Nu, pogodi!

Januar 10, 2023

Weltlektüre

Ich saß am Küchentisch und aß mit meinem Schatz zum Frühstück. Ich hatte eine Zeitung in der Hand und las nebenbei etwas darin. Lui blickte auf das Tablett und las ebenfalls. Vor uns war Kaffee, Käse, Obst und Wurst, sowie ein paar Eier vorbereitet. Freya hatte alles vorbereitet und war dann zur Uni verschwunden. Lui und ich hatten an diesem Morgen viel Zeit. Ich überflog die Morgenpost, konnte aber nichts interessantes entdecken. Lui hingegen las recht interessiert, dann lachte er. Ich schaute ihn an und wusste, dass er eine Dummheit entdeckt hatte. “Was steht da?” Er tippte auf den Bildschirm und wischte es weg. “Nix!” Ich beugte den Kopf zur Seite. “Wenn Du gelacht hast, will ich wissen, warum.” “Darf ich nicht mal lachen?” Ich nahm die Gabel in die Hand: “Bis hier ist Spaß.” Er grinste.

“Ich glaube, danach auch noch.” Doch schon wich er zurück, um nicht von mir gepiekt zu werden.” “Also, was hast Du gelesen?” “Was ich gelesen habe, ist unwichtig.” Ich schlug nach ihm und ließ mir das Tablett reichen. Natürlich war der Artikel verschwunden.

Ich rückte ein Stück vom Tisch ab und streckte die Beine seitlich neben den Tisch. “Hinknien!”, befahl ich und wie mit meinen lackierten Fingernägel vor mich hin. Ich sprollte durch die Artikel, konnte aber nichts finden, von dem ich ahnte, um was es ging, über das der Narr gelacht hatte. Nachdem ich ihm zwei Mal in die Eier getreten hatte, befahl ich Lui, die Hose bis auf die Unterschenkel zu schieben und meine Tritte zu erwarten. “Es sei denn, Du verrätst mir, worüber Du gelacht hast.” Doch mein Narr schwieg. Ich scrollte mich daher durch die Onlineausgabe und trat etwa alle zehn Sekunden zu, mal mehr, mal weniger heftig. So verbrachten wir fast zwanzig Minuten und ich wurde das suchen leid. Daher griff ich meinen Narren am Haarschopf und zwang ihn zu mir heran. Ich gab ihm einige Ohrfeigen. “Welcher Artikel?” Er nannte ihn mir mit schmerzverzogenem Gesicht. Doch ich war damit nicht zufrieden und griff nach der Gerte. “Und worüber hast Du nun gelacht?” Ich fasste sein Ohr, während ich nach ihm schlug. “Das darf ich nicht vorlesen.” “Ich will nicht wissen, was dort steht. Ich will wissen, über was Du gelacht hast.” Meine Gerte traf ihn.

Er wies auf den Bildschirm. “Hier.” Ich warf einen Blick darauf. “Was ist daran so witzig?” “Dreh den Satz um. ‘Hinter jeder frechen Sklavin steht eine unfähige Herrin.’“ Wo kommt ein solches Weltbild her?”, las ich weiter. Meine Gerte traf ihn. “Du bist sowas von frech!” Er streckte mir die Zunge raus und ich griff sein Halsband. “Nu, pogodi!”