Auslandsreise

Oktober 12, 2022

Auslandsreise

Lui hatte mich mit der Reise überrascht. Wir hatten zwei Wochen Urlaub und ich hatte ihn ins Reisebüro geschickt, um eine Reise zu buchen, mit der er mich überraschen sollte. In Hamburg am Flughafen hörte ich etwas von Iran und von Istanbul und hoffte sehr, dass wir nicht in Richtung Teheran fliegen würden. Sehen konnte ich nichts. Es war buchstäblich ein Blindflug. In Istanbul wurden neben meinen Augen auch meine Ohren verschlossen, so dass ich absolut keine Ahnung hatte, wo ich ausstieg und in welchem Hotel ich schließlich landete. Nach einem Pass wurde ich nicht gefragt, aber mir wurde kurz die Augenbinde abgenommen, um in eine Kamera zu gucken. Danach verschwanden sie wieder in Dunkelheit. Es folgte eine längere Fahrt mit einem Chauffeur, der uns in einem Hotel absetzte. Erst auf dem Zimmer nahm Lui mir die Augenbinde und die Ohrschützer ab.

Ich schaute ihn an: „Wo sind wir?“ Er zuckte die Achseln. „Keine Ahnung.“ Sein Gesicht zeigte ein zufriedenes inneres Lächeln, dass zeigt, dass er mit sich zufrieden war. „Wo sind wir?“, wiederholte ich meine Frage. Vor dem Fenster war eigenartige Musik zu hören. Es klang wie eine Technoparty mit Muezzinrufen. Er zuckte die Achseln. „Das wirst Du morgen sehen.“ Meine Hand näherte sich seinem Ohr: „Du wirst mir jetzt sofort sagen, wo wir sind.“ Er schüttelte heftig den Kopf. „Wer nicht hören will, muss fühlen!“ Ich deutete auf das Bett und öffnete den Koffer mit unseren SM-Utensilien. Im Nu war Lui gefesselt und geknebelt, und ich begann, ihn mit einem Seil auszupeitschen, was etwa die Dicke meines kleinen Fingers hatte. Aber er blieb stumm. Nichts zu machen. Er plapperte nach Befreiung aus dem Knebel alles Mögliche, aber das, was ich hören wollte, war nicht dabei.

Im Zimmer selbst gab es keinen Hinweis, wo wir uns befanden. Er hatte sich Mühe gegeben. Meine Uhr zeigte 3 Uhr in der Nacht an, aber das hieß nichts, da sich diese mit der Uhr vom Handy synchronisierte und diese mit der Zeit im jeweiligen Land. Wo waren wir also gelandet? Ich war zu müde, um der Frage auf den Grund zu gehen.

Als ich erwachte, war Lui bereits wach und wartete darauf, dass ich ihn von seinen Fesseln befreite. „Wo sind wir?“, frage ich erneut, aber Lui zuckte wieder mit den Achseln. „Ich lege Dich gleich wieder in Ketten. „Dann entgeht Dir ein schönes Frühstück.“ Ich ließ ihn gewähren, er verschwand und kam kurz darauf mit einer Eierspeise wieder. „Was ist das?“, frage ich, auch wenn ich die Antwort bereits ahnte. „Eier, Paprika, Käse und Tomatensoße.“ „Schakshuka!“ Ich hatte es geahnt, aber dem Narren war nicht zu trauen. Shakshuka war zwar der Name eines Gerichts aus Israel, aber das hieß nichts, da es vom Prinzip über das gesamte nördliche Afrika verbreitet war.

Nach dem Frühstück wurden mir erneut die Augen verbunden und ich wurde mit dem Auto irgendwo hin gebracht, anschließend durch ein Labyrinth geführt. Ich vernahm die Gespräche einer mir unbekannten Sprache, vermutete aber, dass das arabisch war. „Ich muss mich jetzt von Dir trennen. Jungs rechts, Mädchen links.“, flüsterte mir Lui ins Ohr. Ich wurde weiter geführt. Als mir die Augenbinde abgenommen wurde, stand ich mitten unter Frauen, die in eine Richtung schauten. Da war eine Mauer, zu der ich geführt wurde. Mir wurde ein Zettel in die Hand gedrückt. Ich warf einen Blick darauf und erkannte meine eigene Handschrift. Es war ein Wunsch von mir, den auf einen Zettel zu schreiben, mich Lui vor einigen Wochen gebeten hatte. Es war also nicht so spontan gebucht, wie ich bisher gedacht hatte.

Ich trat zur Mauer und drückte meinen Zettel in diese. Dann verschwand ich zurück in die Altstadt. Lui fand sich an meiner Seite wieder und grinste. „Was für eine Überraschung. Dafür hast Du Dir eine Tracht Prügel verdient!“ „Heute Abend ist Fetish-Party im Decadance.“ Ich schaute ihn an. „Doch, hat mir vorhin der von der Rezeption verraten und eine Freundin von ihm kommt auch mit.“

„Lui Lui, was hast Du da nur wieder eingefädelt?“ Mein Narr zuckte mit den Achseln.