentierteller. Nervös spiele ich mit einer Locke und versuche krampfhaft, mich auf die Kinoplakate zu konzentrieren.

Ich rieche ihn, bevor ich ihn höre. Als er leise hinter mich tritt, benebelt der intensive Geruch nach Pfeifentabak kurz meinen Verstand und meine Knie drohen nachzugeben. Himmel, ich reagiere ja schon wie ein Pawlowscher Hund! Ich kann die ausgeprägte Latakianote erkennen und nehme gleichzeitig ein herbes Aftershave wahr, das sich mit dem Tabakduft nahezu perfekt vereint.

in mir blitzt kurz etwas auf. Kenne ich den Geruch? Dann ist sein Mund an meinem Ohr, und obwohl ich ihn nicht sehe, raubt mir seine Präsenz den Atem. Er drückt mir etwas in die Hand - einen Stift? Nein, ein Skalpell , und mich ergreift kurz heftige Panik.

Dann beginnt er zu flüstern. Ich kann die Stimme nicht erkennen, registriere nur die gepflegte Sprache, als er sagt: „Schneide deinen BH auf und wirf ihn mit dem Skalpell in den Mülleimer gegenüber. Dann komm rückwärts zurück!“ Meine Finger zittern vor Anspannung, und ich verletze mich fast, als ich den Spitzen-BH unter meiner Lederjacke in Stücke schneide.

Als ich schließlich rückwärts gegen ihn stoße, schieben sich seine Hände unter meine Jacke und holen grob die Titten aus dem Ausschnitt. Seine Finger packen meine Zitzen fest und eine überwältigende Woge aus Geilheit und Schmerz lässt mich gegen ihn taumeln. Noch nie hat mich jemand so angefasst.

Er schiebt mich ein Stück weiter Richtung Wand. Nun kann uns von vorn niemand mehr sehen, und für die anderen Passanten wirken wir wie ein Liebespaar in zärtlicher Umarmung. Derweil werden seine Finger zu Schraubstöcken, kneifen, verdrehen und kneten meine Zitzen, dass ich mir auf die Lippen beißen muss, um nicht zu schreien. In mir kämpfen Fluchtinstinkt und Geilheit um die Vorherrschaft, aber mein Verstand hat sich längst verabschiedet.

„Hör zu, Dreckstück!“ flüstert er, während er meine Titten an den Nippeln nach oben zieht. „Du kannst jetzt deine Möpse einpacken und gehen.“ Er macht eine Pause, lockert aber den Griff nicht. Ich wimmere leise, was aber nichts bewirkt.

„Oder du gehst ins Männerklo, ziehst einen Pariser aus dem Automaten und schließt dich in eine Kabine ein. Dort wartest du nackt, die aufgerissene Pariserpackung auf deinem hochgereckten Arsch.“

Ein letztes Mal lässt er meine Titten an den Nippeln auf und ab hüpfen , und ich schnappe keuchend nach Luft, bevor er mich loslässt und leicht nach vorne schubst.

ich atme heftig…dieses After Shave…eine Erinnerung durchzuckt mich. Zwei Jahre zuvor…meine Promotion… das Bild meines Doktorvaters formt sich kurz in meinem vernebelten Kopf.

ich setze mich in Bewegung, ohne mich umzudrehen.

Das Ende - zumindest an dieser Stelle.