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BDSM UND POLYAMORIE


br****

Empfohlener Beitrag

(bearbeitet)

Die Frage war echt doof, hast ja völlig recht. Aber noch ist diese Plattform echt Neuland für mich. sorry!

bearbeitet von High_Hopes
vor 13 Minuten, schrieb High_Hopes:

Die Frage war echt doof, hast ja völlig recht. Aber noch ist diese Plattform echt Neuland für mich. sorry!

Nein, nicht doof. Ich hab sie nur nicht verstanden und hatte gleich mehrere Fragen im Kopf :-) Asexuelle Menschen können doch auch Sex haben. Und auch schön finden. Sie empfinden nur keine sexuelle Anziehung. Zielt die Frage nun auf Asexualität ab oder Beziehung ohne Sex? usw. usw. :-)

(bearbeitet)
vor 10 Stunden, schrieb High_Hopes:

Beziehung ohne Sex waren gemeint.

Das nahm ich dann auch an und nachdem ältere Paare häufig keinen Sex mehr haben und trotzdem vollwertige Partner zueinander und füreinander sind, gilt das sich sicher auch für Beziehungsmenschen wo gleich von Anfang an Sex keine große Rolle spielt :-)

bearbeitet von Gelöschter Benutzer

Vielleicht muss ich einfach ein wenig konkreter werden, was mein genaues persönliches Anliegen ist: Meine Lebensphilosophie (also auch außerhalb von BDSM) richtet sich nach der Haltung "Freundlichkeit öffnet Türen". Ich meine damit, dass ich das Prinzip nicht nur geistig erkannt habe, sondern in den meisten Lebensbereichen mit einer Art "professioneller Naivität" zu leben. Mein persönlicher Beitrag, um die Welt ein klein wenig besser zu machen - so ne Art "universelle Liebe" und echtes Interesse an allen Menschen und deren Lebensgeschichte ohne mir ein Urteil zu erlauben. Meine ganz persönliche Idee von einer aufgeklärten Gesellschaft sozusagen. 

Seit Anfang Dezember nun bin ich ganz eng mit einer tollen, sehr authentischen Frau, welche ein Martyrium sondersgleichen mit ihrem Ex durchlebt und daher für sich ganz klar hat, dass sie gar keine Beziehung mehr möchte. 

Spannend finde ich v.a., dass trotz dieser Aussage der Kontakt zu mir immer enger wird, sie mir also unglaublich viel Vertrauen entgegenbringt. Aufgrund ihrer Situation hat besagte Frau bislang sehr wenig in ihrem Leben erlebt, dazu ist sie ein sehr, sehr ängstlicher Mensch, konservativ und im christlichen Glauben aufgewachsen und verankert - alles Dinge, die mich eh von mehr Nähe abhalten, weil das mir so überhaupt nicht entspricht. Auf der anderen Seite spüre ich den Durst, die Welt zu entdecken und eben auch ein sehr großes Vertrauen mir gegenüber, kleine Schritte dahin mit mir zu beschreiten. Das alles, glaube zumindest ich, hat v.a. damit zu tun, dass ich dieser wirklich sehr schöne Frau eben nicht wie alle anderen Männer in ihrem Umfeld, eben nicht sexualisiert begegne. Für mich stellt das auch gar kein Opfer dar, heißt, ich kann komplett echt und authentisch sein, da ich mir irgendwie gar nicht vorstellen kann, dass mit ihr mehr als "Blümchen" möglich wäre und sie somit aus meinem Beuteschema eh rausfällt.

Die Qualität unserer Beziehung fußt auf gemeinsames Musizieren und dabei auch auf das Hochschauen ihrerseits auf meine nicht vorhandene Bühnenangst, also meiner Präsenz und meiner recht guten Gitarrentechnik.

Ich selbst finde daran v.a. sehr schön, ihr damit eine Möglichkeit zu zeigen, sich durchs Musik machen kleine Inseln der Kraft zu schaffen.

Mein Blick auf den aktuellen Stand: Das fühlt sich nach echter Liebe an - allerdings komplett ohne sexuelle Komponente.

Lustig finde ich übrigens, dass ich ohne sie wahrscheinlich viel länger gebraucht hätte, um für mich herauszufinden, dass mich das Thema "Polyamorie" wirklich ins Mark trifft, weil es die Idealform dessen widerspiegelt von dem was ich (aufgrund meines Lebensweges und meiner Erfahrungen) leben möchte. Enge belastbare, von Vertrauen geprägte Verbindungen ohne einzuengen. Z.B. muss ich mit keiner Partnerin mehr zwingend zusammenziehen. Im Gegenteil sogar. Ich genieße es sehr meinen eigenen Rückzugsort zu haben. So lade ich meine Batterien auf und bin dadurch erst in der Lage, ganz viel von mir zu geben.

Sexualität und im Besonderen der BDSM-Bereich ist für mich eine wunderbare Möglichkeit, echte Freiheit im Kleinen zu leben. Sich selbst, den Partner und gemeinsame Vorlieben zu entdecken und dadurch als Mensch weiter und weiter zu reifen. Aus reinem Blümchensex kann ich inzwischen nur noch im Bereich "Aftercare" etwas abgewinnen. Da jedoch sehr viel. 

vor 2 Stunden, schrieb High_Hopes:

Mein persönlicher Beitrag, um die Welt ein klein wenig besser zu machen - so ne Art "universelle Liebe" und echtes Interesse an allen Menschen und deren Lebensgeschichte ohne mir ein Urteil zu erlauben. Meine ganz persönliche Idee von einer aufgeklärten Gesellschaft sozusagen. 

du wirst menschen finden, die das leben wollen, aber bitte-

fang nich an zu missioniern!  denn uns monogame menschleins gibts nunmal auch :) 

 

den grundgedanken per se find ich super, keine frage..es gibt eben nich nur das eine, si

Polyamore Menschen haben normalerweise keine Motivation zu missionieren. Die PINOs vielleicht. Poly In Name Only. Für die ist es die neue Aufreißmasche. Aber es gibt immer  Menschen, die meinen irgendeine vermeintliche Erkenntnis zur neuen Lebensphilosophie machen zu müssen, und dazu zu missionieren. Dabei ist es gleich, ob es sich um Polyamorie, Yoga, vegane Ernährung oder sonstige Nischenthemen handelt. Ich frage mich manchmal, ob denen ein Hobby fehlt oder ob sie früher so komplett anders gestrickt waren, dass die neue Sichtweise sie so berauscht ;-) Ich habe polyamore Menschen in meinem Umfeld seit ich 20 bin und erst mit 39 habe ich festgestellt, dass das auch was für mich sein könnte. Allerdings aus ganz anderen Gründen als die meisten. Die meisten, die ich kenne, verlieben sich in mehr als einen Menschen und suchen eine Lösung. Als aromantischer Mensch hab ich das nicht. Ich finde es einfach anstrengend Vollzeit-Hauptmensch für einen Partner sein zu sollen. Und die Beschränkungen die damit einher gehen. Damit meine ich weniger sexuell sondern platonisch. All meine mono-Beziehungen versuchten irgendeinen status quo zu zementieren und fürchteten Veränderung und Entwicklung von mir. Man könnte sich ja fort entwickeln. Mit fortschreitender Beziehung fühlte ich mich nicht mehr nach mir an. Erst wenn ich Schluss gemacht habe. Dann war ich wieder Ich. Ich entwickle mich beständig, liebe es meinen Hirnflöhen nachzugehen und alles verändert mich. Beständig. In Wellen. Andere verlieben sich in Menschen, die sie verändern. Ich verliebe mich in meine Hobbies oder akuten Hirnflöhe. Polyamore Menschen haben eine größere Toleranz oder finden es eher spannend, wenn ihr Partner sich unabhängig von ihnen entwickelt und ein bisschen neu ihnen wieder begegnet. Das hält unsere Beziehungen auch lebendig. Es gibt bestimmt auch Monobeziehungen, wo das möglich ist. Doch die sind handverlesen. Ich hatte nie so eine. Meine Mono Erfahrungen waren geprägt von der Verlustangst des anderen und ständigem Druck einem Bild zu entsprechend, das ich nicht (mehr) bin. Gleichzeitig langweilte mich mein Partner der über Jahre unverändert blieb und keinen Neuigkeitsgehalt mehr für mich brachte. Ich genieße sehr, dass nicht nur mein polyamorer Partner mir immer wieder bisschen neu begegnet, sondern auch seine beiden anderen Freundinnen, mit denen ich befreundet bin. Ihre Entwicklungen inspirieren auch mich und ich entwickle mich viel mehr und schneller als früher in Mono-Beziehung oder als Single. 

Danke für den kleinen Einblick in Deine Welt. Für mich geht es definitiv auch um die beidseitige, unabhängige Entwicklung. Was für ein tiefgehendes Vertrauen. 

Ich bin nicht so der "Missionar". Ich will einfach meinen eigenen Weg gehen und möchte dabei gerne größtmögliche Toleranz erfahren. Weshalb sollte ich anderen dann meinen Weg aufzwingen? Ich freue mich aus tiefstem Herzen für jede(n) die/der ihr7sein Feuer findet und damit glücklich ist.

Für mich ist das noch ein frisches Thema, denn ich bin erst etwas länger als ein Jahr in einer Polymere Beziehung eingestiegen mit dem Wissen das es keine "Exklusivität" gibt. Anfangs hat mich das total verunsichert und verängstigt, weil ich nicht verstanden habe, was das bedeutet. Mittlerweile habe ich gelernt das er einfach ein paar Menschen um ihn herum gibt, mit denen er auf unterschiedliche Art und Weise intime Beziehungen führt. Die nicht unbedingt immer etwas mit Sex zutun haben müssen. Und jede dieser Beziehungen ist anders, einzigartig und haben tiefe Gefühle zueinander. Für ihn bedeutet diese Menschen sehr viel und ich verstehe das er sich nicht vorschreiben lassen möchte, diese Menschen für eine einzige Person aufzugeben. Das habe ich akzeptiert. Wie ich selbst es auf Dauer ausleben möchte ist mir vollkommen freigestellt und ich fühle mich dadurch nicht gefesselt. Im Moment reicht er mir in meiner Welt vollkommen aus. Natürlich gibt es immer den Wunsch auf mehr. Aber wir haben eine 24/7 Beziehung auf Distanz, damit ich auch mein eigenes Leben beschreiten kann und er seins. Mein Leben dreht sich um meine Kinder und meinen Alltag und er ist eine positive Bereicherung für mein Leben und möchte nie wieder ohne ihn sein. Und meine Rollenspiele mit ihm gehören dazu, die wir dann in seiner Welt ausleben.
Um auf das Thema zurück zu kehren, ich kenne die anderen Frauen in seinem Leben, auch wenn unsere Welten sich ansonsten nicht direkt überschneiden. Und ich weiß was sie ihm bedeuten. Ich freue mich auch schon darauf über die Zeit hinweg auch zu ihnen engere Bindungen aufzubauen, wenn sie das dann auch möchten.
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